Zandvoort

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Gemeinde Zandvoort
Flagge der Gemeinde Zandvoort
Flagge
Wappen der Gemeinde Zandvoort
Wappen
Provinz Nordholland
Bürgermeister Niek Meijer
Sitz der Gemeinde Zandvoort
Fläche
 – Land
 – Wasser
44,34 km2
32,09 km2
12,25 km2
CBS-Code 0473
Einwohner 17.473 (1. Jan. 2024[1])
Bevölkerungsdichte 394 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 22′ N, 4° 32′ OKoordinaten: 52° 22′ N, 4° 32′ O
Bedeutender Verkehrsweg N200, N201
Vorwahl 023
Postleitzahlen 2040-2042, 2116
Website www.zandvoort.nl
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Blick auf Zandvoort
Neuer Wasserturm von Zandvoort

Zandvoort (anhören/?, Aussprache [ˈzɑntfoːrt]) ist eine niederländische Gemeinde in der Provinz Nordholland. Zandvoort lebt überwiegend vom Tourismus. Vor allem im Sommer sind die ausgedehnten Strände von Badegästen gut besucht.

Geographie

Der Ort liegt in einem weitläufigen Dünengebiet direkt an der niederländischen Westküste. Im Süden grenzen die Amsterdamse Waterleidingduinen an den Ort;[2] dort wird Trinkwasser für die Stadt Amsterdam gewonnen. Zugleich dient das Gebiet der Erholung. Im Norden erstreckt sich der Nationalpark Zuid Kennemerland bis IJmuiden.

Geschichte

Anfänge als Fischerdorf

Zandvoort war schon um 1100 bekannt und hieß damals noch Sandevoerde; der Name setzte sich aus Sand und Voorde (Furt) zusammen. Bis 1722 war das ganze Gebiet unter der Herrschaft der Heren van Brederode. Jahrhundertelang lebte das Dorf vom Fischfang. Die Boote landeten auf dem flachen Strand an und die Fische wurden von dort zum Haarlemer Markt gebracht, bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Hafen im benachbarten IJmuiden den Niedergang des Zandvoorter Fischfangs beschleunigte. Die Bewohner begannen, in den Dünen Kartoffeln anzubauen.

Entwicklung zum Seebad

Zur wichtigsten neuen Einnahmequelle wurde bald der Badetourismus. 1828 wurde das erste Badehaus eröffnet. In Großbritannien kam das Seebaden als Heil- und Erholungsmethode auf und der Zandvoorter Arzt Metzger führte dessen Gebrauch in Zandvoort ein. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten besuchten den Ort. So kam die Kaiserin Sisi von Österreich 1884 und 1885 zur Erholung hierher und ließ sich von Metzger physiotherapeutisch behandeln.[3] Maler wie der Realist Fritz von Uhde fanden ihre Motive in Zandvoort und hielten in ihren Bildern das Leben der einfachen Leute fest.

Der Tourismus entwickelte sich besonders, seit Zandvoort 1881 an das niederländische Schienennetz angebunden wurde und 1899 auch noch eine Straßenbahnverbindung mit Haarlem folgte. Prachtvolle Hotelbauten und Luxusvillen entstanden in dieser Zeit. Ab 1881 verband eine Einkaufspassage den Bahnhof mit einem Kurhaus am Strand.[4] 1912 wurde Zandvoort an das Wasserleitungsnetz angeschlossen und im Folgejahr ein erster Wasserturm errichtet.

Zandvoort im Zweiten Weltkrieg

Während der 1930er Jahre gab es in Zandvoort den landesweit höchsten Prozentsatz an Mitgliedern des NSB – der damaligen Niederländischen Nationalsozialistischen Bewegung. Der Zweite Weltkrieg richtete in Zandvoort viele Schäden an. Am 23. Mai 1942 wurde der Zugang zum Strand verboten und kurze Zeit später fast ganz Zandvoort geräumt. Badehäuser und Boulevards mussten dem deutschen Atlantikwall Platz machen. 1943 wurde der Wasserturm gesprengt. Der Ort wurde mit einem Betonwall umgeben und noch immer findet man um Zandvoort viele Bunker.

Entwicklung nach dem Krieg

Nach dem Krieg wurden viele Wohnungen gebaut und der Tourismus nahm stark zu. 1948 wurde der Circuit Park Zandvoort – eine Motorsport-Rennstrecke – angelegt. 1952 wurde der heutige weithin sichtbare Wasserturm eingeweiht. 1957 wurde der Straßenbahnbetrieb nach Amsterdam (über Haarlem) eingestellt. Die vielen Hochhäuser, teilweise Plattenbauten, die für Touristen, aber auch für die Einwohner entstanden, haben den typisch niederländischen Baustil des Ortes weitgehend verdrängt. In einigen Nebenstraßen finden sich noch Reste des alten Fischerdorfes und an den Ausfallstraßen stehen einige prachtvolle Jugendstilvillen. Das Ortszentrum und der Strandboulevard werden heute von Gaststätten, kleinen Geschäften und einem Spielcasino geprägt.

Tourismus

Der Tourismus hat vor allem in der Hauptsaison großen Einfluss auf die Wirtschaft der Gemeinde. Im Jahr 2003 hatte fast die Hälfte aller Arbeitsplätze in Zandvoort eine Verbindung zum Tourismus. Im ganzen Ort findet man zahlreiche Hotels, Pensionen und andere Unterkünfte. Viele von ihnen entstanden während des Baubooms in den 1950er- und 60er-Jahren. Auch der Center Parc (früher Sunparks) ist ein großer Anziehungspunkt für den Tourismus.

Am Strand laden zahlreiche Pavillons und Cafés die Badegäste ein. Im südlichen Strandbereich ist eine drei Kilometer lange FKK-Zone ausgewiesen. Viele niederländische Familien verbringen ihre Wochenenden und Urlaubstage in Strandbungalows, auch Beachhouses genannt, nur wenige Meter vom Meer entfernt. Diese Häuser sind teilweise über Generationen in Familienbesitz. Die Saison beginnt Ostern und endet im Oktober. Dann werden die Häuser auf LKW verladen und im Bereich der Zandvoort-Rennstrecke wintersicher eingelagert, da die Stürme zu heftig für die Holzhäuser sind.

Öffentlicher Personennahverkehr

Ab 1895 bestand eine Straßenbahnverbindung nach Haarlem und Amsterdam. Diese wurde 1957 geschlossen. Der Endhaltepunkt war in der Ortsmitte.

Die seit 1881 verkehrende normalspurige Bahnstrecke führt bis auf 200 Meter an den Strand heran. Die Personenzüge verkehren über Haarlem nach Amsterdam.

Sehenswürdigkeiten, Freizeit und Unterhaltung

Söhne und Töchter der Stadt

Galerie

Einzelnachweise

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  2. Informationen zu den Amsterdamse Waterleidingduinen, abgerufen am 11. Mai 2012
  3. Kaiserin Sissi in Zandvoort
  4. Porträt Zandvoorts
  5. Homepage des Jutters Mu-ZEE-ums (niederländisch). Abgerufen am 16. Februar 2017.
  6. Informationen bei zandvoort-holland.com