Eduard von Sachsen-Altenburg
Eduard Karl Wilhelm Christian von Sachsen-Altenburg (* 3. Juli 1804 in Hildburghausen; † 16. Mai 1852 in München) war ein Prinz von Sachsen-Hildburghausen (ab 1826 Prinz von Sachsen-Altenburg), bayerischer Generalleutnant und Kommandant der Kavalleriedivision des I. Armee-Korps in München.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eduard war der jüngste Sohn des Herzog Friedrich von Sachsen-Hildburghausen (1763–1834) (seit 1826 Herzog von Sachsen-Altenburg) aus dessen Ehe mit Charlotte (1769–1818), Tochter des Herzogs Karl II. Ludwig von Mecklenburg-Strelitz. Damit gehörte er dem Haus Sachsen-Hildburghausen an, das 1826 in Haus Sachsen-Altenburg umbenannt wurde. Sein Taufpate war unter anderem Herzog Eduard von Kent, der Vater von Queen Victoria.
Eduard trat in den bayerischen Militärdienst als Rittmeister im 6. Chevaulegerregiment „Herzog Leuchtenberg“. Schließlich wurde er Inhaber des 1. Chevaulegerregiments. An der Spitze eines bayerischen Militärkontingents begleitete er seinen Neffen Otto, den Sohn seiner Schwester Therese, Königin von Bayern, nach Griechenland und wurde hier Gouverneur von Nauplia.[1]
Nach seiner Rückkehr nach Bayern 1834 diente er weiter in der bayerischen Armee und war vom 27. April 1841 bis 30. März 1848 Kommandant der 1. Kavallerie-Brigade. Zwischenzeitlich war Eduard 1844 zum Ritter des Hubertusordens geschlagen worden. Im Schleswig-Holsteinischen Krieg kämpfte er als Führer der bayerischen Armee[2] mit anderen thüringischen Fürsten auf Seiten des Deutschen Bundes und zeichnete sich bei der Eroberung der Düppeler Schanzen aus. Danach wurde er als Generalleutnant am 18. November 1848 zum Kommandanten der Kavalleriedivision des I. Armee-Korps in München ernannt. Diese Position bekleidete er bis zum 30. September 1851.
Er war ein enger Freund seines Schwagers Ludwig I. von Bayern, mit dem er eine umfangreiche schriftliche Korrespondenz geführt hat. Seit 1843 war Eduard Vorsitzender der Münchner Vereins gegen Tierquälerei.[3]
Von seiner Schwester Therese, der er zeit seines Lebens, vor allem in der Lola-Montez-Affäre, sehr nahestand, wurde er finanziell unterstützt, wodurch er in München ein Haus erwerben konnte. Zusammen mit Therese hatte er das Jagdschloss Seidingstadt geerbt, wofür er sich von seiner Schwester auszahlen ließ.
Eduard starb in München und wurde in der Altenburger Fürstengruft beigesetzt.
Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In erster Ehe heiratete Eduard am 25. Juli 1835 in Sigmaringen Amalie (1815–1841), Tochter des Fürsten Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, mit der er folgende Kinder hatte:
- Therese (1836–1914)
⚭ 1864 Prinz August von Schweden, Herzog von Dalekarlien (1831–1873) - Antoinette (1838–1908)
⚭ 1854 Herzog Friedrich I. von Anhalt (1831–1904) - Ludwig (1839–1844)
- Johann (1841–1844)
Eduards zweiter Ehe mit Luise (1822–1875), Tochter des Fürsten Heinrich XIX. Reuß zu Greiz, die er am 8. März 1842 in Greiz geheiratet hatte, entsprangen zwei Kinder:
- Albert (1843–1902)
⚭ 1. 1885 Prinzessin Marie von Preußen (1855–1888)
- ⚭ 2. 1891 Herzogin Helene zu Mecklenburg (1857–1936)
- Marie (1845–1930)
⚭ 1869 Fürst Karl Günther von Schwarzburg-Sondershausen (1830–1909)
Vorfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Ferdinand Schoeppl: Die Herzoge von Sachsen-Altenburg. Bozen 1917. Neudruck: Altenburg 1992, S. 190–191.
- Walter Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918. Lassleben, Kallmünz 1955 (=Münchner historische Studien. Abteilung Bayerische Geschichte, Band 1).
- Bernhard Friedrich Voigt (Hrsg.): Neuer Nekrolog der Deutschen, 1852, Jahrgang 30, Voigt, Ilmenau [u. a.] 1854.
- Eduard. 28). In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 5: Deutschland–Euromos. Altenburg 1858, S. 481–483 (Digitalisat. zeno.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nachlass. Bayerische Staatsbibliothek.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ludwig Ross: Erinnerungen und Mittheilungen aus Griechenland. R. Gaertner, 1863, S. 49.
- ↑ Martin Cohn: Von der Elbe bis zur Tauber. Der Feldzug der preussischen Main-Armee im Deutschen Krieg. Velhagen & Klasing, 1868, S. 101.
- ↑ Deutsche Viertel-Jahrsschrift, Band 22, Ausgaben 3–4, S. 43. (books.google.de)
Personendaten | |
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NAME | Eduard von Sachsen-Altenburg |
ALTERNATIVNAMEN | Eduard von Sachsen-Hildburghausen; Eduard Karl Wilhelm Christian von Sachsen-Altenburg |
KURZBESCHREIBUNG | Prinz von Sachsen-Hildburghausen, Prinz von Sachsen-Altenburg, Gouverneur von Nauplia |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1804 |
GEBURTSORT | Hildburghausen |
STERBEDATUM | 16. Mai 1852 |
STERBEORT | München |
- Friedrich (Sachsen-Altenburg)
- Prinz (Sachsen-Hildburghausen)
- Prinz (Sachsen-Altenburg)
- Herzog zu Sachsen
- Wettiner (Linie Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Hildburghausen)
- Wettiner (Linie Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Altenburg)
- Person in der Schleswig-Holsteinischen Erhebung
- Generalleutnant (Bayern)
- Kavallerist
- Träger des Hubertusordens
- Träger des Militär-Max-Joseph-Ordens
- Träger des Sächsischen Zivilverdienstordens
- Deutscher
- Geboren 1804
- Gestorben 1852
- Mann