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Der '''Zündzeitpunkt''' kennzeichnet die [[Kurbelwelle]]nstellung eines [[Verbrennungsmotor]]s mit Fremdzündung ([[Ottomotor]]), bei der der Zündfunke an der [[Zündkerze]] ausgelöst wird. Er wird entweder in “Grad„Grad Kurbelwinkel vor OT”OT“ (''[[Totpunktlage|oberer Totpunkt]] = höchste Stellung des Kolbens im Zylinder'') und damit als Zündwinkel oder seltener in “mm„mm vor OT”OT“ in Bezug auf den jeweiligen Kolben angegeben. In der Regel wird die Einstellung für alle Zylinder eines Motors anhand der Ausrichtung des ersten Zylinders vorgenommen.
 
== Optimaler Zündzeitpunkt ==
Der optimale Zündzeitpunkt hängt von der [[Drehzahl]] und der Last (Menge des im Brennraum vorhandenen Kraftstoff-/Luftgemischs; bestimmt den Verdichtungsenddruck und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Flammfront) ab. Zum einen muss das Vorhandensein eines zündfähigen Gemisches an der Zündkerze gewährleistet sein und zum anderen ist die Flammausbreitung zu beachten. Der maximale Zylinderdruck muss nach dem oberen Totpunkt liegen, da sonst gravierende Motorschäden auftreten können. Da die Flammausbreitungsgeschwindigkeit von der Drehzahl unabhängig ist, wird der Zündzeitpunkt mit steigender Drehzahl nach Früh verlegt. Weiterhin tritt ein Zündverzug vom Zündzeitpunkt bis zur Entflammung des Gemisches in Höhe von etwa einer Millisekunde auf.<ref>[[Richard van Basshuysen]], Fred Schäfer (Hrsg.): ''Handbuch Verbrennungsmotor. Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven.'' 2. verbesserte Auflage. Vieweg, Braunschweig u. a. 2002, ISBN 3-528-13933-1, S. 301ff.</ref>
Der optimale Zündzeitpunkt hängt von der [[Drehzahl]], dem Kolbendurchmesser und der Last (Menge des im Brennraum vorhandenen [[Verbrennungsluftverhältnis|Kraftstoff-Luftgemisches]], welches den Verdichtungsenddruck und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Flammfront bestimmt) ab. Zum einen muss das Vorhandensein eines zündfähigen Gemisches an der Zündkerze gewährleistet sein und zum anderen ist die Flammausbreitung zu beachten. Der maximale Zylinderdruck muss nach dem oberen Totpunkt liegen, da sonst gravierende Motorschäden auftreten können. Es würden unkontrollierte Verbrennungsvorgänge mit hohen Druck- und Temperaturspitzen entstehen, mitunter da der Kolben gegen die Druckwelle arbeiten müsste. Bei dieser [[Klopfen (Verbrennungsmotor)|klopfenden Verbrennung]] werden die Motorenbauteile, die den Brennraum bilden, – also Kolben, Zylinder und Zylinderkopf – sehr hoch mechanisch beansprucht, was zur Zerstörung des Motors führen kann.<ref>{{Internetquelle |autor=R. T. Peters |url=http://wespenblech.square7.ch/archiv/wissen-wartung-inspektion-zuendung-vespa-px-und-t5-grundprinzipien/ |titel=Verbrennungszeit |werk=Wespenblech Archiv |hrsg=R. T. Peters |datum=2016-05-21 |zugriff=2018-12-12 |sprache=de-DE}}</ref>
 
Bei niedrigen Drehzahlen muss daher die Zündung spät erfolgen, d. h. der Kolben ist nah am OT.
Diese Parameter bedingen ein komplexes [[Zündkennfeld|Zündwinkelkennfeld]], welches erst bei modernen, elektronisch gesteuerten Motoren in die Praxis umgesetzt werden konnte. Der Zündzeitpunkt liegt abhängig von der Drehzahl, der Last und des Arbeitprinzips ([[Zweitakt]] oder [[Viertakt]]) zwischen 6° und 40°&nbsp;Kurbelwinkel&nbsp;vor&nbsp;OT.
 
Der optimale Zündzeitpunkt hängt von der [[Drehzahl]] und der Last (Menge des im Brennraum vorhandenen Kraftstoff-/Luftgemischs; bestimmt den Verdichtungsenddruck und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Flammfront) ab. Zum einen muss das Vorhandensein eines zündfähigen Gemisches an der Zündkerze gewährleistet sein und zum anderen ist die Flammausbreitung zu beachten. Der maximale Zylinderdruck muss nach dem oberen Totpunkt liegen, da sonst gravierende Motorschäden auftreten können. Da die Flammausbreitungsgeschwindigkeit von der Drehzahl unabhängig ist, wird der Zündzeitpunkt mit steigender Drehzahl nach Früh verlegt, d. Weiterhinh. weiter vor den OT. Es tritt nach wie vor ein Zündverzug vom Zündzeitpunkt bis zur Entflammung des Gemisches in Höhe von etwa einer Millisekunde auf.<ref>[[Richard van Basshuysen]], Fred Schäfer (Hrsg.): ''Handbuch Verbrennungsmotor. Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven.'' 2. verbesserte Auflage. Vieweg, Braunschweig u. a. 2002, ISBN 3-528-13933-1, S. 301ff.</ref>
 
Diese Parameter bedingen ein komplexes [[Zündkennfeld|Zündwinkelkennfeld]], welches erst bei modernen, elektronisch gesteuerten Motoren in die Praxis umgesetzt werden konnte. Der Zündzeitpunkt liegt abhängig von der Drehzahl, der Last und des ArbeitprinzipsArbeitsprinzips ([[Zweitakt]] oder [[Viertakt]]) zwischen 6° und 40°&nbsp;Kurbelwinkel&nbsp;vor&nbsp;OT.
 
Motoren mit '''statischer Zündung''' verfügen über nur einen Zündzeitpunkt. Hier muss eine Einstellung des Zündzeitpunktes gewählt werden, die bei niedrigen Drehzahlen genug Leistung erwirkt und bei hohen Drehzahlen unkontrollierte Verbrennungsvorgänge mit hohen Druck- und Temperaturspitzen vermeidet.
 
Bei modernen Motoren wird mit einer sogenannten '''variablen Zündung''' gearbeitet. Der Zündzeitpunkt verstellt sich automatisch bei niedrigen bis hohen Drehzahlen.
 
== Messung des Zündzeitpunkts ==
Der Zündzeitpunkt kann mit Hilfe einer [[Stroboskop]]lampe (Blitzlichtlampe) sichtbar gemacht werden. Dazu wird die Zündspannung [[elektrische Kapazität|kapazitiv]], [[Elektromagnetische Induktion|induktiv]] oder [[galvanisch]] von der Zündanlage abgegriffen und genau beim Zündzeitpunkt ein [[Blitzlicht|Blitz]] erzeugt. Die Kurbelwelle erscheint dem Betrachter stillzustehen; der Zündwinkel kann an der Verschiebung der OT -Markierung abgelesen werden.
 
== Korrektur des Zündzeitpunkts ==
Besonders bei modernen Motoren ist eine Veränderung des Zündzeitpunkts nur noch mit Hilfe einer Programmänderung am Motor-Management möglich. Diese Programmänderung kann entweder durch [[Chiptuning]] (austauschenAustauschen des Mikrochips, der das Zündwinkelkennfeld enthält) oder durch, Eingreifen in das vorhandene [[Motorsteuergerät]] mittels einer geeigneten [[Software]] oder durch ein Zusatzsteuergerät (piggyback box / tuning box) geschehen.
 
Bei Motoren, die noch über einen Zündverteiler verfügen, kann der Zündzeitpunkt durch leichtes Verdrehen des Zündverteilers korrigiert werden, der meist von der Nockenwelle angetrieben wird. Der Zündzeitpunkt wird konkret jedoch nicht vom Zündverteiler, sondern vom [[Unterbrecherkontakt|Zündunterbrecher (Unterbrecherkontakt)]] oder Hallgeber bestimmt. Da sich diese Bauteile im Verteiler befinden, wird der Zündpunkt durch Verdrehen des gesamten Verteilers eingestellt.
 
Bei Motoren, die noch über einen Zündverteiler verfügen, kann der Zündzeitpunkt durch leichtes Verdrehen des Zündverteilers korrigiert werden,. derDieser wird meist von der Nockenwelle angetrieben wird. Der Zündzeitpunkt wird konkret jedoch nicht vom Zündverteiler, sondern vom [[Unterbrecherkontakt|Zündunterbrecher (Unterbrecherkontakt)]] oder [[Hall-Sensor|Hallgeber]] bestimmt. Da sich diese Bauteile im Verteiler befinden, wird der Zündpunkt durch Verdrehen des gesamten Verteilers eingestellt.
Speziell bei Motorrad-Motoren ist häufig kein Zündverteiler vorhanden. Die Steuerung des Zündzeitpunktes findet hier entweder über einen einzigen Unterbrecherkontakt (bei Ein- und Zweizylindermotoren) statt, oder durch eine Impulsgeberspule. Ist die Impulsgeberspule oder der Unterbrecherkontakt zusammen mit der Lichtmaschine auf einer Platte montiert, kann der Zündzeitpunkt meist durch Verdrehen der kompletten Anordnung justiert werden. Motorrädern mit Vergasermotoren fehlt die Möglichkeit, die Motorlast zu bestimmen. Der Zündzeitpunkt wird dort nur drehzahlabhängig verstellt, nicht aber lastabhängig. Dadurch ist der Kraftstoffverbrauch deutlich höher als eigentlich notwendig.
 
Speziell bei Motorrad-Motoren ist häufig kein Zündverteiler vorhanden. Die Steuerung des Zündzeitpunktes findet hier entweder über einen einzigen Unterbrecherkontakt (bei Ein- und Zweizylindermotoren) statt, oder durch eine Impulsgeberspule. Ist die Impulsgeberspule oder der Unterbrecherkontakt zusammen mit der Lichtmaschine auf einer Platte montiert, kann der Zündzeitpunkt meist durch Verdrehen der kompletten Anordnung justiert werden. Motorrädern mit Vergasermotoren fehlt die Möglichkeit, die Motorlast zu bestimmen. Der Zündzeitpunkt wird dort nur drehzahlabhängig verstellt, nicht aber lastabhängig. Dadurch ist der Kraftstoffverbrauch deutlich höher als eigentlich notwendig.
In einfachen Motoren, wie sie beispielsweise in [[Motorsäge]]n zum Einsatz kommen, kann der Zündzeitpunkt nur durch Austauschen des Zündmoduls verändert werden, welche in neueren Geräten ebenfalls elektronisch arbeiten und über ein drehzahlabhängiges Zündwinkelkennfeld verfügen.
 
In einfachen Motoren, wie sie beispielsweise in [[Motorsäge]]n zum Einsatz kommen, kann der Zündzeitpunkt nur durch Austauschen des Zündmoduls verändert werden, welchewelches in neueren Geräten ebenfalls elektronisch arbeitenarbeitet und über ein drehzahlabhängiges Zündwinkelkennfeld verfügenverfügt.
== Siehe auch ==
*[[Klopfen (Verbrennungsmotor)|Klopfen]] bei Verbrennungsmotoren
 
== Weblinks ==