Aksaray (Provinz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Januar 2019 um 18:49 Uhr durch Kpisimon (Diskussion | Beiträge) (Änderung 184908322 von 2A02:908:13D1:C680:A545:545A:A417:DB44 rückgängig gemacht; Wenn Du das auch belegen kannst...). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aksaray
Nummer der Provinz: 68
BulgarienGriechenlandZypernGeorgienArmenienAserbaidschanIranIrakSyrienEdirneTekirdağİstanbulÇanakkaleYalovaBalıkesirBursaKocaeliSakaryaBilecikKütahyaİzmirManisaAydınMuğlaUşakDenizliDüzceBoluEskişehirAfyonkarahisarBurdurAntalyaIspartaZonguldakBartınKarabükÇankırıAnkaraKonyaKaramanMersinNiğdeAksarayKırşehirKırıkkaleÇorumKastamonuSinopSamsunAmasyaYozgatKayseriAdanaOrduTokatSivasGiresunOsmaniyeHatayKilisMalatyaK. MaraşGaziantepAdıyamanŞanlıurfaMardinBatmanDiyarbakırElazığErzincanTrabzonGümüşhaneTunceliBayburtRizeBingölArtvinArdahanKarsIğdırErzurumMuşAğrıBitlisSiirtŞırnakVanHakkari
Landkreise
Basisdaten
Koordinaten: 38° 26′ N, 33° 52′ OKoordinaten: 38° 26′ N, 33° 52′ O
Provinzhauptstadt: Aksaray
Region: Zentralanatolien
Fläche: 7.659 km² km²
Einwohnerzahl: 402.404[1] (2017)
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner/km²
Politisches
Gouverneur: Aykut Pekmez[2]
Sitze im Parlament: 3
Strukturelles
Telefonvorwahl: 0382
Kennzeichen: 68
Website
www.aksaray.gov.tr (Türkisch)
Landschaft in Aksaray (2007)
See bei Sarıyahşi in Aksaray (2016)
Archäologischer Fundplatz Aşıklı Höyük in Aksaray (2010)
Tanklager im Bau (2010)

Aksaray (türkisch für weißer Palast) ist eine türkische Provinz in Zentralanatolien. Hauptstadt ist das gleichnamige Aksaray. Die Provinz wird begrenzt von den Provinzen Konya im Westen und Süden, Niğde im Südosten, Nevşehir im Osten und Kırşehir im Norden. Die Provinz liegt im trockenen Hochland Kappadokiens und berührt im Nordwesten den zweitgrößten See der Türkei, den Tuz Gölü (Salzsee).

Weitere Namen der Stadt aus der Geschichte sind Nenessa (Nenossos), Şinakhatum-Şinukhtu, Garsaura, Kolonea-Arkhelais, Taxara, Şehri- Süleha und Piga Helena.

Geschichte

Wie fast alle türkischen Städte in der Region hat die Provinz eine assyrische, hethitische, phrygische, persische, byzantinische und seldschukische Geschichte.

Das junge Christentum breitete sich im 2. und 3. Jahrhundert in Kappadokien, wozu auch das Gebiet von Aksaray gehört, aus. Schwierige politische Umstände, Angriffe und Vertreibungen waren der Grund dafür, dass, vor allem durch die Christen, damals in der Umgebung viele unterirdische Städte und Kirchen angelegt wurden, um dort ihre Religion ausüben zu können. Kappadokien war eines der ersten frühchristlichen Zentren. 3000 bis heute entdeckte Kirchen in der Region, zeugen von dieser Geschichte. Das Gebiet von Kappadokien wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe und Weltnaturerbe erklärt.

Mit der Schlacht von Manzikert im Jahre 1071 fiel die Region von Aksaray an die Seldschuken unter Führung von Malik Ahmet Danischmend Gazi und wurde erstmals türkisch. Im Jahre 1116 wurde die 150 km entfernte Stadt Konya zur Hauptstadt der anatolischen Seldschuken. Unter Kılıç Arslan II. wurde danach im Jahr 1142[3] auf den Trümmern der Stadt Arkhelais die heutige Stadt Aksaray gegründet. Dabei wurden viele Türken aus dem heutigen Gebiet von Aserbaidschan in der Region angesiedelt. Später siedelten hier Familien aus dem Osten der heutigen Türkei.

Nach der Niederlage der Seldschuken in der Schlacht vom Köse Dağ im Jahre 1234 und dem Einfall der Mongolen in Anatolien hatten die seldschukischen Herrscher keine Regierungsautorität mehr.

Unter Ishak Pasa kam die Region dann im Jahre 1470 unter osmanische Herrschaft bis zur Ausrufung der Türkischen Republik am 29. Oktober 1923 durch Mustafa Kemal Atatürk.

Mit einem 1933 beschlossenen Gesetz wurde Aksaray zu einem Bezirk der Provinz Niğde. Dies wurde von Aksaray nie akzeptiert, da man der Ansicht war, dass aufgrund der Einwohnerzahl Aksaray einen höheren Stellenwert habe als Niğde. Alle von Aksaray in die Große Nationalversammlung entsandten Parlamentarier reichten Gesetzesentwürfe ein, Aksaray als eigenständige Provinz anzuerkennen. Ein von Oğuz Demir Tüzün am 1. April 1964 eingereichtes Gesetz kam zur Abstimmung, wurde jedoch aufgrund der Ablehnung eines oppositionellen Abgeordneten der Provinz Adana auf unbestimmte Zeit ad acta gelegt. 1971 wurde der Gesetzesentwurf nochmals abgelehnt.

Bei den Wahlen 1987 legten die zu Aksaray gehörenden Abgeordneten von Niğde erneut einen Gesetzesentwurf vor, der am 15. Juni 1989 akzeptiert wurde und Aksaray nach 56 Jahren zur Provinz erhob.

Verwaltungsgliederung

Landkreise

Die Provinz ist in acht Landkreise (auch Bezirke, İlçe) gegliedert:

Landkreis Fläche 1
2014
(in km²)
Bevölkerung (2017) 2 Anzahl der Einheiten Dichte
(Ew/km²)
städtischer
Anteil (in %)
Geschlechter 3
verhältnis
Durch-
schnitts-
alter
(in Jahren)
Grün- 4
dungs-
datum
Gemein-
den
Stadt-
bezirke
Dörfer
Aksaray Merkez 3.539 289.778 9 77 83 81,9 84,62 1.010 31,45 15.6.1989
Ağaçören 407 8.175 1 5 28 20,1 33,17 1.017 41,62 21.6.1989
Eskil 1.701 26.333 2 15 11 15,5 75,81 992 30,34 20.5.1989
Gülağaç 326 19.244 4 20 9 59,0 69,64 994 34,55 20.5.1989
Güzelyurt 285 11.275 3 11 8 39,6 61,14 1.011 36,32 21.6.1989
Ortaköy 727 32.209 1 11 31 44,3 57,48 1.042 37,17 1.9.1957
Sarıyahşi 210 4.833 1 7 6 23,0 69,15 1.037 43,72 21.6.1989
Sultanhanı 463 10.557 1 7 1 22,8 93,95 966 29,66 25.8.2017
Provinz AKSARAY 7.659 402.404 22 153 177 52,5 79,51 32,43

Quellen


1 Fläche 2014[4]
2 Bevölkerungsfortschreibung am 31. Dezember 2017[5]
3 Geschlechterverhältnis (Sex Ratio): Anzahl der Frauen auf 1000 Männer (berechnet)
4 PDF-Datei des Innenministeriums[6]

Städte

In der Provinz gibt es 22 Städte. Nachfolgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen Ende 2017 und die dazugehörigen Landkreise sowie die Anzahl der Stadtviertel. Die Türkische Statistik listet selten die Bevölkerung der Städte (Belediye) auf, sondern eher die der Stadtviertel (Mahalle). Fett markierte Städte sind die Hauptorte (Merkez) der Landkreise.[7]

Stadt im Landkreis Anzahl der
Belediye
Einwohner-
zahl 2017
Ağaçören Ağaçören 5 2.712
Eskil Eskil 11 17.294
Eşmekaya Eskil 4 2.669
Demirci Gülağaç 4 4.163
Gülağaç Gülağaç 6 4.465
Gülpınar Gülağaç 5 2.748
Saratlı Gülağaç 5 2.026
Güzelyurt Güzelyurt 4 2.550
Ihlara Güzelyurt 4 2.375
Selime Güzelyurt 3 1.968
Aksaray Aksaray Merkez 48 220.459
Stadt im Landkreis Anzahl der
Belediye
Einwohner-
zahl 2017
Bağlıkaya Aksaray Merkez 4 2.932
Helvadere Aksaray Merkez 4 2.514
Sağlık Aksaray Merkez 3 2.554
Taşpınar Aksaray Merkez 4 2.817
Topakkaya Aksaray Merkez 4 2.617
Yenikent Aksaray Merkez 3 5.151
Yeşilova Aksaray Merkez 3 3.813
Yeşiltepe Aksaray Merkez 4 2.356
Ortaköy Ortaköy 11 18.514
Sarıyahşi Sarıyahşi 7 3.342
Sultanhanı Sultanhanı 7 9.918

Dörfer

Die 177 Dörfer haben insgesamt 82.447 Einwohner, also durchschnittlich 466 Einwohner. Die meisten Dörfer befinden sich im zentralen Landkreis (Merkez), nämlich 83. Sie haben 44.565 Einwohner, was einem Anteil von ca. 54 Prozent entspricht.
Von allen Dörfern der Provinz besitzen 22 mehr als 1.000 Einwohner. Bis auf Güneşli (1.585 Einwohner), das zum Landkreis Eskil gehört, finden sich die größten im Landkreis der Kreisstadt: Karaören (1.567), Sevinçli (1.616), Doğantarla (1.621), İncesu (1.725) sowie Kutlu (1.810).[7]

Bevölkerung

Nachfolgende Tabelle zeigt den jährlichen Bevölkerungsstand am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressbasierte Einwohnerregister (ADNKS). Der Zensus 2011 ermittelte hingegen 379.163 Einwohner.

Jahr Einwohner
2017 402.404
2016 396.673
2015 386.514
2014 384.252
2013 382.806
2012 379.915
Jahr Einwohner
2011 378.823
2010 377.505
2009 376.907
2008 370.598
2007 366.109
20001 396.084

1 Zensus 2000

Sehenswürdigkeiten

Industrie

  • Mercedes-Benz Türk A.Ş. Lastkraftwagenwerk
  • Salzindustrie
  • Textilindustrie
  • Autoersatzteilindustrie
  • Maschinenindustrie
  • Landwirtschaft
Commons: Aksaray Province – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nufusu.com, abgerufen am 25. Oktober 2018
  2. Webseite der Provinz
  3. Aksaray Gov: İlimizin Tarihçesi. Aksaray Gov, abgerufen am 3. Juli 2018 (türkisch).
  4. Directorate General of Mapping (PDF-Datei 0,25 MB)
  5. nufusu.com, abgerufen am 20. Oktober 2018
  6. [1] TARİH(1).pdf 1,4 MB
  7. a b Central Dissemination System von TÜIK Population of municipalities, villages and quarters, abgerufen am 25. Oktober 2018