„Leonid Iwanowitsch Schabotinski“ – Versionsunterschied

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'''Leonid Iwanowitsch Schabotinski''' ({{RuS|Леонид Иванович Жаботинский}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Leonid Ivanovič Žabotinskij}}''; * [[28. Januar]] [[1938]] in Uspenka, [[Oblast Sumy]]) ist ein ehemaliger sowjetischer [[Gewichtheben|Gewichtheber]].
'''Leonid Iwanowitsch Schabotinski''' ({{RuS|Леонид Иванович Жаботинский}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Leonid Ivanovič Žabotinskij}}''; * [[28. Januar]] [[1938]] in [[Uspenka]], [[Rajon Krasnopillja]], [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]], [[Sowjetunion]]; † [[14. Januar]] [[2016]] in [[Saporischschja]], [[Ukraine]]<ref>[https://ria.ru/20160116/1360589258.html Известный тяжелоатлет Жаботинский похоронен в Запорожье]</ref>) war ein [[Sowjetunion|sowjetischer]] [[Gewichtheben|Gewichtheber]].


== Werdegang ==
== Werdegang ==
Schabotinski wurde in Uspenka in eine ukrainische [[Kosaken]]-Familie geboren. In seiner Kindheit zog die Familie nach [[Charkiw]], wo Schabotinski die deutsche Besatzung im [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Zweiten Weltkrieg]] erlebte.<ref name="rob"/>
Leonid wuchs in [[Saporoschje]] auf und spielte auf dem Gymnasium Volley- und Basketball und betrieb zudem Leichtathletik. Als er mit zunehmendem Alter immer größer und schwerer wurde, entschied er sich mit 19 Jahren für das Gewichtheben. Er erlernte im Traktorenwerk [[Charkiw|Charkow]] den Beruf eines Schlossers, wurde dann aber zur Roten Armee eingezogen, wo er auch verblieb und später Offizier wurde. In der Armee hatte er gute Trainingsbedingungen und Trainer. 1957 erreichte er im olympischen Dreikampt 435 kg, steigerte sich 1958 auf 460 kg und erreichte 1961 erstmals die 500 kg-Grenze. Er steigerte seine Leistungen ständig weiter und wurde 1963 erstmals bei der Weltmeisterschaft in [[Stockholm]] im Schwergewicht eingesetzt. Dort waren die bekannten [[Juri Petrowitsch Wlassow|Juri Wlassow]] und [[Norbert Schemansky]] noch stärker als er, aber er gewann die Bronzemedaille.


Schabotinski wuchs in [[Saporischschja]] auf, spielte auf dem Gymnasium Volley- und Basketball und betrieb zudem Leichtathletik. In seiner Jugend war Schabotinski ein erfolgreicher Kugelstoßer, der es bis zur Meisterschaft der Ukrainischen SSR brachte. Nach der achten Klasse brach er die Schule ab und erlernte im [[Charkiwer Traktorenwerk]] den Beruf eines Schlossers. Als er mit zunehmendem Alter immer größer und schwerer wurde, entschied er sich mit 19&nbsp;Jahren für das [[Gewichtheben]].
Schon 1964 war es so weit, er schlug bei den Olympischen Spielen 1964 in [[Tokio]] Wlassow und Schemansky und wurde mit 572,5 kg [[Olympiasieger]]. Bis 1968 beherrschte er dann die internationale Gewichtheber-Szene im Schwergewicht. Dann erging es ihm so, wie es Juri Wlassow ergangen war, es kam ein jüngerer, der ihn ablöste. Im Falle Leonid Schabotinskis war dies [[Wassili Iwanowitsch Alexejew|Wassili Alexejew]]. Leonid, inzwischen Hauptmann in der Roten Armee, wehrte sich zwar 1973/74 vehement und stellte in diesen Jahren sogar neue Weltrekorde auf, Alexejew konnte er aber nicht mehr schlagen. Zu dieser Zeit war Schabotinski auch bereits 36 Jahre alt. Er trat daraufhin endgültig vom Gewichthebersport zurück und betätigte sich als ehrenamtlicher Trainer und Funktionär.

Schabotinski wurde dann zur [[Sowjetarmee]] eingezogen. Er blieb beim Militär, hatte dort gute Trainingsbedingungen und Trainer und wurde Offizier. Den Schulabschluss holte er in der Abendschule nach und erreichte in späteren Jahren einen Doktorgrad in Pädagogik.<ref name="rob"/> 1957 errang Schabotinski eine Bronzemedaille bei der Staatsmeisterschaft der Ukrainischen SSR. Im selben Jahr erreichte er im olympischen [[Gewichtheben#Geschichte|Dreikampf]] 435&nbsp;kg, steigerte sich 1958 auf 460&nbsp;kg und erreichte 1961 erstmals die 500&nbsp;kg-Grenze. 1963 erreichte er den ersten seiner insgesamt 19 Weltrekorde im Schwergewichtsgewichtheben.<ref name="rob"/> Schabotinski wurde 1963 erstmals bei der Weltmeisterschaft in [[Stockholm]] im Schwergewicht eingesetzt. Dort gewann er die Bronzemedaille hinter [[Juri Petrowitsch Wlassow|Juri Wlassow]] und [[Norbert Schemansky]].

Bei den [[Olympische Sommerspiele 1964|Olympischen Spielen 1964]] in [[Tokio]] schlug er Wlassow und Schemansky und wurde mit 572,5&nbsp;kg [[Olympiasieger]]. Bis 1968 beherrschte er die internationale Gewichtheber-Szene im Schwergewicht. Besondere Aufmerksamkeit erregte er bei den [[Olympische Sommerspiele 1968|Olympischen Sommerspielen 1968]] als Flaggenträger der sowjetischen Teams. Während andere Athleten die etwa 20&nbsp;kg schwere Flagge samt Stab während der Eröffnungsfeier beidhändig oder mit Unterstützung einer Tragevorrichtung hielten, schwenkte Schabotinski diese die Feier über in einer Hand fröhlich hin- und her.<ref name="rob"/>

1969 zwang ihn eine Operation zu einer längeren Pause. In dieser Zeit wurde der jüngere [[Wassili Iwanowitsch Alexejew|Wassili Alexejew]] die beherrschende Figur im Gewichtheben. Nach seiner Rückkehr in den Wettkampfsport 1973/74 wehrte sich Schabotinski, inzwischen Hauptmann, vehement und stellte in diesen Jahren sogar neue Weltrekorde auf. Seinen letzten Weltrekord erreichte er 1974. Im Wettkampf konnte er Alexejew aber nicht mehr schlagen. Er trat daraufhin endgültig vom Gewichthebersport zurück und betätigte sich als ehrenamtlicher Trainer und Funktionär.

Nach dem Ende der aktiven Karriere war Schabotinski für das sowjetische Militär als Trainer für Gewichtheben zuständig. 1991 verließ er die Armee.

Schabotinskis Tod am 14. Januar 2016 wurde von seinem Sohn bekannt gegeben. Er hinterließ eine Frau und zwei Söhne, beide selbe aktive Gewichtheber. Auf die Todesursachen ging dieser nicht ein.<ref name="rob"/>

== Rezeption ==
Bekannt wurde Schabotinski weiteren Kreisen, da [[Arnold Schwarzenegger]] ihn als Idol und Vorbild ansah und dies auch öffentlich bekannt machte. Schwarzenegger hatte als Jugendlicher ein Bild des Gewichthebers über seinem Bett und bezeichnete diesen später als Inspiration.<ref name="rob">Sam Roberts: ''[https://www.nytimes.com/2016/01/17/sports/olympics/leonid-zhabotinsky-strongman-for-the-ages-dies-at-77.html Leonid Zhabotinsky, Strongman for the Ages, Dies at 77]'', The New York Times 16. Januar 2016</ref>


== Internationale Erfolge ==
== Internationale Erfolge ==
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Weltmeisterschaft, S = Schwergewicht, Wettkämpfe bis 1972 im olympischen Dreikampf, bestehend aus Drücken, Reißen und Stoßen, ab 1973 im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen)
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Weltmeisterschaft, S = Schwergewicht, Wettkämpfe bis 1972 im olympischen Dreikampf, bestehend aus Drücken, Reißen und Stoßen, ab 1973 im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen)


* 1960, ''3. Platz'', Grand Prix von [[Moskau]], S, mit 450 kg, hinter [[Alexei Sidorowitsch Medwedew|Alexei Medwedew]], 480 kg und Iwan Wesselinow, [[Bulgarien]], 455 kg;
* 1960, ''3. Platz'', Grand Prix von [[Moskau]], S, mit 450&nbsp;kg, hinter [[Alexei Sidorowitsch Medwedew|Alexei Medwedew]], 480&nbsp;kg und Iwan Wesselinow, [[Volksrepublik Bulgarien|Bulgarien]], 455&nbsp;kg;
* 1963, ''1. Platz'', Grand Prix von Moskau, S, mit 520 kg, vor [[Norbert Schemansky]], [[USA]], 500 kg und [[Károly Ecser]], [[Ungarn]], 490 kg;
* 1963, ''1. Platz'', Grand Prix von Moskau, S, mit 520&nbsp;kg, vor [[Norbert Schemansky]], [[Vereinigte Staaten|USA]], 500&nbsp;kg und [[Károly Ecser]], [[Ungarn]], 490&nbsp;kg;
* 1964, ''1. Platz'', Grand Prix von Moskau, S, mit 560 kg, vor Poljakow, UdSSR, 500 kg;
* 1964, ''1. Platz'', Grand Prix von Moskau, S, mit 560&nbsp;kg, vor Poljakow, UdSSR, 500&nbsp;kg;
* 1964, ''Goldmedaille'', OS in Tokio, S, mit 572,5 kg, vor Wlassow, 570 kg, Schemansky, 537,5 kg und [[Gary Gubner]], USA, 512,5 kg;
* 1964, ''Goldmedaille'', OS in Tokio, S, mit 572,5&nbsp;kg, vor Wlassow, 570&nbsp;kg, Schemansky, 537,5&nbsp;kg und [[Gary Gubner]], USA, 512,5&nbsp;kg;
* 1965, ''1. Platz'', WM in [[Teheran]], S, mit 552,5 kg, vor Gubner, 545 kg und Ecser, 522,5 kg;
* 1965, ''1. Platz'', WM in [[Teheran]], S, mit 552,5&nbsp;kg, vor Gubner, 545&nbsp;kg und Ecser, 522,5&nbsp;kg;
* 1966, ''1. Platz'', Grand Prix von [[Riga]], S, mit 545 kg, vor [[Stanislaw Batischtschew]], 527,5 kg und [[Serge Reding]], [[Belgien]], 512,5 kg;
* 1966, ''1. Platz'', Grand Prix von [[Riga]], S, mit 545&nbsp;kg, vor [[Stanislaw Batischtschew]], 527,5&nbsp;kg und [[Serge Reding]], [[Belgien]], 512,5&nbsp;kg;
* 1966, ''1. Platz'', WM + EM in [[Berlin]], S, mit 567,5 kg, vor [[Bob Bednarski]], USA, 537,5 kg und Batischtschew, 530 kg;
* 1966, ''1. Platz'', WM + EM in [[Berlin]], S, mit 567,5&nbsp;kg, vor [[Bob Bednarski]], USA, 537,5&nbsp;kg und Batischtschew, 530&nbsp;kg;
* 1968, ''1. Platz'', EM in [[Sankt Petersburg|Leningrad]], S, mit 570 kg, vor Reding, 527,5 kg und [[Manfred Rieger]], [[DDR]], 525 kg;
* 1968, ''1. Platz'', EM in [[Sankt Petersburg|Leningrad]], S, mit 570&nbsp;kg, vor Reding, 527,5&nbsp;kg und [[Manfred Rieger (Gewichtheber)|Manfred Rieger]], [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], 525&nbsp;kg;
* 1968, ''Goldmedaille'', OS in [[Mexiko-Stadt]], S, mit 572,5 kg, vor Reding, 555 kg und [[Joe Dube]], USA, 555 kg;
* 1968, ''Goldmedaille'', OS in [[Mexiko-Stadt]], S, mit 572,5&nbsp;kg, vor Reding, 555&nbsp;kg und [[Joe Dube]], USA, 555&nbsp;kg;
* 1969, unplaziert, WM in [[Sofia]], S, nach Aufgabe wg. Verletzung, Sieger Dube, mit 577,5 kg, vor Reding, 570 kg und Batischtschew, 570 kg;
* 1969, unplaziert, WM in [[Sofia]], S, nach Aufgabe wg. Verletzung, Sieger Dube, mit 577,5&nbsp;kg, vor Reding, 570&nbsp;kg und Batischtschew, 570&nbsp;kg;
* 1973, ''1. Platz'', Spartakiade der soz. Armeen in [[Trenčín]], S, mit 392,5 kg, vor Tramburadziew, Bulgarien, 375 kg und Strejczek, [[Tschechoslowakei|CSSR]], 362,5 kg.
* 1973, ''1. Platz'', Spartakiade der soz. Armeen in [[Trenčín]], S, mit 392,5&nbsp;kg, vor Tramburadziew, Bulgarien, 375&nbsp;kg und Strejczek, [[Tschechoslowakei]], 362,5&nbsp;kg.


== UdSSR-Meisterschaften ==
== UdSSR-Meisterschaften ==
* 1960, 5. Platz, S, mit 455 kg, hinter Wlassow, 510 kg und Medwedew, 480 kg;
* 1960, 5. Platz, S, mit 455&nbsp;kg, hinter Wlassow, 510&nbsp;kg und Medwedew, 480&nbsp;kg;
* 1961, 2. Platz, S, mit 500 kg, hinter Wlassow, 550 kg und vor Vilkovic, 485 kg;
* 1961, 2. Platz, S, mit 500&nbsp;kg, hinter Wlassow, 550&nbsp;kg und vor Vilkovic, 485&nbsp;kg;
* 1962, 2. Platz, S, mit 512,5 kg, hinter Wlassow, 522,5 kg und vor Vilkovic, 475 kg;
* 1962, 2. Platz, S, mit 512,5&nbsp;kg, hinter Wlassow, 522,5&nbsp;kg und vor Vilkovic, 475&nbsp;kg;
* 1963, 2. Platz, S, mit 530 kg, hinter Wlassow, 550 kg;
* 1963, 2. Platz, S, mit 530&nbsp;kg, hinter Wlassow, 550&nbsp;kg;
* 1965, 1. Platz, S, mit 540 kg, vor Andrejew, 525 kg und Batischew, 510 kg;
* 1965, 1. Platz, S, mit 540&nbsp;kg, vor Andrejew, 525&nbsp;kg und Batischew, 510&nbsp;kg;
* 1967, 1. Platz, S, mit 585 kg;
* 1967, 1. Platz, S, mit 585&nbsp;kg;
* 1968, 1. Platz, S, mit 585 kg, vor Batischew, 555 kg und Alexejew, 540 kg;
* 1968, 1. Platz, S, mit 585&nbsp;kg, vor Batischew, 555&nbsp;kg und Alexejew, 540&nbsp;kg;
* 1969, 1. Platz, S, mit 572,5 kg, vor Batischew, 552,5 kg und Ryabokon, 542,5 kg.
* 1969, 1. Platz, S, mit 572,5&nbsp;kg, vor Batischew, 552,5&nbsp;kg und Ryabokon, 542,5&nbsp;kg.


== Weltrekorde ==
== Weltrekorde ==
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im beidarmigen Drücken:
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* 201,5 kg, 1967 in [[Sofia]].
* 201,5&nbsp;kg, 1967 in [[Sofia]].


im beidarmigen Reißen:
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* 165 kg, 1963 in Moskau,
* 165&nbsp;kg, 1963 in Moskau,
* 167,5 kg, 1963 in [[Stockholm]],
* 167,5&nbsp;kg, 1963 in [[Stockholm]],
* 173 kg, 1965 in [[Teheran]],
* 173&nbsp;kg, 1965 in [[Teheran]],
* 173,5 kg, 1966 in [[Kairo]],
* 173,5&nbsp;kg, 1966 in [[Kairo]],
* 174 kg, 1967 in Sofia.
* 174&nbsp;kg, 1967 in Sofia.
* 175,5 kg, 1967 in Moskau,
* 175,5&nbsp;kg, 1967 in Moskau,
* 176 kg, 1968 in [[Sankt Petersburg|Leningrad]],
* 176&nbsp;kg, 1968 in [[Sankt Petersburg|Leningrad]],
* 183,5 kg, 1973 in [[Tuapse]],
* 183,5&nbsp;kg, 1973 in [[Tuapse]],
* 185,5 kg, 1974 in Moskau.
* 185,5&nbsp;kg, 1974 in Moskau.


im beidarmigen Stoßen:
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* 213 kg, 1964 in Moskau,
* 213&nbsp;kg, 1964 in Moskau,
* 217,5 kg, 1964 in Tokio,
* 217,5&nbsp;kg, 1964 in Tokio,
* 218 kg, 1966 in [[Berlin]],
* 218&nbsp;kg, 1966 in [[Berlin]],
* 218,5 kg, 1967 in Sofia,
* 218,5&nbsp;kg, 1967 in Sofia,
* 219 kg, 1967 in Moskau,
* 219&nbsp;kg, 1967 in Moskau,
* 220 kg, 1968 in [[Lugansk]].
* 220&nbsp;kg, 1968 in [[Lugansk]].


im olympischen Dreikampf:
im olympischen Dreikampf:


* 560 kg, 1964 in Moskau,
* 560&nbsp;kg, 1964 in Moskau,
* 590 kg, 1967 in Sofia.
* 590&nbsp;kg, 1967 in Sofia.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Leonid Zhabotinsky|Leonid Iwanowitsch Schabotinski}}
* [http://www.weightliftingexchange.com/we2059.html Leonid Zhabotinsky - Hall of Fame at Weightlifting Exchange]
* {{Olympedia|56928|2=Leonid Schabotinski}}


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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2022, 09:54 Uhr

Leonid Iwanowitsch Schabotinski (russisch Леонид Иванович Жаботинский, wiss. Transliteration Leonid Ivanovič Žabotinskij; * 28. Januar 1938 in Uspenka, Rajon Krasnopillja, Ukrainische SSR, Sowjetunion; † 14. Januar 2016 in Saporischschja, Ukraine[1]) war ein sowjetischer Gewichtheber.

Schabotinski wurde in Uspenka in eine ukrainische Kosaken-Familie geboren. In seiner Kindheit zog die Familie nach Charkiw, wo Schabotinski die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg erlebte.[2]

Schabotinski wuchs in Saporischschja auf, spielte auf dem Gymnasium Volley- und Basketball und betrieb zudem Leichtathletik. In seiner Jugend war Schabotinski ein erfolgreicher Kugelstoßer, der es bis zur Meisterschaft der Ukrainischen SSR brachte. Nach der achten Klasse brach er die Schule ab und erlernte im Charkiwer Traktorenwerk den Beruf eines Schlossers. Als er mit zunehmendem Alter immer größer und schwerer wurde, entschied er sich mit 19 Jahren für das Gewichtheben.

Schabotinski wurde dann zur Sowjetarmee eingezogen. Er blieb beim Militär, hatte dort gute Trainingsbedingungen und Trainer und wurde Offizier. Den Schulabschluss holte er in der Abendschule nach und erreichte in späteren Jahren einen Doktorgrad in Pädagogik.[2] 1957 errang Schabotinski eine Bronzemedaille bei der Staatsmeisterschaft der Ukrainischen SSR. Im selben Jahr erreichte er im olympischen Dreikampf 435 kg, steigerte sich 1958 auf 460 kg und erreichte 1961 erstmals die 500 kg-Grenze. 1963 erreichte er den ersten seiner insgesamt 19 Weltrekorde im Schwergewichtsgewichtheben.[2] Schabotinski wurde 1963 erstmals bei der Weltmeisterschaft in Stockholm im Schwergewicht eingesetzt. Dort gewann er die Bronzemedaille hinter Juri Wlassow und Norbert Schemansky.

Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio schlug er Wlassow und Schemansky und wurde mit 572,5 kg Olympiasieger. Bis 1968 beherrschte er die internationale Gewichtheber-Szene im Schwergewicht. Besondere Aufmerksamkeit erregte er bei den Olympischen Sommerspielen 1968 als Flaggenträger der sowjetischen Teams. Während andere Athleten die etwa 20 kg schwere Flagge samt Stab während der Eröffnungsfeier beidhändig oder mit Unterstützung einer Tragevorrichtung hielten, schwenkte Schabotinski diese die Feier über in einer Hand fröhlich hin- und her.[2]

1969 zwang ihn eine Operation zu einer längeren Pause. In dieser Zeit wurde der jüngere Wassili Alexejew die beherrschende Figur im Gewichtheben. Nach seiner Rückkehr in den Wettkampfsport 1973/74 wehrte sich Schabotinski, inzwischen Hauptmann, vehement und stellte in diesen Jahren sogar neue Weltrekorde auf. Seinen letzten Weltrekord erreichte er 1974. Im Wettkampf konnte er Alexejew aber nicht mehr schlagen. Er trat daraufhin endgültig vom Gewichthebersport zurück und betätigte sich als ehrenamtlicher Trainer und Funktionär.

Nach dem Ende der aktiven Karriere war Schabotinski für das sowjetische Militär als Trainer für Gewichtheben zuständig. 1991 verließ er die Armee.

Schabotinskis Tod am 14. Januar 2016 wurde von seinem Sohn bekannt gegeben. Er hinterließ eine Frau und zwei Söhne, beide selbe aktive Gewichtheber. Auf die Todesursachen ging dieser nicht ein.[2]

Bekannt wurde Schabotinski weiteren Kreisen, da Arnold Schwarzenegger ihn als Idol und Vorbild ansah und dies auch öffentlich bekannt machte. Schwarzenegger hatte als Jugendlicher ein Bild des Gewichthebers über seinem Bett und bezeichnete diesen später als Inspiration.[2]

Internationale Erfolge

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(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Weltmeisterschaft, S = Schwergewicht, Wettkämpfe bis 1972 im olympischen Dreikampf, bestehend aus Drücken, Reißen und Stoßen, ab 1973 im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen)

  • 1960, 3. Platz, Grand Prix von Moskau, S, mit 450 kg, hinter Alexei Medwedew, 480 kg und Iwan Wesselinow, Bulgarien, 455 kg;
  • 1963, 1. Platz, Grand Prix von Moskau, S, mit 520 kg, vor Norbert Schemansky, USA, 500 kg und Károly Ecser, Ungarn, 490 kg;
  • 1964, 1. Platz, Grand Prix von Moskau, S, mit 560 kg, vor Poljakow, UdSSR, 500 kg;
  • 1964, Goldmedaille, OS in Tokio, S, mit 572,5 kg, vor Wlassow, 570 kg, Schemansky, 537,5 kg und Gary Gubner, USA, 512,5 kg;
  • 1965, 1. Platz, WM in Teheran, S, mit 552,5 kg, vor Gubner, 545 kg und Ecser, 522,5 kg;
  • 1966, 1. Platz, Grand Prix von Riga, S, mit 545 kg, vor Stanislaw Batischtschew, 527,5 kg und Serge Reding, Belgien, 512,5 kg;
  • 1966, 1. Platz, WM + EM in Berlin, S, mit 567,5 kg, vor Bob Bednarski, USA, 537,5 kg und Batischtschew, 530 kg;
  • 1968, 1. Platz, EM in Leningrad, S, mit 570 kg, vor Reding, 527,5 kg und Manfred Rieger, DDR, 525 kg;
  • 1968, Goldmedaille, OS in Mexiko-Stadt, S, mit 572,5 kg, vor Reding, 555 kg und Joe Dube, USA, 555 kg;
  • 1969, unplaziert, WM in Sofia, S, nach Aufgabe wg. Verletzung, Sieger Dube, mit 577,5 kg, vor Reding, 570 kg und Batischtschew, 570 kg;
  • 1973, 1. Platz, Spartakiade der soz. Armeen in Trenčín, S, mit 392,5 kg, vor Tramburadziew, Bulgarien, 375 kg und Strejczek, Tschechoslowakei, 362,5 kg.

UdSSR-Meisterschaften

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  • 1960, 5. Platz, S, mit 455 kg, hinter Wlassow, 510 kg und Medwedew, 480 kg;
  • 1961, 2. Platz, S, mit 500 kg, hinter Wlassow, 550 kg und vor Vilkovic, 485 kg;
  • 1962, 2. Platz, S, mit 512,5 kg, hinter Wlassow, 522,5 kg und vor Vilkovic, 475 kg;
  • 1963, 2. Platz, S, mit 530 kg, hinter Wlassow, 550 kg;
  • 1965, 1. Platz, S, mit 540 kg, vor Andrejew, 525 kg und Batischew, 510 kg;
  • 1967, 1. Platz, S, mit 585 kg;
  • 1968, 1. Platz, S, mit 585 kg, vor Batischew, 555 kg und Alexejew, 540 kg;
  • 1969, 1. Platz, S, mit 572,5 kg, vor Batischew, 552,5 kg und Ryabokon, 542,5 kg.

(alle im Schwergewicht aufgestellt)

im beidarmigen Drücken:

  • 201,5 kg, 1967 in Sofia.

im beidarmigen Reißen:

  • 165 kg, 1963 in Moskau,
  • 167,5 kg, 1963 in Stockholm,
  • 173 kg, 1965 in Teheran,
  • 173,5 kg, 1966 in Kairo,
  • 174 kg, 1967 in Sofia.
  • 175,5 kg, 1967 in Moskau,
  • 176 kg, 1968 in Leningrad,
  • 183,5 kg, 1973 in Tuapse,
  • 185,5 kg, 1974 in Moskau.

im beidarmigen Stoßen:

  • 213 kg, 1964 in Moskau,
  • 217,5 kg, 1964 in Tokio,
  • 218 kg, 1966 in Berlin,
  • 218,5 kg, 1967 in Sofia,
  • 219 kg, 1967 in Moskau,
  • 220 kg, 1968 in Lugansk.

im olympischen Dreikampf:

  • 560 kg, 1964 in Moskau,
  • 590 kg, 1967 in Sofia.

Einzelnachweise

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  1. Известный тяжелоатлет Жаботинский похоронен в Запорожье
  2. a b c d e f Sam Roberts: Leonid Zhabotinsky, Strongman for the Ages, Dies at 77, The New York Times 16. Januar 2016
Commons: Leonid Iwanowitsch Schabotinski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien