„Aksaray (Provinz)“ – Versionsunterschied

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'''Aksaray''' ([[Türkische Sprache|türkisch]] für ''weißer Palast'') ist eine [[Liste der türkischen Provinzen|türkische Provinz]] in [[Kleinasien|Zentralanatolien]]. Hauptstadt ist das gleichnamige [[Aksaray]]. Die Provinz wird begrenzt von den Provinzen [[Konya (Provinz)|Konya]] im Westen und Süden, [[Niğde (Provinz)|Niğde]] im Südosten, [[Nevşehir (Provinz)|Nevşehir]] im Osten und [[Kırşehir (Provinz)|Kırşehir]] im Norden. Die Provinz liegt im trockenen Hochland [[Kappadokien]]s und berührt im Nordwesten den zweitgrößten See der Türkei, den [[Tuz Gölü]] (Salzsee).
'''Aksaray''' ([[Türkische Sprache|türkisch]] für ''weißer Palast'') ist eine [[Liste der türkischen Provinzen|türkische Provinz]] in [[Kleinasien|Zentralanatolien]]. Hauptstadt ist das gleichnamige [[Aksaray]]. Die Provinz wird begrenzt von den Provinzen [[Konya (Provinz)|Konya]] im Westen und Süden, [[Niğde (Provinz)|Niğde]] im Südosten, [[Nevşehir (Provinz)|Nevşehir]] im Osten und [[Kırşehir (Provinz)|Kırşehir]] im Norden. Die Provinz liegt im trockenen Hochland [[Kappadokien]]s und berührt im Nordwesten den zweitgrößten See der Türkei, den [[Tuz Gölü]] (Salzsee).


Weitere Namen der Stadt aus der Geschichte sind Nenessa (Nenossos), Şinakhatum-Şinukhtu, Garsaura, Kolonea-Arkhelais, Taxara, Şehri- Süleha und Piga Helena.
Weitere Namen der Stadt aus der Geschichte sind Nenessa (Nenossos), Şinakhatum-Şinukhtu, Garsaura, Kolonea-Arkhelais, Taxara, Şehri-Süleha und Piga Helena.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Wie fast alle [[Türkei|türkischen]] Städte in der Region hat die Provinz eine [[Assyrer|assyrische]], [[Hethiter|hethitische]], [[Phryger|phrygische]], [[Perser (Volk)|persische]], [[Byzantinisches Reich|byzantinische]] und [[Seldschuken|seldschukische]] Geschichte.
Wie fast alle [[Türkei|türkischen]] Städte in der Region hat die Provinz eine [[Assyrer|assyrische]], [[Hethiter|hethitische]], [[Phryger|phrygische]], [[Perser (Volk)|persische]], [[Byzantinisches Reich|byzantinische]] und [[Seldschuken|seldschukische]] Geschichte.


Das junge Christentum breitete sich im 2. und 3. Jahrhundert in [[Kappadokien]], wozu auch das Gebiet von Aksaray gehört, aus. Schwierige politische Umstände, Angriffe und Vertreibungen waren der Grund dafür, dass, vor allem durch die [[Christentum|Christen]], damals in der Umgebung viele [[Höhlenarchitektur in Kappadokien#Unterirdische Städte|unterirdische Städte und]] Kirchen angelegt wurden, um dort ihre Religion ausüben zu können. Kappadokien war eines der ersten frühchristlichen Zentren. 3000 bis heute entdeckte Kirchen in der Region, zeugen von dieser Geschichte.
Das junge Christentum breitete sich im 2. und 3. Jahrhundert in [[Kappadokien]], wozu auch das Gebiet von Aksaray gehört, aus. Schwierige politische Umstände, Angriffe und Vertreibungen waren der Grund dafür, dass, vor allem durch die [[Christentum|Christen]], damals in der Umgebung viele [[Höhlenarchitektur in Kappadokien#Unterirdische Städte|unterirdische Städte und]] Kirchen angelegt wurden, um dort ihre Religion ausüben zu können. Kappadokien war eines der ersten frühchristlichen Zentren. 3000 bis heute entdeckte Kirchen in der Region, zeugen von dieser Geschichte.
Das Gebiet von Kappadokien wurde 1985 von der [[UNESCO]] zum [[Weltkulturerbe]] und [[Weltnaturerbe]] erklärt.
Das Gebiet von Kappadokien wurde 1985 von der [[UNESCO]] zum [[Weltkulturerbe]] und [[Weltnaturerbe]] erklärt.


Mit der [[Schlacht von Manzikert]] im Jahre 1071 fiel die Region von Aksaray an die [[Seldschuken]] unter Führung von Malik Ahmet Danischmend Gazi und wurde erstmals türkisch. Im Jahre 1116 wurde die 150 km entfernte Stadt [[Konya]] zur Hauptstadt der [[Anatolien|anatolischen]] Seldschuken. Unter [[Kılıç Arslan II.]] wurde danach im Jahr 1142<ref>{{Internetquelle |autor=Aksaray Gov |url=http://www.aksaray.gov.tr/kurumlar/aksaray.gov.tr/Planlama%20M%C3%BCd%C3%BCrl%C3%BC%C4%9F%C3%BC/%C4%B0limizin%20Tarih%C3%A7esi.pdf |titel=İlimizin Tarihçesi |werk= |hrsg=Aksaray Gov |datum= |zugriff=2018-07-03 |sprache=tr}}</ref> auf den Trümmern der Stadt Arkhelais die heutige Stadt Aksaray gegründet. Dabei wurden viele [[Türken]] aus dem heutigen Gebiet von [[Aserbaidschan]] in der Region angesiedelt. Später siedelten hier Familien aus dem Osten der heutigen Türkei.
Mit der [[Schlacht von Manzikert]] im Jahre 1071 fiel die Region von Aksaray an die [[Seldschuken]] unter Führung von Malik Ahmet Danischmend Gazi und wurde erstmals türkisch. Im Jahre 1116 wurde die 150 km entfernte Stadt [[Konya]] zur Hauptstadt der [[Anatolien|anatolischen]] Seldschuken. Unter [[Kılıç Arslan II.]] wurde danach im Jahr 1142<ref>{{Internetquelle |autor=Aksaray Gov |url=http://www.aksaray.gov.tr/kurumlar/aksaray.gov.tr/Planlama%20M%C3%BCd%C3%BCrl%C3%BC%C4%9F%C3%BC/%C4%B0limizin%20Tarih%C3%A7esi.pdf |titel=İlimizin Tarihçesi |hrsg=Aksaray Gov |format=PDF |sprache=tr |abruf=2018-07-03}}</ref> auf den Trümmern der Stadt Arkhelais die heutige Stadt Aksaray gegründet. Dabei wurden viele [[Türken]] aus dem heutigen Gebiet von [[Aserbaidschan]] in der Region angesiedelt. Später siedelten hier Familien aus dem Osten der heutigen Türkei.


Nach der Niederlage der Seldschuken in der [[Schlacht vom Köse Dağ]] im Jahre 1234 und dem Einfall der [[Mongolen]] in Anatolien hatten die seldschukischen Herrscher keine Regierungsautorität mehr.
Nach der Niederlage der Seldschuken in der [[Schlacht vom Köse Dağ]] im Jahre 1234 und dem Einfall der [[Mongolen]] in Anatolien hatten die seldschukischen Herrscher keine Regierungsautorität mehr.
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! Landkreis ([[İlçe]]) !! Verwaltungssitz<br /><small>(Merkez)</small> !! Gemeinden<br /><small>(Belediye)</small> !! Stadt-<br />viertel<br /><small>(Mahalle)</small> !! Dörfer<br /><small>(Köy)</small>
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=== Städte ===
=== Städte ===
In der Provinz gibt es 22 Städte. Nachfolgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen Ende 2018 und die dazugehörigen Landkreise sowie die Anzahl der Stadtviertel. Die Türkische Statistik listet selten die Bevölkerung der Städte ([[Belediye]]) auf, sondern eher die der Stadtviertel ([[Mahalle]]). Fett markierte Städte sind die Hauptorte ([[Merkez]]) der Landkreise.<ref name=ADNKS>[https://biruni.tuik.gov.tr/medas/?locale=en Central Dissemination System von TÜIK ''Population of municipalities, villages and quarters''], abgerufen am 15. April 2019</ref>
In der Provinz gibt es 22 Städte. Nachfolgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen Ende 2018 und die dazugehörigen Landkreise sowie die Anzahl der Stadtviertel. Die Türkische Statistik listet selten die Bevölkerung der Städte ([[Belediye]]) auf, sondern eher die der Stadtviertel ([[Mahalle]]). Fett markierte Städte sind die Hauptorte ([[Merkez]]) der Landkreise.<ref name="ADNKS">[https://biruni.tuik.gov.tr/medas/?locale=en Central Dissemination System von TÜIK ''Population of municipalities, villages and quarters''], abgerufen am 15. April 2019.</ref>
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=== Dörfer ===
=== Dörfer ===
Die 175 Dörfer haben insgesamt 83.272 Einwohner, also durchschnittlich 476 Einwohner. Die meisten Dörfer befinden sich im zentralen Landkreis ([[Merkez]]), nämlich 83. Sie haben 45.371 Einwohner, was einem Anteil von ca. 54 Prozent entspricht. <br />
Die 175 Dörfer haben insgesamt 83.272 Einwohner, also durchschnittlich 476 Einwohner. Die meisten Dörfer befinden sich im zentralen Landkreis ([[Merkez]]), nämlich 83. Sie haben 45.371 Einwohner, was einem Anteil von ca. 54 Prozent entspricht.<br />
Von allen Dörfern der Provinz besitzen 22 mehr als 1.000 Einwohner. Die größten befinden sich im Landkreis der Kreisstadt: ''Kutlu'' (1.841), ''İncesu'' (1.726), ''Doğantarla'' (1.615), ''Sevinçli'' (1.611), ''Karaören'' (1.569) sowie ''Karacaören'' (1.512) haben mehr als 1.500 Einwohner. Das zum Landkreis [[Eskil (Aksaray)|Eskil]] gehörende Dorf ''Güneşli'' hat 1.589 Einwohner.<ref name=ADNKS />
Von allen Dörfern der Provinz besitzen 22 mehr als 1.000 Einwohner. Die größten befinden sich im Landkreis der Kreisstadt: ''Kutlu'' (1.841), ''İncesu'' (1.726), ''Doğantarla'' (1.615), ''Sevinçli'' (1.611), ''Karaören'' (1.569) sowie ''Karacaören'' (1.512) haben mehr als 1.500 Einwohner. Das zum Landkreis [[Eskil (Aksaray)|Eskil]] gehörende Dorf ''Güneşli'' hat 1.589 Einwohner.<ref name="ADNKS" />


== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==
1927, zur ersten Volkszählung nach Gründung der Türkei und einzigen vor der Eingliederung von Aksaray in die Provinz Nigde (s. Geschichte) zählte die Provinz 127.031 Einwohner (60.407 Männer, 66.624 Frauen).
1927, zur ersten Volkszählung nach Gründung der Türkei und einzigen vor der Eingliederung von Aksaray in die Provinz Nigde (s. Geschichte) zählte die Provinz 127.031 Einwohner (60.407 Männer, 66.624 Frauen).


Zum Zensus 2011 betrug das [[Durchschnittsalter]] in der Provinz 27,9 Jahre (Landesdurchschnitt: 29,6), wobei die weibliche Bevölkerung durchschnittlich 1,4 Jahre älter als die männliche war (28,7 — 27,3).<br />
Zum Zensus 2011 betrug das [[Durchschnittsalter]] in der Provinz 27,9 Jahre (Landesdurchschnitt: 29,6), wobei die weibliche Bevölkerung durchschnittlich 1,4 Jahre älter als die männliche war (28,7 — 27,3).


=== Bevölkerung am Jahresende ===
=== Bevölkerung am Jahresende ===
Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Außerdem sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (''Sex Ratio'' d.&nbsp;h. Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt.<br />
Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Außerdem sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (''Sex Ratio'' d.&nbsp;h. Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt.<br />
Der [[Volkszählung|Zensus]] von 2011 ermittelte 379.163 Einwohner, das sind fast 17.000 Einwohner weniger als beim Zensus 2000.
Der [[Volkszählung|Zensus]] von 2011 ermittelte 379.163 Einwohner, das sind fast 17.000 Einwohner weniger als beim Zensus 2000.
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=== Bevölkerungszahlen der Landkreise ===
=== Bevölkerungszahlen der Landkreise ===
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== Industrie ==
== Industrie ==
* [[Mercedes-Benz]] Türk A.Ş. Lastkraftwagenwerk
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* Salzindustrie
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* Textilindustrie
* Textilindustrie

Version vom 9. November 2020, 13:09 Uhr

Aksaray
Nummer der Provinz: 68
BulgarienGriechenlandZypernGeorgienArmenienAserbaidschanIranIrakSyrienEdirneTekirdağİstanbulÇanakkaleYalovaBalıkesirBursaKocaeliSakaryaBilecikKütahyaİzmirManisaAydınMuğlaUşakDenizliDüzceBoluEskişehirAfyonkarahisarBurdurAntalyaIspartaZonguldakBartınKarabükÇankırıAnkaraKonyaKaramanMersinNiğdeAksarayKırşehirKırıkkaleÇorumKastamonuSinopSamsunAmasyaYozgatKayseriAdanaOrduTokatSivasGiresunOsmaniyeHatayKilisMalatyaK. MaraşGaziantepAdıyamanŞanlıurfaMardinBatmanDiyarbakırElazığErzincanTrabzonGümüşhaneTunceliBayburtRizeBingölArtvinArdahanKarsIğdırErzurumMuşAğrıBitlisSiirtŞırnakVanHakkari
Landkreise
Basisdaten
Koordinaten: 38° 26′ N, 33° 52′ OKoordinaten: 38° 26′ N, 33° 52′ O
Provinzhauptstadt: Aksaray
Region: Zentralanatolien
Fläche: 7.659 km² km²
Einwohnerzahl: 412.172[1] (2018)
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner/km²
Politisches
Gouverneur: Ali Mantı[2]
Sitze im Parlament: 3
Strukturelles
Telefonvorwahl: 0382
Kennzeichen: 68
Website
www.aksaray.gov.tr (Türkisch)
Landschaft in Aksaray (2007)
See bei Sarıyahşi in Aksaray (2016)
Archäologischer Fundplatz Aşıklı Höyük in Aksaray (2010)
Tanklager im Bau (2010)

Aksaray (türkisch für weißer Palast) ist eine türkische Provinz in Zentralanatolien. Hauptstadt ist das gleichnamige Aksaray. Die Provinz wird begrenzt von den Provinzen Konya im Westen und Süden, Niğde im Südosten, Nevşehir im Osten und Kırşehir im Norden. Die Provinz liegt im trockenen Hochland Kappadokiens und berührt im Nordwesten den zweitgrößten See der Türkei, den Tuz Gölü (Salzsee).

Weitere Namen der Stadt aus der Geschichte sind Nenessa (Nenossos), Şinakhatum-Şinukhtu, Garsaura, Kolonea-Arkhelais, Taxara, Şehri-Süleha und Piga Helena.

Geschichte

Wie fast alle türkischen Städte in der Region hat die Provinz eine assyrische, hethitische, phrygische, persische, byzantinische und seldschukische Geschichte.

Das junge Christentum breitete sich im 2. und 3. Jahrhundert in Kappadokien, wozu auch das Gebiet von Aksaray gehört, aus. Schwierige politische Umstände, Angriffe und Vertreibungen waren der Grund dafür, dass, vor allem durch die Christen, damals in der Umgebung viele unterirdische Städte und Kirchen angelegt wurden, um dort ihre Religion ausüben zu können. Kappadokien war eines der ersten frühchristlichen Zentren. 3000 bis heute entdeckte Kirchen in der Region, zeugen von dieser Geschichte. Das Gebiet von Kappadokien wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe und Weltnaturerbe erklärt.

Mit der Schlacht von Manzikert im Jahre 1071 fiel die Region von Aksaray an die Seldschuken unter Führung von Malik Ahmet Danischmend Gazi und wurde erstmals türkisch. Im Jahre 1116 wurde die 150 km entfernte Stadt Konya zur Hauptstadt der anatolischen Seldschuken. Unter Kılıç Arslan II. wurde danach im Jahr 1142[3] auf den Trümmern der Stadt Arkhelais die heutige Stadt Aksaray gegründet. Dabei wurden viele Türken aus dem heutigen Gebiet von Aserbaidschan in der Region angesiedelt. Später siedelten hier Familien aus dem Osten der heutigen Türkei.

Nach der Niederlage der Seldschuken in der Schlacht vom Köse Dağ im Jahre 1234 und dem Einfall der Mongolen in Anatolien hatten die seldschukischen Herrscher keine Regierungsautorität mehr.

Unter Ishak Pasa kam die Region dann im Jahre 1470 unter osmanische Herrschaft bis zur Ausrufung der Türkischen Republik am 29. Oktober 1923 durch Mustafa Kemal Atatürk.

Mit einem 1933 beschlossenen Gesetz wurde Aksaray zu einem Bezirk der Provinz Niğde. Dies wurde von Aksaray nie akzeptiert, da man der Ansicht war, dass aufgrund der Einwohnerzahl Aksaray einen höheren Stellenwert habe als Niğde. Alle von Aksaray in die Große Nationalversammlung entsandten Parlamentarier reichten Gesetzesentwürfe ein, Aksaray als eigenständige Provinz anzuerkennen. Ein von Oğuz Demir Tüzün am 1. April 1964 eingereichtes Gesetz kam zur Abstimmung, wurde jedoch aufgrund der Ablehnung eines oppositionellen Abgeordneten der Provinz Adana auf unbestimmte Zeit ad acta gelegt. 1971 wurde der Gesetzesentwurf nochmals abgelehnt.

Bei den Wahlen 1987 legten die zu Aksaray gehörenden Abgeordneten von Niğde erneut einen Gesetzesentwurf vor, der am 15. Juni 1989 akzeptiert wurde und Aksaray nach 56 Jahren zur Provinz erhob.

Verwaltungsgliederung

Landkreise

Die Provinz ist in acht Landkreise (auch Bezirke, İlçe) gegliedert:

Landkreis Fläche1
(km²)
Bevölkerung (2018)2 Anzahl der Einheiten Dichte
(Ew/km²)
städt.
Anteil (in %)
Sex
Ratio3
Gründungs-
datum4,5
Landkreis (İlçe) Verwaltungssitz
(Merkez)
Gemeinden
(Belediye)
Stadt-
viertel
(Mahalle)
Dörfer
(Köy)
Aksaray Merkez 3.539 295.351 223.166 9 76 83 83,5 84,64 1.015 1989
Ağaçören 407 8.320 3.034 1 6 27 20,4 36,47 1.016 1989
Eskil 1.701 26.648 17.414 2 17 11 15,7 75,86 985 1989
Gülağaç 326 19.903 4.636 4 20 9 61,1 70,30 990 1989
Güzelyurt 285 11.761 2.826 3 11 8 41.3 61,68 1.006 1989
Ortaköy 727 32.504 19.958 1 12 30 44,7 61,40 1.051 1957
Sarıyahşi 210 6.801 4.260 1 8 6 32,4 62,64 1.021 1989
Sultanhanı 463 10.884 10.208 1 7 1 23,5 93,79 959 2017
PROVINZ Aksaray 7.659 412.172 22 157 175 52,5 79,51 1.013

Quellen

1 
Fläche 2014[4]
2 
Bevölkerungsfortschreibung am 31. Dezember 2018[5]
3 
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Frauen auf 1000 Männer (berechnet)
4 
PDF des Innenministeriums[6]
5 
Landkreise, die erst nach Gründung der Türkei (1923) gebildet wurden.

Städte

In der Provinz gibt es 22 Städte. Nachfolgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen Ende 2018 und die dazugehörigen Landkreise sowie die Anzahl der Stadtviertel. Die Türkische Statistik listet selten die Bevölkerung der Städte (Belediye) auf, sondern eher die der Stadtviertel (Mahalle). Fett markierte Städte sind die Hauptorte (Merkez) der Landkreise.[7]

Stadt im Landkreis Anzahl der
Mahalle
Einwohner-
zahl 2018
Ağaçören Ağaçören 6 3034
Eskil Eskil 13 17.414
Eşmekaya Eskil 4 2801
Demirci Gülağaç 4 4280
Gülağaç Gülağaç 5 4636
Gülpınar Gülağaç 5 2838
Saratlı Gülağaç 5 2237
Güzelyurt Güzelyurt 4 2826
Ihlara Güzelyurt 4 2410
Selime Güzelyurt 3 2018
Aksaray Aksaray Merkez 48 223.166
Stadt im Landkreis Anzahl der
Mahalle
Einwohner-
zahl 2018
Bağlıkaya Aksaray Merkez 4 3114
Helvadere Aksaray Merkez 4 2716
Sağlık Aksaray Merkez 3 2648
Taşpınar Aksaray Merkez 3 2838
Topakkaya Aksaray Merkez 4 2948
Yenikent Aksaray Merkez 3 5479
Yeşilova Aksaray Merkez 3 4563
Yeşiltepe Aksaray Merkez 4 2508
Ortaköy Ortaköy 12 19.958
Sarıyahşi Sarıyahşi 8 4260
Sultanhanı Sultanhanı 7 10.208

Dörfer

Die 175 Dörfer haben insgesamt 83.272 Einwohner, also durchschnittlich 476 Einwohner. Die meisten Dörfer befinden sich im zentralen Landkreis (Merkez), nämlich 83. Sie haben 45.371 Einwohner, was einem Anteil von ca. 54 Prozent entspricht.
Von allen Dörfern der Provinz besitzen 22 mehr als 1.000 Einwohner. Die größten befinden sich im Landkreis der Kreisstadt: Kutlu (1.841), İncesu (1.726), Doğantarla (1.615), Sevinçli (1.611), Karaören (1.569) sowie Karacaören (1.512) haben mehr als 1.500 Einwohner. Das zum Landkreis Eskil gehörende Dorf Güneşli hat 1.589 Einwohner.[7]

Bevölkerung

1927, zur ersten Volkszählung nach Gründung der Türkei und einzigen vor der Eingliederung von Aksaray in die Provinz Nigde (s. Geschichte) zählte die Provinz 127.031 Einwohner (60.407 Männer, 66.624 Frauen).

Zum Zensus 2011 betrug das Durchschnittsalter in der Provinz 27,9 Jahre (Landesdurchschnitt: 29,6), wobei die weibliche Bevölkerung durchschnittlich 1,4 Jahre älter als die männliche war (28,7 — 27,3).

Bevölkerung am Jahresende

Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Außerdem sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (Sex Ratio d. h. Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt.
Der Zensus von 2011 ermittelte 379.163 Einwohner, das sind fast 17.000 Einwohner weniger als beim Zensus 2000.

Jahr Bevölkerung am Jahresende Wachstums-
rate der Be-
völkerung
(in %)
Geschlechter
verhältnis
(Frauen auf
1000 Männer)
Rang
(unter den 81 Provinzen)
gesamt männlich weiblich
2018 412.172 204.792 207.380 2,43 1013 47
2017 402.404 200.233 202.171 1,44 1010 49
2016 396.673 197.362 199.311 2,63 1010
2015 386.514 192.688 193.826 0,59 1006
2014 384.252 191.091 193.161 0,38 1011
2013 382.806 190.540 192.266 0,76 1009
2012 379.915 188.945 190.970 0,29 1011
2011 378.823 187.892 190.931 0,35 1016
2010 377.505 186.956 190.549 0,16 1019
2009 376.907 187.633 189.274 1,70 1009
2008 370.598 183.953 186.645 1,23 1015
2007 366.109 180.007 186.102 1034
20001 396.084 195.822 200.262 1023 48

1 Zensus 2000

Bevölkerungszahlen der Landkreise

Die Werte von 1990 und 2000 basieren auf den Volkszählungen[8],[9] die restlichen (2007–2018) sind Bevölkerungsangaben am Jahresende, ermittelt durch die Fortschreibung im 2007 eingeführten Einwohnerregister (ADNKS)[10]

Landkreis 1990 2000 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Ağaçören 17.962 15.869 11.870 11.284 10.911 10.448 9.995 9.379 9.269 8.881 8.467 8.373 8.175 8.320
Eskil 22.110 28.952 26.286 25.517 25.962 26.073 26.227 26.202 26.178 25.984 25.929 26.179 26.333 26.648
Gülağaç 19.641 26.874 21.906 21.691 21.543 21.202 20.594 20.279 20.408 19.801 19.334 19.408 19.244 19.903
Güzelyurt 17.182 16.836 14.188 14.259 13.830 13.302 12.740 12.527 12.545 12.147 11.710 11.453 11.275 11.761
Merkez 189.256 236.560 244.036 251.628 259.469 262.581 266.962 270.528 273.999 278.171 283.063 293.631 289.778 295.351
Ortaköy 48.675 58.873 40.477 39.699 38.463 37.595 36.478 35.519 34.792 34.048 33.113 32.763 32.209 32.504
Sarıyahşi 11.573 12.120 7.346 6.520 6.729 6.304 5.827 5.481 5.615 5.220 4.898 4.866 4.833 6.801
Sultanhanı 10.557 10.884
Summe Provinz 326.399 396.084 366.109 370.598 376.907 377.505 378.823 379.915 382.806 384.252 386.514 396.673 402.404 412.172

Sehenswürdigkeiten

Industrie

  • Mercedes-Benz Türk A.Ş. Lastkraftwagenwerk
  • Salzindustrie
  • Textilindustrie
  • Autoersatzteilindustrie
  • Maschinenindustrie
  • Landwirtschaft
Commons: Aksaray Province – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Türkiye Nüfusu İl İlçe Mahalle Köy Nüfusu, abgerufen am 23. April 2019
  2. Webseite der Provinz Aksaray (Gouverneursporträt)
  3. Aksaray Gov: İlimizin Tarihçesi. (PDF) Aksaray Gov, abgerufen am 3. Juli 2018 (türkisch).
  4. Directorate General of Mapping İl ve İlçe Yüzölçümleri (PDF; 0,25 MB).
  5. Türkiye Nüfusu İl İlçe Mahalle Köy Nüfusu, abgerufen am 23. April 2019.
  6. illeridaresi.gov.tr (PDF; 1,4 MB).
  7. a b Central Dissemination System von TÜIK Population of municipalities, villages and quarters, abgerufen am 15. April 2019.
  8. Volkszählung 1990 (türk.)
  9. Volkszählung 2000 (türk.)
  10. MDS/Central Dissemination System von TÜIK (engl./türk.)