„Ohrloch“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschreibt ein aus kosmetischen Gründen angelegtes Loch in der Ohrmuschel; der Begriff wird auch für die [[Porus acusticus externus|Öffnung des äußeren Gehörgangs]] verwendet.}}
[[Ear piercing]] is one of the oldest forms of [[body modification]]. It occurs when holes are created on the [[Earlobe|ear lobes]] or [[cartilage]] to allow the insertion of decorative ornaments, such as [[earring]]s. '''Ear piercing in children''' has been around for centuries as part of [[ritual]]istic and [[Culture|cultural]] traditions, but has continued to become a worldwide mainstream [[fashion]] statement.<ref>{{cite journal|last1=Fijalkowska|first1=Marta|last2=Pawel|first2=Pisera|last3=Kasielska|first3=Anna|last4=Antoszewski|first4=Boguslaw|title=Should we say no to body piercing in children? Complications after ear piercing in children|journal=International Journal of Dermatology|date=2011|volume=50|issue=4|pages=467–469|doi=10.1111/j.1365-4632.2010.04778.x|pmid=21413962}}</ref> Is very common in Nigeria, India, Brazil and Hispanic countries.<ref>https://www.bbc.co.uk/news/blogs-trending-44885213</ref> However, due to the inevitable pain and potential health risks associated with baby ear piercing, many are petitioning to ban the optional procedure with no medical benefits. The incidence of [[Complication (medicine)|complications]] of piercing a baby's ears are still unknown, but because of its popularity, many parents and caregivers easily forget that any cosmetic piercing carries inherent dangers and health risks.<ref>{{cite journal|last1=Marcer|first1=Hilary |last2=Finlay|first2=Fiona|last3=Jordan|first3=Natasha|title= Body piercing in school children: a review of the issues|journal=Community Practitioner|date=2006|volume=79|issue=10|pages=328–330}}</ref>
[[Datei:Modified Ear.jpg|mini|Diverse Ohrpiercings]]
Ein '''Ohrloch''' ist ein durch die [[Ohrmuschel]] gestochener Kanal, der meist dem Tragen von Schmuck wie beispielsweise [[Ohrring]]en dienen soll. Ohrlöcher werden zumeist als sogenanntes Lobe-Piercing durch das weiche Ohrläppchen gestochen.


==Petitions==
== Arten ==
[[Datei:Positions of earrings.jpg|mini|hochkant|Verschiedene Piercings im Ohr]]
# [[Helix-Piercing|Helix]]: Piercing durch das Knorpelgewebe der Ohrkante.
# [[Industrial-Piercing]]: Hierbei wird ein Barbell in zwei gegenüberliegende Helix-Piercings eingeführt.
# [[Rook (Piercing)|Rook]]: Piercing durch die Anti-Helix.
# [[Daith]]: Piercing durch die waagerechte Auswölbung in der Ohrmuschel.
# [[Tragus-Piercing|Tragus]]: Piercing durch den Knorpelfortsatz am Eingang des Gehörkanals.
# [[Snug]]: Piercing durch die innere Knorpelauswölbung parallel zur Ohrkante.
# [[Conch-Piercing|Conch]]: Piercing durch die Ohrmuschel.
# [[Anti-Tragus-Piercing|Anti-Tragus]]: Piercing durch den dem Tragus gegenüberliegenden Knorpelfortsatz.
# [[Ohrläppchen]]: Klassisches Loch durch das Ohrläppchen, in Piercingkreisen auch "'''Lobe'''" (engl. für Ohrläppchen) genannt.


== Methodiken des Stechens ==
In the United States and the United Kingdom, the issue of whether or not parents and primary caregivers should consent to baby ear piercing is currently a [[Controversy|hot debate]].{{citation needed}} According to a petition-making website [[38 Degrees]], Susan Ingram implores the [[Minister for Children (United Kingdom)|U.K. Minister of State for Children and Families]] to set a minimum age requirement for ear piercing and make the practice illegal. She claims that pierced ears is equivalent to [[Child abuse|physical abuse and child cruelty]] for the fear and pain inflicted.<ref>{{cite web|last1=Peters|first1=Terri|title=Petition aims to ban baby ear piercing|url=http://www.today.com/parents/baby-ear-piercing-petition-aims-ban-practice-t25866|website=Today Parents}}</ref> To this day, to pierce or not to pierce a baby's ears, like many other aesthetic decision, is still firmly a parental prerogative.
[[Datei:Ohrlochstechen 1810.jpg|mini|links|„Ein eitles Mädchen lässt sich Ohrenlöchelchen stechen“ (aus einem Schulbuch von 1810)]]
Ohrlöcher können heute professionell grundsätzlich auf drei Arten gestochen werden: mit einem '''Ohrlochstechsystem''', mit einer '''Nadel''' oder mittels '''[[Dermal Punch]]ing'''.


Moderne '''Ohrlochstechsysteme''' sind Instrumente, in die eine sterile Kartusche eingesetzt wird, die je einen medizinischen Ohrstecker und einen Ohrsteckerverschluss enthält. Das Ohrloch wird erzeugt, indem der spezielle Ohrstecker durch die Muskelkraft der Hand, welche das Gerät bedient, durch das Ohrläppchen gedrückt wird. Die für das Ohrlochstechen verwendeten Ohrstecker haben einen Stift, der ca. 0,8 – 1,0 mm dünn und am Ende angespitzt ist. Sie bestehen aus [[Chirurgenstahl]], [[Titan (Element)|Titan]] oder [[Gold|Echtgold]] und müssen nickelabgabefrei laut EU-Richtlinie 2004/96/EG sein. Das Ohr kommt beim Ohrlochstechen idealerweise nicht mit dem Instrument selbst in Berührung, sondern nur mit der Kartusche, dem sterilen Ohrstecker und dem Verschluss. Der Verschluss rastet beim Ohrlochstechvorgang hinter dem Ohr am Steckerstift ein. Solche Ohrlochstechsysteme werden heute von den meisten Juwelieren, Schmuckketten, Ärzten, Apotheken und Kosmetikstudios eingesetzt, die Ohrlochstechen anbieten. Einige wenige Piercing- und Tätowier-Studios verwenden auch diese Systeme, wobei die Mehrheit der professionellen Piercer die Verwendung von Stechgeräten ablehnt. Sie argumentieren mit Bedenken wegen Genauigkeit und Sicherheit.
==Age Restrictions==
Beispiele solcher Geräte sind das "Inverness 2000" oder das "[[Studex]] System 75".
Auch moderne Ohrlochstechsysteme eignen sich lediglich für das Stechen von Ohrlöchern im weichen Ohrläppchen. Im Knorpelbereich des Ohrs (z.&nbsp;B. Helix) ist davon abzuraten, da gegebenenfalls der Knorpel splittern könnte. Dennoch werden solche Geräte auch zum Stechen von Helix-, Tragus- und Nasenpiercings verwendet und von den Herstellern auch großteils für diese Einsatzgebiete beworben.


[[Datei:Earlobe Piercing.jpg|mini|Stechen mit Hohlnadel beim Piercer, mit Verwendung eines sterilisierten Korkens als Verletzungsschutz]]
Age restrictions, although not imposed, are not a result of medical evidence or physical complication, but rather to protect babies from potential risks in piercing their ears too early. Newborn infants have extremely small earlobes and the probability of misplaced piercings and infections would be higher. The [[immune system]] is also still developing, therefore creating a wound can open up the opportunity for infections.<ref>{{cite journal|last1=Macgregor|first1=D.M.|title=The risks of ear piercing in children|journal=Scottish Medical Journal|date=2001|volume=46|issue=1|pages=9–10}}</ref>
Eine weitere professionelle Methode des Ohrlochstechens ist das '''[[Piercing|Piercen]]'''. Hierbei wird das Loch mit einem peripheren Venenkatheter bzw. einer sterilen, medizinischen Hohlnadel (einer modifizierten [[Kanüle]] ohne Spritzenkupplung) gestochen, mit deren Hilfe man dann den Schmuck in das Loch einfädelt. Diese Methode ist wesentlich gewebeschonender und (unter anderem aufgrund des nur einmaligen Gebrauchs der verwendeten Werkzeuge) hygienischer und deshalb gegenüber Stechgeräten für alle Arten von Ohrlöchern zu empfehlen; insbesondere die welche in der Abbildung oben mit 1. – 8. markiert sind, wie beispielsweise Industrial Piercings oder Traguspiercings; aber auch für das mit 9. markierte Lobe sollte es das Mittel der Wahl sein.
Infants are unable to [[consent]] to having the procedure. By piercing their ears, parents are taking away the child's opportunity to have such a choice.<ref>{{cite news|last1=Wellener|first1=Mary Ann|title=Piercing baby's ears a parent's prerogative|url=http://search.proquest.com.libproxy1.usc.edu/docview/1266995751?pq-origsite=summon&accountid=14749|accessdate=28 October 2015|publisher=Pittsburgh Post - Gazette|date=2013}}</ref> Additionally, pediatricians from the [[American Academy of Pediatrics]] (AAP) require parents to wait until their child is at least 6 months old to get their ears pierced.<ref>{{cite web|last1=Urist|first1=Jacoba|title=Cute or cruel? Parents debate whether it's ok to pierce babies' ears|url=http://www.today.com/parents/cute-or-cruel-parents-debate-whether-its-ok-pierce-babies-1B7953540|website=Today Parents}}</ref> The older the child, the more likely that they will be taking responsibility for keeping their ears clean of infection.
Diese Art des Ohrlochstechens wird heute von den meisten Piercing- und Tätowier-Studios angeboten.


Als beste Methode zum Stechen von Piercings durch den Ohrknorpel gilt der '''[[Dermal Punch]]''', wobei anstelle einer Piercingnadel eine medizinische [[Biopsiestanze]] verwendet wird, die sonst vor allem in der [[Dermatologie]] für die Entnahme von Hautproben angewandt wird. Hierbei wird ein kleines, kreisrundes Stück aus dem Knorpel ausgestanzt. Hieraus resultiert eine Druckentlastung des Schmucks nach dessen Einsetzen in das Loch, was zu deutlich kürzeren Abheilzeiten, weniger Schmerzen während der Heilung und geringeren Komplikationsraten führt.
==Precautions==
Als Nachteile der Methode gelten ein etwas stärkerer Schmerz beim Stechen, etwas höhere Kosten, ein unangenehm knirschendes Geräusch und die Tendenz zum Bluten.


Auch wenn moderne Ohrlochstechsysteme im Aussehen einer [[Ohrlochpistole|"Pistole"]] ähneln, sind mit dem Begriff üblicherweise traditionelle Instrumente gemeint, mittels derer Ohrlöcher mit Federdruck "geschossen" werden.
===Medical Ear Piercing===
Diese Systeme werden heute in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz heutzutage weniger verwendet, da die modernen Systeme hygienischer, gewebeschonender und fast geräuschlos sind. Daher werden letztere gerade im Umgang mit Kindern bevorzugt.
Many times, reputable [[Dermatology|dermatologists]] or pediatricians offer medical ear piercing services on a [[fee-for-service]] charge.<ref>{{cite journal|last1=Kale|first1=Satish|last2=Patil|first2=Surendra|last3=Jaiswal|first3=Sumeet|last4=Khare|first4=Nishant|title=A novel technique of piercing ears|journal=Indian Journal of Plastic Surgery|date=2010|volume=43|issue=2|pages=230}}</ref> The professional ensures a truly [[Sterilization (microbiology)|sterile]] process for sanitation and follow basic safety protocols. Prior to piercing, the area to be punctured is thoroughly clean with an alcohol pad and pierced with a single-use sterile tool from its previously unopened packaging to prevent cross-contamination. Furthermore, the American Academy of Pediatrics (AAP) stated that if the piercing is performed in a sterile environment and is cared for, there is little risk.<ref>{{cite web|last1=Dennis|first1=Zach|title=Petition looks to make baby ear piercing illegal|url=http://www.krmg.com/news/news/national/petition-looks-make-baby-ear-piercing-illegal/nmccz/|website=KRMG News}}</ref>
Friseursalons oder nicht zu Ketten gehörende Juweliergeschäfte verwenden jedoch auch heute oft noch klassische, meist seit Jahren in Gebrauch befindliche Ohrlochpistolen.
Die klassischen Pistolen gerieten stark in die Kritik, da sie sich nicht sterilisieren lassen, oft nur unzureichend desinfizierbar sind und sie meistens keine Kassettensysteme verwenden, sondern in direktem Kontakt mit dem Ohr des Kunden kommen. Deshalb ist mit solchen Pistolen die Übertragung von Krankheiten wie [[AIDS]] oder [[Hepatitis C]] zu befürchten. Bei der Verwendung an Ohrknorpel oder Nase besteht ein erhebliches Risiko von irreversiblen Knorpelschäden, die zum Beispiel in einer dauerhaften Deformation des Ohres münden können.


Einwegstechsysteme sind Varianten der modernen, vollverkapselten Systeme. Hierbei befindet sich der Stecker in einer sterilen Einweg-Kunststoff-Kassette, auf die Druck ausgeübt wird; worauf die Hülse, die am Ohrläppchen angesetzt wird, zerbricht, und der Stecker durch das Ohrläppchen gepresst wird. Diese Systeme werden teilweise zum Selbststechen von Ohrlöchern verwendet.
===Pain Relief===
Ear piercing will always be somewhat painful, even if it is over in a matter of seconds. Dermatologists or pediatricians can prescribe a topical numbing with [[lidocaine]] derivatives or apply ice to [[Anesthesia|anesthetize]] and numb the [[Nociception|pain receptors]] in the earlobes to reduce sensation. According to a journal article in ''Behaviour Research and Therapy'', children often under predict their pain on their ears and reported significant procedural pain and anxiety.<ref>{{cite journal|last1=von Baeyer|first1=Carl|last2=Carlson|first2=Gisele|last3=Webb|first3=Louise|title=Underprediction of pain in children undergoing ear piercing|journal=Behaviour Research and Therapy|date=1997|volume=35|issue=5|pages=399–404|doi=10.1016/s0005-7967(96)00127-1}}</ref> While these interventions do reduce the brief, painful stimulus, it will not completely diminish or eliminate pain.


In der Vergangenheit wurden Ohrlöcher häufig, meist nach Betäubung mit Eiswürfeln, mit haushaltsüblichen Nadeln (für gewöhnlich dicke Nähnadeln oder Stopfnadeln) gestochen. Oftmals geschah dies unter Verwendung eines jeweils hinter das Ohrläppchen gehaltenen halbierten Apfels, einer ebensolchen Kartoffel, eines Korkens oder eines Stücks Seife, um für den nötigen Gegendruck zu sorgen, der bei Verwendung solcher vergleichsweise stumpfer Nadeln (verglichen etwa mit der extrem scharfen Hohlnadel beim [[Piercer]], oder [[Kanüle]]n im Allgemeinen) entsprechend groß sein muss.
== Mental Health Risks for Children ==
Sofern eine Desinfektion durchgeführt wurde, diente hierzu meist hochprozentiger Trinkalkohol wie [[Kornbrand|Korn]] oder [[Wodka]]. Die Nadel wurde teilweise durch Erhitzen in einer Kerzenflamme [[Sterilisation|sterilisiert]]. Dies war jedoch nur erfolgreich, wenn die Nadel bis zur Rotglut erhitzt wurde, ansonsten kann nicht von einer vollständigen Abtötung aller Erreger – einschließlich [[Sporen]] – ausgegangen werden. Bei diesen Temperaturen (über 500&nbsp;°C), die nur im blauen Bereich der Kerzenflamme erreicht werden können, [[Korrosion|oxidiert]] jedoch die Nadel. Dadurch wird sie stumpf und ihre Oberfläche wird rau, matt und verfärbt sich dunkel. Aus diesem Grunde hielt man die Nadel meistens nur in den gelben Teil der Flamme, und wischte anschließend den sich daran absetzenden Ruß, gegebenenfalls mit etwas Alkohol, ab.
Piercings in children have been seen in religious and cultural ceremonies around the world. A national study of students showed that those with a single ear piercing can symbol a badge of identity or a sign of rebellion, leading to further body modification activities, such as more body piercings, tattoos, daring clothing, and extreme hairstyles.<ref>{{cite journal|last1=Poe|first1=Susannah|last2=Cronin|first2=Anne|title=Health risks associated with tattoos and body piercing|journal=Journal of Clinical Outcomes Management|date=2014|volume=21|issue=7|pages=315–320}}</ref>
Eine weitere, seltenere Variante war es, die Nadel bis zur höchstmöglichen Temperatur zu erhitzen und, möglichst noch immer glühend, durch das Ohr zu stechen. Dadurch konnte die abgestumpfte Spitze teilweise kompensiert werden, die entstehenden Verbrennungen sind jedoch – entgegen dem damaligen Glauben – in Bezug auf Infektionsgefahr und Heilungsdauer nicht von Vorteil, sondern erhöhen sogar das Komplikationsrisiko und sind darüber hinaus schmerzhaft.
Eine weitere Variante wird von [[Sinti und Roma]] berichtet, die zur Betäubung vor dem Stechen [[Brennnesseln|Brennnesselblätter]] verwendeten. Zudem benutzten sie oft eine Nähnadel zum Stechen, mit der ein dicker, oder mehrfach verzwirbelter, Faden ins Ohr gefädelt und während der Abheilung darin belassen wurde.
Die Verwendung eines Fadens oder eines Drahtes zum Offenhalten des Ohrlochs bis zur Abheilung war allgemein bis Ende des 19. Jahrhunderts in Europa weithin gängige Praxis und wird in der [[Dritte Welt|Dritten Welt]] oft noch heute so praktiziert, wenn die Menschen – in der Regel aus [[Armut]] – noch keine Ohrringe besitzen. Die Verwendung eines Fadens ist sehr kritisch zu sehen, da sich zwischen den Fasern des Garns leicht Talg und Wundsekret ansammeln und somit Bakterien einnisten können.


== Verbreitung ==
This causal relationship is very difficult to prove i.e. girls with piercings were two and a half times more likely than other girls to have used marijuana and to have smoked cigarettes in the past month.<ref>{{cite journal|last1=Roberts|first1=TA|last2=Auinger|first2=P|last3=Ryan|first3=SA|title=Body piercing and high-risk behavior in adolescents|journal=J Adolesc Health|date=2004|volume=34|issue=3|pages=224–229|doi=10.1016/j.jadohealth.2003.06.005}}</ref> Some take this even further and state that ear piercing may lead to more body piercing, which serves as a marker for peer substance abuse, potential problem behavior associated with sexual intercourse, truancy, running away from home, and suicidal ideation.<ref>{{cite journal|last1=Braithwaite|first1=Ronald|last2=Stephens|first2=Torrance|last3=Sterk|first3=Claire|last4=Braithwaite|first4=Keisha|title=Risks associated with tattooing and body piercing|journal=Journal of Public Health Policy|date=1999|volume=20|issue=4|pages=459–470|doi=10.2307/3343131}}</ref>
Eine repräsentative Studie der Ruhr-Universität Bochum aus dem Jahr 2014 ergab, dass 64,5 Prozent der Frauen ab 16 Jahren in Deutschland ein oder mehrere Ohrlöcher haben; von den Männern ab 16 Jahren in Deutschland haben 8,9 Prozent mindestens ein Ohrloch.<ref>{{Internetquelle |url=http://doc-tattooentfernung.com/blog/GfK-Studie-Tattoo-Piercing-Deutschland-2014 |titel=Sind Tätowierte und Gepiercte noch ganz normal? {{!}} DocTattooentfernung.com |werk=doc-tattooentfernung.com |zugriff=2016-04-24}}</ref>


== Durchmesservergrößerung ==
==Physical Health Risks for Children==
{{Hauptartikel|Geweitete Piercings}}
[[Datei:Surmi Woman, Tilgit (10322245215).jpg|mini|Surmi Frau mit gedehntem Ohrloch]]
[[Datei:Piercing mit 11mm Fleshtunnel.jpg|mini|Auf 11 Millimeter gedehntes Ohrloch]]
Viele Naturvölker verwenden Knochennadeln oder spitze Hartholz-[[Ahle]]n, teilweise auch Dornen, um Ohrlöcher und andere Piercings zu stechen. Häufig werden diese Löcher (besonders Lippenpiercings und Ohrlöcher) ein Leben lang gedehnt, wodurch aus den Ohrläppchen sehr große Schlaufen werden.


In der Zivilisation gibt es noch alternative Methoden, um zu großen bis sehr großen Ohrlöchern zu kommen. Neben dem langwierigen [[Geweitete Piercings|Dehnen]] von verheilten Stichkanälen kann auf die Methode des [[Dermal Punch]] zurückgegriffen werden. Beim Punchen wird mit einer Hautstanze ein zumeist kreisrundes Stück aus dem Gewebe ausgestanzt. Anstelle von kreisrunden Stanzen können auch anders geformte Stempel zum Einsatz kommen. So wurden beispielsweise vom englischen [[Körpermodifikation]]s-Künstler [[Steve Haworth]] schon sternförmige Punches im Ohrknorpel durchgeführt.
===Infections===
Von der Form des Loches unabhängig ist dies zwar kaum schmerzhafter als ein Piercing mit einer Nadel, es kommt jedoch häufig zu höherem Blutverlust. Durch Dermal Punching entstandene Löcher heilen in der Regel sehr gut und schnell ab.
Redness, swelling, itching, pain, and/or tenderness are all signs of possible [[infection]]. The risk of an ear piercing becoming infected is the highest during warm weather and shortly after the piercing has taken place. Case studies show that normal ear piercing infections may develop into serious infections caused by [[Pseudomonas]] and [[Staphylococcus]], which are reported at rates of 10-30%.<ref>{{cite journal|last1=Stapleton|first1=F Bruder|title=Infection after ear piercing|journal=Pediatrics and Adolescent Medicine|date=2004}}</ref> Although rare, there is also a theoretical risk of viral infection with [[hepatitis]] B, C, and [[HIV]], if ears are pierced by contaminated tools. Furthermore, infected deep soft tissue and [[abscess]] at the site of infection have to be surgically drained or it can lead to ear deformities.<ref>{{cite journal|last1=Cicchetti|first1=S|last2=Skillman|first2=J|last3=Gault|first3=D|title=Piercing the upper ear: a simple infection, a difficult reconstruction|journal=British Journal of Plastic Surgery|date=2002|volume=55|issue=3|pages=194–197|doi=10.1054/bjps.2001.3799}}</ref>
Diese Methode eignet sich insbesondere für Knorpelgewebe, da für ein sauberes Ergebnis ein gewisser Gewebewiderstand vorhanden sein muss. Obwohl es auch im Ohrläppchen angewandt wird, ist dies nicht unbedingt zu empfehlen.


Im Ohrläppchen (und teilweise auch an der Lippe, dem Bauchnabel oder anderen Stellen, an denen weiches Gewebe durchstochen wird) kann auch [[Scalpelling]] angewandt werden. Hierbei wird mit einem [[Skalpell]] ein Schlitz ins Ohrläppchen geschnitten, durch den ein konischer [[Dehnungsstift|Taper]] aus Chirurgenstahl geschoben wird. Am hinteren Ende des Tapers befindet sich der Schmuck, meist [[Fleshtunnel]]s oder [[Plug (Schmuck)|Plugs]]. Auch das Verbinden von zwei gedehnten Ohrlöchern in einem Ohrläppchen zu einem großen Loch wird praktiziert, indem der Steg zwischen den Löchern weggeschnitten wird. Bei einer starken Vergrößerung bereits vorhandener Ohrlöcher wird meist ein halbkreisförmiges Gewebestück aus dem Ohrläppchen herausgeschnitten.
===Allergic Reactions===
At a recent seminar sponsored by the [[American Academy of Dermatology]], Alexander Fisher of [[New York University]] said that metal [[Allergy|allergies]] are activated after a trauma to the skin.<ref>{{cite journal|last1=Fors|first1=Ronny|last2=Stenberg|first2=Berndt |last3=Stenlund|first3=Hans|last4=Maurits|first4=Persson|title=Nickel allergy in relation to piercing and orthodontic applicances - a population study|journal=Contact Dermatitis|date=2012|volume=67|issue=6|pages=342–350|doi=10.1111/j.1600-0536.2012.02097.x}}</ref> Such allergies, with visible symptoms, such as an itchy rash, weeping skin, pain, and in extreme cases, bleeding and pus, are most often caused by exposure to [[Nickel allergy|nickel]] and [[cobalt]]. These are common [[allergen]]s present in quality jewelry as well as in cheap costume jewelry. A baby can easily develop a condition called [[contact dermatitis]] from skin contact with material they have become sensitised to. To avoid metal allergies, Fisher recommends that ears be pierced only with [[stainless steel]] or [[titanium]] needle.<ref>{{cite news|last1=Berg|first1=Paul|title=Ear piercing can spark allergy to metals|date=1986|ref=The Washington Post}}</ref>


== Nach dem Stechen ==
===Keloids===
Nach dem Stechen verbleibt der Schmuck bis zur vollständigen Heilung in der [[Wunde]], was 4–8 Wochen dauern kann. Es bildet sich ein Hautschlauch, das eigentliche Ohrloch, der auf beiden Seiten mit der Außenhaut verbunden ist.
[[Keloid]]s are raised, reddened, fibrous growths that usually occur after surgical procedures or trauma and can cause significant cosmetic deformity. The ear is one of the most common sites of keloid formation, usually associated with the wearing of earrings caused by ear piercing.<ref>{{cite journal|last1= Hochman|first1=Bernardo|last2=Isoldi |first2=Felipe|last3=Silveira|first3=Tiago|last4=Borba|first4=Graizela |last5=Ferreira|first5=Lydia|title=Does ear keloid formation depend on the type of earrings or piercing jewelry?|journal=Australasian Journal of Dermatology|date=2015|volume=56|issue=3|pages=77–79}}</ref> The scars, which usually take form of an inappropriately hard lump of tissue, are larger than the initial wound. There is still no definite treatment protocol described for keloids due to an incomplete understanding of the [[pathogenesis]] of its formation. Even if it is surgically removed, keloid recurrence rate ranges from 40-100% of the population.<ref>{{cite journal|last1=Bhat|first1=Vadisha|title=Ear piercing: the sad story behind ear lobule keloid|journal=International Journal of Health and Allied Sciences|date=2014|volume=3|issue=3|page=210|doi=10.4103/2278-344x.138612}}</ref>


Nach der Abheilung kann das Lobepiercing vorsichtig [[Geweitete Piercings|geweitet]] werden, um Schmuck mit größerem Durchmesser einsetzen zu können.
==References==
{{reflist}}


Bei längerem Tragen schwerer Ohrringe können die Ohrlöcher ausreißen, wodurch „geschlitzte Ohrläppchen“ entstehen. Diese können [[Chirurgie|operativ]] korrigiert werden.<ref>Berger A., e.a.: ''Plastische Chirurgie'', Springer, 2005, S. 158, ISBN 3-540-00129-8, [http://books.google.de/books?id=obTU6aaHe7EC&pg=RA3-PA158&dq=Ohrloch&lr=&as_brr=3 hier online]</ref>
[[Category:Infants' clothing]]

[[Category:Ear piercing]]
== Gesundheitsrisiken ==

=== Infektionen ===
Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, Schmerzen und/oder Empfindlichkeit sind alles Anzeichen für eine mögliche Infektion. Das Risiko, dass ein Ohrloch zu einer Infektion führt, ist bei warmem Wetter und kurz nach dem Stechen am höchsten. Fallstudien zeigen, dass sich selbst normale Infektionen zu ernsthaften Infektionen durch Pseudomonaden und Staphylokokken entwickeln können, die mit einer Rate von 10–30 % auftreten.<ref>{{cite journal|last1=Stapleton|first1=F Bruder|title=Infection after ear piercing|journal=Pediatrics and Adolescent Medicine|date=2004}}</ref> Obwohl selten, besteht auch ein theoretisches Risiko einer viralen Infektion mit Hepatitis B, C und HIV, wenn die Ohren mit kontaminierten Werkzeugen durchstochen werden. Außerdem müssen infiziertes tiefes Weichgewebe und Abszesse an der Infektionsstelle chirurgisch drainiert werden, sonst kann es zu Ohrdeformationen kommen.<ref>{{cite journal|last1=Cicchetti|first1=S|last2=Skillman|first2=J|last3=Gault|first3=D|title=Piercing the upper ear: a simple infection, a difficult reconstruction|journal=British Journal of Plastic Surgery|date=2002|volume=55|issue=3|pages=194–197|doi=10.1054/bjps.2001.3799}}</ref>

=== Allergische Reaktionen ===
Laut dem Dermatologen Alexander Fisher können Metallallergien nach einem Trauma der Haut aktiviert werden.<ref>{{cite journal|last1=Fors|first1=Ronny|last2=Stenberg|first2=Berndt|last3=Stenlund|first3=Hans|last4=Maurits|first4=Persson|title=Nickel allergy in relation to piercing and orthodontic applicances - a population study|journal=Contact Dermatitis|date=2012|volume=67|issue=6|pages=342–350|doi=10.1111/j.1600-0536.2012.02097.x}}</ref> Solche Allergien, mit sichtbaren Symptomen wie einem juckenden Ausschlag, nässender Haut, Schmerzen und in extremen Fällen, Blutungen und Eiter, werden am häufigsten durch den Kontakt der Haut mit Nickel und Kobalt verursacht. Dies sind häufige Allergene, die sowohl in Qualitätsschmuck als auch in billigem Modeschmuck vorkommen. Ein Baby kann durch Hautkontakt mit Materialien, auf die es sensibilisiert ist, leicht [[Allergisches Kontaktekzem|Kontaktdermatitis]] entwickeln. Um Metallallergien zu vermeiden, empfiehlt Fisher, die Ohren nur mit Nadeln aus Edelstahl oder Titan zu piercen.<ref>{{cite news|title=Ear piercing can spark allergy to metals|date=1986|last1=Berg|first1=Paul|ref=The Washington Post}}</ref>

=== Keloide ===
[[Keloid]]e sind erhabene, gerötete, faserige Wucherungen, die in der Regel nach chirurgischen Eingriffen oder Traumata auftreten und erhebliche kosmetische Entstellungen verursachen können. Das Ohr ist eine der häufigsten Stellen, an denen sich Keloide bilden, meist in Verbindung mit dem Tragen von Ohrringen.<ref>{{cite journal|last1=Hochman|first1=Bernardo|last2=Isoldi|first2=Felipe|last3=Silveira|first3=Tiago|last4=Borba|first4=Graizela|last5=Ferreira|first5=Lydia|title=Does ear keloid formation depend on the type of earrings or piercing jewelry?|journal=Australasian Journal of Dermatology|date=2015|volume=56|issue=3|pages=77–79}}</ref> Die Narben, die meist die Form eines harten Gewebeklumpens aufweisen, sind größer als die ursprüngliche Wunde. Es gibt noch kein sicheres Behandlungsprotokoll, das für Keloide vorgeschrieben ist, da die [[Pathogenese]] ihrer Entstehung noch nicht vollständig verstanden ist. Selbst wenn es chirurgisch entfernt wird, liegt die Rezidivrate bei mindestens 40 Prozent.<ref>{{cite journal|last1=Stapleton|first1=F Bruder|title=Infection after ear piercing|journal=Pediatrics and Adolescent Medicine|date=2004}}</ref>

== Rechtliches ==
Am 31. August 2012 kam vor dem Amtsgericht Berlin-Lichtenberg ein Fall zur Verhandlung, bei dem Eltern für ihr dreijähriges Kind von einem Tattoo-Studio ein Schmerzensgeld von 70 € aufgrund eines an der falschen Stelle gestochenen Ohrlochs und damit verbundener Schmerzen forderten. Ein Urteil erging in diesem Fall nicht, da ein Vergleich geschlossen wurde, in dem die beklagte Betreiberin des Tattoo-Studios ohne Anerkennung einer Rechtspflicht einer Zahlung von 70 € zustimmte.<ref>[http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/kg/presse/archiv/20120831.1140.374534.html ''Amtsgericht Lichtenberg: Prozess über Ohrlochstechen bei einem Kind endet mit Vergleich (PM 62/2012)'' – Pressemitteilung vom 31. August 2012]. Berlin.de – Das offizielle Hauptstadtportal. Abgerufen am 29. Oktober 2013.</ref> Strafrechtlich wurde der Fall nicht verfolgt.

Eindeutig als Körperverletzung anzusehen ist das Ohrlochstechen unabhängig vom Alter nur dann, wenn es unsachgemäß durchgeführt wird, da es dann nicht mehr von der Einwilligung erfasst ist. Fraglich ist jedoch, wer hier überhaupt einwilligen muss bzw. ab welchem Alter Kinder dies können.<ref>http://www.ferner-alsdorf.de/?p=8115</ref>

== Weblinks ==
{{Commonscat|Ear piercings|Ohrloch}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Gesundheitshinweis}}

[[Kategorie:Ohr-Piercing| ]]

Aktuelle Version vom 16. Mai 2024, 09:27 Uhr

Diverse Ohrpiercings

Ein Ohrloch ist ein durch die Ohrmuschel gestochener Kanal, der meist dem Tragen von Schmuck wie beispielsweise Ohrringen dienen soll. Ohrlöcher werden zumeist als sogenanntes Lobe-Piercing durch das weiche Ohrläppchen gestochen.

Verschiedene Piercings im Ohr
  1. Helix: Piercing durch das Knorpelgewebe der Ohrkante.
  2. Industrial-Piercing: Hierbei wird ein Barbell in zwei gegenüberliegende Helix-Piercings eingeführt.
  3. Rook: Piercing durch die Anti-Helix.
  4. Daith: Piercing durch die waagerechte Auswölbung in der Ohrmuschel.
  5. Tragus: Piercing durch den Knorpelfortsatz am Eingang des Gehörkanals.
  6. Snug: Piercing durch die innere Knorpelauswölbung parallel zur Ohrkante.
  7. Conch: Piercing durch die Ohrmuschel.
  8. Anti-Tragus: Piercing durch den dem Tragus gegenüberliegenden Knorpelfortsatz.
  9. Ohrläppchen: Klassisches Loch durch das Ohrläppchen, in Piercingkreisen auch "Lobe" (engl. für Ohrläppchen) genannt.

Methodiken des Stechens

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„Ein eitles Mädchen lässt sich Ohrenlöchelchen stechen“ (aus einem Schulbuch von 1810)

Ohrlöcher können heute professionell grundsätzlich auf drei Arten gestochen werden: mit einem Ohrlochstechsystem, mit einer Nadel oder mittels Dermal Punching.

Moderne Ohrlochstechsysteme sind Instrumente, in die eine sterile Kartusche eingesetzt wird, die je einen medizinischen Ohrstecker und einen Ohrsteckerverschluss enthält. Das Ohrloch wird erzeugt, indem der spezielle Ohrstecker durch die Muskelkraft der Hand, welche das Gerät bedient, durch das Ohrläppchen gedrückt wird. Die für das Ohrlochstechen verwendeten Ohrstecker haben einen Stift, der ca. 0,8 – 1,0 mm dünn und am Ende angespitzt ist. Sie bestehen aus Chirurgenstahl, Titan oder Echtgold und müssen nickelabgabefrei laut EU-Richtlinie 2004/96/EG sein. Das Ohr kommt beim Ohrlochstechen idealerweise nicht mit dem Instrument selbst in Berührung, sondern nur mit der Kartusche, dem sterilen Ohrstecker und dem Verschluss. Der Verschluss rastet beim Ohrlochstechvorgang hinter dem Ohr am Steckerstift ein. Solche Ohrlochstechsysteme werden heute von den meisten Juwelieren, Schmuckketten, Ärzten, Apotheken und Kosmetikstudios eingesetzt, die Ohrlochstechen anbieten. Einige wenige Piercing- und Tätowier-Studios verwenden auch diese Systeme, wobei die Mehrheit der professionellen Piercer die Verwendung von Stechgeräten ablehnt. Sie argumentieren mit Bedenken wegen Genauigkeit und Sicherheit. Beispiele solcher Geräte sind das "Inverness 2000" oder das "Studex System 75". Auch moderne Ohrlochstechsysteme eignen sich lediglich für das Stechen von Ohrlöchern im weichen Ohrläppchen. Im Knorpelbereich des Ohrs (z. B. Helix) ist davon abzuraten, da gegebenenfalls der Knorpel splittern könnte. Dennoch werden solche Geräte auch zum Stechen von Helix-, Tragus- und Nasenpiercings verwendet und von den Herstellern auch großteils für diese Einsatzgebiete beworben.

Stechen mit Hohlnadel beim Piercer, mit Verwendung eines sterilisierten Korkens als Verletzungsschutz

Eine weitere professionelle Methode des Ohrlochstechens ist das Piercen. Hierbei wird das Loch mit einem peripheren Venenkatheter bzw. einer sterilen, medizinischen Hohlnadel (einer modifizierten Kanüle ohne Spritzenkupplung) gestochen, mit deren Hilfe man dann den Schmuck in das Loch einfädelt. Diese Methode ist wesentlich gewebeschonender und (unter anderem aufgrund des nur einmaligen Gebrauchs der verwendeten Werkzeuge) hygienischer und deshalb gegenüber Stechgeräten für alle Arten von Ohrlöchern zu empfehlen; insbesondere die welche in der Abbildung oben mit 1. – 8. markiert sind, wie beispielsweise Industrial Piercings oder Traguspiercings; aber auch für das mit 9. markierte Lobe sollte es das Mittel der Wahl sein. Diese Art des Ohrlochstechens wird heute von den meisten Piercing- und Tätowier-Studios angeboten.

Als beste Methode zum Stechen von Piercings durch den Ohrknorpel gilt der Dermal Punch, wobei anstelle einer Piercingnadel eine medizinische Biopsiestanze verwendet wird, die sonst vor allem in der Dermatologie für die Entnahme von Hautproben angewandt wird. Hierbei wird ein kleines, kreisrundes Stück aus dem Knorpel ausgestanzt. Hieraus resultiert eine Druckentlastung des Schmucks nach dessen Einsetzen in das Loch, was zu deutlich kürzeren Abheilzeiten, weniger Schmerzen während der Heilung und geringeren Komplikationsraten führt. Als Nachteile der Methode gelten ein etwas stärkerer Schmerz beim Stechen, etwas höhere Kosten, ein unangenehm knirschendes Geräusch und die Tendenz zum Bluten.

Auch wenn moderne Ohrlochstechsysteme im Aussehen einer "Pistole" ähneln, sind mit dem Begriff üblicherweise traditionelle Instrumente gemeint, mittels derer Ohrlöcher mit Federdruck "geschossen" werden. Diese Systeme werden heute in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz heutzutage weniger verwendet, da die modernen Systeme hygienischer, gewebeschonender und fast geräuschlos sind. Daher werden letztere gerade im Umgang mit Kindern bevorzugt. Friseursalons oder nicht zu Ketten gehörende Juweliergeschäfte verwenden jedoch auch heute oft noch klassische, meist seit Jahren in Gebrauch befindliche Ohrlochpistolen. Die klassischen Pistolen gerieten stark in die Kritik, da sie sich nicht sterilisieren lassen, oft nur unzureichend desinfizierbar sind und sie meistens keine Kassettensysteme verwenden, sondern in direktem Kontakt mit dem Ohr des Kunden kommen. Deshalb ist mit solchen Pistolen die Übertragung von Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis C zu befürchten. Bei der Verwendung an Ohrknorpel oder Nase besteht ein erhebliches Risiko von irreversiblen Knorpelschäden, die zum Beispiel in einer dauerhaften Deformation des Ohres münden können.

Einwegstechsysteme sind Varianten der modernen, vollverkapselten Systeme. Hierbei befindet sich der Stecker in einer sterilen Einweg-Kunststoff-Kassette, auf die Druck ausgeübt wird; worauf die Hülse, die am Ohrläppchen angesetzt wird, zerbricht, und der Stecker durch das Ohrläppchen gepresst wird. Diese Systeme werden teilweise zum Selbststechen von Ohrlöchern verwendet.

In der Vergangenheit wurden Ohrlöcher häufig, meist nach Betäubung mit Eiswürfeln, mit haushaltsüblichen Nadeln (für gewöhnlich dicke Nähnadeln oder Stopfnadeln) gestochen. Oftmals geschah dies unter Verwendung eines jeweils hinter das Ohrläppchen gehaltenen halbierten Apfels, einer ebensolchen Kartoffel, eines Korkens oder eines Stücks Seife, um für den nötigen Gegendruck zu sorgen, der bei Verwendung solcher vergleichsweise stumpfer Nadeln (verglichen etwa mit der extrem scharfen Hohlnadel beim Piercer, oder Kanülen im Allgemeinen) entsprechend groß sein muss. Sofern eine Desinfektion durchgeführt wurde, diente hierzu meist hochprozentiger Trinkalkohol wie Korn oder Wodka. Die Nadel wurde teilweise durch Erhitzen in einer Kerzenflamme sterilisiert. Dies war jedoch nur erfolgreich, wenn die Nadel bis zur Rotglut erhitzt wurde, ansonsten kann nicht von einer vollständigen Abtötung aller Erreger – einschließlich Sporen – ausgegangen werden. Bei diesen Temperaturen (über 500 °C), die nur im blauen Bereich der Kerzenflamme erreicht werden können, oxidiert jedoch die Nadel. Dadurch wird sie stumpf und ihre Oberfläche wird rau, matt und verfärbt sich dunkel. Aus diesem Grunde hielt man die Nadel meistens nur in den gelben Teil der Flamme, und wischte anschließend den sich daran absetzenden Ruß, gegebenenfalls mit etwas Alkohol, ab. Eine weitere, seltenere Variante war es, die Nadel bis zur höchstmöglichen Temperatur zu erhitzen und, möglichst noch immer glühend, durch das Ohr zu stechen. Dadurch konnte die abgestumpfte Spitze teilweise kompensiert werden, die entstehenden Verbrennungen sind jedoch – entgegen dem damaligen Glauben – in Bezug auf Infektionsgefahr und Heilungsdauer nicht von Vorteil, sondern erhöhen sogar das Komplikationsrisiko und sind darüber hinaus schmerzhaft. Eine weitere Variante wird von Sinti und Roma berichtet, die zur Betäubung vor dem Stechen Brennnesselblätter verwendeten. Zudem benutzten sie oft eine Nähnadel zum Stechen, mit der ein dicker, oder mehrfach verzwirbelter, Faden ins Ohr gefädelt und während der Abheilung darin belassen wurde. Die Verwendung eines Fadens oder eines Drahtes zum Offenhalten des Ohrlochs bis zur Abheilung war allgemein bis Ende des 19. Jahrhunderts in Europa weithin gängige Praxis und wird in der Dritten Welt oft noch heute so praktiziert, wenn die Menschen – in der Regel aus Armut – noch keine Ohrringe besitzen. Die Verwendung eines Fadens ist sehr kritisch zu sehen, da sich zwischen den Fasern des Garns leicht Talg und Wundsekret ansammeln und somit Bakterien einnisten können.

Eine repräsentative Studie der Ruhr-Universität Bochum aus dem Jahr 2014 ergab, dass 64,5 Prozent der Frauen ab 16 Jahren in Deutschland ein oder mehrere Ohrlöcher haben; von den Männern ab 16 Jahren in Deutschland haben 8,9 Prozent mindestens ein Ohrloch.[1]

Durchmesservergrößerung

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Surmi Frau mit gedehntem Ohrloch
Auf 11 Millimeter gedehntes Ohrloch

Viele Naturvölker verwenden Knochennadeln oder spitze Hartholz-Ahlen, teilweise auch Dornen, um Ohrlöcher und andere Piercings zu stechen. Häufig werden diese Löcher (besonders Lippenpiercings und Ohrlöcher) ein Leben lang gedehnt, wodurch aus den Ohrläppchen sehr große Schlaufen werden.

In der Zivilisation gibt es noch alternative Methoden, um zu großen bis sehr großen Ohrlöchern zu kommen. Neben dem langwierigen Dehnen von verheilten Stichkanälen kann auf die Methode des Dermal Punch zurückgegriffen werden. Beim Punchen wird mit einer Hautstanze ein zumeist kreisrundes Stück aus dem Gewebe ausgestanzt. Anstelle von kreisrunden Stanzen können auch anders geformte Stempel zum Einsatz kommen. So wurden beispielsweise vom englischen Körpermodifikations-Künstler Steve Haworth schon sternförmige Punches im Ohrknorpel durchgeführt. Von der Form des Loches unabhängig ist dies zwar kaum schmerzhafter als ein Piercing mit einer Nadel, es kommt jedoch häufig zu höherem Blutverlust. Durch Dermal Punching entstandene Löcher heilen in der Regel sehr gut und schnell ab. Diese Methode eignet sich insbesondere für Knorpelgewebe, da für ein sauberes Ergebnis ein gewisser Gewebewiderstand vorhanden sein muss. Obwohl es auch im Ohrläppchen angewandt wird, ist dies nicht unbedingt zu empfehlen.

Im Ohrläppchen (und teilweise auch an der Lippe, dem Bauchnabel oder anderen Stellen, an denen weiches Gewebe durchstochen wird) kann auch Scalpelling angewandt werden. Hierbei wird mit einem Skalpell ein Schlitz ins Ohrläppchen geschnitten, durch den ein konischer Taper aus Chirurgenstahl geschoben wird. Am hinteren Ende des Tapers befindet sich der Schmuck, meist Fleshtunnels oder Plugs. Auch das Verbinden von zwei gedehnten Ohrlöchern in einem Ohrläppchen zu einem großen Loch wird praktiziert, indem der Steg zwischen den Löchern weggeschnitten wird. Bei einer starken Vergrößerung bereits vorhandener Ohrlöcher wird meist ein halbkreisförmiges Gewebestück aus dem Ohrläppchen herausgeschnitten.

Nach dem Stechen

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Nach dem Stechen verbleibt der Schmuck bis zur vollständigen Heilung in der Wunde, was 4–8 Wochen dauern kann. Es bildet sich ein Hautschlauch, das eigentliche Ohrloch, der auf beiden Seiten mit der Außenhaut verbunden ist.

Nach der Abheilung kann das Lobepiercing vorsichtig geweitet werden, um Schmuck mit größerem Durchmesser einsetzen zu können.

Bei längerem Tragen schwerer Ohrringe können die Ohrlöcher ausreißen, wodurch „geschlitzte Ohrläppchen“ entstehen. Diese können operativ korrigiert werden.[2]

Gesundheitsrisiken

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Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, Schmerzen und/oder Empfindlichkeit sind alles Anzeichen für eine mögliche Infektion. Das Risiko, dass ein Ohrloch zu einer Infektion führt, ist bei warmem Wetter und kurz nach dem Stechen am höchsten. Fallstudien zeigen, dass sich selbst normale Infektionen zu ernsthaften Infektionen durch Pseudomonaden und Staphylokokken entwickeln können, die mit einer Rate von 10–30 % auftreten.[3] Obwohl selten, besteht auch ein theoretisches Risiko einer viralen Infektion mit Hepatitis B, C und HIV, wenn die Ohren mit kontaminierten Werkzeugen durchstochen werden. Außerdem müssen infiziertes tiefes Weichgewebe und Abszesse an der Infektionsstelle chirurgisch drainiert werden, sonst kann es zu Ohrdeformationen kommen.[4]

Allergische Reaktionen

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Laut dem Dermatologen Alexander Fisher können Metallallergien nach einem Trauma der Haut aktiviert werden.[5] Solche Allergien, mit sichtbaren Symptomen wie einem juckenden Ausschlag, nässender Haut, Schmerzen und in extremen Fällen, Blutungen und Eiter, werden am häufigsten durch den Kontakt der Haut mit Nickel und Kobalt verursacht. Dies sind häufige Allergene, die sowohl in Qualitätsschmuck als auch in billigem Modeschmuck vorkommen. Ein Baby kann durch Hautkontakt mit Materialien, auf die es sensibilisiert ist, leicht Kontaktdermatitis entwickeln. Um Metallallergien zu vermeiden, empfiehlt Fisher, die Ohren nur mit Nadeln aus Edelstahl oder Titan zu piercen.[6]

Keloide sind erhabene, gerötete, faserige Wucherungen, die in der Regel nach chirurgischen Eingriffen oder Traumata auftreten und erhebliche kosmetische Entstellungen verursachen können. Das Ohr ist eine der häufigsten Stellen, an denen sich Keloide bilden, meist in Verbindung mit dem Tragen von Ohrringen.[7] Die Narben, die meist die Form eines harten Gewebeklumpens aufweisen, sind größer als die ursprüngliche Wunde. Es gibt noch kein sicheres Behandlungsprotokoll, das für Keloide vorgeschrieben ist, da die Pathogenese ihrer Entstehung noch nicht vollständig verstanden ist. Selbst wenn es chirurgisch entfernt wird, liegt die Rezidivrate bei mindestens 40 Prozent.[8]

Am 31. August 2012 kam vor dem Amtsgericht Berlin-Lichtenberg ein Fall zur Verhandlung, bei dem Eltern für ihr dreijähriges Kind von einem Tattoo-Studio ein Schmerzensgeld von 70 € aufgrund eines an der falschen Stelle gestochenen Ohrlochs und damit verbundener Schmerzen forderten. Ein Urteil erging in diesem Fall nicht, da ein Vergleich geschlossen wurde, in dem die beklagte Betreiberin des Tattoo-Studios ohne Anerkennung einer Rechtspflicht einer Zahlung von 70 € zustimmte.[9] Strafrechtlich wurde der Fall nicht verfolgt.

Eindeutig als Körperverletzung anzusehen ist das Ohrlochstechen unabhängig vom Alter nur dann, wenn es unsachgemäß durchgeführt wird, da es dann nicht mehr von der Einwilligung erfasst ist. Fraglich ist jedoch, wer hier überhaupt einwilligen muss bzw. ab welchem Alter Kinder dies können.[10]

Commons: Ohrloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sind Tätowierte und Gepiercte noch ganz normal? | DocTattooentfernung.com. In: doc-tattooentfernung.com. Abgerufen am 24. April 2016.
  2. Berger A., e.a.: Plastische Chirurgie, Springer, 2005, S. 158, ISBN 3-540-00129-8, hier online
  3. F Bruder Stapleton: Infection after ear piercing. In: Pediatrics and Adolescent Medicine. 2004.
  4. S Cicchetti, J Skillman, D Gault: Piercing the upper ear: a simple infection, a difficult reconstruction. In: British Journal of Plastic Surgery. 55. Jahrgang, Nr. 3, 2002, S. 194–197, doi:10.1054/bjps.2001.3799.
  5. Ronny Fors, Berndt Stenberg, Hans Stenlund, Persson Maurits: Nickel allergy in relation to piercing and orthodontic applicances - a population study. In: Contact Dermatitis. 67. Jahrgang, Nr. 6, 2012, S. 342–350, doi:10.1111/j.1600-0536.2012.02097.x.
  6. Paul Berg: Ear piercing can spark allergy to metals, 1986 
  7. Bernardo Hochman, Felipe Isoldi, Tiago Silveira, Graizela Borba, Lydia Ferreira: Does ear keloid formation depend on the type of earrings or piercing jewelry? In: Australasian Journal of Dermatology. 56. Jahrgang, Nr. 3, 2015, S. 77–79.
  8. F Bruder Stapleton: Infection after ear piercing. In: Pediatrics and Adolescent Medicine. 2004.
  9. Amtsgericht Lichtenberg: Prozess über Ohrlochstechen bei einem Kind endet mit Vergleich (PM 62/2012) – Pressemitteilung vom 31. August 2012. Berlin.de – Das offizielle Hauptstadtportal. Abgerufen am 29. Oktober 2013.
  10. http://www.ferner-alsdorf.de/?p=8115