Homiyu Tesfaye

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Homiyu Tesfaye


Homiyu Tesfaye im Jahr 2018

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 23. Juni 1993 (31 Jahre)
Geburtsort Debre ZeyitAthiopien Äthiopien
Größe 182 cm
Gewicht 64 kg
Karriere
Verein TSV Pfungstadt, vorm.: LG Eintracht Frankfurt
Trainer vorm.: Wolfgang Heinig
Status aktiv
Medaillenspiegel
Deutsche Meisterschaften 1 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Bronze Bochum 2012 1500 m
Gold Bremen 2013 10.000 m
Silber Ulm 2013 800 m
Silber Ulm 2014 1500 m
Silber Kassel 2016 1500 m
Silber Erfurt 2017 1500 m
Bronze Nürnberg 2018 1500 m
Bronze Pliezhausen 2022 10.000 m
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Gold Karlsruhe 2012 1500 m
Gold Leipzig 2014 1500 m
Gold Leipzig 2014 3000 m
Gold Karlsruhe 2015 1500 m
Silber Dortmund 2021 1500 m
letzte Änderung: 8. Mai 2022

Homiyu Tesfaye (* 23. Juni 1993 in Debre Zeyit, Äthiopien) ist ein deutscher Leichtathlet äthiopischer Herkunft. Seine Spezialdisziplinen gehören zum Mittelstreckenlauf.

Homiyu Tesfaye wurde als Äthiopier geboren. Im Juli 2010 stellte er ein Asylgesuch in Frankfurt am Main; ein Jahr später ging er erstmals in einem Juniorenwettbewerb in Deutschland an den Start. Seit Juli 2013 ist er für Deutschland startberechtigt.

Tesfaye belegte bei den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau im 1500-Meter-Lauf – als schnellster Europäer – den fünften Platz. Bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich wurde er ebenfalls Fünfter. Am 14. Februar 2015 verbesserte er in Wien den deutschen 1500-Meter-Rekord in der Halle auf 3:35,71 min[1], den er fünf Tage später in Stockholm mit 3:34,13 min nochmals unterbot.[2]

Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro schied Tesfaye im Halbfinale aus. Schon vor den Spielen arbeitete Tesfaye nicht mehr mit Bundestrainer Heinig zusammen. Zum 1. November 2016 schied er bei der Bundeswehrförderkompanie aus und gehörte keinem DLV-Kader mehr an.[3] Mitte 2017 wurde bekannt, dass Tesfaye wieder mit Heinig zusammenarbeitet.[4] Bei den Weltmeisterschaften in London schied er über 1500 Meter im Halbfinale aus.

2018 verbesserte er beim CPC Loop Den Haag seine Halbmarathonbestzeit aus dem Vorjahr auf 1:01:20 h und lief damit auf Rang fünf der ewigen deutschen Bestenliste.[5] Er gab an, sich in der Saison 2018 vorwiegend auf die 5000 und 10.000 Meter zu fokussieren.[6] Nachdem er auf diesen Strecken aber die EM-Norm nicht geschafft hatte, startete er bei den Europameisterschaften in Berlin über 1500 Meter, wo er 13. und damit Letzter des Finallaufes wurde.[7]

Bei seinem Marathondebüt am 27. Oktober 2019 in Frankfurt hatte er keine gute Renneinteilung und belegte in 2:18:30 h den 29. Rang.[8]

Tesfaye ist mit der zweimaligen 1500-Meter-Weltmeisterin Maryam Yusuf Jamal verheiratet, mit der er zwei Töchter hat.[9]

Vereinszugehörigkeiten und Trainer

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Tesfaye startet seit 1. Januar 2021 für den TSV Pfungstadt und war zuvor zehn Jahre bei der LG Eintracht Frankfurt.[10] Dort war Wolfgang Heinig sein Heimtrainer, der auch bis 2016 DLV-Bundestrainer war.

Kontroverse um Alter und Identität

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Homiyu Tesfaye wird vorgeworfen, er sei der bis 2010 im Jugendbereich aktive äthiopische Läufer Henok Tesfaye Hey (* 23. Februar 1990).[11] Nach seinem Asylgesuch im Juli 2010 wurde Anzeige wegen Sozialbetrugs erstattet; anschließend gab es eine Kontroverse um Tesfayes Alter und Identität.[12] Obwohl aus politischen Gründen aus Äthiopien geflüchtet, absolvierte Tesfaye nach seiner Einbürgerung regelmäßig Trainingslager in Äthiopien.[13]

Nationale Meistertitel

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  • 2012: U20 1500 Meter (Halle)
  • 2012: U20 3000 Meter (Halle)
  • 2012: 1500 Meter (Halle)
  • 2012: U20 Crosslauf
  • 2012: U23 Halbmarathon
  • 2012: U23 1500 Meter
  • 2012: U20 1500 Meter
  • 2012: U20 3000 Meter
  • 2012: U20 5000 Meter
  • 2013: 10.000 Meter
  • 2013: U23 1500 Meter
  • 2014: 1500 Meter (Halle)
  • 2014: 3000 Meter (Halle)
  • 2015: 1500 Meter (Halle)

Internationale Resultate

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Persönliche Bestleistungen

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(Stand: 20. November 2020)

Halle
Freiluft
Commons: Homiyu Tesfaye – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Homiyu Tesfaye rennt deutschen 1.500-Meter-Rekord. In: Leichtathletik.de. 14. Februar 2015, abgerufen am 16. Februar 2015.
  2. Tesfaye läuft deutschen Hallen-Rekord. In: Sport1.de. 19. Februar 2015, abgerufen am 20. Februar 2015.
  3. Sankt Moritz – der Liebe wegen. In: faz.net. 18. November 2016, abgerufen am 11. August 2018.
  4. Jan-Henner Reitze: Homiyu Tesfaye auf dem Weg zurück – WM-Norm unterboten. In: leichtathletik.de. 5. Juni 2017, abgerufen am 12. März 2018.
  5. Jörg Wenig: Homiyu Tesfaye stürmt auf Rang fünf der ewigen deutschen Bestenliste. In: leichtathletik.de. 12. März 2018, abgerufen am 12. März 2018.
  6. Jörg Wenig: Homiyu Tesfaye plant mit EM-Doppelstart über 5.000 und 10.000 Meter. In: leichtathletik.de. 11. April 2018, abgerufen am 14. April 2018.
  7. EM in Berlin: Homiyu Tesfaye läuft auf Rang 13. In: leichtathletik.eintracht.de, 11. August 2018.
  8. Frank Hellmann: Homiyu Tesfaye beim Frankfurt-Marathon: Eine Lehre fürs Leben. In: fr.de, 27. Oktober 2019.
  9. Frank Hellmann: Der Überraschungsmann. In: fr.de, 24. Oktober 2019.
  10. Danke, Homiyu! auf: eintracht.de, vom 20. November 2020, abgerufen am 21. November 2020
  11. Michael Reinsch: Wer ist Homiyu Tesfaye? In: faz.net. 8. Juli 2013, abgerufen am 10. August 2013.
  12. Liegestütze im Zielraum. In: Berliner Zeitung. 9. August 2013, abgerufen am 10. August 2013.
  13. Deutschlands schnellster Irrläufer: Homiyu Tesfaye aus Äthiopien (Memento vom 1. April 2017 im Internet Archive).