Assignat

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Die Assignaten (von franz. assignation = Anweisung) waren das während der Französischen Revolution verwendete Papiergeld.

Assignat über 15 Sols von 1792
Assignat über 500 Livres von 1794

Im Dezember 1789 beschloss die Nationalversammlung, die Kirchengüter zugunsten des Staates einzuziehen und damit die enorme Schuldenlast abzubezahlen und den anstehenden Haushalt zu bestreiten. Da man nicht hoffen konnte, innerhalb kurzer Zeit den Landbesitz zu verkaufen, zahlte man den Kreditgebern die Schuld in Form von Assignaten, die die Rolle von Staatsanleihen hatten und anfangs verzinst waren. Diese konnten gegen die zur Verfügung stehenden Landgüter eingetauscht werden, wurden aber vornehmlich in Umlauf gebracht und entwickelten sich dadurch zum allgemeinen Zahlungsmittel.

Dadurch, dass der Wert des Papiergelds vollständig durch den zum Verkauf stehenden Landbesitz angeblich gedeckt und verzinst sei, hoffte man, dass das neue Papiergeld das Vertrauen der Bevölkerung rasch gewinnen würde. Zeitweilig war allerdings auch der Besitz und Handel mit Gold- und Silbergeld bei hoher Strafe verboten und die Bevölkerung wurde zur Abgabe an den Staat aufgefordert, um so die Akzeptanz der Assignaten als allgemeines Zahlungsmittel zu erzwingen.

Erst Assignate - dann Mandate

Die ersten Assignaten wurden ab dem 14. Dezember 1789 ausgegeben. Anfänglich hatte das neue Geld eine wohltuende Wirkung. Die französische Wirtschaft wurde belebt und die Bauern solidarisierten sich durch das verteilte Land mit der Revolution. Schon im folgenden Jahr wurde allerdings die Verzinsung aufgegeben. Mit der Zeit wurden durch die Regierung immer mehr Assignaten in Umlauf gebracht, wodurch sie stark an Wert verloren und auch die allgemeine politische Instabilität sowie besonders viele englische Fälschungen ließen das Vertrauen in die Assignaten-Währung schnell sinken.

Schon im Februar 1793 hatten sie nur noch 50 % ihres ursprünglichen Werts. Es kam zum Horten von Lebensmitteln, was die Jakobiner am 26. Juli per Gesetz verboten; am 29. September wurde weiterhin ein Preismaximum für bestimmte Lebensmittel vorgeschrieben.

Das konnte die Inflation jedoch nur vorübergehend bremsen. Im April 1795 sank der Wert der Assignaten auf nur noch 8 %; Kaufleute weigerten sich zunehmend, Papiergeld anzunehmen, und die in Assignaten bezahlten Arbeiter verarmten.

Im Februar 1796 entschloss sich das Direktorium, die Assignaten im Kurs von 30:1 durch mandats territoriaux zu ersetzen. Am 18. März wurden die Assignaten aus dem Verkehr gezogen und von den Territorialmandaten abgelöst. Deren Geldbetrag war auf 2,4 Milliarden Livre anfänglich limitiert - sie konnten theoretisch unmittelbar gegen Staatsgüter eingetauscht werden. Auch die Mandate verfielen jedoch rasch auf etwa 3% ihres ursprünglichen Wertes bis kurz vor ihrer Verrufung. Noch vor der Verrufung aller Assignate und Mandate wurde in den damals von Frankreich besetzten rechtsrheinischen Gebieten um Köln und Mainz versucht, dieses nun fast wertlos gewordene französische Papiergeld noch schnell in deutsches vollwertiges Silbergeld umzuwechseln. Am 21. Mai 1797 wurden alle Assignaten und Mandate endgültig für ungültig erklärt. Schon ab 15. August 1795 begann man schrittweise die neue dezimalgeteilte Franc-Währungsreform stillschweigend vorzubereiten. Man begann mit der Prägung und Ausgabe (?) von ersten kupfernen Centime- und Decime-Scheidemünzen sowie silbernen 5-Franc-Münzen als neue Standard-Kurantmünze ab dem Prägejahr 4 (1795-96).

Literatur

  • Günter Schön, "Weltmünzkatalog 19. Jahrhundert", Battenberg Verlag Augsburg 1992, ISBN 3-89441-062-0