Arthur von Pieschel

deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer

Arthur Karl August von Pieschel (* 6. Juli 1850 in Theeßen; † 17. August 1922 ebenda) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer.

 
Rittergut Theeßen. Sammlung von Alexander Duncker.
 
Ehemalige Gutsgebäude und Brennerei

Seine Eltern waren der Gutsbesitzer auf Theeßen August von Pieschel (* 7. Juni 1825; † 21. November 1887), der vom Pieschelschen Hauptgut Altenplathow abstammte, und seine Ehefrau Ida von Mengersen (* 3. August 1828; † 20. Februar 1920) aus Helpensen bei Hameln. Arthur von Pieschel war Schüler am Pädagogium zum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg.[1] Er studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1873 wurde er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg.[2] Nach dem Studium trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Mit dem Ableben seines Vaters 1887 übernahm er die Gutsgeschäfte und wurde zum Standesbeamten von Theeßen bestellt.[3] Von 1892 bis 1918 war er Landrat des Landkreises Jerichow I.[4] Pieschel war Besitzer des Ritterguts Theeßen.

Arthur von Pieschel trat 1892 als Ehrenritter[5] dem Johanniterorden bei und wurde später Rechtsritter in der Kongregation. Zudem unterstützte der damalige Landrat die Errichtung eines Damenheimes in Schöneberg bei Berlin.[6]

1921 umfassten seine Rittergüter Theeßen und Räckendorf zusammen 1750 ha. Theeßen war verpachtet, Räckendorf ebenso, hier an Familie Bötticher.[7]

Arthur von Pieschel war seit 1882 mit Frieda Edle Herrin und Freiin von Plotho (* 5. April 1862 in Lohburg; † 6. Dezember 1897 in Magdeburg) verheiratet, sie war die Tochter der Elisabeth von Pieschel-Altenplathow und des Offiziers Gebhard Edler Herr und Freiherr von Plotho-Lüttgenziatz. Das Ehepaar von Pieschel-Theeßen hatte drei Kinder, Sohn Eberhard (* 1882), Tochter Margarete (* 21. April 1884; † 1. Februar 1886) verstarb früh, und die Tochter Rosemarie (* 1890).[8] Erbe wurde der Sohn Eberhard von Pieschel, der mit seiner Frau Victoria Bendremin (* 1893 Buenos Aires) und den Kindern Arthur (* 1913 San Martin), Rosemarie (* 1914 San Martin) und Maria Amélia (* 1923 in Theeßen) in Argentinien lebte. Die Güter der Theeßener Vorfahren in Deutschland gingen nach 1923 verloren.

Literatur

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  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1907, 1. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha im Oktober 1906, S. 613 f.
  • Kösener Corps-Listen 1930. Eine Zusammenstellung der Mitglieder, Hrsg. Otto Gerlach, Im Verlag der Deutschen Corpszeitung, Frankfurt am Main 1930, 71, 751.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B (Briefadel). 30. Jahrgang. 1938, Justus Perthes, Gotha 8. Oktober 1937, S. 401.

Einzelnachweise

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  1. G. W. Müller: Jahrbuch des Pädagogiums zum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg. Neue Fortsetzung. 29. Heft 1865, Wilhelm Heinrichshofen, Magdeburg 1865, S. 55.
  2. Kösener Korps-Listen von 1798 bis 1910. Eine Zusammenstellung aller Korpsangehörigen, Hrsg. Karl Rügemer. Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Carl Gerber München, Starnberg 1910, 120, 729.
  3. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg, Stück 2, Ausgegeben den 14. Januar 1888, S. 13.
  4. Landkreis Jerichow I, in: Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874-1945. Herdecke. Zuletzt geändert am 14. August 2006.
  5. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1898, Julius Sittenfeld, Berlin 1898, S. 244.
  6. Deutsches Adelsblatt. Wochenschrift für die Aufgaben des christlichen Adels. Organ der Deutschen Adelsgenossenschaft, № 10, XIII. Jahrgang, Berlin, Sonntag, den 10. März 1895, S. 171.
  7. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Sachsen. 1922., Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, Hrsg. Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S., in: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adressbücher, Band V, 3. Auflage, Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 30 f.
  8. Rosemarie von Pieschel war zweimal verheiratet: 1. Rittmeister Götz Freiherr von Reißwitz und Kaderzin († 1918); 2. Rittmeister a. D. Otto von Lützow. Gut Neue Ziegelei b. Wildau. Krs. Teltow.