Aksaray (Provinz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2019 um 06:11 Uhr durch Girus (Diskussion | Beiträge) (]). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aksaray
Nummer der Provinz: 68
BulgarienGriechenlandZypernGeorgienArmenienAserbaidschanIranIrakSyrienEdirneTekirdağİstanbulÇanakkaleYalovaBalıkesirBursaKocaeliSakaryaBilecikKütahyaİzmirManisaAydınMuğlaUşakDenizliDüzceBoluEskişehirAfyonkarahisarBurdurAntalyaIspartaZonguldakBartınKarabükÇankırıAnkaraKonyaKaramanMersinNiğdeAksarayKırşehirKırıkkaleÇorumKastamonuSinopSamsunAmasyaYozgatKayseriAdanaOrduTokatSivasGiresunOsmaniyeHatayKilisMalatyaK. MaraşGaziantepAdıyamanŞanlıurfaMardinBatmanDiyarbakırElazığErzincanTrabzonGümüşhaneTunceliBayburtRizeBingölArtvinArdahanKarsIğdırErzurumMuşAğrıBitlisSiirtŞırnakVanHakkari
Landkreise
Basisdaten
Koordinaten: 38° 26′ N, 33° 52′ OKoordinaten: 38° 26′ N, 33° 52′ O
Provinzhauptstadt: Aksaray
Region: Zentralanatolien
Fläche: 7.659 km² km²
Einwohnerzahl: 412.172[1] (2018)
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner/km²
Politisches
Gouverneur: Ali Mantı[2]
Sitze im Parlament: 3
Strukturelles
Telefonvorwahl: 0382
Kennzeichen: 68
Website
www.aksaray.gov.tr (Türkisch)
Landschaft in Aksaray (2007)
See bei Sarıyahşi in Aksaray (2016)
Archäologischer Fundplatz Aşıklı Höyük in Aksaray (2010)
Tanklager im Bau (2010)

Aksaray (türkisch für weißer Palast) ist eine türkische Provinz in Zentralanatolien. Hauptstadt ist das gleichnamige Aksaray. Die Provinz wird begrenzt von den Provinzen Konya im Westen und Süden, Niğde im Südosten, Nevşehir im Osten und Kırşehir im Norden. Die Provinz liegt im trockenen Hochland Kappadokiens und berührt im Nordwesten den zweitgrößten See der Türkei, den Tuz Gölü (Salzsee).

Weitere Namen der Stadt aus der Geschichte sind Nenessa (Nenossos), Şinakhatum-Şinukhtu, Garsaura, Kolonea-Arkhelais, Taxara, Şehri- Süleha und Piga Helena.

Geschichte

Wie fast alle türkischen Städte in der Region hat die Provinz eine assyrische, hethitische, phrygische, persische, byzantinische und seldschukische Geschichte.

Das junge Christentum breitete sich im 2. und 3. Jahrhundert in Kappadokien, wozu auch das Gebiet von Aksaray gehört, aus. Schwierige politische Umstände, Angriffe und Vertreibungen waren der Grund dafür, dass, vor allem durch die Christen, damals in der Umgebung viele unterirdische Städte und Kirchen angelegt wurden, um dort ihre Religion ausüben zu können. Kappadokien war eines der ersten frühchristlichen Zentren. 3000 bis heute entdeckte Kirchen in der Region, zeugen von dieser Geschichte. Das Gebiet von Kappadokien wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe und Weltnaturerbe erklärt.

Mit der Schlacht von Manzikert im Jahre 1071 fiel die Region von Aksaray an die Seldschuken unter Führung von Malik Ahmet Danischmend Gazi und wurde erstmals türkisch. Im Jahre 1116 wurde die 150 km entfernte Stadt Konya zur Hauptstadt der anatolischen Seldschuken. Unter Kılıç Arslan II. wurde danach im Jahr 1142[3] auf den Trümmern der Stadt Arkhelais die heutige Stadt Aksaray gegründet. Dabei wurden viele Türken aus dem heutigen Gebiet von Aserbaidschan in der Region angesiedelt. Später siedelten hier Familien aus dem Osten der heutigen Türkei.

Nach der Niederlage der Seldschuken in der Schlacht vom Köse Dağ im Jahre 1234 und dem Einfall der Mongolen in Anatolien hatten die seldschukischen Herrscher keine Regierungsautorität mehr.

Unter Ishak Pasa kam die Region dann im Jahre 1470 unter osmanische Herrschaft bis zur Ausrufung der Türkischen Republik am 29. Oktober 1923 durch Mustafa Kemal Atatürk.

Mit einem 1933 beschlossenen Gesetz wurde Aksaray zu einem Bezirk der Provinz Niğde. Dies wurde von Aksaray nie akzeptiert, da man der Ansicht war, dass aufgrund der Einwohnerzahl Aksaray einen höheren Stellenwert habe als Niğde. Alle von Aksaray in die Große Nationalversammlung entsandten Parlamentarier reichten Gesetzesentwürfe ein, Aksaray als eigenständige Provinz anzuerkennen. Ein von Oğuz Demir Tüzün am 1. April 1964 eingereichtes Gesetz kam zur Abstimmung, wurde jedoch aufgrund der Ablehnung eines oppositionellen Abgeordneten der Provinz Adana auf unbestimmte Zeit ad acta gelegt. 1971 wurde der Gesetzesentwurf nochmals abgelehnt.

Bei den Wahlen 1987 legten die zu Aksaray gehörenden Abgeordneten von Niğde erneut einen Gesetzesentwurf vor, der am 15. Juni 1989 akzeptiert wurde und Aksaray nach 56 Jahren zur Provinz erhob.

Verwaltungsgliederung

Landkreise

Die Provinz ist in acht Landkreise (auch Bezirke, İlçe) gegliedert:

Landkreis Fläche 1
(km²)
Bevölkerung (2018) 2 Anzahl der Einheiten Dichte
(Ew/km²)
städtischer
Anteil (in %)
Geschlechter 3
verhältnis
Gründungs- 4
datum
Landkreis Verwaltungssitz
(Merkez)
Gemeinden
(Belediye)
Stadtviertel
(Mahalle)
Dörfer
(Köy)
Aksaray Merkez 3.539 295.351 223.166 9 76 83 83,5 84,64 1.015 15.6.1989
Ağaçören 407 8.320 3.034 1 6 27 20,4 36,47 1.016 21.6.1989
Eskil 1.701 26.648 17.414 2 17 11 15,7 75,86 985 20.5.1989
Gülağaç 326 19.903 4.636 4 20 9 61,1 70,30 990 20.5.1989
Güzelyurt 285 11.761 2.826 3 11 8 41.3 61,68 1.006 21.6.1989
Ortaköy 727 32.504 19.958 1 12 30 44,7 61,40 1.051 1.9.1957
Sarıyahşi 210 6.801 4.260 1 8 6 32,4 62,64 1.021 21.6.1989
Sultanhanı 463 10.884 10.208 1 7 1 23,5 93,79 959 25.8.2017
PROVINZ Aksaray 7.659 412.172 22 157 175 52,5 79,51 1.013

Quellen


1 Fläche 2014[4]
2 Bevölkerungsfortschreibung am 31. Dezember 2018[5]
3 Geschlechterverhältnis (Sex Ratio): Anzahl der Frauen auf 1000 Männer (berechnet)
4 PDF-Datei des Innenministeriums[6]

Städte

In der Provinz gibt es 22 Städte. Nachfolgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen Ende 2018 und die dazugehörigen Landkreise sowie die Anzahl der Stadtviertel. Die Türkische Statistik listet selten die Bevölkerung der Städte (Belediye) auf, sondern eher die der Stadtviertel (Mahalle). Fett markierte Städte sind die Hauptorte (Merkez) der Landkreise.[7]

Stadt im Landkreis Anzahl der
Mahalle
Einwohner-
zahl 2018
Ağaçören Ağaçören 6 3034
Eskil Eskil 13 17.414
Eşmekaya Eskil 4 2801
Demirci Gülağaç 4 4280
Gülağaç Gülağaç 5 4636
Gülpınar Gülağaç 5 2838
Saratlı Gülağaç 5 2237
Güzelyurt Güzelyurt 4 2826
Ihlara Güzelyurt 4 2410
Selime Güzelyurt 3 2018
Aksaray Aksaray Merkez 48 223.166
Stadt im Landkreis Anzahl der
Mahalle
Einwohner-
zahl 2018
Bağlıkaya Aksaray Merkez 4 3114
Helvadere Aksaray Merkez 4 2716
Sağlık Aksaray Merkez 3 2648
Taşpınar Aksaray Merkez 3 2838
Topakkaya Aksaray Merkez 4 2948
Yenikent Aksaray Merkez 3 5479
Yeşilova Aksaray Merkez 3 4563
Yeşiltepe Aksaray Merkez 4 2508
Ortaköy Ortaköy 12 19.958
Sarıyahşi Sarıyahşi 8 4260
Sultanhanı Sultanhanı 7 10.208

Dörfer

Die 175 Dörfer haben insgesamt 83.272 Einwohner, also durchschnittlich 476 Einwohner. Die meisten Dörfer befinden sich im zentralen Landkreis (Merkez), nämlich 83. Sie haben 45.371 Einwohner, was einem Anteil von ca. 54 Prozent entspricht.
Von allen Dörfern der Provinz besitzen 22 mehr als 1.000 Einwohner. Die größten befinden sich im Landkreis der Kreisstadt: Kutlu (1.841), İncesu (1.726), Doğantarla (1.615), Sevinçli (1.611), Karaören (1.569) sowie Karacaören (1.512) haben mehr als 1.500 Einwohner. Das zum Landkreis Eskil gehörende Dorf Güneşli hat 1.589 Einwohner.[7]

Bevölkerung

Nachfolgende Tabelle zeigt den jährlichen Bevölkerungsstand am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressbasierte Einwohnerregister (ADNKS). Der Zensus 2011 ermittelte hingegen 379.163 Einwohner.

Jahr Einwohner
2018 412.172
2017 402.404
2016 396.673
2015 386.514
2014 384.252
2013 382.806
2012 379.915
Jahr Einwohner
2011 378.823
2010 377.505
2009 376.907
2008 370.598
2007 366.109
20001 396.084

1 Zensus 2000

Sehenswürdigkeiten

Industrie

  • Mercedes-Benz Türk A.Ş. Lastkraftwagenwerk
  • Salzindustrie
  • Textilindustrie
  • Autoersatzteilindustrie
  • Maschinenindustrie
  • Landwirtschaft
Commons: Aksaray Province – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Türkiye Nüfusu İl İlçe Mahalle Köy Nüfusu, abgerufen am 23. April 2019
  2. Webseite der Provinz Aksaray (Gouverneursporträt)
  3. Aksaray Gov: İlimizin Tarihçesi. Aksaray Gov, abgerufen am 3. Juli 2018 (türkisch).
  4. Directorate General of Mapping (PDF-Datei 0,25 MB)
  5. Türkiye Nüfusu İl İlçe Mahalle Köy Nüfusu, abgerufen am 23. April 2019
  6. [1] TARİH(1).pdf 1,4 MB
  7. a b Central Dissemination System von TÜIK Population of municipalities, villages and quarters, abgerufen am 15. April 2019