Craveggia ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB) in der Region Piemont.
Craveggia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Piemont | |
Provinz | Verbano-Cusio-Ossola (VB) | |
Koordinaten | 46° 8′ N, 8° 30′ O | |
Höhe | 889 m s.l.m. | |
Fläche | 36 km² | |
Einwohner | 758 (31. Dez. 2022)[1] | |
Fraktionen | Bagni di Craveggia, Prestinone, Siberia und Vocogno | |
Postleitzahl | 28852 | |
Vorwahl | 0324 | |
ISTAT-Nummer | 103024 | |
Bezeichnung der Bewohner | Craveggiesi (Dialekt: Craugiaign) | |
Schutzpatron | Jakobus der Ältere und Christophorus (25. Juli) | |
Website | Craveggia | |
Lage von Craveggia in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola |
Lage und Einwohner
Craveggia liegt 50 Strasenkilometer nördlich von der Provinzhauptstadt Verbania und 20 km östlich von Domodossola im Valle Vigezzo, unweit der Grenze zum Schweizer Kanton Tessin, wo das Tal Centovalli genannt wird. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 36,22 km² und hat 758 Einwohner (Stand am 31. Dezember 2022). Zu Craveggia gehören die Fraktionen Bagni di Craveggia, Prestinone, Siberia und Vocogno. Die Ortschaft Bagni di Craveggia, heute unbewohnt, ist nur von der Schweiz aus für Fahrzeuge zugänglich, durch das Onsernonetal, während man sie von Craveggia zu Fuß über einen Bergrücken erreichen kann. In dem Weiler Prestinone hat die Gemeinde Craveggia seit 1923 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Domodossola-Locarno, der von der italienischer SSIF unterhalten wird.
Die Nachbargemeinden sind Malesco, Re, Santa Maria Maggiore, Toceno, Villette sowie die Tessiner Gemeinden Onsernone und Vergeletto.
Bevölkerungsentwicklung
Geschichte
Trotz fehlender mittelalterlicher Zeugnisse scheint der Ortsname von „Capricula“ zu stammen, der auf „Capra“ mit dem Suffix -iculus aufgebaut wurde, das wie das entsprechende Ergebnis „iglia“ möglicherweise einen kollektiven Wert entwickelt hat. In diesem Fall wäre die Bedeutung „Ort der kleinen Ziegen“.
Im Jahr 1044 wurde es von Kaiser Heinrich II. als Lehen an den Bischof von Novara übergeben, unter dem es weitgehende Verwaltungs- und Satzungsautonomie genoss. Das 13. und 14. Jahrhundert war dann von den Kämpfen zwischen der Welfenfamilie und der Ghibellinenfamilie geprägt. Das gesamte Tal ging nach den Ereignissen vom Bischof an die Gemeinde Briandate über. Als Ossola 1415 Teil der Visconti-Herrschaft wurde, erlaubte Herzog Filippo Maria dem Vigezzo-Tal, einen eigenen Richter zu haben. Ab 1447 wurde es zusammen mit anderen Orten im Tal, darunter Santa Maria Maggiore, als Lehen an die Familie Borromeo gegeben, der es bis zum 18. Jahrhundert gehörte.[2]
Am 18. Oktober 1944 kam es bei den zur Gemeinde gehörigen etwa sieben Kilometer nordöstlich gelegenen Bagni di Craveggia zu einem als Gefecht bei den Bagni di Craveggia bezeichneten Scharmützel zwischen flüchtenden Partisanen und ihren Verfolgern.[3]
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche der Heiligen Giacomo und Cristoforo aus dem 18. Jahrhundert, die vollständig mit Fresken geschmückt ist.
- Das Pfarrhaus mit einem steinernen Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert.
- Das um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Oratorium Santa Marta und das elegante achteckige Baptisterium.
- Bemerkenswert sind auch die Pfarrkirche Santa Caterina in der Gegend von Vocogno und das Oratorium San Gottardo in der Gegend von Prestinone.
- Die Bagni di Craveggia, westlich Spruga an der Grenze zur Schweiz
Literatur
- Verschiedene Autoren: Comuni della Provincia del Verbano-Cusio-Ossola. Consiglio Regionale del Piemonte, Chieri 2012, ISBN 9788896074503.
- Verschiedene Autoren: Il Piemonte paese per paese. Bonechi Editore, Firenze 1996, ISBN 88-8029-156-4.
- Verschiedene Autoren: Piemonte (non compresa Torino). Touring Club Italiano, Milano 1976, S. 645, Craveggia online (italienisch)
- Giacomo Maria Gubetta: Craveggia comune della Valle Vigezzo (Ossola): sue memorie antiche e moderne. Tipografia Porta, Domodossola 1878.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Geschichte auf www.italiapedia.it
- ↑ Aline Valangin: Die Bargada. Dorf an der Grenze. Limmat, Zürich 2002, ISBN 3-857-91385-1.