„Leo Raubal“ – Versionsunterschied

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'''Leo Raubal''' (* [[1. Oktober]] [[1906]]; † [[18. August]] [[1977]]) war ein Halbneffe [[Adolf Hitler]]s, ein Sohn von Leo Raubal und [[Angela Hammitzsch|Angela Raubal]] (geborene Hitler, später verh. Hammitzsch).
'''Leo Rudolf<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/linz-stadtpfarre/106%252F1906/?pg=162 |titel=Taufen Duplikate Linz Stadtpfarre, tom. 31, pag. 635 |werk=Matricula |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-06 |sprache=}}</ref> Raubal''' (* [[2. Oktober]] [[1906]] in [[Linz]]<ref name=":0" />; † [[18. August]] [[1977]] in [[Spanien]]) war ein Halbneffe [[Adolf Hitler]]s, ein Sohn von Leo Raubal und [[Angela Hammitzsch|Angela Raubal]] (geborene ''Hitler'', später verheiratete ''Hammitzsch'').


== Leben ==
== Leben ==
Leo Raubal jun. wurde im Jahr 1906 als Sohn der Halbschwester Adolf Hitlers, Angela Raubal, geboren. Er hatte zwei Schwestern, Elfriede und [[Geli Raubal|Geli]].
Leo Raubal jun. wurde im Jahre 1906 als Sohn der Halbschwester Adolf Hitlers, Angela Raubal, geboren. Leo Raubal wurde [[Studienrat (Deutschland)|Studienrat]] für Chemie, arbeitete in dieser Funktion in [[Salzburg]] und besuchte sporadisch die Mutter in [[Berchtesgaden]]. Bei diesen Gelegenheiten mied er nach Angaben seines Vetters [[William Patrick Hitler]], eines Sohnes aus der ersten Ehe von Adolf Hitlers Halbbruder [[Alois Hitler junior]], seinen Onkel Adolf, weil er diesen für den Tod seiner Schwester [[Geli Raubal|Geli]] verantwortlich gemacht habe. Diese Behauptung kann jedoch nicht mit anderen Quellen bestätigt werden. Aus der Hitler-Biographie von [[Werner Maser]] geht hervor, Leo Raubal habe noch im Jahre 1967 öffentlich geäußert, Hitler sei „absolut unschuldig“ am Tode seiner Schwester. Leo Raubal galt wie sein jüngerer Vetter [[Heinrich Hitler|Heinz Hitler]], aber im Gegensatz zu [[William Patrick Hitler]], als „Lieblingsneffe des Führers“.


Raubal wurde [[Studienrat (Deutschland)|Studienrat]] für Chemie, arbeitete in dieser Funktion in [[Salzburg]] und besuchte sporadisch die Mutter in [[Berchtesgaden]]. Bei diesen Gelegenheiten mied er nach Angaben seines Vetters [[William Patrick Hitler]], eines Sohnes aus der ersten Ehe von Adolf Hitlers Halbbruder [[Alois Hitler junior]], seinen Onkel Adolf, weil er diesen für den Tod seiner Schwester Geli verantwortlich gemacht habe. Diese Behauptung kann jedoch nicht mit anderen Quellen bestätigt werden. Aus der Hitler-Biographie von [[Werner Maser]] geht hervor, Leo Raubal habe noch im Jahre 1967 öffentlich geäußert, Hitler sei „absolut unschuldig“ am Tode seiner Schwester. Leo Raubal galt wie sein jüngerer Vetter [[Heinrich Hitler]], aber im Gegensatz zu William Patrick, als „Lieblingsneffe des Führers“.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Leo Raubal zur [[Wehrmacht]] eingezogen. Während des [[Unternehmen Barbarossa|Unternehmens Barbarossa]], des Angriffs auf die [[Sowjetunion]], war er [[Leutnant]] in der [[Pionier (Militär)|Pioniertruppe]]. Im Jahr 1942 geriet er während der [[Schlacht von Stalingrad|Kampfhandlungen um Stalingrad]] in sowjetische [[Kriegsgefangenschaft]]. Sein Onkel Adolf Hitler, der zu Raubal und zu dessen Mutter ein überwiegend gutes Verhältnis pflegte, ordnete daraufhin an, die Möglichkeit eines Gefangenenaustausches mit [[Josef Stalin|Stalin]] auszuloten. Stalins Sohn [[Jakow Dschugaschwili]], der 1941 von der Wehrmacht bei [[Smolensk]] gefangen genommen worden war, sollte danach gegen Leo Raubal ausgetauscht werden. Stalin ließ sich allerdings nicht auf einen solchen Austausch ein. Jakow Dschugaschwili kam 1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft zu Tode, Leo Raubal wurde noch bis 1955 in [[Moskau]]er Gefängnissen festgehalten.


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Raubal zur [[Wehrmacht]] eingezogen. Während des [[Unternehmen Barbarossa|Unternehmens Barbarossa]], des Angriffs auf die [[Sowjetunion]], war er [[Leutnant]] in der [[Pionier (Militär)|Pioniertruppe]]. Im Jahr 1942 geriet er während der [[Schlacht von Stalingrad|Kampfhandlungen um Stalingrad]] in sowjetische [[Kriegsgefangenschaft]]. Sein Onkel Adolf Hitler, der zu Raubal und zu dessen Mutter ein überwiegend gutes Verhältnis pflegte, ordnete daraufhin an, die Möglichkeit eines Gefangenenaustausches mit [[Josef Stalin|Stalin]] auszuloten. Stalins Sohn [[Jakow Dschugaschwili]], der 1941 von der Wehrmacht bei [[Smolensk]] gefangen genommen wurde, sollte demnach gegen Leo Raubal ausgetauscht werden. Stalin ließ sich allerdings nicht auf einen solchen Austausch ein und Jakow Dschugaschwili kam 1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft zu Tode, während Raubal noch bis 1955 in verschiedenen [[Moskau]]er Gefängnissen inhaftiert war.
Später war Raubal zeitweise als mit Chemie befasster Direktor in einem Nachfolgeunternehmen der einstigen Göring-Stahlwerke in [[Linz]] tätig. Raubal starb im August 1977 während eines Urlaubes in Spanien. Er hatte mindestens ein Kind.

Später war Raubal zeitweise als mit Chemie befasster Direktor in einem Nachfolge-Unternehmen der einstigen [[Hermann-Göring-Werke|Göring-Stahlwerke]] in [[Linz]] tätig. Dann arbeitete er in Linz als [[Lehrer]]. Leo Raubal starb am 18. August 1977 im Alter von 70 Jahren bei einem Urlaubsaufenthalt in [[Spanien]] und wurde am 7. September 1977 in Linz beigesetzt. Er hinterließ seinen Sohn Peter (* 1931), der beruflich als [[Ingenieur]] tätig war und in Linz lebt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bild.de/news/inland/news-inland/bild-traf-hitler-grossneffen-was-wurde-aus-dem-rest-der-verwandten-57704888.bild.html |titel=BILD traf Hitler-Großneffen: Was wurde aus dem Rest der Verwandten? |datum=2018-10-08 |sprache=de |abruf=2023-09-19}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Werner Maser: ''Adolf Hitler. Mythos, Legende, Wirklichkeit'', Bechtle, München 2001<sup>18</sup>; ISBN 3-7628-0521-0
* Werner Maser: ''Adolf Hitler. Mythos, Legende, Wirklichkeit'', Bechtle, München 2001<sup>18</sup>; ISBN 3-7628-0521-0.
* {{Der Spiegel|ID=19594718|Titel=Der Führer, mein Onkel|Autor=Walter Mayr|Jahr=2001|Nr=28|Seiten=142|Kommentar= |Datum=2001-07-09}}
* {{Der Spiegel|ID=19594718|Titel=Der Führer, mein Onkel|Autor=Walter Mayr|Jahr=2001|Nr=28|Seiten=142|Kommentar= |Datum=2001-07-09}}
* Marc Vermeeren: ''De jeugd van Adolf Hitler 1889–1907 en zijn familie en voorouders'', Uitgeverij Aspekt, Soesterberg 2007, ISBN 90-5911-606-2
* Marc Vermeeren: ''De jeugd van Adolf Hitler 1889–1907 en zijn familie en voorouders'', Uitgeverij Aspekt, Soesterberg 2007, ISBN 90-5911-606-2.
* Oliver Halmburger, Thomas Staehler: ''Familie Hitler. Im Schatten des Diktators'', Oliver Halmburger Loopfilm GmbH, München, und ZDF-History, Mainz 2005 (Dokumentarfilm), DVD
* Oliver Halmburger, Thomas Staehler: ''Familie Hitler. Im Schatten des Diktators'', Oliver Halmburger Loopfilm GmbH, München, und ZDF-History, Mainz 2005 (Dokumentarfilm), DVD.

== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 19. September 2023, 18:35 Uhr

Leo Rudolf[1] Raubal (* 2. Oktober 1906 in Linz[1]; † 18. August 1977 in Spanien) war ein Halbneffe Adolf Hitlers, ein Sohn von Leo Raubal und Angela Raubal (geborene Hitler, später verheiratete Hammitzsch).

Leo Raubal jun. wurde im Jahr 1906 als Sohn der Halbschwester Adolf Hitlers, Angela Raubal, geboren. Er hatte zwei Schwestern, Elfriede und Geli.

Raubal wurde Studienrat für Chemie, arbeitete in dieser Funktion in Salzburg und besuchte sporadisch die Mutter in Berchtesgaden. Bei diesen Gelegenheiten mied er nach Angaben seines Vetters William Patrick Hitler, eines Sohnes aus der ersten Ehe von Adolf Hitlers Halbbruder Alois Hitler junior, seinen Onkel Adolf, weil er diesen für den Tod seiner Schwester Geli verantwortlich gemacht habe. Diese Behauptung kann jedoch nicht mit anderen Quellen bestätigt werden. Aus der Hitler-Biographie von Werner Maser geht hervor, Leo Raubal habe noch im Jahre 1967 öffentlich geäußert, Hitler sei „absolut unschuldig“ am Tode seiner Schwester. Leo Raubal galt wie sein jüngerer Vetter Heinrich Hitler, aber im Gegensatz zu William Patrick, als „Lieblingsneffe des Führers“.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Raubal zur Wehrmacht eingezogen. Während des Unternehmens Barbarossa, des Angriffs auf die Sowjetunion, war er Leutnant in der Pioniertruppe. Im Jahr 1942 geriet er während der Kampfhandlungen um Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Sein Onkel Adolf Hitler, der zu Raubal und zu dessen Mutter ein überwiegend gutes Verhältnis pflegte, ordnete daraufhin an, die Möglichkeit eines Gefangenenaustausches mit Stalin auszuloten. Stalins Sohn Jakow Dschugaschwili, der 1941 von der Wehrmacht bei Smolensk gefangen genommen wurde, sollte demnach gegen Leo Raubal ausgetauscht werden. Stalin ließ sich allerdings nicht auf einen solchen Austausch ein und Jakow Dschugaschwili kam 1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft zu Tode, während Raubal noch bis 1955 in verschiedenen Moskauer Gefängnissen inhaftiert war.

Später war Raubal zeitweise als mit Chemie befasster Direktor in einem Nachfolge-Unternehmen der einstigen Göring-Stahlwerke in Linz tätig. Dann arbeitete er in Linz als Lehrer. Leo Raubal starb am 18. August 1977 im Alter von 70 Jahren bei einem Urlaubsaufenthalt in Spanien und wurde am 7. September 1977 in Linz beigesetzt. Er hinterließ seinen Sohn Peter (* 1931), der beruflich als Ingenieur tätig war und in Linz lebt.[2]

  • Werner Maser: Adolf Hitler. Mythos, Legende, Wirklichkeit, Bechtle, München 200118; ISBN 3-7628-0521-0.
  • Walter Mayr: Der Führer, mein Onkel. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2001, S. 142 (online9. Juli 2001).
  • Marc Vermeeren: De jeugd van Adolf Hitler 1889–1907 en zijn familie en voorouders, Uitgeverij Aspekt, Soesterberg 2007, ISBN 90-5911-606-2.
  • Oliver Halmburger, Thomas Staehler: Familie Hitler. Im Schatten des Diktators, Oliver Halmburger Loopfilm GmbH, München, und ZDF-History, Mainz 2005 (Dokumentarfilm), DVD.

Einzelnachweise

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  1. a b Taufen Duplikate Linz Stadtpfarre, tom. 31, pag. 635. In: Matricula. Abgerufen am 6. Juni 2020.
  2. BILD traf Hitler-Großneffen: Was wurde aus dem Rest der Verwandten? 8. Oktober 2018, abgerufen am 19. September 2023.