„Friesennot“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Film
| Bild = Theo Matejko, Dorf im roten Sturm (Friesennot), 1935.jpg
| DT = ▼
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| Originalsprache = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]
| Erscheinungsjahr = 1935
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| Produktionsunternehmen = Delta-Film, Berlin
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| Kamera = [[Sepp Allgeier]]
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* [[Friedrich
* [[Helene Fehdmer]]: Katrin Wagner
* [[Valéry Inkijinoff]]: Kommissar Tschernoff
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* [[Marianne Simson]]: Hilde Winkler
* [[Ilse Fürstenberg]]: Dörte Niegebüll
* [[Kai Möller (Schauspieler, 1903)|Kai Möller]]: Hauke Peters
* [[Maria Koppenhöfer]]: Frau Winkler
* [[Martha Ziegler]]: Wiebke Detlevsen
* [[Fritz Hoopts]]: Ontje Ibs
* [[Aribert Grimmer]]: Kommissar Krappin
}}
'''Friesennot''' (Untertitel: ''Ein deutsches Schicksal auf russischer Erde'') ist ein deutscher Film von [[Willi Krause (Schriftsteller)|Willi Krause]] aus dem Jahr 1935. Krause, damals [[Reichsfilmdramaturg]], arbeitete unter seinem Pseudonym „Peter Hagen“.
== Handlung ==
In abgelegenen [[Russland|russischen]] Wäldern lebt eine [[Russlanddeutsche|deutsche]] Dorfgemeinschaft, deren Gründer ihre [[
Währenddessen wird das Friesendorf von den neuen [[Kommunismus|kommunistischen]] Machthabern auf einem ihrer Erkundungsflüge entdeckt. Kommissar Tschernoff wird mit einem Trupp in das Dorf entsandt, um den Vorsteher zur Abgabe von Naturalien für die Hungernden zu drängen und zugleich auch für die Sache der Revolution zu gewinnen. Auch nach der Entsendung der Abgaben machen die Russen keine Anstalten, das Dorf wieder zu verlassen. Während Tschernoffs Absichten redlich sind – als ehemaliger [[zar]]istischer Offizier sieht er die Revolution insgeheim als Unrecht an; außerdem ist er in Mette verliebt, die seine Gefühle offenbar erwidert –, beginnen seine Männer, das Dorf auszuplündern. Tschernoff gelingt es, Wagner weiterhin zu beschwichtigen, sogar ein allgemeines Versöhnungsfest wird gefeiert. Währenddessen jedoch bereitet Klaus Niegebüll, Mettes Ziehvater, die Bewaffnung der Dorfbewohner vor. Als die Russen bei einer Durchsuchung seines Hauses drei Pistolen entdecken, lenkt der Dorfschmied, Hauke Peters, den Verdacht der Bauern auf die „Verräterin“ Mette, die von ihrem Ziehvater daraufhin ins Moor und damit in den Tod getrieben wird.
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== Historischer Hintergrund ==
Der Film ist im Wesentlichen der Situation der [[
Die „Friesen“ des Films Friesennot sind daher auch zutreffend als ausgesprochen abgeschottet und eigenbrötlerisch dargestellt. Im Film wird aber auch angedeutet, dass der unbedingte Pazifismus der Dorfgemeinschaft lediglich durch die Ferne von anderen Menschen erreichbar wird.
== Produktion und Rezeption ==
Der Film „Friesennot“ wurde Mitte Mai 1935 in der [[Lüneburger Heide]] gedreht (Außenaufnahmen); die Innenaufnahmen folgten Anfang September in den Tobis-Studios Berlin-Grunewald. Bei der [[Filmzensur|Zensurvorlage]] in der [[Filmprüfstelle]] erhielt der Film am 11. November Jugendverbot und am 15. November 1935 das [[Filmprädikat|Höchstprädikat]] „Staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll“; das Jugendverbot wurde – vermutlich nach geringfügigen Schnitten – gleichzeitig in eine beschränkte Jugendfreigabe (ab 14 Jahren) umgewandelt. Den Verleih übernahm die [[Reichspropagandaleitung der NSDAP
Am 6. März 1939 wurde das Höchstprädikat entzogen und durch das niedrigere Prädikat „Staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“ ersetzt, das der Film bis zum 31. Dezember 1942 behielt, obwohl er bereits am 7. September 1939, also kurz nach dem [[
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden alle Kopien des Films vom Oberkommando der [[alliierte]]n
== Kritik ==
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In Otto Kriegks ''Der deutsche Film im Spiegel der UFA'' ist zu lesen:
{{Zitat|Einigen Vorkämpfern des nationalsozialistischen Films verdanken wir das Werk
Für [[Erwin Leiser]] ist ''Friesennot'' ein Beispiel [[Antikommunismus|antikommunistischer]] Propaganda, transportiert durch den Konflikt zwischen den [[wolgadeutsche]]n Dorfbewohnern und den [[Bolschewiki|bolschewistischen]] [[Rote Garde (Russland)|Rotgardisten]]. Für besonders zynisch hält Leiser die Darstellung der kommunistischen Regierung als religionsfeindlich, da deren Argumentation genauso gut auf das NS-Regime zutreffe.<ref>[[Erwin Leiser]]: ''„Deutschland, erwache!“ Propaganda im Film des Dritten Reiches''. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1968, S.
[[Das große Personenlexikon des Films]] nannte ''Friesennot'' einen „platten, nazistischen Volksdeutsche-Problemfilm“, in dem [[Valéry Inkijinoff]] „die Karikatur eines die Wolgadeutschen bis aufs Äußerste auspressenden, slawisch-sowjetischen Politruks“ verkörperte.<ref>[[Kay Weniger]]: ''[[Das große Personenlexikon des Films]]. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts.'' Band 4: ''H – L. Botho Höfer – Richard Lester.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001,
Das [[Lexikon des
== Siehe auch ==
* [[Liste der
* [[Liste der unter alliierter Militärzensur verbotenen deutschen Filme]]
== Literatur ==
* [[Joseph Wulf]]: ''Theater und Film im Dritten Reich. Eine Dokumentation''. Ullstein, Frankfurt am Main 1989
* [[Klaus Kanzog]]: ''„Staatspolitisch besonders wertvoll“. Ein Handbuch zu 30 deutschen Spielfilmen der Jahre 1934 bis 1945''. Schaudig & Ledig, München 1994, ISBN 3-
== Weblinks ==
*{{IMDb|tt0242468}}
* {{Filmportal|6665e31b27924aa29ab947af022cde6c}}
* [http://www.dhm.de/gos-cgi-bin/dbsatz.pl?Objekt=98003780&Datenbank=allwww Filmplakat]
* Besprechung von Hans Schmid in Telepolis [
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Filmtitel 1935]]
[[Kategorie:Deutscher Film]]
[[Kategorie:Schwarzweißfilm]]
[[Kategorie:
[[Kategorie:
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