„Assignat“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Die letzte Textänderung wurde verworfen und die Version 173727728 von Georg Hügler wiederhergestellt; vorher richtig |
Tfjt (Diskussion | Beiträge) |
||
(17 dazwischenliegende Versionen von 10 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 2:
[[Datei:Assignat 400 lievres 1792-09-21.jpg|miniatur|Besonders gestalteter 1. Assignat der [[Erste Französische Republik|1. Französischen Republik]] vom 21. September 1792 über 400 Livres]]
[[Datei:Assignat 500L.jpg|miniatur|Assignat über 500 Livres von 1794]]
[[Datei:50 sol papiergeld frankreich.jpg|mini|Assignat über 50 Sols von 1793]]
Die '''Assignaten''' (von {{FrS|''l’assignat''}} ,Anweisung‘) waren das während der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] verwendete [[Fiatgeld|Papiergeld]].<ref>H.A. Scott Trask: [http://mises.org/daily/1504 ''The Story of a Monetary Catastrophe''], Ludwig von Mises Institute, 28. April 2004, auf mises.org. Abgerufen am 26. Januar 2012.</ref> 1789 eingeführt wurden sie 1796 durch [[Territorialmandat]]e als neues Papiergeld abgelöst. Auch dieses Zahlungsmittel wurde bald [[Demonetisierung|demonetisiert]].
Im Dezember 1789 beschloss die [[Nationalversammlung (Frankreich)|Nationalversammlung]], die [[Nationalgüter|Kirchengüter]] zugunsten des Staates einzuziehen, um damit die enorme Schuldenlast abzubezahlen und den anstehenden [[Haushaltsplan|Haushalt]] zu bestreiten. Da man nicht hoffen konnte, innerhalb kurzer Zeit den Landbesitz zu verkaufen, zahlte man den Kreditgebern die Schuld in Form von Assignaten, die die Rolle von [[Staatsanleihe]]n hatten und anfangs verzinst waren. Diese konnten gegen die zur Verfügung stehenden Landgüter eingetauscht werden, wurden aber vornehmlich in Umlauf gebracht und entwickelten sich dadurch zum allgemeinen Zahlungsmittel.
Dadurch, dass der Wert des
== Erst Assignate – dann Mandate ==
Bereits ab 1769 wurden in [[Russisches Kaiserreich|Russland]] Assignaten ausgegeben.<ref>Helmut Kahnt, Bernd Knorr: ''Alte Maße, Münzen und Gewichte. Ein Lexikon.'' Bibliographisches Institut, Leipzig 1986, Lizenzausgabe Mannheim/Wien/Zürich 1987, ISBN 3-411-02148-9, S. 381.</ref> Die ersten französischen Assignaten wurden ab dem 14. Dezember 1789 ausgegeben. Hiervon erwartete die [[Konstituante]], die ihre Ausgabe beschlossen hatte, eine Lösung der französischen [[Finanzkrise]] und eine Stabilisierung der [[Staatsfinanzen]]. Anfänglich hatte das neue Geld eine wohltuende Wirkung. Die französische Wirtschaft wurde belebt und die Bauern solidarisierten sich durch das verteilte Land mit der Revolution. Schon im folgenden Jahr wurde allerdings die Verzinsung aufgegeben. Mit der Zeit wurden durch die Regierung immer mehr Assignaten in Umlauf gebracht, was eine
Schon im Februar 1793 hatten sie nur noch 50 Prozent ihres ursprünglichen Wertes. Es kam zum Horten von Lebensmitteln, was die [[Jakobiner]] jedoch am 26. Juli per Gesetz verboten; am 29. September wurde weiterhin ein Preismaximum für bestimmte Lebensmittel vorgeschrieben.
Das konnte die [[Inflation]] jedoch nur vorübergehend bremsen. Im April 1795 sank der Wert der Assignaten auf 8 Prozent. Viele Kaufleute weigerten sich daraufhin, Papiergeld anzunehmen, wodurch die in Assignaten bezahlten Arbeiter verarmten.
Im Februar 1796 entschloss sich das [[Direktorium (Frankreich)|Direktorium]], die Assignaten im Kurs von 30:1 durch [[Territorialmandat]]e (''mandats territoriaux'') zu ersetzen. Am 18. März 1796 wurden die Assignaten abgesetzt und von den
== Nachwirkung ==
Nach [[Karl-Heinz Brodbeck]] reflektierte der Dichter [[Johann Wolfgang von Goethe]] in seinem Werk ''[[Faust. Der Tragödie zweiter Teil]]'' und dort in der Gestalt des [[Mephistopheles|Mephisto]], der das Papiergeld einführt, insbesondere Erfahrungen, die während der Französischen Revolution mit der Inflation des Papiergelds, den Assignaten und den Territorialmandaten, gemacht wurden. Goethe hatte sich in zehn Jahren als Finanz- und Wirtschaftsminister am Weimarer Hof in umfangreichen Studien auch mit der Ökonomie und mit den Wirkungen der [[Geldschöpfung]] beschäftigt.<ref>[[Karl-Heinz Brodbeck]]: ''Faust und die Sprache des Geldes. Denkformen der Ökonomie – Impulse aus der Goethezeit.'' Verlag Karl Alber, München 2014, ISBN 978-3-495-48640-5, S. 71 ([https://www.google.de/books/edition/Faust_und_die_Sprache_des_Geldes/HYJmEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Faust+Assignaten&pg=PA71&printsec=frontcover ''Google Books''])</ref>
== Literatur ==
* {{PGIW|
* {{Meyers Online|1|955|<!--955-->|spezialkapitel=Assignaten|kapiteltext=Assignaten|bemerkung=|kurz=}}
* ''Assignaten.'' In: Helmut Kahnt, Bernd Knorr: ''Alte Maße, Münzen und Gewichte. Ein Lexikon.'' Bibliographisches Institut, Leipzig 1986, Lizenzausgabe Mannheim/Wien/Zürich 1987, ISBN 3-411-02148-9, S. 381.
Zeile 26 ⟶ 30:
== Weblinks ==
{{Commonscat|Assignat}}
* [http://www.banknote.ws/COLLECTION/countries/EUR/FRA/FRA-ASS.htm#ASSIGNAT Bank Note Museum - FRANCE - Kingdom & First Republic - ASSIGNATS]
== Einzelnachweise ==
Zeile 32 ⟶ 37:
[[Kategorie:Geldschein]]
[[Kategorie:Französische Revolution]]
[[Kategorie:Währungsgeschichte (Frankreich)]]
|