Fleischer, Richard
- Lebensdaten
- 1849 – 1937
- Geburtsort
- Breslau
- Sterbeort
- Wiesbaden
- Beruf/Funktion
- Herausgeber der "Deutschen Revue" ; Publizist ; Chefredakteur
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116601329 | OGND | VIAF: 7689149296292680670001
- Namensvarianten
-
- Fleischer, Richard
Vernetzte Angebote
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- correspSearch - Verzeichnisse von Briefeditionen durchsuchen [2014-]
- * Ernst Haeckel Online Briefedition
- Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800
- * Nachlass Sommerfeld beim Deutschen Museum
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Fleischer, Richard
Herausgeber der Deutschen Revue, * 7.5.1849 Breslau, † 7.6.1937 Wiesbaden. (israelitisch)
-
Genealogie
V →Maximilian (1812–71), aus Ratibor, Chemiker, erwarb sich mit s. S Emil gr. Verdienste um d. Anwendung d. Strontianverfahrens in d. Melassebereitung;
M Pauline (1822–1905), T d. preuß. Amtmanns Salomon Freund u. d. Babette Bruck;
B →Emil (1843–1928), Chemiker (s. Pogg. III), →Ernst Phil. (1850–1927), Prof., Kunstmaler (s. ThB), →Fritz (1861–1938), Prof., Kunstmaler (ebd.);
Schw Helene (1865–1942, ⚭ 1] →Erich Ehlermann, † 1937, Verlagsbuchhändler, s. NDB IV, 2] Karl Gf. zu Leiningen-Neudenau);
⚭ Johannisbad/Böhmen 1889 Lucy (1860–1913), Wwe d. Schriftst. →Alfred Gf. Adelmann v. Adelmannsfelden († 1887, s. NDB I), T d. →Henri Cockerill (1821–1903), Großindustrieller u. Großgrundbes., u. d. Thusnelda Haniel; 1 Stief-T. -
Biographie
Durch ein großes Vermögen in den Stand gesetzt, sich als Privatmann ganz den „Interessen des Friedens, der Kultur, der Aufklärung und Bildung“ zu widmen, gründete F. – nach dem Vorbild der großen englischen und französischen Revuen und der „Deutschen Rundschau“ J. Rodenbergs – 1877 die Halbmonats-, später Monatsschrift „Deutsche Revue“ (1877-82 Berlin, 1883-März 1894 Breslau, danach Stuttgart; Dezember 1922 eingestellt, nachdem F. sein Vermögen in der Inflation verloren hatte). Diese sollte keiner Partei verpflichtet sein, die „liberalen Ideen mit konservativer|Treue“ vornehm und sachlich vertreten und die politische, wissenschaftliche und künstlerische Entwicklung einem gebildeten Publikum in allgemein-verständlicher Weise darstellen. – Wenn sie auch auf literarischem Gebiet (Autoren unter anderem E. von Bauernfeld, K. E. Franzos, F. Dahn, R. Voß) die Qualität der „Deutschen Rundschau“ nicht erreichte, so hat sie doch auf anderen Gebieten besser als jene Kultur und Geist des neuen Deutschen Reiches bezeugt und dargestellt. Es gelang ihr durch Mitarbeit zahlreicher Autoritäten aller Bereiche (G. Freytag, Lenbach, A. von Werner, Gregorovius und andere) und erstmaligen Abdruck vieler zeitgeschichtlich relevanter Quellenpublikationen von und über →Bismarck, Moltke, Roon, Cavour u. viele andere, in die großen politischen Zeitfragen einzugreifen und jahrzehntelang Einfluß auf das gesellschaftliche Kulturbewußtsein auszuüben. Ein von F. 1882 in Berlin konzipiertes Referatenorgan für die Fortschritte in den einzelnen Wissenschaften und Wissens- wie Tätigkeitsgebieten, der „Vierteljahrsbericht“ (fortgeführt 1883/84 als Halbmonats-„Zeitschrift für die gebildete Welt“, Braunschweig), konnte sich trotz der Mitarbeit hervorragender Gelehrter und Fachleute nicht halten. Die Berichterstattung wurde im beschränkten Maße in der „Deutschen Revue“ fortgesetzt. – F. hat seine Zeitschriften ideell geprägt, bestimmend mitredigiert und finanziell mitgetragen; literarisch ist er, der stets zurückgezogen lebte, nicht an die Öffentlichkeit getreten.
Auch in seiner politischen Wirksamkeit hielt er sich im Hintergrund und versuchte durch enge Beziehungen zu wichtigen deutschen und ausländischen Persönlichkeiten, die Außenpolitik des Reiches, besonders im Sinne einer deutsch-englischen Zusammenarbeit, zu beeinflussen. Frühzeitig erkannte er die Gefahr der Isolierung Deutschlands, eines Mehrfrontenkrieges und eines amerikanischen Eingreifens, mußte aber erleben, wie die Entwicklung über seine Warnungen und Bemühungen hinwegging.
-
Auszeichnungen
Dr. med. h. c. (Heidelberg).
-
Literatur
Wi. 1905-22. – Mitt. v. H. Ehlermann, Rötteln/Baden.
-
Quellen
Qu.: Briefe an F. im Bes. d. Gf. Adelmann v. Adelmannsfelden.
-
Autor/in
Heinz Starkulla -
Zitierweise
Starkulla, Heinz, "Fleischer, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 233-234 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116601329.html#ndbcontent