Odenwald

Mittelgebirge in Süddeutschland

Der Odenwald ist ein bis 626,8 m ü. NHN[1] hohes Mittelgebirge in Südhessen (Hessen), im nördlichen Baden (Baden-Württemberg) und in Unterfranken (Bayern).

Odenwald
Blick von Hochheim am Main nach Südosten über die Oberrheinische Tiefebene bis zum Odenwald. Die markanteste Erhebung der Odenwald-Silhouette ist im rechten Bilddrittel der Melibokus an der Bergstraße in 38 km Entfernung. Rechts vom Melibokus setzt sich die Bergstraße nach Süden weiter fort.
Blick von Hochheim am Main nach Südosten über die Oberrheinische Tiefebene bis zum Odenwald. Die markanteste Erhebung der Odenwald-Silhouette ist im rechten Bilddrittel der Melibokus an der Bergstraße in 38 km Entfernung. Rechts vom Melibokus setzt sich die Bergstraße nach Süden weiter fort.

Blick von Hochheim am Main nach Südosten über die Oberrheinische Tiefebene bis zum Odenwald. Die markanteste Erhebung der Odenwald-Silhouette ist im rechten Bilddrittel der Melibokus an der Bergstraße in 38 km Entfernung. Rechts vom Melibokus setzt sich die Bergstraße nach Süden weiter fort.

Höchster Gipfel Katzenbuckel (626,8 m ü. NHN)
Lage Hessen, Bayern und Baden-Württemberg in Deutschland
Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes
Koordinaten 49° 35′ N, 9° 1′ OKoordinaten: 49° 35′ N, 9° 1′ O
Typ Mittelgebirge
Gestein Buntsandstein, Gneis, Granit, Vulkanite
Fläche 2.500 km²
Lage des Odenwaldes in Deutschland
Erbach
Buchen
Mosbach
Die Margarethenschlucht liegt im Sandstein-Odenwald

Geographie

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Die Westgrenze des Odenwalds an der Bergstraße hebt sich eindrucksvoll von der Umgebung durch die sehr geradlinige Abbruchkante des Berglandes zur Oberrheinischen Tiefebene ab. Auf einer Länge von etwa 65 Kilometern zwischen Darmstadt und Wiesloch erheben sich aus einem ebenen Flachland unvermittelt steile Bergflanken, die mehrere hundert Meter hoch aufsteigen. Die Nordgrenze des Gebirges zeichnet sich weniger klar ab und verläuft auch nicht geradlinig. Der nördlichste Punkt des Odenwaldes liegt nach geographischer Definition nahe der B 26 und dem Darmstädter Institut für Botanik und Zoologie. Die Grenze des Naturraumes hält sich hier meist an den Nordsaum des Waldlandes, auch wenn nördlich anschließend im Reinheimer Hügelland noch Berge von beträchtlicher Höhe und markantem Profil wie der Otzberg über die hier anschließende Untermainebene aufragen. Im Osten zieht das Maintal auf 33 Kilometer Länge von Großwallstadt bis Bürgstadt eine klare Grenzlinie zum Spessart. Daran anschließend läuft die Grenzlinie, der Erfa folgend, in südöstlicher Richtung weiter bis Hardheim, der östlichsten Ortschaft des Odenwaldes. Von hier an trennt die über Walldürn und Buchen bis hin zu Mosbach in südwestlicher Richtung verlaufende Bundesstraße 27 grob den Odenwald vom benachbarten Bauland. Auf Mosbacher Gebiet beginnt das Odenwälder Durchbruchstal des Neckars mit seinem nördlichen Wendepunkt bei Eberbach, der eindrucksvollen doppelten Neckarschleife bei Hirschhorn und dem Austritt in die Oberrheinebene bei Heidelberg; die südliche Odenwaldgrenze folgt allerdings nicht dieser natürlichen Linie, denn südlich des Neckars wird noch der sogenannte Kleine Odenwald zum Mittelgebirge gezählt, der von Mosbach bis Wiesloch im Westen an den Kraichgau stößt. Auch diese Grenze wird, wie die zum Bauland oder zur Untermainebene, verschieden gezogen. Die beiden Naturparks Bergstraße-Odenwald und Neckartal-Odenwald ragen deshalb weiter nach Süden als der Naturraum.

Den Odenwald untergliedern die grob in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Tallandschaften des Weschnitz- und Gersprenztals im Vorderen Odenwald und des Mümlingtales im Hinteren Odenwald. Die Haupt-Wasserscheide des Gebirges trennt die Einzugsgebiete von Neckar und Main.

Der Norden und der Westen des Odenwaldes gehören zum südlichen Hessen, im Nordosten liegt ein kleiner Teil im bayerischen Unterfranken, im Süden erstreckt er sich nach Baden hinein. Der Odenwald wird demnach auch, je nach seiner zum Bundesland zugehörigen Region, als Hessischer Odenwald, Badischer Odenwald und Fränkischer Odenwald bezeichnet.

Politische Gliederung

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In der Mitte des Odenwaldes liegt der Odenwaldkreis mit Sitz in Erbach. Als einziger Landkreis liegt er vollständig in diesem Mittelgebirge. Andere Kreise umfassen daneben auch einen mehr oder weniger großen Anteil der den Odenwald umgebenden Landschaften. Im Westen des Odenwaldes liegt der Landkreis Bergstraße mit Sitz in Heppenheim, im Norden der Landkreis Darmstadt-Dieburg mit Sitz in Dieburg und Darmstadt-Kranichstein. Im Nordwesten reicht ein Odenwald-Höhenzug bis in das Stadtgebiet von Darmstadt und im Nordosten erreicht der nördlichste Ausläufer des Gebirges das Gemeindegebiet von Großostheim im Landkreis Aschaffenburg. Den Osten nimmt der Landkreis Miltenberg mit Sitz in Miltenberg ein, den Südosten der Neckar-Odenwald-Kreis mit Sitz in Mosbach und den Süden und Südwesten schließlich der Rhein-Neckar-Kreis mit Verwaltungssitz in Heidelberg. Auch der Stadtkreis Heidelberg gehört teilweise zum Odenwald. Einen besonderen Status hat im fernen Osten der Main-Tauber-Kreis mit Sitz in Tauberbischofsheim. Die dort im Dreieck WertheimFreudenbergKülsheim liegende Wertheimer Hochfläche wird zwar naturräumlich als Teil des Spessart definiert, jedoch landläufig dem Odenwald zugerechnet, da sie links und südlich des Mains liegt. Nur in dieser landläufigen Auffassung hat der Main-Tauber-Kreis Anteil am Odenwald.

Naturräumliche Gliederung

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Der Odenwald bildet in geologischer und geomorphologischer Hinsicht zusammen mit dem Spessart sowie mit den von diesem noch einmal durch Talungen getrennten Landschaften Büdinger Wald und Südrhön eine Einheit, die naturräumlich als Großregion 3. Ordnung 14 (Kennziffer nach Nummerierung des BfN: D55)[1] Odenwald, Spessart und Südrhön zusammengefasst wird. Der Odenwald als links des Mains gelegener Teil dieser Großlandschaft zerfällt dabei in erster Linie in den Sandstein-Odenwald („Buntsandstein-Odenwald“) und den Vorderen Odenwald („Kristalliner Odenwald“).[2]

Folgende Unter-Naturräume sind ausgewiesen:[3][4][5]

Die ineinander übergehenden Talungen von Weschnitz (145.3) und Gersprenz (145.8) trennen, innerhalb des kristallinen Odenwaldes, einen orographischen Nordwestteil des Mittelgebirges ab, der orographisch noch einmal in 3 größere Segmente und ein kleines zerfällt. Der eigentliche Melibokus-Odenwald (145.00–04) im Nordwesten ist durch die Talungen von Lauter (145.05) und Mud (145.06/07) vom Hauptteil getrennt; im äußersten westlichen Norden trennt das Mühltal (145.07) noch einmal den nur wenig Fläche einnehmenden Trautheimer Wald nebst Ausläufern (145.08/09) ab. Auch der Juhöhe-Odenwald (145.2) ist innerhalb des nordwestlichen Odenwaldes durch eine Senke, die vom Heppenheimer Stadtbach nach Osten in Nebentäler der Weschnitz übergeht, orographisch als Südteil abgetrennt.

Jenseits der Weschnitz-Gersprenz-Senke gehen Eichelberg- (145.1), Tromm- (145.4) und Böllsteiner (145.9) Odenwald ohne nennenswerte Höhenunterschiede in den Sandstein-Odenwald über.

Das Buntsandsteingebiet südlich des Mains wird im äußersten Süden durch die Talung des Neckars (144.3) geteilt, die den Kleinen Odenwald (144.1/2) abtrennt; im Nordosten trennt die Talung der Erfa (144.9) einen kleinen Nordostteil, die Wertheimer Hochfläche (141.1), ab, die bereits dem Sandsteinspessart zugerechnet wird.

Sandstein-Odenwald

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Der Sandstein-Odenwald trägt über dem variskischen Grundgebirge noch die sedimentäre Bedeckung aus der Buntsandstein-Zeit. Dieser Teil des Gebirges ist sehr stark zertalt, die häufigen länglichen Höhenrücken zeigen die „Sargdeckel-Form“. Der Odenwälder Sandstein wird in Steinbrüchen bei Beerfelden, bei Gras-Ellenbach und bei Hebstahl im Sensbachtal abgebaut.

Kristalliner Odenwald

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Im westlichen Teil des Odenwalds hat die Abtragung den kristallinen Grundgebirgsstock bereits freigelegt, verursacht durch die stärkere tektonische Hebung am Ostrand des Oberrheingrabens. Hier tritt eine große Vielfalt an Gesteinen auf: Metamorphe Gesteine, überwiegend in Form von Gneisen, sind genauso vertreten wie Plutonite (Granit, Diorit und Gabbro) oder Gesteine vulkanischer Herkunft, wie Rhyolith („Quarzporphyr“) oder Basalt.

 
Der Katzenbuckel ist mit 626,8 m der höchste Berg des Odenwaldes
 
Der zweithöchste Berg des Odenwaldes, die Neunkircher Höhe im Vorderen Odenwald
 
Der Breuberg mit der gleichnamigen Höhenburg Burg Breuberg bei Neustadt
 
Königstuhl bei Heidelberg
 
Waldskopf in Löhrbach
 
Melibokus bei Zwingenberg

Zu den Bergen des Odenwaldes gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN; wenn nicht anders genannt laut [1]):

Über 600 m:

Über 500 m:

 
Daumberg im Gorxheimertal
 
Typische Landschaft im Odenwald

Über 400 m:

Über 300 m:

Panorama

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Gewässer

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Fließgewässer

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Im Odenwald entspringen zahlreiche Fließgewässer, davon sind die längsten:

 
Gersprenz in Dieburg
 
Der Eutersee bei Oberzent-Schöllenbach

Stillgewässer

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Zu den wenigen Stillgewässern im Odenwald gehören (mit Wasserflächen in ha):

Geologie

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Klettersteig in einem Steinbruch bei Breuberg-Hainstadt

Der Odenwald wird mineralogisch in den westlichen kristallinen Odenwald und den östlichen Buntsandstein-Odenwald gegliedert, der vorwiegend aus Sedimentgestein besteht.[22] Insgesamt wird die geologische Geschichte des Odenwaldes in drei Hauptabschnitte unterteilt:

  1. Variszisches Gebirge: Vor etwa 380 bis 320 Millionen Jahren, im Devon und Karbon, schoben sich verschiedene Zwergkontinente zusammen und falteten das Variszische Gebirge auf. Die meisten Gesteine des westlichen kristallinen Odenwaldes entstanden in dieser Zeit bzw. sind umgeschmolzene Altbestände.
  2. Sedimentation: Das Gebirge wurde bis zu einem welligen Rumpf abgetragen. Auf dieser zeitweise vom Ozean überfluteten und von Vulkanausbrüchen aufgerissenen Fläche lagerten sich dann vor etwa 260–65 Millionen Jahren – vor allem im Mesozoikum – mächtige Kalk- und Sandschichten, u. a. die Buntsandsteine des östlichen Odenwalds, ab.
  3. Heutiges Landschaftsbild: Vor etwa 45 Millionen Jahren begann mit der Absenkung des Oberrheingrabens im Tertiär die Entwicklung des heutigen Landschaftsbildes. Flüsse schnitten sich tief in die Gesteine ein und transportierten den Verwitterungsschutt ab. So wurde im Westen der kristalline Gebirgssockel freigelegt, im Osten blieben Teile der Buntsandsteinformation erhalten.

Variszisches Gebirge

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Gebirgsbildung als Folge der Kontinentalverschiebung

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Zusammensetzung sowie Genese des kristallinen Gebirges sind recht kompliziert, seine geologische Karte ähnelt einem Flickenteppich. Als Teil der Mitteldeutschen Kristallinen Zone (MDKZ), die sich in einem Bogen bis zum Thüringer-Wald erstreckt, entstanden im Erdaltertum (Paläozoikum) zum einen die Granitoide zum anderen Hochdruckgesteine wie Eklogite[23] (im Karbon), beide repräsentieren „recycelte“ Kruste.[24] Größen und Verteilung der Kontinente unterschieden sich damals sehr vom heutigen Zustand:[25] „Mitteleuropa“ lag in einem Ozean-Gebiet südlich des Äquators und bestand aus kleinen Kontinenten. Durch die Kontinentalverschiebung driftete ein Südkontinent auf einen Nordkontinent zu. Deshalb kollidierten die dazwischen liegenden „mitteleuropäischen“ Zwerg-Kontinente, und in der Devon- und Karbon-Zeit erhob sich auf und zwischen ihnen das Variszische Gebirge, zu dem auch der Odenwald zählt.[26] In der Forschung wird für die MDKZ ein Inselbogen-Szenarium mit Gebirgsbildung[27] als Folge einer Subduktionszone diskutiert, wie sie heute in der ostasiatischen Pazifikküstenregion besteht. Danach wurden zuerst die alten Gesteine tief in die Erdkruste versenkt (Subduktion) und in etwa 15 Kilometer Tiefe im oberen Erdmantel aufgeschmolzen, dann zusammen mit Magmagesteinen langsam wieder in die Erdkruste hochgedrückt, wo sie im Laufe von 60 Millionen Jahren allmählich abkühlten und auskristallisierten.

Dreiteilung des kristallinen Odenwaldes

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Die aktuelle Forschung[28] unterteilt den kristallinen Odenwald nach den tektonisch-metamorphotischen Abläufen in drei durch Störungszonen (Strike-slip-Zonen) voneinander getrennte Einheiten:

  1. Böllsteiner Odenwald,
  2. Frankenstein-Komplex und
  3. Bergsträßer Odenwald.

Diese drei Einheiten, die eine gemeinsame Sedimentation haben, wurden im Devon vor etwa 400 bis 375 Millionen Jahren auch unter ähnlichen Temperatur- und Druck-Bedingungen metamorph überprägt. Tektonische Prozesse (Dehnungen) trennten jedoch diese Einheiten, so dass sie sich in ihrem Magmatismus und den durchlaufenen Metamorphosen unabhängig weiterentwickelten.

  • Der Böllsteiner Gneis ist aus Granitoiden hervorgegangen, die vor etwa 410 Millionen Jahren als Gesteinsschmelzen von unten in ältere Sedimente eindrangen. Diese wurden infolge der Zusammenschiebungen gemeinsam in tiefere Bereiche der Erdkruste versenkt und dort bei hoher Temperatur und hohem Druck zu Schiefern und Gneisen umgewandelt.
  • Der Frankenstein-Komplex ist das älteste magmatische Gestein im westlichen Odenwald. Die Gabbros und Diorite intrudierten im Oberdevon vor etwa 362 Millionen Jahren.[29][30]
  • Im Bergsträßer Odenwald, der sich bis Heidelberg erstreckt, sind im Vergleich zum Frankenstein-Gabbro die kristallinen Verbände jünger und räumlich einheitlicher:
  1. der Granodiorit des →Weschnitzplutons (Unterkarbon, vor etwa 333 bis 329 Millionen Jahren)
  2. der vor etwa 320 Millionen Jahren nachdringende östlich anschließende Trommgranit sowie
  3. die mit ihm verwandten Heidelberger Variationen im südlichen Odenwald.

Diese Komplexe stecken zwischen metamorphosierten Altbeständen, z. B. den Schiefern und Gneisen in der →Flasergranitoidzone[31] (von Heppenheim/Bensheim erzgebirgisch in Richtung NE bis zur Otzberg-Störung).[32] interpretiert die Prozesse in diesen Mischgebieten vor allem im südlichen Teil magmatisch. Danach sollen verschiedene Magmakörper in einer kurzen Zeitspanne aufgestiegen sein (nested diapirs); im nördlichen Grenzbereich zum Frankenstein-Massiv vermutet er eine tektonische Überprägung – durch Scherbewegungen der Gesteinsformationen soll es zu Aufschmelzungen (dynamische Kontaktmetamorphose), wechselseitigen Infiltrationen und Überformungen benachbarter Partien gekommen sein, die dann ähnliche kristallin-metamorphe Strukturen ausgebildet haben. Auch zwischen Weinheim und Wald-Michelbach haben sich solche Zonen entwickelt. Der Auerbacher Marmorzug, ein Sonderfall, entstand durch Aufheizung und chemische Reaktion zwischen aneinandergrenzenden Kalk- und Silikatgesteinen. Bei den tektonischen Vorgängen rissen immer wieder Spalten in den Gesteinsmassen auf, in welche u. a. erzhaltige Schmelzen eindrangen, die dort dann zu Ganggesteinen auskristallisierten. Beispiele hierfür sind die Quarz- und Baryt-Gänge bei Reichenbach und Balzenbach. Jüngere aplitartige Granite zertrümmerten ältere Granodiorit- oder Biotitgranitbestände. Im weiteren Verlauf der Plattenbewegungen wurden die durch eine alte Störungszone – die Otzbergspalte – getrennten Böllsteiner Gneise und die Bergsträßer Komplexe zusammengeschoben und durch den Trommgranit verschweißt.

 
Von der Rheinebene aus weit sichtbar sind die Porphyr(Rhyolith)-Steinbrüche zwischen Schriesheim (links oben am Bildrand) und Dossenheim. Als geologische Fenster geben sie einen Blick frei zurück in die Zeit des Vulkanismus im Rotliegenden
 
Charakteristische Sandsteinformation bei Eberbach

Vulkanausbrüche

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Große Erschütterungen der Erdkruste durchrüttelten den Odenwald in der Zeit des Ober-Rotliegenden vor etwa 260 Millionen Jahren. Vulkane[33] drangen vor allem im Gebiet um Weinheim (Wachenberg, Daumberg), Schriesheim/Dossenheim (vor 290 bis 270 Millionen Jahren) und Heidelberg an alten Störungszonen aus der Erde, schleuderten Tuffe aus ihren Kratern und gossen Lava auf die Erdoberfläche – das Granit-Gneis-Gebirge war inzwischen bereits bis zum Sockel abgetragen. Im Rhyolith-Steinbruch Weinheim wird die erstarrte Schlotfüllung des Wachenberg-Vulkans zu Schotter verarbeitet. Dagegen ist in den Schriesheimer und Dossenheimer Steinbrüchen der Abbau der auf dem Granitgebirgsrumpf aufliegenden Rhyolithdecken inzwischen eingestellt. Die Stelle, an der der die Effusionsgesteine fördernde Vulkan ausbrach, lag vermutlich im Gebiet des heutigen Rheingrabens und versank mit den örtlichen Gesteinen bei dessen Einbruch. Reste des Rotliegenden sind etwa bei Schriesheim und im Sprendlinger Horst erhalten.

Abtragung und Ablagerungen (Sedimentationen)

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Im Erdzeitalter des jüngeren Perm überflutete das Zechsteinmeer die Region und überdeckte sie mit Ablagerungen, die für den Erzbergbau bedeutsam sind: Dolomite, in die später eisen- und manganhaltige Quarzlösungen eindrangen. Die Sedimentationsgeschichte setzt sich im Mesozoikum (Erdmittelalter) zwischen 250 und 65 Millionen Jahren fort mit der Ablagerung von bis zu 600 m mächtigen Buntsandstein-, Muschelkalk-, Keuper- und Jura-Schichten.[34]

Entstehung des heutigen Landschaftsbildes

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Absenkung des Oberrheingrabens

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Auf den Resten der Kraterfüllung eines tertiären Basalt-Vulkans wurde die Veste Otzberg errichtet.

Lange Zeit später kam es in Mitteleuropa wieder zu starken Bewegungen in der Erdkruste: In Verbindung mit einer Rift-Zone vom Mittelmeer bis an die Nordsee brach im Tertiär vor etwa 45 Millionen Jahren der Oberrheingraben stellenweise bis zu 3,5 km (Ende des Tertiärs: bis 4 km) tief ein und wurde durch Nachrutschen der damaligen Oberfläche sogleich aufgefüllt. Diese Senkung dauert bis in die Gegenwart an, bei Darmstadt mit einer Geschwindigkeit von rund 0,2–0,4 mm pro Jahr. Zum Ausgleich hoben sich die angrenzenden Berge um bis zu 2,5 km an, doch setzte mit der Hebung bereits die Abtragung ein. In der Folge zerlegten viele Kreuz- und Querklüfte das Gebiet des heutigen Odenwaldes in Gebirgsblöcke und Gräben. Eine Folge der Absenkung sind auch leichte Erdbeben im Nordwesten des Odenwaldes. Diese gehen über Mikrobeben hinaus, sind spürbar und können zu leichten Beschädigungen führen. Am 17. Mai 2014 um 18 Uhr 48 (MESZ) erschütterte ein Erdbeben mit dem Magnitudenwert von 4,2 auf der Richterskala Nieder-Beerbach. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von ca. sechs Kilometern. Das Beben verursachte zahlreiche leichte Gebäudeschäden.[35] Es war Teil einer Serie schwacher Erdbeben im Raum südöstlich Darmstadts seit März 2014.[36]

Vulkanismus

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Magmamassen drangen an die Oberfläche vor und bildeten Basalt-Vulkane: Neben dem bereits vor 68 Millionen Jahren in der Kreidezeit entstandenen Katzenbuckel, der vor etwa 40 Millionen Jahren erneut ausbrach,[37] gehören zu diesen im mittleren und nördlichen Odenwald etwa der Roßberg (vor 52 Millionen Jahren) und der Otzberg (vor rund 35 bis 20 Millionen Jahren).

Verwitterung und Abtragung

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  • Weil das warmfeuchte Tertiär-Klima die Verwitterung und Abtragung begünstigte, schnitten sich die Bäche damals tief ins Gelände ein, zersägten die Bergmassive und räumten den Hangschutt aus. Es entwickelte sich eine Schichtstufenlandschaft, und die Stufen der mächtigen Keuper-, Muschelkalk- und Zechstein-Formationen wurden sukzessiv nach Südosten zurückverlegt. Reste von Muschelkalk mit Phänomenen der Verkarstung wie der Erdbachversickerung findet man im Mümlinggraben bei Michelstadt.
 
Das Felsenmeer bei Reichenbach entstand durch die unterschiedlichen Verwitterungsprozesse in Tertiär- und Eiszeit
Das Landschaftsbild bestimmen im östlichen Odenwald jedoch nur noch die Buntsandsteinablagerungen, an deren Stufenrand die darunter liegende Zechsteinschicht mit ihren Eisen- und Manganerzen für den Bergbau zugänglich wurde, z. B. im Revier östlich von Reichelsheim und in Wald-Michelbach.[38] So wie die Muschelkalk-, Keuper- und Jura-Sedimente sind auch die vulkanischen Decken fast ganz abgetragen worden. Erhalten geblieben sind etwa am Otzberg die Basaltsäulen am Burgberg, die Reste der Kraterfüllung sind. Die erodierenden Kräfte legten den kristallinen Gebirgsrumpf wieder frei, Flüsse und Bäche verlegten ihren Lauf in Orientierung an alte Störungszonen (Gersprenztal, oberes Ulfenbachtal) bzw. räumten im beckenartig verwitterten Weschnitztal, wo bis 30 m hohe Vergrusungen lagen, den Schutt aus. Berge und Hänge zerrissen in Blöcke, die anschließend durch chemische Verwitterung zu kugelartigen Gebilden abgerundet wurden (Wollsackverwitterung).
  • In der nachfolgenden Eiszeit herrschte im Odenwald ein Permafrost-Klima, der Boden war also ständig tief gefroren. Bei Erwärmung (Ende der Eiszeit) taute die obere Schicht auf, die vom Schutt befreiten Felsen rutschten hangabwärts und sammelten sich im Talgrund zu einem Felsenmeer (bei Reichenbach oder am Krehberg, aber auch im Buntsandstein-Odenwald in der Katzenbuckel-Region). So entstand das charakteristische heutige Mittelgebirgslandschaftsbild des Odenwaldes.

Die geologischen Prozesse haben zahlreiche Minerale und Erze entstehen lassen. Bis in die Neuzeit hinein wurden Marmor (Auerbacher Marmor) und Porphyr (Dossenheim) abgebaut. Im südwestlichen Odenwald förderte man seit dem Mittelalter Silber-, Blei- und Kupfererze, während im östlichen Teil des Buntsandstein-Odenwaldes der Bergbau auf die Eisen- und Manganerze dominierte. Die meisten Betriebe wurden mit dem Aufkommen der Hochöfen unrentabel, weil diese große Mengen an Steinkohle brauchten, welche örtlich nicht vorkommt. Der geringe Gehalt und die geringe Reinheit der Erze und die bis zum Bau der Odenwaldbahn ungünstigen Transportverbindungen waren ebenfalls nachteilig.[39] Es gibt drei Besucherbergwerke im Odenwald: Grube Anna-Elisabeth (Lage) bei Schriesheim, Grube Marie in der Kohlbach (Lage) bei Weinheim und Grube Ludwig (Lage) bei Wald-Michelbach.

Geschichte

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Urgeschichte

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Vorgeschichtliche Funde von der Hoffläche der Villa rustica Haselburg: Hinten links Becher vom Ende der Jungsteinzeit (3. Jahrtausend v. Chr., Grabbeigabe zum Hockergrab). Das Gefäß rechts und die Schmuckgegenstände gehören zu Gräbern aus frühkeltischer Zeit (4./3. Jahrhundert v. Chr.).

Die ersten Siedler drangen wohl über die Flusstäler von Gersprenz, Modau, Lauter und Weschnitz, aus den nördlich und westlich gelegenen Ebenen von Main und Rhein, in den Vorderen Odenwald, sowie aus dem Neckartal in die südlichen Täler vor. Fruchtbare Böden, geschützte Seitentäler und reichliche Wasservorkommen waren bei der Suche nach einer geeigneten Siedlungsstelle Vorzüge, die der sesshaft gewordene Mensch schon früh erkannt haben dürfte. Diverse Einzelfunde belegen die Anwesenheit von Menschen der Jungsteinzeit (5500–1800 v. Chr.) vor allem in den Randbereichen des Mittelgebirges. Einer der frühesten Belege für die sesshafte Besiedlung des Odenwaldes ist ein endneolithisches Hockergrab, das im Jahr 1985 bei archäologischen Grabungen im Bereich der Villa Haselburg bei Hummetroth entdeckt wurde.[40][41] Weitere Einzelfunde von Werkzeugen dieser Zeitstellung, in der Gegend des Kinzigtals, zeugen auch dort zumindest von der Anwesenheit jungsteinzeitlicher Menschen. Diese Artefakte befinden sich heute als Sammlung Schwarz im Breubergmuseum auf der Burg Breuberg sowie im Stadtmuseum in Michelstadt. Aus der Bronzezeit fehlen eindeutige Siedlungsbefunde, doch müssen zu dieser Epoche sicher Menschen in einigen Bereichen des Odenwaldes gesiedelt haben. Entlang der Flusstäler sind zahlreiche Grabhügel erhalten, besonders im mittleren Mümlingtal, dem Kinzigtal und dem Gersprenztal. Rund um die Gemeinde Brensbach sind beispielsweise über 50 Hügelgräber bekannt, deren Ursprung hauptsächlich der Hügelgräber-Bronzezeit zugeschrieben wird.[42] Sie liegen charakteristisch auf den Anhöhen oberhalb der Flusstäler. In der Hallstattzeit und der frühen Latènekultur wurden diese Grabhügel teils für Nachbestattungen erneut genutzt und erweitert bzw. neu angelegt. Eine solche Grabanlage ist von der Hoffläche der römischen Villa Haselburg bekannt. Der Grabhügel enthielt zwei Bestattungen der frühkeltischen Zeit (4./3. Jahrhundert v. Chr.) mit Trachtbestandteilen aus Eisen und Bronze, darunter ein Scheibenhalsring mit Koralleneinlagen.[43] Ein herausragendes Beispiel einer bronzezeitlichen Grabhügelgruppe mit eisenzeitlichen Nachbestattungen ist der bei Groß-Bieberau gelegene Bensenböhlskopf. Ein weiterer bedeutender Fund der Eisenzeit ist das sogenannte Raibacher Bild, eine anthropomorphe Sandstein-Stele, die 1919 am Obersberg bei Breuberg-Rai-Breitenbach gefunden wurde.[44] Sie befindet sich heute im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, eine Kopie ist im Breubergmuseum ausgestellt. Funde aus der keltischen Spätlatènezeit fehlen im zentralen Odenwald fast völlig.[45] Die ältesten belastbaren Siedlungsbelege der Ortschaften Brensbach und Wersau werden hingegen in diese Zeit datiert. Der Fund einer keltischen Münze vom Typ „Heidelberg-Neuenheim“, im Bereich des Brensbacher Ortsteils Bierbach, unterstreicht die einstige Anwesenheit dieser Kulturgruppe. Ob die Ursprünge der Fluss- und Ortsnamen Gersprenz, Weschnitz und Brensbach möglicherweise auf einer keltischen Sprache basieren, wird unter Sprachforschern und Historikern immer wieder diskutiert.[42]

Römische Kaiserzeit

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Bad des römischen Kastells Würzberg
 
Römische Villa Haselburg bei Hummetroth

Mit der Eroberung des rechtsrheinischen Decumatlandes in den Chattenkriegen Kaiser Domitians gelangte das Gebiet unter römische Kontrolle. Im Gegensatz zu anderen Bauten des Obergermanisch-Raetischen Limes wie der Taunusstrecke wurde die ältere Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes erst um das Jahr 100 unter Kaiser Trajan (98–117) errichtet. Dieser Limesabschnitt verläuft vom Kastell Wörth am Main zunächst nach Südwesten über das Kastell Seckmauern zum Kastell Lützelbach. Von dort verläuft er auf dem großen Sandsteinrücken östlich der Mümling nach Süden über das Kleinkastell Windlücke, Kastell Hainhaus, Kastell Eulbach, Kastell Würzberg zum Kastell Hesselbach, wo er das heutige Dreiländereck Hessen/Bayern/Baden-Württemberg passiert. Auf baden-württembergischer Seite folgen zunächst die Kleinkastelle Zwing und Seitzenbuche, Kastell Schloßau, Kastell Oberscheidental, die Kleinkastelle Robern und Trienz, die Kastelle von Neckarburken, Kleinkastell Duttenberg, Kleinkastell Kochendorf, bis er schließlich beim Kastell Wimpfen im Tal den Neckar erreicht.[46]

Die besonders gebirgigen Strecken des Limes wurden zwischen Wörth und Oberscheidental durchgängig von kleineren Einheiten, sogenannten numeri bewacht. Aus zahlreichen Inschriften geht hervor, dass es sich dabei um numeri brittonum handelt, also Hilfstruppeneinheiten, die ursprünglich in Britannien ausgehoben wurden.[47]

Große Teile des Odenwaldes lagen nun im römisch beherrschten Obergermanien. Um 159 wurde der Limes um ungefähr 30 km nach Osten auf die Linie MiltenbergWalldürnBuchen-Osterburken vorverlegt. Die Odenwaldstrecke erreichte deshalb nicht den letzten Ausbauzustand des Limes mit Wall und Graben, sondern es bestand zu den Wachtürmen und dem Postenweg nur die Palisade. Im Hinterland etablierte sich eine zivile Verwaltung, Deren Hauptorte lagen am Rande des Odenwaldes in Dieburg (Hauptort der Civitas Auderiensium), Ladenburg (Civitas Ulpia Sueborum Nicretum) sowie Bad Wimpfen (Civitas Alisinensium). Im Odenwald entstanden zivile Siedlungen in Form von zahlreichen kleineren Villae rusticae, die sich schwerpunktmäßig an den Flüssen befanden. Neben den zahlreichen kleineren Wirtschaftseinheiten gab es auch wenige größere Villen. Die bedeutendste Fundstelle dieser Art ist die Haselburg bei Hummetroth (nahe Höchst i. Odw.), die freigelegt und als Freilichtmuseum konserviert wurde.[48]

Völkerwanderung und Frühmittelalter

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  • 260: Zerfall der römischen Macht. Die Alamannen drängen auch in den Odenwald und besiedeln das Land zwischen Main und Neckar, danach kommen die Franken.
  • 5. Jahrhundert: Die Franken unter Chlodwig I. teilen das Land in Gaue ein.
  • 7./8. Jahrhundert: Es erfolgt die Christianisierung durch iro-schottische Mönche (Pirminius, Bonifatius). Auf den für die Landwirtschaft günstigen Muschelkalkböden des heutigen Baulandes entsteht ein weitmaschiges Siedlungsnetz. Der Hintere Odenwald mit seinen kargen Buntsandsteinböden bleibt im Gegensatz dazu noch siedlungsfrei. Vier Benediktinerklöstern war von der fränkischen Zentralgewalt (Karolinger) die Aufgabe zugewiesen, das unbesiedelte Waldgebiet Odenwald mit dem Kloster Lorsch von Westen her, dem Kloster Fulda von Norden, dem Kloster Amorbach von Osten und dem Kloster Mosbach von Süden zu erschließen. Das Kloster Amorbach hatte die größte Bedeutung für die kirchliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung im östlichen Odenwald.
  • 9. Jahrhundert: Im südöstlichen Odenwald nahe dem inzwischen dichter besiedelten Bauland werden Siedlungen angelegt, vielfach nach der Art eines Waldhufendorfes, die Gesteinsgrenze vom Muschelkalk zum Buntsandstein wird überschritten.

Etliche namhafte Territorialherrschaften (siehe Karte von Hessen um 1550[49]) teilten sich das Gebiet des Odenwaldes. Zu nennen wären etwa: Kurpfalz, Kurmainz, Grafschaft Katzenelnbogen, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Grafschaft Erbach, Herrschaft Breuberg, Herrschaft Frankenstein, Herrschaft Steinach, Herrschaft Hirschhorn, Fürstentum Leiningen. Diese alle wurden abgelöst vom Großherzogtum Hessen (später Volksstaat Hessen), dem Großherzogtum Baden (später Republik Baden) und dem Königreich Bayern (jetzt Freistaat Bayern).

Die Deutung des Namens Odenwald, der u. a. in den Formen Odonewalt (815), Odanwalt (bei Einhard), Otenwalt (970) und Odenwalt (1016) überliefert ist,[50] wird in einem Vergleich mit klangähnlichen Wörtern und sprachhistorischen Ableitungen kontrovers diskutiert:

  • Wald der Lieder. Der Name werde von Ode (Mehrzahl: Oden) abgeleitet, was „Gesang, Gedicht, Lied“ bedeutet. Demnach wäre der Odenwald der „Wald der Lieder“. Allerdings wird der aus dem Griechischen entlehnte Begriff erst seit dem 16. und 17. Jh. in Deutschland im Bereich der Dichtung verwendet.[51]
  • Odins Wald. Hauptproblem dieser Interpretation ist, dass Odin im süddeutschen Raum lange Zeit oder gar ausschließlich als Wotan verehrt wurde (In althochdeutscher Sprache Uuodan, vgl. Merseburger Zaubersprüche). Dieser Ortsname könnte jedoch, wie Karl Christ für den Odenwald vermutet (s. u.), in Verbindung zu ahd. odan (= verleihen) stehen und „Bachbesitz“ bedeuten.
  • Auderienser-Wald . Eine weitere Namensdeutung sieht einen Zusammenhang zwischen dem Odenwald und der Bezeichnung der ehemaligen römischen Verwaltungseinheit Civitas Auderiensium, die unter anderem den Norden des Gebirges umfasste und nach einem Volksstamm der Auderienser benannt sein könnte.
  • Euterbach-Wald. Postuliert wird ein Zusammenhang mit dem Namen des „Euterbaches“, also etwa Waldgebirge des Euterbaches. Diese Erklärung wirft allerdings unmittelbar die Frage nach der Herkunft des Wortes „Euterbach“ auf.
  • Öder Wald. Es könnte eine Verwandtschaft mit dem Wort öde (leer, verlassen, einsam) in der Bedeutung „dünn besiedelt“ bestehen.
  • Odem-Wald. Die Herkunft von Odem (Nebenform von Atem), so eine weitere Vermutung, soll auf Winde hindeuten, die irgendwelchen Göttern als Atem zugeordnet waren. Dies lässt indessen die Frage offen, wie im allgemeinen Sprachgebrauch zwar Odem zu Atem, Odemwald jedoch zu Odenwald wird. Außerdem fand das Wort Odem erst durch Luthers Bibelübersetzung Verbreitung.[52]
  • Zu Lehen gegebener Wald. Der Lokalhistoriker Karl Christ stellte eine Verbindung zu ahd. odan (= verleihen) her und vermutete, dass der Odenwald der „Wildbannwald“ sei, den der Frankenkönig Dagobert I. (bestätigt durch Pipin und Karl den Großen) dem Bistum Worms verliehen hat. Neben den Formen „Odtonwald“, „Odonewald“, „Odenewald“, „Odonawald“ taucht auch die Schreibweise „Odanwald“ (bei Einhard) auf.[53]
  • Waldbesitz. Eine weitere, die Deutung von Karl Christ zu „verleihen“ vertiefende Namensdeutung nennt ōd (Od) bzw. Ed (altenglisch Ead) als altes Wort für Eigentum bzw. Besitz, wie es im Namen Otto bzw. Odo und in Allod vorkommt, dem altniederfränkischen sowie altsächsischen Begriff für gemeinschaftlichen (all-)Besitz. Das ōd wäre demnach zu Oden-Wald geworden, eigentlich schlicht Wald-Eigentum, Waldbesitz.
  • Ottos Wald. Ein bedeutender Geograph des 16. Jahrhunderts, Sebastian Münster, ähnlich Karl Noack Anfang des 20. Jahrhunderts, sieht als Namensgeber möglicherweise einen, allerdings nicht überlieferten, Fürsten Otto (bzw. Odo → Odos Wald). Münsters Resümee seiner Bemühungen ist allerdings: „Warumb diese Landschaft der Otenwald heißt, hab ich eigentlichen nicht mögen erfahren.“[53]

Sagen und Legenden

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Die zahlreichen Volkssagen[54] aus dem Odenwald[55][56] sind meistens an bestimmte Orte (Burg, Stadt, Felsen, Weg usw.) gebunden (Lokalsage) und erzählen:

Die Lokalsage verbindet sich in einigen Erzählungen einmal mit der Natursage, in der dämonische Wesen (z. B. Ritter Georg tötet in der Nähe des Frankensteins den menschenfressenden Lindwurm) und Naturgeister (als Fuchs auftauchender Wassergeist bei Niedernhausen, Meerweiblein in den Meerwiesen von Walldürn) auftreten, und zweitens mit der Geschichtssage, die anekdotenhaft historische Personen und Originale porträtiert: Luther und der Graf von Erbach, Raubacher Joggel und der Erbacher Graf, Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt, Räuber Lindenschmidt, Hölzerlips-Stein auf dem Hirschopf bei Weinheim.[57]

 
Wilde Frau (Wildweibchen) mit Einhorn (Straßburg, um 1500)

Drittens geht sie eine Verbindung mit der ätiologischen Sage (Erklärungssage) ein, das heißt, sie erklärt,

  • wieso ein bestimmter Name gegeben wurde (mehrere Wildweibchensteine und Wildleuthäusl im Odenwald, Wilder Mannstein bei Hummetroth, Teufelsstein, Teufelspfad, Opfersteine und Hundsköpfe auf der Juhöhe, Hölzerlips-Stein, Schimmeldewoog für Schönmattenwag, Eberbacher Kuckucke, Brembach und Geierstal bei Vielbrunn) oder eine Redewendung entstand (Fraa vun Bensem),
  • wie sich eine typische landschaftliche Formation bildete (zum Beispiel das Felsenmeer und der Hohenstein bzw. der Felsen auf dem Herrgottsberg bei Darmstadt-Bessungen: durch sich mit Steinblöcken bekämpfende Riesen im ersten und als Racheakt des Teufels für Überlistung im zweiten Fall),
  • wieso eine Burg an einem bestimmten Platz (Minneberg am Neckar) gebaut und nach ihm benannt wurde
  • oder warum man ein für heutige Betrachter geheimnisvolles Steinbild in eine Mauer einfügte (Relief eines Hundes am Portal der Minneburg gegenüber Neckargerach, Buchener Blecker am Stadttor, Breilecker am Tor der Burg Breuberg).

Zwei literarisch bearbeitete Sagenstoffe sind überregional bekannt:

Die Sage vom Rodensteiner, eine Variante der Gespenstergeschichte vom wilden Heer, wurde ursprünglich in den Reichenberger Protokollen (1742–1796) dem „Landgeist“ des „Schnellertsherrn“ zugeschrieben: Bauern im Gebiet um Fränkisch-Crumbach erzählten, sie hätten in stürmischen Nächten in der Luft das Geisterheer von der Burg Schnellerts über das Gersprenztal zur Burg Rodenstein ziehen hören. Sie deuteten dies als Zeichen eines bevorstehenden Krieges. Dieses Motiv des wilden Jägers wird bei der Erklärung der als Hundsköpfe bezeichneten Felsformation auf der Juhöhe (siehe oben) aufgegriffen.

Im berühmten Nibelungenlied (siehe auch Nibelungensage), einem mittelalterlichen Ritterepos mit Sagenkern (Siegfried), spielt der Odenwald als Handlungsort nur in einem Abschnitt eine, für die weitere Handlung allerdings entscheidende, Rolle: Der Drachentöter Siegfried wird bei einem Jagdausflug (anstelle eines ausgefallenen Feldzugs), der von der Burgundenstadt Worms in den Odenwald führt, von Hagen von Tronje an einer Quelle ermordet. Da kein genauer Ort überliefert ist, streiten sich zahlreiche Gemeinden des hessischen Odenwaldes sowie Odenheim im Kraichgau darum, den „echten“ Siegfriedbrunnen zu besitzen.

Verkehr und Tourismus

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Himbächelviadukt der Odenwaldbahn

Straßen

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Der geplante Weiterbau der Odenwaldautobahn (BAB 45) wurde nie verwirklicht, daher ist der Odenwaldkreis, mit allen Vor- und Nachteilen, einer der wenigen völlig autobahnfreien Landkreise.

Durch den Odenwald verlaufen mehrere Bundesstraßen:

Außerdem führen durch den Odenwald die Nibelungen- und die Siegfriedstraße, die teilweise den vorgenannten Straßen folgen.

Eisenbahnen

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Bauwerke

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Zu den sehenswerten Bauwerken im Odenwald und in seinem Südteil Kleiner Odenwald gehören eine Vielzahl von Burgen, Schlössern und Stadtpalästen in drei Bundesländern:

Daneben seien weitere interessante Bauten verschiedener Epochen erwähnt, wie zum Beispiel:
das ergrabene und als Ruine restaurierte Römerkastell bei Würzberg, die Römische Villa Haselburg bei Hummetroth, das Alte Rathaus von Michelstadt und die Einhardsbasilika in Steinbach.

Touristische Naturziele

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  • Unterhalb des 514 m hohen Felsbergs und nördlich von Reichenbach (Lautertal) befindet sich das Felsenmeer, eine weit ausgedehnte Ansammlung von sehr großen Felsbrocken, die schon von den Römern als Steinbruch benutzt wurde.
  • In Eberstadt (Buchen) wurde 1971 eine der bedeutendsten Tropfsteinhöhlen Süddeutschlands entdeckt. Sie ist für Besucher zugänglich.
  • Um den Katzenbuckel führt der Kristall-Lehrpfad, der anschaulich vulkanische Entwicklungen im Odenwald zeigt.
  • Von Höchst im Odenwald aus schlängelt sich die Obrunnschlucht als romantischer Märchenpfad in Richtung Rimhorn mit zahlreichen Modellbauten (Schlössern, Burgen und Mühlen) talaufwärts.
  • Beim hessischen Hainstadt (zu Breuberg) im Mümlingtal befindet sich ein Steinbruch, der von den Odenwälder Kletterfreunden zum Klettern eingerichtet wurde; es gibt dort einen kurzen mit Drahtseilen gesicherten Klettersteig. Die Kletterfreunde sorgen dafür, dass die Wege gepflegt werden. Der Steinbruch liegt im Einzugsbereich der Sektion Darmstadt-Starkenburg des Deutschen Alpenvereins.

Der Odenwald ist durch ein über 10.000 km umfassendes Streckennetz von Wanderwegen erschlossen:

Wintersport

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Trotz häufigen Schneemangels kommen die Skigebiete des Odenwaldes auf einige Betriebstage im Jahr. Gespurte Loipen sind zahlreich vorhanden. Auch Abfahrtslauf ist möglich.[60]

  • Auf der Neunkircher Höhe befanden sich eine Abfahrt und ein Skilift (seit 2010 Betrieb eingestellt).
  • Beerfelden besitzt mehrere Abfahrten und fünf Loipen mit bis zu sieben Kilometern Länge, die durch einen Skilift und eine Flutlichtanlage erschlossen sind.
  • Im Birkenauer Ortsteil Schnorrenbach bestand die Möglichkeit, im Sommer Grasski auszuüben, im Winter waren zudem Ski- und Liftbetrieb mit Flutlicht möglich. Mittlerweile ist der Betrieb eingestellt und die Anlage zurückgebaut.[61]
  • Auf der Tromm gibt es eine Abfahrt und mehrere Rundloipen. Ein Skilift brannte 2004 aus und ist seitdem nicht mehr in Betrieb.
  • Unterhalb des Aussichtsturms auf dem Katzenbuckel ist eine Skisprungschanze mit Matten in Betrieb. Außerdem gibt es hier im schneesichersten Gebiet des Odenwaldes vier Langlaufloipen unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit.
  • Um die Orte Vielbrunn, Würzberg und Rothenberg werden bei sicherer Schneelage für den Langlauf mehrere Kilometer Loipen gespurt.
  • Auf dem Hardberg befindet sich die 900 Meter lange Hardbergpiste mit Skilift.
  • Weitere Wintersportmöglichkeiten gibt es in Michelstadt und Erbach.

Der Odenwald (im lokalen Dialekt: Ourewald)[62] ist das Übergangsgebiet zwischen rheinfränkischen Dialekten im Westen, Norden und Zentrum des Odenwaldes und südfränkischen im Süden und Osten, bzw. übergeordneten Gliederung zwischen den mitteldeutschen und den oberdeutschen Sprachen. Die pfälzischen Mundartvarianten des Rheinfränkischen werden Odenwälderisch genannt, die südfränkischen Odenwäldisch. Im badischen Gebirgsteil im Südwesten ist eine Untergruppe des Pfälzischen, das Kurpfälzische, im nordwestlichen Odenwald das Südhessische verbreitet.

Über den Odenwald wurden mehrere Lieder geschrieben:

  • Es steht ein Baum im Odenwald[63]
  • Tief im Odenwald (Das Odenwaldlied)[64]
  • Der Bauer aus dem Odenwald[65]
  • Es regt sich was im Odenwald[66]
  • Mädchen aus dem Odenwald (Gitti und Erika)
  • Der Schluckspecht aus dem Odenwald (Adam und die Micky’s)
  • Mit dem Fahrrad durch den Odenwald (Adam und die Micky’s)
  • Wir sind die Ourewäller
  • Finger weg (vom Odenwald) (Gerd Knebel + Mädness)
  • Odenwald (Egotronic + Johnny Weltraum)
  • Oureweller (Dietmar Diamant)[67]

Persönlichkeiten

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Bekannte Personen die im Odenwald geboren wurden, aufwuchsen oder wirkten:

Literatur

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Monographien und Anthologien

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  • Thomas Biller/Achim Wendt: Burgen und Schlösser im Odenwald. Ein Führer zu Geschichte und Architektur. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2.
  • Heinz Bischof: Odenwald. 3., überarbeitete Auflage. Goldstadtverlag, Pforzheim 2004, ISBN 3-89550-313-4.
  • Georg Bungenstab (Hrsg.): Wälder im Odenwald – Wald für die Odenwälder. Dokumente aus 150 Jahren Eberbacher Forstgeschichte. Staatliches Forstamt Eberbach, Eberbach 1999, 288 S.
  • Otmar A. Geiger: Sagenhafter Odenwald. Ein Führer durch das Reich der Nibelungen zwischen Worms und Würzburg. Schimper, Schwetzingen 2000, ISBN 3-87742-152-0.
  • Walter Hotz: Odenwald und Spessart (Deutsche Lande Deutsche Kunst). 2. Auflage, München/Berlin 1974.
  • Keller, Dieter/Keller, Uwe/Türk, Rainer: Der Odenwald zwischen Himmel und Erde. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2003, ISBN 978-3-89735-187-5.
  • Ludwig Kramarczyk: Odenwald und Bergstraße. Regio Verlag Glock & Lutz. Sigmaringendorf 1987, ISBN 3-8235-1009-6.
  • Marco Lichtenberger: Saurier aus dem Odenwald. Jens Seeling Verlag. Frankfurt 2007, ISBN 3-938973-04-8.
  • Erwin Nickel: Odenwald. Vorderer Odenwald zwischen Darmstadt und Heidelberg. Bornträger, Berlin/Stuttgart 1985 (Sammlung geologischer Führer 65).
  • Andreas Stieglitz: Wandern im Odenwald und an der Bergstraße. Aus der Reihe DuMont aktiv. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2005, ISBN 3-7701-5015-5.
  • Seipel, Herbert Stephan: Faszination Odenwald. Eine Bilderreise zur Kulturgeschichte des Odenwaldes. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, ISBN 978-3-89735-140-0.
  • Winfried Wackerfuss (Hrsg.): Zu Kultur und Geschichte des Odenwaldes. 2. unveränderte Auflage 1982. Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 1982, ISBN 3-922903-01-0.
  • G. C. Amstutz, S. Meisl, E. Nickel (Hrsg.): Mineralien und Gesteine im Odenwald. Der Aufschluss. Sonderband 27, Heidelberg 1975, Mineralien und Gesteine im Odenwald, auf handle.net (PDF; 20,2 MB)

Periodika

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  • Breuberg-Bund (Hrsg.): Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften. Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 1977 ff.
  • Breuberg-Bund (Hrsg.): Der Odenwald. Vierteljahreszeitschrift des Breuberg-Bundes mit Beiträgen zur Geschichte, Volkskunde, Kunstgeschichte und Geographie des Odenwaldes und seiner Randlandschaften. Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 1953 ff.
  • Kreisarchiv des Odenwaldkreises (Hrsg.): Gelurt. Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte. Odenwaldkreis, Erbach 1994 ff.
  • Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstrasse (Hrsg.): Geschichtsblätter Kreis Bergstraße. Laurissa, Lorsch 1971 ff.
  • Dieter Wolf: „Der Odenwälder“ in der „Sammlung Heil“ in Butzbach. Vorbemerkung im Nachdruck der Zeitschrift „Der Odenwälder“ durch die Stadt Michelstadt 1998. Hrsg. Magistrat der Stadt Michelstadt (Michelstadt 1998), S. XIX–XXII.

Sonstige Literatur

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  • Georg Schäfer: Die Falschmünzer im Weschnitztal oder Die silbernen Glocken von Mörlenbach. (Stuttgart 1896)
  • Adam Karrillon: Michael Hely. (Berlin 1900/1904)
  • Adam Karrillon: Die Mühle zu Husterloh. (Berlin 1906)
  • Franz Schwalbach: ’s Millersch Liss'l vunn Michel'boch. Heiteres Volksstück mit Musik und Gesang in 3 Akten: Ourewölla Lieb, de Hondstraich, de Hochzigzugg. (Darmstadt 1908)
  • Adam Karrillon: Adams Großvater. Berlin 1917
  • Adolf Schmitthenner: Das deutsche Herz. 3. Auflage. Stadt Hirschhorn, Hirschhorn 1999, ISBN 3-927409-00-6 (Erstausgabe 1927)
  • Werner Bergengruen: Das Buch Rodenstein. 3. Auflage. Insel, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-458-33493-9 (Erstausgabe 1908)

Allgemeine Quellen

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Wikiquote: Odenwald – Zitate
Commons: Odenwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Odenwald – Reiseführer
Portal: Odenwald – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Odenwald
Wikisource: Odenwald – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  3. Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  4. Horst Mensching, Günter Wagner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 152 Würzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 5,3 MB)
  5. Josef Schmithüsen: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. → Online-Karte (PDF; 5,1 MB)
  6. Dieser Zahlenwert entstammt dem BfN-Steckbrief; erkennbar ist die dortige Einzeichnung jedoch ungenau und kreuzt mehrfach die Flussläufe.
  7. Der Winterhauch ist auf den Blättern Karlsruhe und Darmstadt eingezeichnet und müsste sich nach der Einzeichnung auf Blatt Darmstadt noch zu kleinen Teilen auf Blatt Würzburg, bis unmittelbar westlich Walldürns, fortsetzen; dort ist der Naturraum jedoch nicht eingezeichnet bzw. dem Vorland des Hinteren Odenwaldes eingegliedert.
  8. Der Katzenbuckel liegt unmittelbar an der Nahtstelle zwischen 144.6 und 144.5. Merkwürdigerweise ist sein Gipfelbereich auf Blatt Karlsruhe der Einheit 144.6 zugeordnet, die jedoch in unmittelbarer Näle nur aus Talungen besteht. Es handelt sich vermutlich um einen Einzeichnefehler.
  9. Der Hart liegt an der westlichen Nahtstelle zu 144.60.
  10. Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens (Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturräume Hessens, Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie – die Bezeichnung auf Blatt Darmstadt desselben Autoren war Zentraler Hinterer Odenwald gewesen.
  11. Auf Blatt Darmstadt ist der Naturraum versehentlich als 144.00 eingezeichnet; auf Blatt Karlsruhe ist er der einzige im Kartenausschnitt liegende Teil von 144.6 und als 144.6 Zertalter Sandstein-Odenwald eingezeichnet.
  12. Der Salzlackenkopf liegt an der östlichen Nahtstelle zu 144.5.
  13. Der Hohwald liegt unmittelbar an der Nahtstelle von 144.60 zu 144.61.
  14. Der Name „Zellerkopf“ ist in der Karte des Deutschen Reiches 1:200.000 und somit auch auf der Naturraumkarte, Blatt Darmstadt, eingezeichnet; auf jüngeren Karten ist oft kein Name verzeichnet.
  15. Das Obere Mudtal ist auf Blatt Darmstadt eingezeichnet und müsste sich nach dortiger Einzeichnung noch zu minimalen Teilen auf Blatt Würzburg, bis nordwestlich Walldürns, fortsetzen; dort ist die Talung jedoch nicht eingezeichnet.
  16. Blatt Würzburg: 144.1
  17. Blatt Würzburg: 144.0
  18. a b c Die Aufteilung des kristallinen Odenwald in den Nordwestteil, die Senke und den fließend in den Sandsteinodenwald übergehenden Teil ist nicht explizit Teil der naturräumlichen Gliederung, dient jedoch der besseren Orientierung
  19. In der Karte von Blatt Darmstadt ist der Neutsche Rücken versehentlich mit der Nummer 145.7 deklariert.
  20. a b Topographische Wanderkarte Grasellenbach/Wald-Michelbach, Blatt 2, M = 1:20.000, Hrsg. Gemeindevorstände der Gemeinden Grasellenbach Wald und Michelbach, Druck Geisenheim
  21. Touristikkarte/Wanderkarte Naturpark Bergstraße-Odenwald – Weinheim-Eberbach, Blatt 2 (104), M = 1:50.000, Fietz Verlag, 1978
  22. Erwin Nickel: Odenwald – Vorderer Odenwald zwischen Darmstadt und Heidelberg. Sammlung geologischer Führer (2. Aufl.) 65, Borntraeger, Berlin 1985.
  23. T. Will, Esther Schmädicke: A first find of retrogressed eclogites in the Odenwald Crystalline Complex, Mid-German Crystalline Rise, Germany: evidence for a so far unrecognised high-pressure metamorphism in the Central Variscides. In: Lithos (2001), Nr. 59, S. 109–125.
  24. Hochdruck-Metamorphose im Odenwald, auf univis.uni-erlangen.de
  25. Wolfgang Franke: The mid-European segment of the Variscides: tectono-stratigraphic units, terrane boundaries and plate tectonic Evolution. Geol. Soc. London Spec. Publ., 179, S. 35–61, 2000.
  26. R. Altherr u. a.: Plutonism in the Variscan Odenwald (Germany): from subduction to collision. Int. J. Earth Sci. 88, S. 422–443, 1999.
  27. A. P. Wilner u. a.: Tectono-thermal evolution of a part of a Variscan magmatic arc: the Odenwald in the Mid-German Crystalline Rise. Geol.Rdsch. 80, S. 369–389, 1991.
  28. Eckardt Stein u. a.: Geologie des kristallinen Odenwalds – seine magmatische und metamorphe Entwicklung In: Jahresberichte und Mitteilungen Oberrheinischer Geologischer Verein, N. F.83, S. 89–111, 2001.
  29. M. Okrusch u. a.: The Odenwald, Germany: Variscan metamorphic evolution and igneous events. Eur. J. Mineral. 12, Beih. 2, S. 45–89, 2000.
  30. H. Kirsch u. a.: Age of intrusion and rapid cooling of the Frankenstein gabbro (Odenwald, SW-Germany) evidenced by 40Ar/39Ar and singlezircon 207Pb/206Pb measurements. Geol. Rundschau 77: S. 693–711, 1988.
  31. Carlo Dietl: Structural and Petrologic Aspects of the Emplacement of Granitoid Plutons: Case Studies from the Western Margin of the Joshua Flat-Beer Creek-Pluton (White-Inyo Mountains, California) and the Flasergranitoid Zone (Odenwald, Germany). Diss. Heidelberg 2000.
  32. Eckardt Stein: Untersuchungen zur Genese der Flasergranitoid Zone des zentralen Odenwaldes – Magmatische und/oder tektonische Gefüge. Z. geol. Wiss. 24, S. 573–583, 1996.
  33. A. K. Schmitt u. a.: The onset and origin of differentiated Rhine Graben volcanism based on U-Pb ages and oxygen isotopic composition of zircon. Europ. J. Mineral. 19, S. 849–857, 2007.
  34. G. Frenzel: Die Nephelingesteinsparagenese des Katzenbuckels im Odenwald. Aufschluß Sonderband 27, 213–228, Heidelberg 1975.
  35. Darmstädter Echo, 19. Mai 2014, S. 1 ff.
  36. Die Erdbebenserie im Süden von Hessen 2014/2015 auf juskis-erdbebennews.de
  37. U. Mann u. a.: Influence of oxygen fugacity on mineral compositions in peralkaline melts: The Katzenbuckel volcano, Southwest Germany. Lithos 91, S. 262–285, 2006.
  38. Michael Fettel: Bergbaugeschichte des Odenwaldes. In: G. C. Amstutz u. a. (Hrsg.): Mineralien und Gesteine im Odenwald. Der Aufschluss, Sonderband 27, S. 267–280, Heidelberg 1975.
  39. Zum Bergbau im Odenwald siehe Nickel, Erwin: Odenwald. Vorderer Odenwald zwischen Darmstadt und Heidelberg. Bornträger, Berlin/Stuttgart 1985 (Sammlung geologischer Führer 65), S. 56–60; Mössinger, Friedrich: Bergwerke und Eisenhämmer im Odenwald. Heppenheim 1957 (Schriften für Heimatkunde und Heimatpflege im Starkenburger Raum 21/22).
  40. Zum Grab und zur zeitlichen Einordnung siehe Roland Wiermann: Getrennt und doch vereint. Archäologie in Deutschland 5/2003 S. 26f.
  41. Fritz-Rudolf Herrmann, Albrecht Jockenhövel: Die Vorgeschichte Hessens. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0458-6, S. 186 f.
  42. a b Gemeindevorstand der Gemeinde Brensbach: Brensbach - Eine Zeitreise Brensbach 2022, ISBN 978-3-00-072862-4
  43. Zur Bestattung siehe Fritz-Rudolf Herrmann: Die villa rustica „Haselburg“ bei Hummetroth.² Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 2001. (Archäologische Denkmäler in Hessen, 55), ISBN 3-89822-055-9, S. 13.
  44. Fritz-Rudolf Herrmann u. Albrecht Jockenhövel: Die Vorgeschichte Hessens. Konrad Theiss Verlag Stuttgart, 1990, ISBN 3-8062-0458-6, S. 332.
  45. Zu wenigen Funden aus Südhessen insgesamt siehe W. Jorns: Neue Bodenurkunden aus Starkenburg. Bärenreiter, Kassel 1953, S. 90–97.
  46. Siehe Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Theiss, Stuttgart 1984, ISBN 3-8062-0328-8
  47. Z. B. CIL 13, 06511, CIL 13, 06514, CIL 13, 06517, CIL 13, 06518
  48. Zur Haselburg siehe Dietwulf Baatz: Hummetroth. Röm. Gutshof Haselburg. In: Fritz-Rudolf Herrmann und Dietwulf Baatz (Hrsg.): Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe der Auflage von 1982, Hamburg 1989, ISBN 3-933203-58-9, S. 360–362 oder Fritz-Rudolf Herrmann: Die villa rustica „Haselburg“ bei Hummetroth. 2. erweiterte und ergänzte Auflage. Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 2001. (Archäologische Denkmäler in Hessen, 55), ISBN 3-89822-055-9; Zu den zahlreichen kleineren Fundstellen bietet immer noch eine gute Übersicht Friedrich Mössinger: Die Römer im Odenwald. Südhessische Post, Heppenheim 1954. (Schriften für Heimatkunde und Heimatpflege im südhessischen Raum, 13/14).
  49. „Die territoriale Entwicklung des Kurfürstentums Trier an Rhein und Lahn“. Geschichtlicher Atlas von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  50. D. Berger: Duden. Geographische Namen in Deutschland. Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen und Gewässern, 2. überarb. Aufl., Mannheim u. a. 1999, S. 219.
  51. Duden Etymologie. Bibliographisches Institut Mannheim, 1963, S. 476.
  52. Duden Etymologie. Bibliographisches Institut Mannheim, 1963, S. 37.
  53. a b Karl Morneweg: Offizieller Führer des Odenwald-Klubs durch den Odenwald und die Bergstrasse. Ravenstein, Frankfurt am Main 1926, S. 33.
  54. Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur (= Kröners Taschenausgabe. Band 231). 8., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-23108-5.
  55. Walter Albach, Albert Allgöwer: Sagen und Geschichten aus dem Odenwald. Metz, Tübingen 1981
  56. Gundula Hubrich-Messow (Hrsg.): Sagen und Märchen aus dem Odenwald. Husum 1993.
  57. Eine Verwitterungsform deutete man als Fußabdruck des vom Räuber angeblich getöteten Opfers; siehe auf dem Bild links unten →Weschnitzpluton
  58. Wanderung auf dem Neckarsteig – Neckarsteig (Odenwald), auf weitwanderungen.de
  59. Odenwald-Madonnen-Radweg (Memento vom 3. April 2018 im Internet Archive), abgerufen am 8. Dezember 2016, auf radsüden.de
  60. Wintersportmöglichkeiten im Odenwald, auf outback-magazin.de
  61. Skifahren Schnorrenbach – Löhrbach (Birkenau) abgerufen am 15. Februar 2021
  62. Christina Kolb. In: Darmstädter Echo, Samstag, 28. September 2019, S. 24.
  63. Tobias Widmaier: Es steht ein Baum im Odenwald (2012). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon
  64. Theo Mang, Sunhilt Mang (Hrsg.): Der Liederquell. Noetzel, Wilhelmshaven 2007, ISBN 978-3-7959-0850-8, S. 419–420.
  65. Der Bauer aus dem Odenwald, Text und Melodie auf einer privaten Webseite.
  66. Es regt sich was im Odenwald (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive), Text und Melodie auf der Website des Katholischen Studentenvereins Markomannia Münster im KV.
  67. Dietmar Diamant Mussig: Dietmar Diamant - Oureweller. 21. Juli 2023, abgerufen am 2. September 2024.