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== Biografie ==
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Violette Leduc wurde in Arras, im Departement [[Pas-de-Calais]], in Nordfrankreich als uneheliche Tochter des Dienstmädchens Berthe Leduc und des wohlhabenden Bourgois André Debaralle geboren. Der Vater erkannte seine Tochter nicht an. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. 1913 traf Berthe Ernest Dehous, sie zogen nach [[Valenciennes]]. Die junge Violette litt unter ihrer selbst empfundenen Hässlichkeit und der übertriebenen Fürsorge ihrer Mutter. Sie entwickelte eine tiefe Freundschaft zu ihrer Großmutter Fidéline und zu ihrer Tante Laure.<ref> [http://violetteleduc.net/chronologie/ ''Violette Leduc - Chronologie'']. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014. </ref>
Violette Leduc wurde in Arras, im Département [[Pas-de-Calais]], in Nordfrankreich als uneheliche Tochter des Dienstmädchens Berthe Leduc und des wohlhabenden Bourgois André Debaralle geboren. Der Vater erkannte seine Tochter nicht an. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. 1913 traf Berthe Ernest Dehous, sie zogen nach [[Valenciennes]]. Die junge Violette litt unter ihrer selbst empfundenen Hässlichkeit und der übertriebenen Fürsorge ihrer Mutter. Sie entwickelte eine tiefe Freundschaft zu ihrer Großmutter Fidéline und zu ihrer Tante Laure.<ref> [http://violetteleduc.net/chronologie/ ''Violette Leduc - Chronologie'']. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014. </ref>
Ihre schulische Ausbildung begann 1913 und wurde durch den [[1. Weltkrieg]] unterbrochen. Ab 1918 besuchte sie ein Internat in Valenciennes. 1924 wechselte sie auf das Internat nach [[Douai]], wo sie [[lesbisch|lesbische]] Beziehungen zu einer Mitschülerin und einer jungen Musiklehrerin hatte.
Ihre schulische Ausbildung begann 1913 und wurde durch den [[1. Weltkrieg]] unterbrochen. Ab 1918 besuchte sie ein Internat in Valenciennes. 1924 wechselte sie auf das Internat nach [[Douai]], wo sie [[lesbisch|lesbische]] Beziehungen zu einer Mitschülerin und einer jungen Musiklehrerin hatte.


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Im Mai 1954 veröffentlichte Leduc den Roman ''Ravages'', in dem sie ihre Abtreibung genaustens beschrieb. Der erste Teil fiel der Zensur zum Opfer, das sie hier ihre lesbische Liaison mit Isabelle im Internat schilderte. Dieser Teil erschien erst 1966 unter dem Titel ''Thérèse et Isabelle'' bei Gallimard.<ref> [http://violetteleduc.net/chronologie/ ''Violette Leduc - Chronologie'']. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014. </ref> "Weibliche Sexualität, Abtreibung, Vaterlosigkeit: sie ließ kein Tabuthema jener Zeit unberührt. Kaum eine Schriftstellerin hat mit solcher Unverblümtheit ihre sexuellen Sehnsüchte und Erniedrigungen beschrieben."<ref> [http://www.arte.tv/guide/de/047551-000/die-liebessehnsucht-der-violette-leduc ''Die Liebessehnsucht der Violette Leduc'']. In [[Arte]]. Abgerufen am 27. März 2014. </ref>
Im Mai 1954 veröffentlichte Leduc den Roman ''Ravages'', in dem sie ihre Abtreibung genaustens beschrieb. Der erste Teil fiel der Zensur zum Opfer, das sie hier ihre lesbische Liaison mit Isabelle im Internat schilderte. Dieser Teil erschien erst 1966 unter dem Titel ''Thérèse et Isabelle'' bei Gallimard.<ref> [http://violetteleduc.net/chronologie/ ''Violette Leduc - Chronologie'']. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014. </ref> "Weibliche Sexualität, Abtreibung, Vaterlosigkeit: sie ließ kein Tabuthema jener Zeit unberührt. Kaum eine Schriftstellerin hat mit solcher Unverblümtheit ihre sexuellen Sehnsüchte und Erniedrigungen beschrieben."<ref> [http://www.arte.tv/guide/de/047551-000/die-liebessehnsucht-der-violette-leduc ''Die Liebessehnsucht der Violette Leduc'']. In [[Arte]]. Abgerufen am 27. März 2014. </ref>


1964 erschien ihr bekanntestes Buch, die Autobiografie ''La Bâtarde'', für das sie für den [[Prix Goncourt]] nominiert wurde. 1968 wurde ''Thérèse et Isabelle'' von [[Radley Metzger]] verfilmt. Am 17. Juni 1968 musste Violette Leduc die linke Brust entfernt werden. Im Juni 1969 ließ sie sich endgültig in Faucon nieder. Am 28. Mai verstarb sie nach zwei Operationen an den Folgen ihrer Brustkrebserkrankung im Alter von 65 in Anwesenheit eines Freundes.<ref> [http://violetteleduc.net/chronologie/ ''Violette Leduc - Chronologie'']. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014. </ref>
1964 erschien ihr bekanntestes Buch, die Autobiografie ''La Bâtarde'', für das sie für den [[Prix Goncourt]] nominiert wurde. 1968 wurde ''Thérèse et Isabelle'' von [[Radley Metzger]] verfilmt. Am 17. Juni 1968 musste Violette Leduc die linke Brust entfernt werden. Im Juni 1969 ließ sie sich endgültig in Faucon, im Département [[Vaucluse]], nieder. Am 28. Mai verstarb sie nach zwei Operationen an den Folgen ihrer Brustkrebserkrankung im Alter von 65 Jahren in Anwesenheit eines Freundes.<ref> [http://violetteleduc.net/chronologie/ ''Violette Leduc - Chronologie'']. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014. </ref>


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Version vom 27. März 2014, 18:00 Uhr

Violette Leduc (* 7. April 1907 in Arras; † 28. Mai 1972 in Faucon) war eine französische Schriftstellerin.

Biografie

Violette Leduc wurde in Arras, im Département Pas-de-Calais, in Nordfrankreich als uneheliche Tochter des Dienstmädchens Berthe Leduc und des wohlhabenden Bourgois André Debaralle geboren. Der Vater erkannte seine Tochter nicht an. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. 1913 traf Berthe Ernest Dehous, sie zogen nach Valenciennes. Die junge Violette litt unter ihrer selbst empfundenen Hässlichkeit und der übertriebenen Fürsorge ihrer Mutter. Sie entwickelte eine tiefe Freundschaft zu ihrer Großmutter Fidéline und zu ihrer Tante Laure.[1] Ihre schulische Ausbildung begann 1913 und wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen. Ab 1918 besuchte sie ein Internat in Valenciennes. 1924 wechselte sie auf das Internat nach Douai, wo sie lesbische Beziehungen zu einer Mitschülerin und einer jungen Musiklehrerin hatte.

1926 zog die Familie nach Paris. Violette besuchte das Lycée Racine, fiel aber im selben Jahr beim Abitur durch. Sie begann als Telefonistin zu arbeiten sowie als Sekretärin für den Verlag Plon.[2] 1938 lernte sie Maurice Sachs kennen, der sie ermutigte, zu schreiben. Am 14. Oktober 1939 heiratete sie Jacques Mercier, den sie schon 1927 kennengelernt hatte. Das Paar trennte sich aber bald darauf wieder aufgrund von Unstimmigkeiten. Es folgte die Scheidung und eine Abtreibung. Während des Krieges schrieb sie für verschiedene Frauenmagazine und Modehäuser.[3] Im Februar 1945 übergab sie ihr Manuskript L'Asphyxie an Simone de Beauvoir. Aus diesem Kontakt entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft. Im Mai 1946 wurde L'Asphyxie beim Verlag Gallimard veröffentlicht, in einer Reihe, die Albert Camus herausgab.[4] Jean-Paul Sartre, Jean Cocteau und Jean Genet würdigten das Werk.[5]

Im Mai 1954 veröffentlichte Leduc den Roman Ravages, in dem sie ihre Abtreibung genaustens beschrieb. Der erste Teil fiel der Zensur zum Opfer, das sie hier ihre lesbische Liaison mit Isabelle im Internat schilderte. Dieser Teil erschien erst 1966 unter dem Titel Thérèse et Isabelle bei Gallimard.[6] "Weibliche Sexualität, Abtreibung, Vaterlosigkeit: sie ließ kein Tabuthema jener Zeit unberührt. Kaum eine Schriftstellerin hat mit solcher Unverblümtheit ihre sexuellen Sehnsüchte und Erniedrigungen beschrieben."[7]

1964 erschien ihr bekanntestes Buch, die Autobiografie La Bâtarde, für das sie für den Prix Goncourt nominiert wurde. 1968 wurde Thérèse et Isabelle von Radley Metzger verfilmt. Am 17. Juni 1968 musste Violette Leduc die linke Brust entfernt werden. Im Juni 1969 ließ sie sich endgültig in Faucon, im Département Vaucluse, nieder. Am 28. Mai verstarb sie nach zwei Operationen an den Folgen ihrer Brustkrebserkrankung im Alter von 65 Jahren in Anwesenheit eines Freundes.[8]

2013 erschien der biografische Film Violette des französischen Regisseurs Martin Provost.[9]

Bibliografie

  • L'Asphyxie, 1946.
  • L'affamée, 1948.
  • Ravages, 1955.
  • La vieille fille et le mort, 1958.
  • Trésors à prendre, suivi de Les Boutons dorés, 1960.
  • La Bâtarde, 1964. (deutsch: Die Bastardin, Rowohlt, Hamburg 1978, ISBN 3-499-14179-5)
  • La Femme au petit renard, 1965.
  • Thérèse et Isabelle, 1966. (deutsch: Therese und Isabelle, R. Piper & Co. Verlag, München 1967, 1990, ISBN 3-492-11189-0)
  • La Folie en tête, 1970.
  • Le Taxi, 1971.
  • La Chasse à l'amour, 1973.

Einzelnachweise

  1. Violette Leduc - Chronologie. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014.
  2. Violette Leduc. Abgerufen am 27. März 2014.
  3. FemBio: Violette Leduc. Abgerufen am 27. März 2014.
  4. Violette Leduc - Chronologie. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014.
  5. Violette Leduc. Abgerufen am 27. März 2014.
  6. Violette Leduc - Chronologie. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014.
  7. Die Liebessehnsucht der Violette Leduc. In Arte. Abgerufen am 27. März 2014.
  8. Violette Leduc - Chronologie. Offizielle Webseite (Autorin: Mireille Brioude). Abgerufen am 27. März 2014.
  9. [1]. in Le Figaro. Abgerufen am 27. März 2014.