„Kanalkodierung“ – Versionsunterschied
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=== 1960er-Jahre: Algebraische Codes ===
Einen Meilenstein stellen die [[Reed-Solomon-Code]]s (nach [[Irving Stoy Reed|Irving S. Reed]] und [[Gustave Solomon]], 1960) und deren Untergruppe [[BCH-Code]]s (nach [[Raj Chandra Bose|R. C. Bose]], [[Dijen Kumar Ray-Chaudhuri|D. K. Ray-Chaudhuri]] und [[A. Hocquenghem]]) dar. Die Grundidee ist hier, Codesymbole aus einem [[Endlicher Körper|endlichen Körper]] (anstatt Bits) zu verwenden, und Nachrichten als [[Polynom]]e über diesem Körper zu betrachten, und Codeworte als Auswertung
=== 1970er- und 1980er-Jahre: Faltungscodes und Codeverkettung ===
Mit den [[Faltungscode]]s beschrieb [[Peter Elias]] bereits 1955 die ersten datenstrombasierten Codes, also Kanalcodes ohne eine festgelegte Blocklänge. Diese fanden jedoch erst mit dem effizienten Dekodieralgorithmus von [[Andrew J. Viterbi|Andrew Viterbi]] ([[Viterbi-Algorithmus]], 1967) praktische Anwendung. Der Viterbi-Algorithmus erlaubte es erstmals, einfach eine sogenannte ''Soft-Input''-Dekodierung anzuwenden, bei der (statt hart-entschiedenen Bitwerten) Wahrscheinlichkeiten für jedes Symbol berücksichtigt werden. Somit fanden Faltungscodes besonders bei Funkanwendungen wie [[Global System for Mobile Communications|GSM]] und [[Wireless Local Area Network|WLAN]] ([[IEEE 802.11a|802.11a]]/[[802.11g|g]]) Verwendung, bei denen diese Information zur Verfügung steht.<ref>{{Literatur |Autor=3rd Generation Partnership Project |Titel="3GGP TS45.001: Technical Specification Group GSM/EDGE Radio Access Network; Physical layer on the radio path; General description" |Datum=}}</ref> Dennoch ist deren Fehlerkorrekturfähigkeit von der Länge des verwendeten Schieberegisters abhängig, die exponentiell in die Dekodierkomplexität eingeht.
Serielle Codeverkettung ([[David Forney|Dave Forney]], 1966) erwies sich als Schlüsseltechnologie, um immer bessere Codes mit beherrschbarem Dekodieraufwand zu entwerfen. Dabei wird eine Nachricht zunächst mit einem (äußeren) Kanalcode (meist einem algebraischer Code) und anschließend mit einem (inneren) Faltungscode kodiert. Diese Methode fand 1977 mit den [[Voyager-Programm|Voyager-Raumsonden]] eine prominente Anwendung und blieb das Zugpferd der Kanalkodierung bis zur Entwicklung der [[Turbo-Code]]s.
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[[Datei:Codeklassen.png|mini|400px|Übersicht häufig verwendeter Codeklassen]]Grundsätzlich lassen sich Kanalcodes in blockbasierte und zeichenstrombasierte Codes unterteilen.
=== Blockbasierte Codes
[[Blockcode]]s zeichnen sich durch eine vordefinierte, konstante Codewortlänge <math>n</math> aus.
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