„Knottenried (Immenstadt im Allgäu)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Immenstadt - Knottenried - Kapelle u Pfarrhaus 200513.JPG|mini|Die Kirche St. Oswald und der Pfarrhof]]
[[Datei:Immenstadt - Knottenried - Kapelle u Pfarrhaus 200513.JPG|alternativtext=|mini|Das denkmalgeschützte Gebäude-ensemble der Pfarrkirche St. Oswald und dem Pfarrhof]]
[[Datei:Knottenried - panoramio (4).jpg|alternativtext=|mini|"Bauer mit Milchbutte"Denkmal zur Erinnerung an die Flurbereinigung 1983-1984]]
[[Datei:Immenstadt-Gemarkung-7969-Diepolz.jpg|mini|Die Lage des Ortes in der Gemarkung Diepholz]]
'''Knottenried''' (früher auch ''Clottenried'') ist ein [[Pfarrdorf]] sowie Ortsteil der Gemarkung [[Diepolz (Immenstadt im Allgäu)|Diepolz]] der Stadt [[Immenstadt im Allgäu]] im [[Landkreis Oberallgäu]]. Der Ort in den sogenannten "Bergstätten" liegt auf 1003 m über [[Normalhöhennull|NHN]] und bietet Aussicht aufs Illertal und die Allgäuer Alpen.
== Lage ==
Knottenried liegt südlich von Diepolz in der gleichnamigen [[Gemarkung]]. Durch den Ort fließt der Börlasbach und im Süden fließt der Stixnerbach. Die [[Liste der Staatsstraßen in Schwaben#St 2006|Staatsstraße 2006]] führt durch Knottenried.


Das [[Pfarrdorf]] Knottenried ist ein Ortsteil der Stadt [[Immenstadt im Allgäu]] im [[Landkreis Oberallgäu]]. Das Gebiet von Knottenried liegt im sogenannten Bergstättgebiet und ist ein Teil der Gemarkung Diepolz.
== Geschichte ==
Erstmals urkundlich erwähnt wurden die Pfarreien Diepolz und Knottenried im Jahre 1275 in der [[Liber decimationis]], dem Zehntbuch des [[Bistum Konstanz|Bistums Konstanz]]. Sie musste in den Anfängen die Abgaben und Vogteizinsen an das [[Kloster Weingarten]] abliefern.


== Pfarrei Knottenried ==
Die Pfarrei wird nach wechselvoller Geschichte seit Januar 1961 vom Pfarrer aus Missen vikariert. Seit September 1998 wird die Pfarrei – wie auch Missen selbst – vom Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft [[Stein im Allgäu|Stein]] betreut.
Zur Pfarrgemeinde Knottenried gehört neben dem Pfarrdorf Knottenried auch das Dorf Reute, einige Aussiedlerhöfe, darunter der als Westenried bekannte Aussiedlerhof.


Der Aussiedlerhof Oberstixner gehörte ursprünglich ebenfalls zu Knottenried, wurde aber am 01.10.1949 auf eigenen Antrag in die Gemeinde Missen eingemeindet.
Die politische Gemeinde Diepolz mit den Ortschaften Diepolz, Knottenried, Freundpolz und Reute wurde am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform zu einem Ortsteil der Stadt Immenstadt.


== Sonstiges ==
== Geschichte ==
Das Gebiet von Knottenried wurde durch Rodung urbar gemacht. Als herrschaftliche Träger der Rodungstätigkeit kommen die Welfen in Betracht.
* Im Ort gibt es eine [[Sternwarte]].<ref>http://www.sternwarte-oberallgaeu.de/</ref>

* Im Ort steht die Kirche [[St. Oswald (Knottenried)|St. Oswald]], die zum [[Dekanat Sonthofen]] im [[Bistum Augsburg]] gehört.<ref>https://bistum-augsburg.de/Pfarreien/St.-Oswald_Knottenried</ref>
Im Jahr 1090 kam Knottenried vermutlich zusammen mit Zaumberg als Schenkung an das Welfenkloster Weingarten.
* Den ÖPNV stellt die Buslinie 82 sicher.<ref>https://www.fahrplan.guru/knottenried-immenstadt-i-allgaeu--immenstadt-im-allgaeu?date=09.09.2017&time=13:44&dir=dep</ref>

* Das [[Allgäuer Bergbauernmuseum]] befindet sich in Diepolz.
Die erste bekannte Erwähnung der Pfarrei Knottenried stammt aus dem Jahr 1143. Am 9. April 1143 nahm Papst Innozenz II. das Kloster Weingarten samt dessen Besitzungen, worunter eine Anzahl namentlich aufgezählt werden, unter seinen besonderen Schutz. Darin heißt es: Zunberc cum suis appendiciis. Ecclesiam in Riet cum investitura (Zaumberg mit seinen Anhängen, die Kirche in Knottenried mit dem Einsetzungsrecht des Pfarrers).
* In Knottenried gibt es einen Naturlehrpfad.<ref>https://kinder-im-allgaeu.de/index.php?Naturlehrpfad---Knottenried</ref>

Weiter urkundliche Erwähnungen der Pfarrei Knottenried sind 1153, 1275, 1278 und 1349 belegt.

Knottenried wurde 1520 zusammen mit anderen Gütern ein [[Lehen]] der Edlen von [[Ruine Praßberg|Prassberg]] und ging schließlich 1538 in das Eigentum der Herrschaft Rothenfels über.

1805 wurde Knottenried bayrisch. Von 1818 bis 1971 war Knottenried ein Ortsteil der Gemeinde politischen Diepolz. Im Zuge der Gebietsreform wurde Knottenried am 01.01.1972 zu einem Ortsteil der Stadt Immenstadt.

== Besondere Vorkomnisse, Daseinsvorsorge, Infrasruktur [4] [5] [6] ==
1766: Vereinödung Reute

1789: Vereinödung Knottenried

1792: Graf Ernest von Königsegg - Rothenfels erlegt im Forstbezirk Knottenried den letzten Luchs in der Bergstätte

1894: Gesetz zur Einführung der Hausnummern

1905-1906: Bau der neuen Straße nach Diepolz durch italienische Arbeiter

1905: Einrichtung einer öffentlichen Telefonstelle

1909: Schulhausstreit mit der Pfarrei Diepolz

1912: Bau eines Schulhauses (Schulbetrieb wurde 1963 eingestellt)

Erster Weltkrieg: Ablieferung von 2 Kirchenglocken zu Kriegszwecken, die Pfarrei beklagt 5 Gefallene.

1920er Jahre: Bau eines Raiffeisen Lagerhauses. Darin ist auch Räumlichkeiten für die Feuerwehr untergebracht.

1921: Elektrifizierung

1927: Anschaffung von zwei neuen Kirchenglocken

1938: Errichtung der Flugwache Knottenried (am 13.10.1944 aufgelöst)

Zweiter Weltkrieg: Ablieferung einer Kirchenglocke zu Kriegszwecken, die Pfarrei beklagt 4 Gefallene.

Mai 1945: Serbische Zwangsarbeiter beschützen in Reute die Bevölkerung vor Übergriffen der französischen Soldaten

1949: Einrichtung der Busverbindung nach Immenstadt

1959: Bau einer neuen Sennerei (Käsereibetrieb wurde 1971 eingestellt)

1959/1962: Beschaffung einer Tragkraftspritze/eines Tragkraftspritzenanhängers für die Feuerwehrlöschgruppe

1965-1969: Bau der Wasserversorgung

1972: Eröffnung der Langlaufloipe Knottenried

1972: Kapellenrenovierung Reute mir Erneuerung des Dachreiters

1983-1984: Flurbereinigung

1984/1985: Umfangreiche Kirchenrenovierung Knottenried

1988: Anschaffung von zwei neuen Kirchenglocken

1993: Umbau des denkmalgeschützten Pfarrhofes zum Pfarrheim

1995: Anschluss an das Gruppenklärwerk des Abwasserzweckverbandes Obere Iller

1999: Eröffnung der Sternwarte

2001: Anschaffung von einer neuen Kirchenglocke

2002-2019: Dorferneuerung

2011: Erweiterung Friedhof

2017: Umfangreiche Kapellenrenovierung Reute

2018: Einweihung Leichenhaus

2018-2023: Breitbandausbau

2019-2020: Erneuerung der Stromversorgung (Transformatoren & Erdverkabelung)

2019-2020: Erneuerung der Wasserversorgungsleitungen

== Sehenswürdigkeiten ==
[[St. Oswald (Knottenried)|Pfarrkirche Knottenried]]

[[:Datei:Immenstadt - Reute - Kapelle v SO (sw).JPG|Marienkapelle Reute]]

Sternwarte Oberallgäu

Wander- und Langlaufparadies, Zahlreiche Aussichtspunkte aufs [[Iller|Illertal]] und die [[Allgäuer Alpen]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
1.         Stadt Immenstadt im Allgäu, Rudolf Vogel, Immenstadt, 1996
<references />

2.         Handbuch der bayerischen Geschichte Bd. III,2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Max Spindler, München, 2017

3.         WUB; Band II., Nr. 317, Seite 19-24

4.         Correspondenzblatt des Zoologisch-Mineralogischen Vereines in Regensburg, Band 7, Zoologisch-Mineralogischer Verein, Regensburg, 1853


5.         St. Blasius und St. Oswald, Immenstadt 2017


6.         Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte, Immenstadt 2019
<br />
[[Kategorie:Immenstadt im Allgäu]]
[[Kategorie:Immenstadt im Allgäu]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1275]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Oberallgäu]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Oberallgäu]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1143]]

Version vom 13. Januar 2020, 10:25 Uhr

Das denkmalgeschützte Gebäude-ensemble der Pfarrkirche St. Oswald und dem Pfarrhof
"Bauer mit Milchbutte"Denkmal zur Erinnerung an die Flurbereinigung 1983-1984

Das Pfarrdorf Knottenried ist ein Ortsteil der Stadt Immenstadt im Allgäu im Landkreis Oberallgäu. Das Gebiet von Knottenried liegt im sogenannten Bergstättgebiet und ist ein Teil der Gemarkung Diepolz.

Pfarrei Knottenried

Zur Pfarrgemeinde Knottenried gehört neben dem Pfarrdorf Knottenried auch das Dorf Reute, einige Aussiedlerhöfe, darunter der als Westenried bekannte Aussiedlerhof.

Der Aussiedlerhof Oberstixner gehörte ursprünglich ebenfalls zu Knottenried, wurde aber am 01.10.1949 auf eigenen Antrag in die Gemeinde Missen eingemeindet.

Geschichte

Das Gebiet von Knottenried wurde durch Rodung urbar gemacht. Als herrschaftliche Träger der Rodungstätigkeit kommen die Welfen in Betracht.

Im Jahr 1090 kam Knottenried vermutlich zusammen mit Zaumberg als Schenkung an das Welfenkloster Weingarten.

Die erste bekannte Erwähnung der Pfarrei Knottenried stammt aus dem Jahr 1143. Am 9. April 1143 nahm Papst Innozenz II. das Kloster Weingarten samt dessen Besitzungen, worunter eine Anzahl namentlich aufgezählt werden, unter seinen besonderen Schutz. Darin heißt es: Zunberc cum suis appendiciis. Ecclesiam in Riet cum investitura (Zaumberg mit seinen Anhängen, die Kirche in Knottenried mit dem Einsetzungsrecht des Pfarrers).

Weiter urkundliche Erwähnungen der Pfarrei Knottenried sind 1153, 1275, 1278 und 1349 belegt.

Knottenried wurde 1520 zusammen mit anderen Gütern ein Lehen der Edlen von Prassberg und ging schließlich 1538 in das Eigentum der Herrschaft Rothenfels über.

1805 wurde Knottenried bayrisch. Von 1818 bis 1971 war Knottenried ein Ortsteil der Gemeinde politischen Diepolz. Im Zuge der Gebietsreform wurde Knottenried am 01.01.1972 zu einem Ortsteil der Stadt Immenstadt.

Besondere Vorkomnisse, Daseinsvorsorge, Infrasruktur [4] [5] [6]

1766: Vereinödung Reute

1789: Vereinödung Knottenried

1792: Graf Ernest von Königsegg - Rothenfels erlegt im Forstbezirk Knottenried den letzten Luchs in der Bergstätte

1894: Gesetz zur Einführung der Hausnummern

1905-1906: Bau der neuen Straße nach Diepolz durch italienische Arbeiter

1905: Einrichtung einer öffentlichen Telefonstelle

1909: Schulhausstreit mit der Pfarrei Diepolz

1912: Bau eines Schulhauses (Schulbetrieb wurde 1963 eingestellt)

Erster Weltkrieg: Ablieferung von 2 Kirchenglocken zu Kriegszwecken, die Pfarrei beklagt 5 Gefallene.

1920er Jahre: Bau eines Raiffeisen Lagerhauses. Darin ist auch Räumlichkeiten für die Feuerwehr untergebracht.

1921: Elektrifizierung

1927: Anschaffung von zwei neuen Kirchenglocken

1938: Errichtung der Flugwache Knottenried (am 13.10.1944 aufgelöst)

Zweiter Weltkrieg: Ablieferung einer Kirchenglocke zu Kriegszwecken, die Pfarrei beklagt 4 Gefallene.

Mai 1945: Serbische Zwangsarbeiter beschützen in Reute die Bevölkerung vor Übergriffen der französischen Soldaten

1949: Einrichtung der Busverbindung nach Immenstadt

1959: Bau einer neuen Sennerei (Käsereibetrieb wurde 1971 eingestellt)

1959/1962: Beschaffung einer Tragkraftspritze/eines Tragkraftspritzenanhängers für die Feuerwehrlöschgruppe

1965-1969: Bau der Wasserversorgung

1972: Eröffnung der Langlaufloipe Knottenried

1972: Kapellenrenovierung Reute mir Erneuerung des Dachreiters

1983-1984: Flurbereinigung

1984/1985: Umfangreiche Kirchenrenovierung Knottenried

1988: Anschaffung von zwei neuen Kirchenglocken

1993: Umbau des denkmalgeschützten Pfarrhofes zum Pfarrheim

1995: Anschluss an das Gruppenklärwerk des Abwasserzweckverbandes Obere Iller

1999: Eröffnung der Sternwarte

2001: Anschaffung von einer neuen Kirchenglocke

2002-2019: Dorferneuerung

2011: Erweiterung Friedhof

2017: Umfangreiche Kapellenrenovierung Reute

2018: Einweihung Leichenhaus

2018-2023: Breitbandausbau

2019-2020: Erneuerung der Stromversorgung (Transformatoren & Erdverkabelung)

2019-2020: Erneuerung der Wasserversorgungsleitungen

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Knottenried

Marienkapelle Reute

Sternwarte Oberallgäu

Wander- und Langlaufparadies, Zahlreiche Aussichtspunkte aufs Illertal und die Allgäuer Alpen

Einzelnachweise

1.         Stadt Immenstadt im Allgäu, Rudolf Vogel, Immenstadt, 1996

2.         Handbuch der bayerischen Geschichte Bd. III,2: Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, Max Spindler, München, 2017

3.         WUB; Band II., Nr. 317, Seite 19-24

4.         Correspondenzblatt des Zoologisch-Mineralogischen Vereines in Regensburg, Band 7, Zoologisch-Mineralogischer Verein, Regensburg, 1853

5.         St. Blasius und St. Oswald, Immenstadt 2017

6.         Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte, Immenstadt 2019