„Fatehpur Sikri“ – Versionsunterschied
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| Zensus= 2011 |
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| Einwohner_Quelle= [http://www.census2011.co.in/data/town/800808-fatehpur-sikri-uttar-pradesh.html Fatehpur Sikri – Census 2011] |
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| Bild1_Beschreibung= |
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| Bild1= View of the present Fatehpur Sikri, outside the historical city.jpg |
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| Bild1_Beschreibung= Blick über die Stadt Fatehpur Sikri |
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{{Infobox Welterbe |
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'''Fatehpur Sikri''' ([[Hindi]]: {{lang|hi|फ़तेहपुर सीकरी}}, {{IAST|Fatehpur Sikrī}} [{{IPA|fʌˈt̪eːhpʊr ˈsiːkri}}]) ist eine Stadt im Bundesstaat [[Uttar Pradesh]] in [[Indien]] mit etwa 30.000 Einwohnern, 40 Kilometer südwestlich von [[Agra (Indien)|Agra]] gelegen, ehemalige [[Hauptstadt]] (1571–1585) des [[Mogulreich]]es. Die Baudenkmäler der Stadt stehen unter Schutz der [[UNESCO]] und gehören zum [[Weltkulturerbe]] der [[Menschheit]]. |
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|Name = Fatehpur Sikri |
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|Bild = Fatehput Sikiri Buland Darwaza gate 2010.jpg |
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|Beschriftung = [[Buland Darwaza]] |
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|Staats-Gebiet = {{IND}} |
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|Typ = Kultur |
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|Kriterien = (ii)(iii)(iv) |
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|Fläche = |
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|Puffer = |
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|Referenz-Nr = 255 |
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|Link = |
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|Region = Asien und Pazifik |
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|Jahr = 1986 |
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|Erweiterung = |
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|Gefährdung = |
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'''Fatehpur Sikri''' ([[Hindi]]: {{lang|hi|फ़तेहपुर सीकरी}}, {{IAST|Fatehpur Sikrī}}) ist eine Stadt im [[Indien|indischen]] Bundesstaat [[Uttar Pradesh]] in [[Indien]] mit etwa 35.000 Einwohnern. Hier befand sich Ende des 16. Jahrhunderts die [[Hauptstadt]] des [[Mogulreich]]es. Die Baudenkmäler des Palastbezirks stehen seit 1986 unter dem Schutz der [[UNESCO]] und gehören zum [[Weltkulturerbe]] der [[Menschheit]].<ref>{{Weblink Welterbe |Nummer=255}}</ref> |
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== Lage == |
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Fatehpur Sikri liegt in einer Höhe von etwa 175 bis 185 m ü. d. M.<ref>[http://elevationmap.net/rj-sh-45-dadupura-fatehpur-sikri-uttar-pradesh-283110-india?latlngs=(27.097136605631597,77.66595509416516) ''Fatehpur Sikri – Karte mit Höhenangaben'']</ref> am östlichen Rand des [[Aravalligebirge]]s rund 36 km (Fahrtstrecke) südwestlich von [[Agra (Indien)|Agra]]. Nur wenige Kilometer westlich verläuft die Grenze zum Bundesstaat [[Rajasthan]]. Das Klima ist warm bis heiß; Regen fällt nahezu ausschließlich in den sommerlichen Monsunmonaten.<ref>[https://de.climate-data.org/location/422484/ ''Fatehpur Sikri – Klimatabellen'']</ref> |
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Die frühere Hauptstadt des Mogulreiches unter [[Mogulreich|Großmogul]] [[Akbar]] (1542–1605) wurde zwischen 1569 und 1574 erbaut. 1571 zog Akbar mit seinem Hofstaat hierher, bereits 1585 verlegte er den Hof aber nach [[Lahore]], von wo aus er seine Feldzüge nach Nordwesten besser leiten konnte. Zudem war die Wasserversorgung der Stadt vermutlich unzureichend. Er festigte als hervorragender [[Diplomat]] und Militärstratege seine neu gewonnenen Gebiete durch eine Politik [[Religion|religiöser]] Toleranz im Dialog mit Vertretern der wichtigsten Glaubensrichtungen. |
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== Bevölkerung == |
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Akbar heiratete als erster Mogul-Herrscher eine [[Hinduismus|Hindu]], eine [[Rajputen]]-Prinzessin aus [[Amber (Indien)|Amber]] und schaffte die den Nicht-Muslimen auferlegten Sondersteuern ab. Indem er, oft durch Eheschließungen, die [[Loyalität]] lokaler Fürsten gewann, gelang es ihm, ein effizientes Steuersystem einzuführen, das es ihm schließlich ermöglichte, Fatehpur Sikri bauen zu lassen. |
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Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.<ref>[https://www.citypopulation.de/php/india-uttarpradesh.php?cityid=0941511000 ''Fatehpur Sikri – City Population 1991–2011'']</ref> |
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{| class="wikitable" width="450" |
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|- align="center" class="hintergrundfarbe5" |
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| align=left | '''Jahr''' || '''1991''' || '''2001''' || '''2011''' |
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| align=left|'''Einwohner''' || 25.446 || 28.804 || 32.905 |
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Ca. 54 % der Einwohner sind [[Hindus]] und ca. 45 % sind [[Moslems]]; der Rest von 1 % entfällt auf verschiedene Religionsgemeinschaften ([[Sikhs]], [[Jainismus|Jains]], [[Buddhisten]] und [[Christentum in Indien|Christen]]). Wie in Nordindien üblich ist der männliche Bevölkerungsanteil um ca. 12 % höher als der weibliche.<ref>[http://www.census2011.co.in/data/town/800808-fatehpur-sikri-uttar-pradesh.html ''Fatehpur Sikri – Census 2011'']</ref> |
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Trotz seiner zahlreichen Frauen hatte er lange Zeit keine Erben, so dass er schwer beeindruckt war, als ihm der in Sikri lebende Scheich Selim drei Söhne prophezeite und die Prophezeiung (unter der Aufsicht des Scheichs, nicht im Harem) auch eintraf. Ihm zu Ehren wurde Fatehpur Sikri erbaut. |
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== Geschichte == |
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Die frühere Hauptstadt des Mogulreiches unter [[Mogulreich|Großmogul]] [[Akbar I.]] (1542–1605) wurde zwischen 1569 und 1574 erbaut. Im Jahr 1571 zog Akbar mit seinem Hofstaat hierher, doch bereits 1585 verlegte er den Hof nach [[Lahore]], von wo aus er seine Feldzüge im Nordwesten Indiens besser leiten konnte. Zudem war die Wasserversorgung der Stadt vermutlich unzureichend. Er festigte als hervorragender [[Diplomat]] und Militärstratege seine neu gewonnenen Gebiete durch eine Politik religiöser Toleranz im Dialog mit Vertretern der wichtigsten Glaubensrichtungen. |
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Akbar heiratete als erster Mogul-Herrscher eine [[Hinduismus|hinduistische]] [[Rajputen]]-Prinzessin aus [[Amber (Indien)|Amber]] ([[Mariam uz-Zamani]]) und schaffte die allen Nicht-Muslimen auferlegten Sondersteuern ab. Indem er, oft durch Eheschließungen, die [[Loyalität]] lokaler Fürsten gewann, gelang es ihm, ein effizientes Steuersystem einzuführen, das es ihm schließlich ermöglichte, die Bauten in Fatehpur Sikri zu finanzieren. |
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Trotz seiner zahlreichen Frauen hatte er lange Zeit keine Erben, so dass er tief beeindruckt war, als er vom in Sikri lebenden Scheich [[Salim Chishti]], einem Lehrer des [[Chishtiyya|Chishti]]-Ordens, die Prophezeiung der Geburt dreier Söhne erhielt – ein Ereignis, welches binnen weniger Jahre auch eintraf. Dem Scheich zu Ehren wurde Fatehpur Sikri erbaut. |
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== Königspalast == |
== Königspalast == |
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'''Diwan-i-Am''' |
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Der Haupt[[palast]] und der Hofkomplex sind dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Archäologe]]n vor der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 von Großbritannien größtenteils erhalten. Die im Palastkomplex gelegene |
Der Haupt[[palast]] und der Hofkomplex sind dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Archäologe]]n vor der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 von Großbritannien größtenteils erhalten. Die im Palastkomplex gelegene Audienzhalle (''Diwan-i-Am''), von Bogengängen und kunstvollen, mit [[Schmuckstein|Halbedelsteinen]] verzierten [[Jali (Architektur)|Jali]]-Gittern umgeben, stand im Mittelpunkt der wichtigsten Feierlichkeiten, die Untertanen durften hier ihre [[Petition]]en an den Herrscher richten. |
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[[Datei:Audienzhalle .jpg|thumb|die private Audienzhalle „Diwan-i-Khas“]] |
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[[Datei:Panch Mahal and audience room at Fatehpur Sikri.jpg|thumb|Panch Mahal und Audienzhalle]] |
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[[Datei:Harem at Fatehpur Sikri.jpg|thumb|Eingangstor zum Haremskomplex]] |
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* '''Diwan-i-Khas''' |
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In der Nordwestecke der Diwan-i-Am öffnet sich ein schlichter Torbogen auf einen zweiten Hof, wo sich die private Audienzhalle „Diwan-i-Khas“ befindet. Eine wunderbar skulpturierte Säule, der so genannte Thronpfeiler, auf dem der [[Thron]] ruhte, bildet den Mittelpunkt der Halle. Nicht weit entfernt liegen die drei Räume der Schatzkammer, verziert mit Darstellungen [[Mythologie|mythischer]] Meereslebewesen. Im Zentrum des Hofes befindet sich der „Pachisi Court“, ein riesiges steinernes Spielfeld für [[Pachisi]]. |
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'''Diwan-i-Khas''' |
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* '''Haus der türkischen Sultanin''' |
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In der Nordwestecke des ''Diwan-i-Am'' öffnet sich ein schlichter Torbogen auf einen zweiten Hof, wo sich die private Audienzhalle (''Diwan-i-Khas'') befindet. Eine wunderbar skulpturierte Säule, der so genannte Thronpfeiler, auf welchem der [[Thron]] ruhte, bildet den Mittelpunkt der Halle. Nicht weit entfernt liegen die drei Räume der Schatzkammer, verziert mit Darstellungen von Meereslebewesen. Im Zentrum des Hofes befindet sich der ''Pachisi Court'', ein riesiges steinernes Spielfeld für [[Pachisi]]. |
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Der „Anup Talao Pavilion“ (Haus der [[Türkei|türkischen]] Sultanin) steht südwestlich des Pachisi-Feldes. Das Haus war wahrscheinlich der Palast einer von Akbars Lieblingsfrauen, der Sultanin Ruqayya Begum. Es ist mit Balkonen und Holzschnitzereien im Kashmiri-Stil verziert und zeigt türkische, [[Iran|persische]] und sogar [[Volksrepublik China|chinesische]] Einflüsse. Das Gebäude könnte ein [[Hammam]] (Dampfbad) oder Lustschlösschen gewesen sein. |
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'''Haus der türkischen Sultanin''' |
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* '''Daulat Khana''' |
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Der ''Anup Talao''-Pavillon („Haus der türkischen Sultanin“) steht südwestlich des Pachisi-Feldes. Das Haus war wahrscheinlich der Palast einer von Akbars Lieblingsfrauen, der Sultanin Ruqayya Begum. Es ist mit Balkonen und Holzschnitzereien im Kashmiri-Stil verziert und zeigt türkische, [[Iran|persische]] und sogar [[Volksrepublik China|chinesische]] Einflüsse. Das Gebäude könnte auch ein Dampfbad (''[[hammam]]'') oder Lustschlösschen gewesen sein. |
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Akbars Privatpalast, der „Daulat Khana“ (Ort des [[Glück]]s), liegt auf der anderen Seite des Gartens. Er besteht aus einer Anzahl von reich mit [[Ornament (Bildende Kunst)|Ornamenten]] verzierten Gebäuden, deren tragende Säulen auf glockenförmigen Sockeln ruhen. Im Erdgeschoss befindet sich die [[Bibliothek]]. Hier ließ sich der Kaiser, er selbst war [[Analphabet]], etwas aus den rund 50.000 [[Manuskript]]en vorlesen. Dahinter liegt das „Khwabgah“ (Haus der [[Traum|Träume]]), das kaiserliche Schlafgemach, dessen Wände verblasste persische Inschriften zeigen. |
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'''Daulat Khana''' |
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Akbars Privatpalast, der ''Daulat Khana'' („Ort des Glücks“), liegt auf der anderen Seite des Gartens. Er besteht aus einer Anzahl von reich mit [[Ornament]]en verzierten Gebäuden, deren tragende Säulen auf glockenförmigen Sockeln ruhen. Im Erdgeschoss befindet sich die [[Bibliothek]]. Hier ließ sich der Kaiser – er selbst war [[Analphabet]] – Textpassagen aus den rund 50.000 [[Manuskript]]en der Bibliothek vorlesen. Dahinter liegt das ''Khwabgah'' („Haus der Träume“), das kaiserliche Schlafgemach, dessen Wände verblasste persische Inschriften zeigen. |
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Der „Panch Mahal“ oder fünfstöckige Palast, eines der berühmtesten Bauwerke Fatehpur Sikris, erhebt sich nordwestlich des Khwabgah. Es verengt sich zu einer einzigen Turmkammer hin und wird von 176 verschiedenen [[Säule]]n getragen. Das Erdgeschoss besteht aus 84 [[Pfeiler]]n, eine bedeutungsvolle Zahl in der [[Jyotisha|Hindu-Astrologie]]. |
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'''Panch Mahal''' |
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Der ''Panch Mahal'' („fünfstöckiger Palast“) ist mit seinen insgesamt 176 [[Säule]]n bzw. [[Pfeiler]]n eines der berühmtesten Bauwerke Fatehpur Sikris; er erhebt sich nordwestlich des ''Khwabgah''. Der Bau verjüngt sich sukzessive nach oben zu einem einzigen allseitig offenen Pavillon (''[[chhatri]]''). Das Erdgeschoss besteht aus 84 Pfeilern, eine bedeutungsvolle Zahl in der [[Jyotisha|Hindu-Astrologie]]. |
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Im „Sunahra Makan“, nahe dem abgeschlossenen Frauenbereich des Hofes gelegen, soll die Mutter von Akbar, Mariam Makani, oder aber eine von seinen Frauen gelebt haben. Das Gebäude wird auch als „Miriams Haus“ oder „Palast der christlichen Königin“ bezeichnet. In den Überlieferungen deutet aber nichts auf eine Verbindung des Kaisers mit einer [[Christ]]in hin. |
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'''Frauengemächer''' |
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Der „Palast der Jodhbai“, der Haupt[[harem]], beherrscht den Haremskomplex. Er weist eine architektonische Mischung aus traditionellen hinduistischen und muslimischen Elementen sowie das elegante, für Fatehpur Sikri charakteristische [[Tulpen]]muster auf. |
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Im ''Sunahra Makan'', nahe dem hermetisch verschlossenen Frauenbereich des Hofes gelegen, soll die Mutter von Akbar, ''Mariam Makani'', oder aber eine von seinen Frauen gelebt haben. Das Gebäude wird auch als „Miriams Haus“ oder „Palast der christlichen Königin“ bezeichnet. In den Überlieferungen deutet aber nichts auf eine Verbindung des Kaisers mit einer [[Christ]]in hin. |
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Der „Palast der Jodhabai“, der Haupt[[harem]], beherrscht den Haremskomplex. Mit seinen Balkonen (''[[Jharokha (Architektur)|jharokas]]'') und Dachpavillons (''chhatris'') weist er eine architektonische Mischung aus traditionellen hinduistischen und muslimischen Elementen sowie das elegante, für Fatehpur Sikri charakteristische [[Tulpen]]muster auf. Es heißt, dass die Händler auf der kleinen Freifläche vor dem Palast ihre Waren ausbreiteten, die von den auf den Balkonen sitzenden Frauen begutachtet wurden; interessante Stücke wurden von Dienerinnen zur näheren Begutachtung nach oben gebracht. |
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== Jami Masjid == |
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[[Datei:TombSalimChisti.jpg|thumb|left|400px|Mausoleum von Sheikh Salim Chishti]] |
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Südwestlich des Palastes steht die „Jami Masjid“ oder Dargah-[[Moschee]] mit der Stadt Fatehpur Sikri zu Füßen. Das relativ kleine, aber unnachahmliche „Mausoleum von Sheikh Salim Chishti“ bildet den Mittelpunkt des Sufi-Schreines oder [[Dargah]]. Es ist ursprünglich überwiegend aus rotem [[Sandstein]] erbaut und erst später mit [[Marmor]] überzogen worden. Die filigranen Marmorfenster (Jalis) gehören zum Kunstvollsten, was Menschenhände je hervorgebracht haben. Oft beten hier kinderlose Frauen und lassen sich segnen in der Hoffnung, dadurch endlich ein Kind zu empfangen. Auch Kaiser Akbar erhielt hier die Voraussage durch die Heiligen über seinen Nachfolger. |
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Diwan-i-Khas, Fatehpur-Sikri.jpg|Die private Audienzhalle „Diwan-i-Khas“ |
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In der Moschee liegt das Grab von [[Scheich]] [[Salim Chishti]], einem Lehrer des [[Chishtiyya|Chishti]]-Ordens. Aus diesem Grund dient sie auch als [[Sufismus|Sufi]]-[[Schrein]].[[Datei:Fatehpur Sikri Buland Darwaza.jpg|thumb|right|upright|Buland Darwaza]] |
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Panch Mahal and audience room at Fatehpur Sikri.jpg|Panch Mahal und Audienzhalle |
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<br />Das imposante „Buland Darwaza“, auch als Siegestor bezeichnet, nachdem Akbar die Stadt [[Gujrat]] besiegt hatte, wurde gegen 1576 erbaut. Es ist 54 Meter hoch, über 32 breite Stufen zu erreichen und stellt den Haupteingang dar. Im Hof befindet sich das „Zenana Rauza“ (Grab der Hofdamen) und das „Grab von Islam Khan“, einem der zahlreichen hier begrabenen [[Adel|Adligen]]. |
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Harem at Fatehpur Sikri.jpg|Jodhabai-Palast |
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== Jama Masjid == |
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[[Datei:TombSalimChisti.jpg|mini|[[Mausoleum des Salim Chishti]]]] |
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Auf dem höchsten Punkt der Anlage südwestlich des Palastes steht die flächenmäßig riesige [[Jama Masjid (Fatehpur Sikri)|Jama Masjid]] (manchmal auch ''Dargah-[[Moschee]]'' genannt) mit der Stadt Fatehpur Sikri zu ihren Füßen. Das relativ kleine, aber außerordentlich fein gearbeitete [[Mausoleum des Salim Chishti|Mausoleum von Sheikh Salim Chishti]] bildet den Mittelpunkt des Sufi-Schreines oder [[Dargah]]. Unter Akbar wurde es aus rotem [[Sandstein]] erbaut und erst unter seinem Sohn [[Jahangir]] bzw. seinem Enkel [[Shah Jahan]] durch einen [[Marmor]]bau ersetzt. Die filigranen Fenster ''([[Jali (Architektur)|jali]]s)'' gehören zum Kunstvollsten, was Menschenhände je hervorgebracht haben. Oft beten hier kinderlose Frauen und lassen sich segnen in der Hoffnung, dadurch endlich ein Kind (genauer: einen Sohn) zu empfangen, denn auch Kaiser Akbar erhielt hier die Voraussage durch den als heilig verehrten [[Sufi]] über seinen noch ungeborenen Nachfolger, den späteren [[Großmogul]] Jahangir. |
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Das imposante ''Buland Darwaza'', auch als Siegestor bezeichnet, da es erbaut wurde, nachdem Akbar die Stadt [[Gujrat]] besiegt hatte,<!---Moment, gemeint ist höchstwahrscheinlich das Sultanat Gujarat!!! ---> stammt aus den Jahren nach 1573 oder 1576. Es ist – mitsamt der 32-stufigen Treppe auf der Außenseite – über 54 Meter hoch und bildet den überaus repräsentativen Haupteingang der Moschee. |
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Im Moscheehof (''[[sahn]]'') befindet sich außerdem das ''Zenana Rauza'' (Grab der Hofdamen) und das Mausoleum Islam Khans, des Enkels Salim Chishtis und ehemaligem Gouverneur (''[[subahdar]]'') von [[Bengalen]]. |
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== Darstellung in der Belletristik == |
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Der Roman ''The Enchantress of Florence'' (deutsch ''Die zauberhafte Florentinerin'', 2009) des indisch-britischen Schriftstellers [[Salman Rushdie]] spielt zu großen Teilen in Fatehpur Sikri. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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{{commonscat|Fatehpur Sikri}} |
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* [http://www.ingrids-welt.de/reise/ind/html/upsikria.htm ''Fatehpur Sikri – Fotos + Infos''] |
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* {{Welterbe|255}} |
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* [http://www.swr.de/schaetze-der-welt/fatehpur-sikri/-/id=5355190/did=5982288/nid=5355190/6imtar/index.html ''Fatehpur Sikri in der SWR-Serie Schätze der Welt – Fotos, Video + Infos''] |
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* [http://galerie-potsdam.de/index.php?thema=Indien-%20Fatehpur%20Sikri Galerie Potsdam] – umfangreiche Fotogalerie unter anderem mit Bildern von Fatehpur Sikri und weiteren Orten in Indien |
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* [http://www.stern.de/reise/fernreisen/ratgeber-indien/fatehpur-sikri--die-geisterstadt-des-grossmoguls-3762098.html Die Geisterstadt des Großmoguls] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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{{Navigationsleiste Welterbe Indien}} |
{{Navigationsleiste Welterbe Indien}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4208187-7|LCCN=n86008366|VIAF=125569127}} |
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[[Kategorie:Ort in Uttar Pradesh]] |
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[[Kategorie:Weltkulturerbe in Indien]] |
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[[Kategorie:Ort in Uttar Pradesh]] |
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[[bpy:ফতেহপুর সিক্রি]] |
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[[Kategorie:Nagar Palika Parishad in Uttar Pradesh]] |
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[[ca:Fatehpur Sikri]] |
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[[Kategorie:Welterbestätte in Asien]] |
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[[Kategorie:Welterbestätte in Indien]] |
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[[gu:ફતેહપૂર સિક્રી]] |
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[[hi:फ़तेहपुर सीकरी]] |
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[[hr:Fatehpur Sikri]] |
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[[hu:Fatehpur Szíkri]] |
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[[it:Fatehpur Sikri]] |
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[[ja:ファテープル・シークリー]] |
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[[jv:Fatehpur Sikri]] |
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[[ka:ფატეჰპურ-სიკრი]] |
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[[kk:Фатхпур Сикри]] |
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[[kn:ಫತೇಪುರ್ ಸಿಕ್ರಿ]] |
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[[lt:Fatehpur Sikris]] |
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[[ml:ഫത്തേപ്പൂർ സിക്രി]] |
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[[mr:फत्तेपूर सिक्री]] |
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[[ms:Fatehpur Sikri]] |
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[[new:फतेहपुर सिक्री]] |
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[[pl:Fatehpur Sikri]] |
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[[pt:Fatehpur Sikri]] |
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[[ru:Фатехпур-Сикри]] |
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[[sa:फतेहपुरसीकरी]] |
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[[sr:Фатехпур Сикри]] |
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[[sv:Fatehpur Sikri]] |
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[[ta:ஃபத்தேப்பூர் சிக்ரி]] |
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[[te:ఫతేపూర్ సిక్రీ]] |
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[[uk:Фатехпур-Сікрі]] |
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[[ur:فتح پور سیکری]] |
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[[vi:Fatehpur Sikri]] |
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[[zh:法泰赫普尔西克里]] |
Aktuelle Version vom 24. März 2024, 01:44 Uhr
Fatehpur Sikri फ़तेहपुर सीकरी | ||
---|---|---|
| ||
Staat: | Indien | |
Bundesstaat: | Uttar Pradesh | |
Distrikt: | Agra | |
Subdistrikt: | Kiraoli | |
Lage: | 27° 6′ N, 77° 40′ O | |
Höhe: | 185 m | |
Fläche: | 8 km² | |
Einwohner: | 32.905 (2011)[1] | |
Bevölkerungs- dichte: |
4113 Ew./km² | |
Website: | Fatehpur Sikri | |
Blick über die Stadt Fatehpur Sikri |
Fatehpur Sikri | |
---|---|
UNESCO-Welterbe | |
Buland Darwaza | |
Vertragsstaat(en): | Indien |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | (ii)(iii)(iv) |
Referenz-Nr.: | 255 |
UNESCO-Region: | Asien und Pazifik |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 1986 (Sitzung 10) |
Fatehpur Sikri (Hindi: फ़तेहपुर सीकरी, Fatehpur Sikrī) ist eine Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh in Indien mit etwa 35.000 Einwohnern. Hier befand sich Ende des 16. Jahrhunderts die Hauptstadt des Mogulreiches. Die Baudenkmäler des Palastbezirks stehen seit 1986 unter dem Schutz der UNESCO und gehören zum Weltkulturerbe der Menschheit.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fatehpur Sikri liegt in einer Höhe von etwa 175 bis 185 m ü. d. M.[3] am östlichen Rand des Aravalligebirges rund 36 km (Fahrtstrecke) südwestlich von Agra. Nur wenige Kilometer westlich verläuft die Grenze zum Bundesstaat Rajasthan. Das Klima ist warm bis heiß; Regen fällt nahezu ausschließlich in den sommerlichen Monsunmonaten.[4]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.[5]
Jahr | 1991 | 2001 | 2011 |
Einwohner | 25.446 | 28.804 | 32.905 |
Ca. 54 % der Einwohner sind Hindus und ca. 45 % sind Moslems; der Rest von 1 % entfällt auf verschiedene Religionsgemeinschaften (Sikhs, Jains, Buddhisten und Christen). Wie in Nordindien üblich ist der männliche Bevölkerungsanteil um ca. 12 % höher als der weibliche.[6]
.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die frühere Hauptstadt des Mogulreiches unter Großmogul Akbar I. (1542–1605) wurde zwischen 1569 und 1574 erbaut. Im Jahr 1571 zog Akbar mit seinem Hofstaat hierher, doch bereits 1585 verlegte er den Hof nach Lahore, von wo aus er seine Feldzüge im Nordwesten Indiens besser leiten konnte. Zudem war die Wasserversorgung der Stadt vermutlich unzureichend. Er festigte als hervorragender Diplomat und Militärstratege seine neu gewonnenen Gebiete durch eine Politik religiöser Toleranz im Dialog mit Vertretern der wichtigsten Glaubensrichtungen.
Akbar heiratete als erster Mogul-Herrscher eine hinduistische Rajputen-Prinzessin aus Amber (Mariam uz-Zamani) und schaffte die allen Nicht-Muslimen auferlegten Sondersteuern ab. Indem er, oft durch Eheschließungen, die Loyalität lokaler Fürsten gewann, gelang es ihm, ein effizientes Steuersystem einzuführen, das es ihm schließlich ermöglichte, die Bauten in Fatehpur Sikri zu finanzieren.
Trotz seiner zahlreichen Frauen hatte er lange Zeit keine Erben, so dass er tief beeindruckt war, als er vom in Sikri lebenden Scheich Salim Chishti, einem Lehrer des Chishti-Ordens, die Prophezeiung der Geburt dreier Söhne erhielt – ein Ereignis, welches binnen weniger Jahre auch eintraf. Dem Scheich zu Ehren wurde Fatehpur Sikri erbaut.
Königspalast
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diwan-i-Am Der Hauptpalast und der Hofkomplex sind dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten britischer Archäologen vor der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 von Großbritannien größtenteils erhalten. Die im Palastkomplex gelegene Audienzhalle (Diwan-i-Am), von Bogengängen und kunstvollen, mit Halbedelsteinen verzierten Jali-Gittern umgeben, stand im Mittelpunkt der wichtigsten Feierlichkeiten, die Untertanen durften hier ihre Petitionen an den Herrscher richten.
Diwan-i-Khas In der Nordwestecke des Diwan-i-Am öffnet sich ein schlichter Torbogen auf einen zweiten Hof, wo sich die private Audienzhalle (Diwan-i-Khas) befindet. Eine wunderbar skulpturierte Säule, der so genannte Thronpfeiler, auf welchem der Thron ruhte, bildet den Mittelpunkt der Halle. Nicht weit entfernt liegen die drei Räume der Schatzkammer, verziert mit Darstellungen von Meereslebewesen. Im Zentrum des Hofes befindet sich der Pachisi Court, ein riesiges steinernes Spielfeld für Pachisi.
Haus der türkischen Sultanin Der Anup Talao-Pavillon („Haus der türkischen Sultanin“) steht südwestlich des Pachisi-Feldes. Das Haus war wahrscheinlich der Palast einer von Akbars Lieblingsfrauen, der Sultanin Ruqayya Begum. Es ist mit Balkonen und Holzschnitzereien im Kashmiri-Stil verziert und zeigt türkische, persische und sogar chinesische Einflüsse. Das Gebäude könnte auch ein Dampfbad (hammam) oder Lustschlösschen gewesen sein.
Daulat Khana Akbars Privatpalast, der Daulat Khana („Ort des Glücks“), liegt auf der anderen Seite des Gartens. Er besteht aus einer Anzahl von reich mit Ornamenten verzierten Gebäuden, deren tragende Säulen auf glockenförmigen Sockeln ruhen. Im Erdgeschoss befindet sich die Bibliothek. Hier ließ sich der Kaiser – er selbst war Analphabet – Textpassagen aus den rund 50.000 Manuskripten der Bibliothek vorlesen. Dahinter liegt das Khwabgah („Haus der Träume“), das kaiserliche Schlafgemach, dessen Wände verblasste persische Inschriften zeigen.
Panch Mahal Der Panch Mahal („fünfstöckiger Palast“) ist mit seinen insgesamt 176 Säulen bzw. Pfeilern eines der berühmtesten Bauwerke Fatehpur Sikris; er erhebt sich nordwestlich des Khwabgah. Der Bau verjüngt sich sukzessive nach oben zu einem einzigen allseitig offenen Pavillon (chhatri). Das Erdgeschoss besteht aus 84 Pfeilern, eine bedeutungsvolle Zahl in der Hindu-Astrologie.
Frauengemächer Im Sunahra Makan, nahe dem hermetisch verschlossenen Frauenbereich des Hofes gelegen, soll die Mutter von Akbar, Mariam Makani, oder aber eine von seinen Frauen gelebt haben. Das Gebäude wird auch als „Miriams Haus“ oder „Palast der christlichen Königin“ bezeichnet. In den Überlieferungen deutet aber nichts auf eine Verbindung des Kaisers mit einer Christin hin.
Der „Palast der Jodhabai“, der Hauptharem, beherrscht den Haremskomplex. Mit seinen Balkonen (jharokas) und Dachpavillons (chhatris) weist er eine architektonische Mischung aus traditionellen hinduistischen und muslimischen Elementen sowie das elegante, für Fatehpur Sikri charakteristische Tulpenmuster auf. Es heißt, dass die Händler auf der kleinen Freifläche vor dem Palast ihre Waren ausbreiteten, die von den auf den Balkonen sitzenden Frauen begutachtet wurden; interessante Stücke wurden von Dienerinnen zur näheren Begutachtung nach oben gebracht.
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Die private Audienzhalle „Diwan-i-Khas“
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Panch Mahal und Audienzhalle
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Jodhabai-Palast
Jama Masjid
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem höchsten Punkt der Anlage südwestlich des Palastes steht die flächenmäßig riesige Jama Masjid (manchmal auch Dargah-Moschee genannt) mit der Stadt Fatehpur Sikri zu ihren Füßen. Das relativ kleine, aber außerordentlich fein gearbeitete Mausoleum von Sheikh Salim Chishti bildet den Mittelpunkt des Sufi-Schreines oder Dargah. Unter Akbar wurde es aus rotem Sandstein erbaut und erst unter seinem Sohn Jahangir bzw. seinem Enkel Shah Jahan durch einen Marmorbau ersetzt. Die filigranen Fenster (jalis) gehören zum Kunstvollsten, was Menschenhände je hervorgebracht haben. Oft beten hier kinderlose Frauen und lassen sich segnen in der Hoffnung, dadurch endlich ein Kind (genauer: einen Sohn) zu empfangen, denn auch Kaiser Akbar erhielt hier die Voraussage durch den als heilig verehrten Sufi über seinen noch ungeborenen Nachfolger, den späteren Großmogul Jahangir.
Das imposante Buland Darwaza, auch als Siegestor bezeichnet, da es erbaut wurde, nachdem Akbar die Stadt Gujrat besiegt hatte, stammt aus den Jahren nach 1573 oder 1576. Es ist – mitsamt der 32-stufigen Treppe auf der Außenseite – über 54 Meter hoch und bildet den überaus repräsentativen Haupteingang der Moschee.
Im Moscheehof (sahn) befindet sich außerdem das Zenana Rauza (Grab der Hofdamen) und das Mausoleum Islam Khans, des Enkels Salim Chishtis und ehemaligem Gouverneur (subahdar) von Bengalen.
Darstellung in der Belletristik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Roman The Enchantress of Florence (deutsch Die zauberhafte Florentinerin, 2009) des indisch-britischen Schriftstellers Salman Rushdie spielt zu großen Teilen in Fatehpur Sikri.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fatehpur Sikri – Fotos + Infos
- Fatehpur Sikri in der SWR-Serie Schätze der Welt – Fotos, Video + Infos
- Die Geisterstadt des Großmoguls
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fatehpur Sikri – Census 2011
- ↑ Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- ↑ Fatehpur Sikri – Karte mit Höhenangaben
- ↑ Fatehpur Sikri – Klimatabellen
- ↑ Fatehpur Sikri – City Population 1991–2011
- ↑ Fatehpur Sikri – Census 2011