„Inversion of Control“ – Versionsunterschied

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Der Begriff '''Inversion of Control''' ('''IOC'''; deutsch: „Umkehrung der Steuerung“) bezeichnet ein Umsetzungsparadigma, das in der [[Objektorientierte Programmierung|Objektorientierten Programmierung]] Anwendung findet.
Der Begriff '''Inversion of Control''' ('''IoC''', {{deS|''Umkehrung der Steuerung''}} oder ''Steuerungsumkehr'') bezeichnet ein [[Paradigma#Verwendungsbeispiele|Umsetzungsparadigma]], das u. a. in der [[Objektorientierte Programmierung|objektorientierten Programmierung]] Anwendung findet.


Dieses Paradigma beschreibt die Arbeitsweise von [[Framework]]s: eine [[Funktion (Programmierung)|Funktion]] eines [[Anwendungsprogramm]]s wird bei einer [[Programmbibliothek|Standardbibliothek]] registriert, und von dieser zu einem späteren Zeitpunkt aufgerufen. Das wird manchmal als eine Anwendung des „Hollywood-Prinzips“ bezeichnet: ''"don't call us, we'll call you"'' (zu deutsch: „Rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an“): statt dass die Anwendung den [[Kontrollfluss]] steuert und lediglich Standardfunktionen benutzt, wird die Steuerung der Ausführung bestimmter Unterprogramme an das Framework abgegeben.
Dieses [[Programmierparadigma|Paradigma]] ist die Arbeitsweise von [[Framework]]s: eine [[Funktion (Programmierung)|Funktion]] eines [[Anwendungsprogramm]]s wird bei einer [[Programmbibliothek|Standardbibliothek]] registriert und von dieser zu einem späteren Zeitpunkt aufgerufen. Statt dass die Anwendung den [[Kontrollfluss]] steuert und lediglich Standardfunktionen benutzt, wird die Steuerung der Ausführung bestimmter [[Unterprogramm]]e an das Framework abgegeben.


Ein einfaches Beispiel einer solchen Umkehrung sind ''Listener'' (gemäß dem [[Beobachter (Entwurfsmuster)|Beobachter-Muster]]), aber auch [[Java-Applet]]s und [[Servlet]]s folgen diesem Entwurfsmuster. [[Plug-in]]s und [[Rückruffunktion]]en (callback) sind weitere Beispiele dafür, die Steuerung einzelner Programmteile einem (Framework-)Objekt zu überlassen.
Somit funktionieren fast alle modernen Programmiersprachen nach dem Prinzip ''Inversion of Control'': Ein vordefiniertes Framework bildet das Hauptprogramm. Der Programmierer (der eine neue Anwendung auf Basis des Frameworks/ der Bibliothek erstellen möchte) hat keinen/ wenig Einfluss auf die Steuerung diese Hauptprogramms. Er kann nur bestimmte [[Funktionen (Programmierung)|Funktion]] implementieren. Diese werden dann durch das Framework aufgerufen. Dies steht im Gegensatz zum klassischen Programmieransatz, bei dem der Programmierer das Hauptprogramm selber schreibt und einzelne Funktionen aufruft, die aus einer Bibliothek stammen. Im klassischen Ansatz ist die Kontrolle hauptsächlich in dem vom Programmierer erstellten Programm. Diese wird kurzzeitig an andere Vordefinierte Funktionen abgegeben. Bei ''Inversion of Control'' liegt die Kontrolle hauptsächlich im Framework, welches dann eine Funktion des Programmierers aufruft und somit kurzzeitig die Kontrolle an diese abgibt.


Häufig ist auch bei [[Bibliothek (Programmierung)|Bibliotheken]], die mit ''[[Dependency Injection]]'' arbeiten (wie z. B. [[EJB-Container]] oder dem [[Spring (Framework)|Spring]]-Framework), von ''Inversion of Control'' zu lesen. Hier geht es aber vorwiegend um die Erzeugung von Objektnetzen.
''Inversion of Control'' ist besonders in der Programmiersprache [[Java (Programmiersprache)|Java]] verbreitet. Ein einfaches Beispiel einer solchen Umkehrung sind ''[[Listener]]'' (gemäß dem [[Beobachter (Entwurfsmuster)|Beobachter-Muster]]), aber auch [[Applet]]s und [[Servlet]]s folgen diesem Entwurfsmuster. [[Plugin]]s und [[Rückruffunktion]]en sind weitere Beispiele dafür, die Steuerung einzelner Programmteile einem Framework zu überlassen.


== Siehe auch ==
Häufig ist auch bei ''[[Container]]n'', die mit ''[[Dependency Injection]]'' arbeiten, von ''Inversion of Control'' zu lesen, hier geht es aber vorwiegend um die Erzeugung von Objektnetzen. (''s.a. [[Fabrikmuster]]'')
* [[Fabrikmethode]]
* [[Komponentenmodell]]
* [[Liste von Dependency Injection Frameworks]]


{{Navigationsleiste Entwurfsmuster}}
[[Kategorie:Softwarearchitektur]]


[[Kategorie:Softwarearchitektur]]
[[en:Inversion of control]]
[[fr:Inversion de contrôle]]
[[pl:Odwrócenie sterowania]]
[[pt:Inversão de controle]]
[[ru:Inversion of Control]]
[[sv:Inversion of Control]]
[[zh:控制反转]]

Aktuelle Version vom 25. Dezember 2021, 18:32 Uhr

Der Begriff Inversion of Control (IoC, deutsch Umkehrung der Steuerung oder Steuerungsumkehr) bezeichnet ein Umsetzungsparadigma, das u. a. in der objektorientierten Programmierung Anwendung findet.

Dieses Paradigma ist die Arbeitsweise von Frameworks: eine Funktion eines Anwendungsprogramms wird bei einer Standardbibliothek registriert und von dieser zu einem späteren Zeitpunkt aufgerufen. Statt dass die Anwendung den Kontrollfluss steuert und lediglich Standardfunktionen benutzt, wird die Steuerung der Ausführung bestimmter Unterprogramme an das Framework abgegeben.

Ein einfaches Beispiel einer solchen Umkehrung sind Listener (gemäß dem Beobachter-Muster), aber auch Java-Applets und Servlets folgen diesem Entwurfsmuster. Plug-ins und Rückruffunktionen (callback) sind weitere Beispiele dafür, die Steuerung einzelner Programmteile einem (Framework-)Objekt zu überlassen.

Häufig ist auch bei Bibliotheken, die mit Dependency Injection arbeiten (wie z. B. EJB-Container oder dem Spring-Framework), von Inversion of Control zu lesen. Hier geht es aber vorwiegend um die Erzeugung von Objektnetzen.