„Björn Kircheisen“ – Versionsunterschied

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Version vom 4. Januar 2015, 11:50 Uhr

Björn Kircheisen
[[Datei:Björn Kircheisen während des Sommer Grand Prix in Steinbach-Hallenberg|240px|{{{bildbeschreibung}}}]]

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 6. August 1983
Geburtsort ErlabrunnDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Beruf Polizeimeisteranwärter
Karriere
Verein WSV Johanngeorgenstadt
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 8 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 6 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Salt Lake City 2002 Team
Silber Turin 2006 Team
Bronze 2010 Vancouver Team
Silber 2014 Sotschi Team
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 2003 Val di Fiemme Team
Silber 2005 Oberstdorf Team
Silber 2005 Oberstdorf Einzel
Silber 2007 Sapporo Team
Bronze Sapporo 2007 Sprint
Silber 2009 Liberec Team
Silber 2009 Liberec Einzel NH
Silber 2011 Oslo Team NH
Silber 2011 Oslo Team LH
Bronze 2013 Val di Fiemme Einzel NH
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 2001 Karpacz Team
Gold 2002 Schonach Einzel
Gold 2002 Schonach Team
Gold 2003 Sollefteå Einzel
Gold 2003 Sollefteå Team
Gold 2003 Sollefteå Sprint
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 10. Februar 2001
 Weltcupsiege (Einzel) 16  (Details)
 Gesamtweltcup 03. (2002/03, 2005/06)
 Sprintweltcup 03. (2002/03, 2005/06)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 6 12 7
 Sprint 8 1 4
 Massenstart 2 1 1
 Team 4 4 1
 Teamsprint 0 1 0
letzte Änderung: 3. Januar 2015

Björn Kircheisen (* 6. August 1983 in Erlabrunn) ist ein deutscher Nordischer Kombinierer.

Werdegang

Kircheisen ist Polizeimeisteranwärter und dem Leistungssportförderprojekt der Bundespolizei, dem Bad Endorfer Modell, angehörig. Er startet für den WSV Johanngeorgenstadt, den Verein seiner Heimatstadt im Erzgebirge, und trainiert im Landesleistungszentrum Klingenthal. Sein internationales Debüt gab Kircheisen zur Saison 1999/00 im B-Weltcup der Nordischen Kombination. Beim Sommer-Grand-Prix 2000 ging er erstmals im A-Nationalkader an den Start. Am 21. Januar 2001 gelang ihm in Klingenthal sein erster B-Weltcup-Erfolg. Auch in Karpacz war er als Zweiter aufs Podium gelaufen. Bei der folgenden Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaft 2001 an gleicher Stelle gewann er mit der Mannschaft im Massenstart die Goldmedaille.

Gut eine Woche später gab er in Liberec am 10. Februar 2001 sein Debüt im Weltcup der Nordischen Kombination. Als 14. gelang ihm auf Anhieb eine gute Top-20-Platzierung und damit auch der Gewinn der ersten Weltcup-Punkte. Zum Beginn der Saison 2001/02 stand er überraschend in Kuopio im Einzel erstmals auf dem Podest in einem Weltcup-Rennen. Auch im Sprint zeigte er als Fünfter eine gute Leistung. Im Januar 2002 belegte er im Val di Fiemme zweimal den dritten Rang. Bei der folgenden Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2002 in Schonach im Schwarzwald sicherte er sich im Einzel und auch im Teamwettbewerb die Goldmedaille.

Nach dem Junioren-WM-Erfolg reiste Kircheisen als Teil der Mannschaft zu den Olympischen Winterspielen 2002 nach Salt Lake City. Nachdem er im Einzel einen sehr guten fünften Rang erreichte, gewann er mit dem Team die Silbermedaille. Im Sprint belegte er den neunten Platz. Zurück im Weltcup gelangen ihm bis zum Ende der Saison ausschließlich Punkteplatzierungen. In die Saison 2002/03 begann Kircheisen nach schwachen Ergebnissen beim Sommer-Grand-Prix überraschend mit dem dritten Platz in Kuusamo. Nur wenige Tage später feierte er in Trondheim die ersten drei Weltcupsiege bei drei Weltcuprennen in Folge.[1] Es blieben für einige Jahre jedoch die einzigen Weltcupsiege.

Bei den Nordischen Junioren-Weltmeisterschaften 2003 in Sollefteå sicherte sich Kircheisen in beiden Einzel- sowie im Mannschaftswettbewerb den Titel und nahm somit drei Goldmedaillen mit nach Hause. Bei der folgenden Nordischen Skiweltmeisterschaft 2003 im Val di Fiemme sicherte er sich gemeinsam mit Thorsten Schmitt, Georg Hettich und Ronny Ackermann erneut die Silbermedaille hinter den erfolgreichen Österreichern. Zurück im Weltcup bewies Kircheisen seine gute Form noch einmal mit Rang drei in Oslo. In der Weltcup-Gesamtwertung erreichte er am Ende einen sehr guten dritten Platz. Auch in der Sprint-Weltcup-Wertung lag er auf Rang drei.

In der Folge musste Kircheisen mit deutlichen Leistungseinbrüchen kämpfen. Erst zur Saison 2004/05 konnte er sich langsam wieder zurück an die Weltspitze kämpfen. So landete er ab Januar 2005 wieder zunehmend in den Top 10. In Pragelato belegte er nach Rang zwei mit der Mannschaft auch im Sprint als Dritter einen Podestplatz. Bei der folgenden Nordischen Skiweltmeisterschaft 2005 in Oberstdorf überraschte Kircheisen bereits im ersten Einzelwettbewerb mit dem Gewinn der Silbermedaille. Auch im Mannschaftswettbewerb hielt er mit dem Team die Silbermedaille in den Händen. Eine weitere Medaille verpasste er im Sprint als Vierter nur knapp.

Am 5. März 2005 gelang Kircheisen in Lahti sein vierter Weltcupsieg. In die Olympia-Saison 2005/06 startete er schwach, konnte sich aber im Januar 2006 erneut zurück in die Weltspitze kämpfen. Im Gundersen Einzel in Harrachov stand er als Zweiter auch wieder auf dem Podium. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin bleib er in beiden Einzelwettbewerben als Siebenter außerhalb der Medaillenrängen, sicherte sich aber wie bereits 2002 mit der Mannschaft erneut Silber. Bei der vorletzten Weltcup-Station in Oslo gewann Kircheisen erneut das Sprintrennen. Wie bereits 2002/03 beendete er die Saison erneut auf Rang drei der Weltcup-Gesamtwertung sowie der Sprint-Weltcup-Wertung.

Im Sommer gelang Kircheisen beim Massenstart in Klingenthal sein erster Sommer-Sieg. In die Saison 2006/07 startete Kircheisen erneut durchwachsen. Erst bei der letzten Weltcup-Station vor der Weltmeisterschaft gelang ihm in Zakopane mit Rang drei im Massenstart und dem Sieg im Sprint wieder ein Top-Ergebnis, weshalb er gestärkt zur Nordischen Skiweltmeisterschaft 2007 nach Sapporo reiste. Nachdem er sich dort Bronze im Sprint sicherte, gewann er mit der Mannschaft erneut Silber. Im März feierte Kircheisen in Lahti seinen insgesamt achten Weltcup-Sieg.

Auch in die Saison 2007/08 startete Kircheisen wieder erfolgreich. So gewann er das Sprint-Rennen in Kuusamo und stand als Zweiter auch im Einzel von Trondheim wieder auf dem Podium. In Ramsau am Dachstein feierte Kircheisen erneut zwei Weltcup-Siege, jedoch konnte er bis zum Ende der Saison an diese Erfolge nicht mehr anknüpfen. Jedoch schaffte er es in der Saison 2008/09 erneut zurück in die Weltspitze. Nach zwei Einzel- und einem Teamweltcup-Sieg belegte er nach Abschluss der Saison den vierten Gesamtrang. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 gewann Kircheisen mit der Mannschaft erneut Silber und war auch im Einzel von der Großschanze erfolgreich und wurde Zweiter.

Zur Olympia-Saison 2009/10 kämpfte Kircheisen erneut mit konstanter Leistung. Jedoch gewann er in Ramsau erneut einen Weltcup und stand als Dritter in Oberhof auch dort wieder auf dem Podium. Mit der Mannschaft gewann er wenig später den Team-Weltcup in Schonach. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver reichte es für Kircheisen im Mannschaftswettbewerb nach zwei Silbermedaillen 2002 und 2006 erstmals nur für Bronze. In den beiden Einzelwettbewerben blieb er als 20. und 22. ohne jede Chance auf eine Medaille.

Ein Jahr später bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2011 in Oslo konnte er in den Einzelwettbewerben ebenfalls nicht mehr in der Weltspitze landen. Jedoch gewann er in beiden Teamwettbewerben erneut zwei Silbermedaillen mit der Mannschaft. Im ersten Weltcup nach der Weltmeisterschaft gewann er in Lahti seinen 15. Einzelweltcup. Jedoch konnte Kircheisen mit seinen mittlerweile knapp 30 Jahren keine konstanten Top-Leistungen mehr erreichen. Oftmals musste er sich mit Platzierungen außerhalb der Top 10 zufriedengeben.

Kurz vor der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2013 im Val di Fiemme gelang Kircheisen in Almaty gelang Kircheisen der Sieg im Gundersen Einzel, nachdem er zuvor bereits in Sotschi mit der Mannschaft erfolgreich war. Bei der Weltmeisterschaft selbst sicherte sich Kircheisen noch einmal Bronze im Gundersen-Einzel von der Normalschanze. Mit der Mannschaft verpasste er als Sechster erstmals deutlich eine Medaille im Teamwettbewerb.

Zur Saison 2013/14 gelang Kircheisen in Tschaikowski bei Abwesenheit der Weltcupbesten zweimal ein zweiter Platz. Nach drei erfolg- und punktlosen Starts in Chaux-Neuve und Seefeld in Tirol konnte er in Oberstdorf als Siebenter noch einmal einen Top-10-Platz erreichen und gehörte, nachdem er am 19. Januar 2014 das fünfte und letzte deutsche Kombinierer-Olympia-Ticket vom Bundestrainer bekam[2], bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zum vierten Mal zum Kader der Deutschen Olympiamannschaft. Nachdem er im Gundersen-Einzel als Vierter nur knapp das Podium und eine Medaille verpasste, sicherte sich Kircheisen gemeinsam mit Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Fabian Rießle im Teamwettbewerb die Silbermedaille.

Er ist mit der Snowboard-Weltmeisterin Isabella Laböck liiert.[3]

Erfolge

Olympische Winterspiele

Weltmeisterschaften

Weltcup-Siege

Nr. Datum Ort Land Disziplin
1
6. Dezember 2002 Trondheim Norwegen Norwegen Sprint
2
7. Dezember 2002 Trondheim Norwegen Norwegen Gundersen
3
8. Dezember 2002 Trondheim Norwegen Norwegen Sprint
4
5. März 2005 Lahti Finnland Finnland Gundersen
5
5. März 2006 Lahti Finnland Finnland Sprint
6
12. März 2006 Oslo Norwegen Norwegen Sprint
7
4. Februar 2007 Zakopane Polen Polen Sprint
8
10. März 2007 Lahti Finnland Finnland Sprint
9
1. Dezember 2007 Kuusamo Finnland Finnland Sprint
10
15. Dezember 2007 Ramsau Osterreich Österreich Massenstart
11
16. Dezember 2007 Ramsau Osterreich Österreich Sprint
12
21. Dezember 2008 Ramsau Osterreich Österreich Gundersen
13
10. Januar 2009 Val di Fiemme Italien Italien Massenstart
14
20. Dezember 2009 Ramsau Osterreich Österreich Gundersen
15
11. März 2011 Lahti Finnland Finnland Gundersen
16
9. Februar 2013 Almaty Kasachstan Kasachstan Gundersen

Weltcup-Statistik

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • Platz 1.–3.: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
Platzierung Einzel a Sprint Massenstart Team Gesamt
Sprint Staffel
1. Platz 6 8 2 3 19
2. Platz 12 1 1 4 18
3. Platz 7 4 1 1 13
Top 10 78 28 9 2 12 129
Punkteränge 115 54 16 2 16 203
Starts 133 60 16 2 16 227
Stand: Sasion 2013/14
a 
inkl. Einzelrennen und Gundersen-Einzelstarts
  • Platzierungen im Gesamt-Weltcup:
2001: 50.
2002: 14.
2003: 03.
2004: 39.
2005: 06.
2006: 03.
2007: 06.
2008: 08.
2009: 04.
2010: 10.
2011: 07.
2012: 05.
2012: 11.
2014: 12.

Auszeichnungen

  • 2002 Vogtlandsportler des Jahres 2001
  • 2002 Juniorsportler des Jahres 2002
  • 2003 Sächsische Sportkrone 2002
  • 2003 Juniorsportler des Jahres 2003
  • 2006 Sachsens Sportler 2005

Einzelnachweise

  1. Erster Weltcupsieg für Björn Kircheisen. Frankfurter Allgemeine, 6. Dezember 2002, abgerufen am 1. März 2014.
  2. Nordische Kombination: Die Leiden des Björn Kircheisen. Südwest Presse, 7. Februar 2014, abgerufen am 1. März 2014.
  3. Isabella Laböck und Björn Kircheisen: Ein Traumpaar auf Goldjagd. General Anzeiger, 31. Januar 2014, abgerufen am 1. März 2014.