[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Literatur: Halbgeviertstriche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: Zurückgesetzt
Zeile 4:
 
Von 1936 bis 1938 machte er eine Lehre zum Bankkaufmann und anschließend von 1939 bis 1945 eine Ausbildung zum Flugzeugführer. Gerhard Hoehme hatte als Jagdflieger zahlreiche Flugeinsätze u. a. in Afrika, Russland und Griechenland. Dabei wurde er zweimal verwundet. In der Rekonvaleszenzzeit belegte Gerhard Hoehme Kurse in Malerei und Graphik. 1945 bis 1946 war Hoehme in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Er begann 1948 ein kurzes Studium bei dem Schriftgestalter [[Herbert Post]] an der Kunstschule [[Burg Giebichenstein]] bei [[Halle (Saale)|Halle an der Saale]]. 1948 heiratete er Margarete Schulze. 1951 ging er mit Hilfe des Übersetzers und Hoehmes späterem Galeristen [[Jean-Pierre Wilhelm]] nach [[Düsseldorf]] und bezog ein Haus in Düsseldorf-[[Kaiserswerth]]. Von 1951 bis 1953 studierte er an der [[Kunstakademie Düsseldorf|Kunstakademie]] in Düsseldorf bei [[Otto Coester (Grafiker)|Otto Coester]]. In seiner Studienzeit richtete er seine Kunst am französischen [[Tachismus]] aus. Im gleichen Jahr begegnete er erneut Jean-Pierre Wilhelm, der ihm wiederum [[Jean Fautrier]] und [[Jean Dubuffet]] vorstellte. Zudem hatte er Kontakte zu dem französischen [[Informelle Kunst|informellen]] Künstlern aus Paris sowie Literaten, Kunstkritikern und Musikern wie [[Juilen Alvard]], [[Pierre Restany]], [[Paul Celan]], und [[Pierre Boulez]]. Seither beschäftigte sich Gerhard Hoehmes verstärkter mit der informellen Malerei. 1954 wurde sein Sohn Pitt Simon geboren, zudem wurde ihm der [[Cornelius-Preis]] der Stadt Düsseldorf verliehen. 1954 bis 1957 war Gerhard Hoehme Vorsitzender der Künstlervereinigung [[Gruppe 53]]. 1960 erhielt er ein Stipendium an der [[Deutsche Akademie Rom Villa Massimo|Deutschen Akademie Villa Massimo]] in Rom. Er traf in Rom [[Alberto Burri]], [[Cy Twombly]], [[Robert Motherwell]], [[Mark Rothko]], [[Enrico Crispolti]] und [[Giulio Carlo Argan]] und schließt Freundschaft mit den Künstlern [[Piero Dorazio]], [[Pino Pascali]] und dem Schriftsteller [[Paul Nizon]]. 1962 beginnt eine langjährige Beziehung zu der Malerin Christine Bange. 1970 wird der gemeinsame Sohn Michael Simon geboren (Architekt in Berlin). 1959 war Hoehme Teilnehmer der documenta II in Kassel in der Abteilung Malerei. 1960 erhält er eine Berufung an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf als Lehrer der Vor- und Grundkurs-Klassen und wurde 1965 zum Professor für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf ernannt. 1960 wurde er mit dem Villa Massimo-Preis in Rom ausgezeichnet. Im Jahr 1962 erfolgte die Veröffentlichung seiner Texte: Wegzeichen im Unbekannten. Seit 1963 unterhielt Gerhard Hoehme einen zweiten Wohnsitz in [[Nemi (Latium)|Nemi]] bei Rom. 1967 veröffentlichte er sein Manifest Relationen. Zur Zeit der Studentenunruhen 1968 und der revolutionären Lehransätze von [[Joseph Beuys]] an der Kunstakademie Düsseldorf überdenkt Gerhard Hoehme in zahlreiche Texten die Situation der Akademie und entwickelte Gedanken zu Reformen. 1974 siedelt er von Düsseldorf nach Neuss-Selikum um. 1984 wird er in die Akademie in Berlin gewählt. Seine Lehrtätigkeit beendete er 1984. Gerhard Hoehme erhielt 1984 die Paul-Klee-Professur für Bildende Kunst an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen|Universität Gießen]].
Aktuell findet eine Ausstelung in Gladbeck statt. Der Sammler und Mäzen Lothar Pues wendet sich mit folgendem offenen Brief an die Freunde von Hoehme:
Kunst im Zeitalter des Krieges
 
Liebe Freunde des Werkes von Gerhard Hoehme,
 
Als Freund des Werkes von Gerhard Hoehme stellen sich für mich im Zeitalter des Krieges dringende Fragen.
 
Gerhard Hoehme hatte als Jagdflieger zahlreiche Flugeinsätze u. a. in Afrika, Russland und Griechenland. Genauso wie die Soldaten im Krieg mit der Ukraine war Gerhard Hoehme nicht nur sehr jung, er war 19 bis 24 Jahre alt im Krieg von 1939 bis 1945. Er hat mehr Zeit in der Luft verbracht am Tage als auf der Erde, dadurch das er Millionen von Flugkilometern absolviert hat. Aus den biografischen Notizen von Gerhard Hoehme wissen wir, das es eine starke visuelle Prägung durch die Draufsicht und durch die Distanz zur Erde, Blut und Schweiss gab. Draufsicht statt Perspektive das Freiheitsgefühl statt im eingeengten Räumen, wie Strassen und Kasernen (als Jagdflieger allein im Flugzeug und der Luft) die Individualität statt Kollektivität in militärischen Einheiten (das Fliegen war zeitweise mehr Spiel als grausame Vernichtung). Das Fliegen ist dem Künstlerischen nicht fern: Sensibilität, Individualität, den Raum erlebend.
 
 
Gottfried Boehm, mein ehemaliger Kollege in der Gerhard und Margarethe Hohme Stiftung schreibt kenntnisreich: Gerhard Hoehme hatte bereits als Jagdflieger der deutschen Wehrmacht ein Leben hinter sich, als er dasjenige als Künstler begann. Hoehme hat in seinem Werk seine auch traumatischen Flugerfahrungen in seine Bildwelt eingearbeitet. Im Gegensatz zu Joseph Beuys hat Gerhard Hoehme seine fliegerische Vergangenheit nicht in die Geschichte eines Mythos gekleidet, den Mythos vom Absturz in eine archaische Tartarenwelt, die ihn den Weg zum Künstler finden ließ. Gerhard Hoehmes Bildwelt bringen die Sichtungen zur Geltung , die sich aus einem frei bewegten Flugzeug ergeben, wenn es sich z.B in Schräg oder Seitenlage oder gar im Sturzflug aus den terrestischen Koordinaten löst und gleitende, jähe Perspektiven eröffnet. Darüberhinaus beschäftigt sich Gerhard Hoehme auch mit der Befragung des „Kalten Krieges“ mit ihrer Logik von Rüstung, lokalen Konflikten und militärischen Planspielen. Hoehme versucht die Überlagerung von Informationen verschiedener Art in ihrer ganzen Komplexität zu verdeutlichen.
 
Das Abenteuer der Malerei, das waren für Hoehme: „Bilder, die sich ablagern, überlagern, überschieben, überfüllen, überfüllen mit Ängsten, Beschwörung und Hoffnungen. Bilder vom Leid, Schicksal und Glauben“
 
Die Fragen die mich beschäftigen sind die Fragen, die Sie auch alle haben:
 
Gerhard Hoehme hat in seinem Werk für uns Betrachter Dinge sichtbar gemacht, sie hilft uns über die Sichtbarkeit Dinge zu verstehen. Der Krieg in der Ukraine überfordert uns alle, weil ein Krieg alles ausser Kraft setzt was sonst gilt. Ein Krieg zeigt auf, das Menschen zu Dingen fähig sind, die man zunächst als nicht denkbar bzw erwartbar hielt. Was würde Gerhard Hoehme heute zu der aktuellen Situation sagen, wird es einen Krieg geben, wo alles von uns Menschen vernichtet wird, da die ultimative Vernichtung, ja das ist was Täter auch im kleinen versuchen: Alle Spuren Ihrer Taten zu tilgen leider in einem Krieg ist die Option der ultimativen Vernichtung die Vernichtung der Menschheit!
Im kleinen frage ich mich natürlich, was soll alles mit der Kunst?
 
Ihr Lothar Pues
 
 
 
 
 
Freundliche Grüße
Lothar Pues
DS Deutsche Steuerberatungsgesellschaft mbH
 
Zu seinen Schülern gehörten unter anderem [[Sigmar Polke]], [[Michael Bette]] und [[Chris Reinecke]].