Kulturministerium (Italien)

Ministerium der italienischen Regierung für Kultur
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Das Ministerium für Kulturgüter, kulturelle Aktivitäten und Tourismus (italienisch Ministero dei beni e delle attività culturali e del turismo, kurz MiBACT) ist ein Ministerium der italienischen Regierung. Zu seinem Aufgabenbereich gehören die Kulturgüter im Allgemeinen, alle Ausdrucksformen der Schönen Künste und der Tourismus. Der Hauptsitz des Ministeriums befindet sich in der Via del Collegio Romano in Rom. Amtierender Minister ist seit Februar 2014 Dario Franceschini.

Name und Geschichte

Obwohl es sich im Wesentlichen um ein Kulturministerium handelt, wird es in Italien nicht so genannt, weil dieser Begriff wegen des berüchtigten Volkskulturministeriums aus der Zeit des Faschismus noch immer sehr negativ belegt ist. Das heutige Ministerium für Kulturgüter entstand im Jahr 1975 durch eine Ausgliederung aus dem Bildungsministerium. Es erhielt auch Kompetenzen von anderen Ministerien, beispielsweise vom Innenministerium die für die Staatsarchive. Zeitweise war es auch für Sport zuständig. Seit 2014 kommt nach einer Neuordnung des Ministeriums dem Tourismus, der innerhalb der Regierung zeitweise nur von einem Minister ohne Geschäftsbereich bearbeitet wurde, eine bedeutende Rolle zu, insbesondere hinsichtlich dessen wirtschaftlicher Entwicklung und dessen besserer Verflechtung mit den Kulturgütern.

Erster Minister für Kulturgüter wurde der spätere Senatspräsident Giovanni Spadolini.

 
Hauptsitz des Kulturministeriums

Organisation

Die politische Führung besteht aus dem Minister und ein oder zwei Staatssekretären. Letztere sind in Italien keine Beamte, sondern Politiker. Amtschef des Ministeriums und damit oberster Verwaltungsbeamter ist ein Generalsekretär. Das Ministerium untergliedert sich in einen Leitungsbereich und in zwölf Abteilungen (Direzioni Generali):

  • Abteilung für Bildung und Forschung
  • Abteilung für Archäologie
  • Abteilung für Schöne Künste und Kulturlandschaft
  • Abteilung für zeitgenössische Kunst und Architektur und Vorstädte
  • Abteilung für kulturelle Veranstaltungen
  • Abteilung für Film und Kino
  • Abteilung für Tourismus
  • Abteilung für Museen
  • Abteilung für Archive
  • Abteilung für Bibliotheken
  • Organisationsabteilung
  • Haushaltsabteilung

Zur zentralen Organisation des Ministeriums gehören verschiedene wissenschaftliche Institute und Beiräte sowie eine Sondereinheit der Carabinieri zum Schutz von Kulturgütern. Die periphere Organisation besteht aus 17 regionalen Direktionen, deren territorialer Zuständigkeitsbereich weitgehend mit den italienischen Regionen übereinstimmt. In den autonomen Regionen Aostatal, Sizilien und Trentino-Südtirol übernehmen die dortigen Regierungen in der Regel die Aufgaben des Ministeriums. Den regionalen Direktionen sind spezialisierte Ämter nachgeordnet, die als „Superintendenturen“ bezeichnet werden und im Wesentlichen für Archäologie, Denkmalschutz und verschiedene Gedächtnisinstitutionen zuständig sind. Letztere können den regionalen Direktionen auch direkt unterstellt sein. Einige „Superintendenturen“ mit besonderem Aufgabenbereich in Großstädten (Rom, Venedig, Florenz, Neapel), das Zentrale Staatsarchiv und die beiden Nationalbibliotheken Florenz und Rom unterstehen dem Ministerium direkt. Darüber hinaus beaufsichtigt das Ministerium unter anderem die Accademia Nazionale dei Lincei.

Koordinaten: 41° 53′ 56″ N, 12° 28′ 51″ O