Lübbenau/Spreewald
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 52′ N, 13° 58′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oberspreewald-Lausitz | |
Höhe: | 52 m ü. NHN | |
Fläche: | 139,51 km2 | |
Einwohner: | 15.774 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03222 | |
Vorwahlen: | 03542, 03541 (Bischdorf), 035456 (Hindenberg, Klein Radden) | |
Kfz-Kennzeichen: | OSL, CA, SFB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 66 196 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Kirchplatz 1 03222 Lübbenau/Spreewald | |
Website: | www.luebbenau-spreewald.de | |
Bürgermeister: | Helmut Wenzel (parteilos) | |
Lage der Stadt Lübbenau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz | ||
Lübbenau/Spreewald (seit dem 1. Januar 1998, vorher Lübbenau[2][Anm. 1]), niedersorbisch Lubnjow/Błota[3], ist eine Stadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg, etwa 80 km südöstlich von Berlin. Lübbenau liegt in der Niederlausitz und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.
Geografie
Die Stadt Lübbenau liegt im nördlichen Teil des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz etwa 35 Kilometer westlich von Cottbus und etwa 50 Kilometer nördlich der Kreisstadt Senftenberg.
Lübbenau wird als Tor zum Spreewald bezeichnet. Während die Stadt Lübbenau vollständig im Spreewald liegt, zählen der nordöstliche Teil des Stadtgebiets sowie die Ortsteile Lehde und Leipe zum Biosphärenreservat Spreewald. Die Nordostgrenze der Stadt bildet das Große Fließ. Der Ortsteile Hindenberg und Lichtenau liegt im Naturpark Niederlausitzer Landrücken.
Nachbargemeinden
Die Stadt Lübbenau grenzt an folgende Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Lübben (Spreewald), Alt Zauche-Wußwerk und Straupitz (Spreewald) (alle im Landkreis Dahme-Spreewald), Burg (Spreewald) (im Landkreis Spree-Neiße), Vetschau/Spreewald und Calau (im Landkreis Oberspreewald-Lausitz) sowie Luckau (wiederum im Landkreis Dahme-Spreewald).
Stadtgliederung
Die Stadt Lübbenau besteht aus folgenden Ortsteilen und Wohnplätzen (sorbische Bezeichnungen in Klammern):[4]
- Lübbenau/Spreewald (Lubnjow/Błota) mit den Wohnplätzen Neustadt (Nowe město), Stennewitz (Šćenjojce) und Stottoff (Štotup)
- Bischdorf (Wótšowc)
- Boblitz (Bobolce)
- Groß Beuchow (Buchow) mit GT Klein Beuchow (Buchojc)
- Groß Klessow (Klěšow) mit GT Klein Klessow (Klěšojc) und dem Wohnplatz Redlitz (Rědłojce)
- Groß Lübbenau (Lubń) mit den Wohnplätzen Berg (Gora) und Scheddis (Pśedjs)
- Hindenberg (Želnojce)
- Klein Radden (Radync) mit GT Groß Radden (Radyn)
- Kittlitz (Dłopje) mit den GT Eisdorf (Stańšojce), Lichtenau (Lichtnow) und Schönfeld (Tłukom)
- Krimnitz (Kśimnice)
- Lehde (Lědy) mit den Wohnplätzen Dolzke (Dolck), Kaupen (Kupy) und Wotschofska (Wotšowska)
- Leipe (Lipje) mit den Wohnplätzen Dubkowmühle (Dubkowy młyn), Eiche (Duby), Konzaks Horst (Kóńcakowe sedło) und Pohlenzschänke (Polencowa kjarcma)
- Ragow (Rogow)
- Zerkwitz (Cerkwica) mit dem Wohnplatz Kleeden (Kłodna)
Geschichte
Durch die Lage in einem eiszeitlichen Talsandsporn wurde das Gebiet um Lübbenau bereits früh besiedelt. Dies beweisen archäologische Funde aus der Spätmittelsteinzeit und der Jungsteinzeit. Lübbenau erscheint erstmals 1301 als Burg (castrum) Lubenowe, 1315 bezeichnet Lubenaw die Burg mit dem Flecken (castrum cum opido).
Im Jahr 1476 wurde Lübbenau als Städtlein bezeichnet und bekam 1496 das Stadtrecht verliehen. Im 16. Jahrhundert war Lübbenau ein recht unbedeutendes Städtchen. Es gab neben der Stadtkirche noch zwei Kapellen, allerdings kein Rathaus. Außerdem verfügte die Stadt außer dem Torbogen über keine Befestigungsanlagen, da sich die Bewohner auf den Kaupen um Lübbenau schnell in Sicherheit bringen konnten. Die Bewohner Lübbenaus betrieben überwiegend Viehzucht, Obst- und Gemüseanbau, Fischfang sowie Sammelwirtschaft im Spreewald. Handwerksberufe waren nur wenig vertreten.[5]
Im Jahr 1675 gab es in Lübbenau einen Großbrand, bei dem beinahe die gesamte Stadt zerstört wurde. Bei einem weiteren Brand am 15. Mai 1708 wurden 27 Gebäude der Stadt zerstört.[6] Durch die Lage an der Spree gab es im Geschichtsverlauf vier Hochwasser. 1804 wurde der Ortsteil Ragow so hoch überflutet, dass die Bewohner ihre Häuser nur mit Kähnen erreichen konnten.[7]
Während der DDR wurde in der damaligen Maxim-Gorki-Straße (heutige Dammstraße) eine Zweigstelle des VEB Trikotagenwerke Lübben eröffnet. Trotzdem blieb Lübbenau zunächst eine Kleinstadt mit sich schwach entwickelnder Textil- und Lebensmittelindustrie sowie Fremdenverkehrsgewerbe. Mit dem Bau des Kraftwerkes Lübbenau sowie der Eröffnung der Braunkohletagebaue Seese-West und -Ost änderte sich die wirtschaftliche und soziale Struktur in der Stadt erheblich. Durch arbeitsbedingten Zuzug, insbesondere aus den DDR-Bezirken Karl-Marx-Stadt, Magdeburg, Halle und Erfurt stieg die Einwohnerzahl zwischen 1946 und 1976 von 5.626 auf etwa 22.000 Einwohner an. Dazu kamen noch die Bewohner der wegen des Tagebaus aufgegebenen Ortschaften. Zu dieser Zeit wieß Lübbenau einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern sowie Personen im erwerbsfähigen Alter auf. Zwischen 1946 und 1975 wurden in Lübbenau etwa 6.000 ferngeheizte Wohnungen in Plattenbauweise mit der entsprechenden Infrastruktur (Schulen, Kindergärten, Poliklinik, Kaufhaus) in der heutigen Neustadt errichtet. Die Zahl der Schulen erhöhte sich im gleichen Zeitraum auf 7 Stück. Während 1956 in Lübbenau nur 255 Beschäftigte in der Industrie arbeiteten, waren 1971 beinahe 7.000 Beschäftigte in der Industrie tätig.[5]
Die in sozialistischer Bauweise errichtete Neustadt wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren durch Gaststätten, Geschäfte, Sportplätze und Grünanlagen weiter ergänzt und wächst heute im Südwesten bis an den Ortsteil Zerkwitz und den Gemeindeteil Kleeden und im Norden bis an die Landesstraße 49 heran. Die Wohnblöcke der Neustadt werden heute teilweise saniert und von der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH verwaltet.
Bis zum Tod des Pfarrers Christian Friedrich Stempel im Jahr 1867 wurde in Lübbenau für die sorbischsprachigen Einwohner der Stadt sowie der eingepfarrten Orte Leipe, Lehde und Boblitz Gottesdienst auch in niedersorbischer (wendischer) Sprache gehalten.[8] Arnošt Muka ermittelte 1884 für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Lausitz von 3805 Einwohnern 150 Sorben, also einen Anteil von 4 %.[9] Die sorbische Sprache ist in der Lübbenauer Umgebung heute noch durch Gewässer-, Flur-, Familien- und Pflanzennamen zu finden.
Das Kraftwerk Lübbenau, ein Braunkohlekraftwerk mit einer installierten Leistung von 1,3 GW, war 1959 bis 1996 in Betrieb. Es war zu seiner Zeit das größte Dampfkraftwerk Europas. Es wurde 1996 stillgelegt und bis 2010 abgerissen.
Die Stadt Lübbenau/Spreewald hat seit 1998 die Berechtigung, in Verbindung mit dem Gemeindenamen die Bezeichnung „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zu führen. Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“. Ende 2009 wurde Lübbenau als Siegerstadt des bundesweiten Städtewettbewerbs Mission Olympic ausgezeichnet.
Am 1. und 2. September 2012 fand der 13. Brandenburg-Tag in Lübbenau statt.
Eingemeindungen
Am 26. Oktober 2003 wurden die Orte Bischdorf, Boblitz, Groß Beuchow, Groß-Klessow, Groß Lübbenau, Hindenberg, Kittlitz, Klein Radden, Leipe und Ragow eingemeindet.[10]
Bevölkerungsentwicklung
|
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[11][12] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Lübbenau besteht aus 28 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[13]
- CDU: 8 Sitze
- SPD: 8 Sitze
- Alternative Wählergemeinschaft: 5 Sitze
- Die Linke: 5 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 1 Sitz
- Einzelbewerber Jens Teichert: 1 Sitz
Bürgermeister
Helmut Wenzel (parteilos) ist seit 2000 Bürgermeister von Lübbenau.[14] Er wurde in der Bürgermeisterwahl am 16. März 2008 mit 78,9 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt (Wahlbeteiligung 29,1 %).[15] Am 20. März 2016 wurde er für weitere acht Jahre[16] gewählt. Er setzte sich mit 65,6 % der gültigen Stimmen gegen den Kandidaten der AfD Marian von Stürmer durch (34,4 %).[17] Die Wahlbeteiligung lag mit 61,4 % mehr als doppelt so hoch wie 2008.
Wappen
Das Wappen wurde am 13. September 2001 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau ein schwimmender silberner Fisch zwischen drei (1:2 gestellten), sechsstrahligen, silbernen Sternen.“[18]
Die Wappensymbolik der Stadt Lübbenau/Spreewald in Form eines von drei Sternen umgebenen Fisches ist siegelmäßig seit dem 16. Jahrhundert durchgängig nachweisbar.
Das älteste Siegel (aus dem 16. Jahrhundert) ist in von Mülverstedts „Diplomatarium Ileburgense“ (Magdeburg 1877) zu finden. Es zeigt noch die von den früheren Stadtherren, „den Edlen Herren von Ileburg“, übernommenen Sterne in der ursprünglichen Anordnung, nämlich zwei über und einer unter dem Fisch. Demgegenüber ergab die langjährige Zugehörigkeit der Stadt zur Standesherrschaft Lübbenau als Besitztum der Grafen zu Lynar (von 1621 bis ins 19. Jahrhundert) keinen heraldischen Niederschlag auf das Stadtwappen. Auf anderen Siegeln (auch schon aus dem 16. Jh.) wird die heutige Stellung der Sterne überliefert.
Im Laufe der Zeit traten nur Veränderungen im Detail bei der Darstellung der Symbole auf: eine spitzere oder gedrungenere Form der drei Sterne sowie eine unterschiedliche Anzahl von Flossen des Fisches, weshalb dieser der Schmerle oder der Barbe zugeordnet wird.
Auf dem einzigen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv vorhandenen Siegel (an einer Urkunde von 1726) wird der Fisch ohne Bauch- und Rückenflossen wiedergegeben. Auch bei der Tingierung (Farbgebung) lassen sich Abweichungen feststellen. So erscheinen im Standardwerk von Otto Hupp „Deutsche Ortswappen“ (Bremen ca. 1935) die Flossen des Fisches vergoldet. Und in Siemachers großem und allgemeinem Wappenbuch (Städtewappen Bd. II, Nürnberg 1885, S. 154/155) werden die Sterne in Gold beschrieben.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar neu gestaltet.
Städtepartnerschaften
Lübbenau unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Orten:
- Oer-Erkenschwick, Nordrhein-Westfalen, seit 15. September 1990
- Halluin, Frankreich, seit 1. April 2000
- Nowogród Bobrzański (Naumburg am Bober) in Niederschlesien, Polen, seit 1. April 2000
- Pniewy (Pinne), Polen, seit 1. April 2000
- Świdnica (Schweidnitz) in Niederschlesien, Polen, seit 21. Oktober 2005
- Kočevje, Slowenien, seit 8. Januar 2018
Sehenswürdigkeiten und Kultur
In der Liste der Baudenkmale in Lübbenau/Spreewald und in der Liste der Bodendenkmale in Lübbenau/Spreewald stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmale.
Bauwerke
- Schloss Lübbenau (beherbergt ein Hotel) mit Orangerie und Schlosspark
- Evangelische St. Nikolaikirche (barocke Kirche von 1738 bis 1741 erbaut)
- Kirche Lübbenau-Neustadt
- Sankt-Maria-Verkündigung-Kirche
- Klassizistische Bürgerhäuser
- Dorfkirche Hindenberg im Ortsteil Hindenberg
- Dorfkirche Zerkwitz im Ortsteil Zerkwitz
- Gaststätte Wotschofska
- Kursächsische Postmeilensäule
Museen
- Torhaus von 1850 mit Kieferknochen eines Grönlandwals und dem Spreewaldmuseum.
- Freilichtmuseum Spreewaldmuseum Lehde im Ortsteil Lehde
Hafen und Bootsfahrten
Von der größten Hafenanlage im gesamten Spreewald aus, dem Großen Spreewaldhafen Lübbenau, werden Kahnfahrten in den Spreewald angeboten. Abfahrten finden auch an anderen Stellen statt. Die Kähne bestehen traditionell aus Holz, seit den 1970er Jahren aber zunehmend aus Aluminium. Sie werden durch Staken mit Holzstangen vorangetrieben und sind mit Tischen und Bänken für maximal 20 Personen ausgestattet. Viele Anbieter vermieten Kanus, Paddelboote und Canadier.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich am 1. Mai finden auf der Sandbahn von Lübbenau Motorrad-Sandbahnrennen statt. Am ersten Juliwochenende findet das alljährliche Spreewald- und Schützenfest statt. Anfang August jedes Jahres ist die Hansewoche ein beliebter Veranstaltungshöhepunkt. Diese zieht mit dem Hafenfest, den Spreewälder Filmnächten und den Spreewälder Lichtnächten zahlreiche Besucher an. Kulinarisches rund um den Fisch ist Thema der Spreewälder Fischwochen im November.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lübbenau liegt an der Landesstraße L 49 zwischen Lübben und Vetschau. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Autobahndreiecks Spreewald an der A 13 und A 15 mit den Anschlussstellen Lübbenau und Kittlitz an der A 13 sowie Boblitz an der A 15.
Die ehemals durch die Stadt führende Bundesstraße 115 wurde zwischen Lübben und Forst zur Landesstraße 49 herabgestuft. Sie soll mit Umsetzung eines innerstädtischen Verkehrskonzepts verlegt werden; die vier Bahnübergänge in der Stadt sollen höhenfrei ersetzt werden.[19]
Lübbenau liegt an den Bahnstrecken Berlin–Cottbus und Lübbenau–Senftenberg. Am Bahnhof Lübbenau (Spreewald) halten neben Regional-Express- und Regionalbahn-Zügen auch InterCity-Züge.[20]
Linie | Verlauf | Takt (min) | EVU |
---|---|---|---|
IC 56 | Emden – Leer – Oldenburg – Bremen – Hannover – Magdeburg – Berlin – Königs Wusterhausen – Lübbenau (Spreewald) – Cottbus | ein Zugpaar am Tag | DB Fernverkehr |
RE 2 | Wismar – Schwerin – Wittenberge – Berlin-Spandau – Königs Wusterhausen – Lübbenau (Spreewald) – Cottbus | 60 | Ostdeutsche Eisenbahn |
RB 24 | Eberswalde – Bernau – Berlin-Lichtenberg – Berlin Ostkreuz – Königs Wusterhausen – Lübbenau (Spreewald) – Calau – Senftenberg | 60 | DB Regio Nordost |
Das Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde von der Bahn an die örtliche Wohnungsbaugesellschaft verkauft und beherbergt heute ein Reisecenter mit Touristeninfo, Reisebüro, Fahrradverleih und einem Laden mit regionalen Produkten („Spreewald-Shop“). Zudem befindet sich hier eine Erlebnisgastronomie. Das Konzept des Bahnhofs wurde mehrfach ausgezeichnet.[21]
Bildung
Lübbenau verfügt über zehn Kindertagesstätten, sechs davon in städtischer und vier in privater Trägerschaft.[22] Des Weiteren gibt es in Lübbenau drei Grundschulen (Traugott-Hirschberger-Schule, Jenaplanhaus, Werner-Seelenbinder-Grundschule) und eine Oberschule (Ehm-Welk-Oberschule), alle in städtischer Trägerschaft. Daneben gibt es auch ein Gymnasium (Paul-Fahlisch-Gymnasium) sowie eine Förderschule mit den Schwerpunkten „Lernen“ und „Geistige Entwicklung“. Diese befinden sich in Trägerschaft des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.
Daneben verfügt Lübbenau außerdem über eine Außenstelle der Kreisvolkshochschule Oberspreewald-Lausitz und eine Berufliche Schule für Sozialwesen.[23]
Sport
Die Stadt Lübbenau verfügt über vier Sporthallen. Zudem existieren das Spreewaldstadion und ein Skatepark in der Friedrich-Engels-Straße. Das Spreewaldstadion fungiert als Spielstätte für die Fußballabteilung der TSG Lübbenau 63, deren erste Mannschaft in der Saison 2017/18 zur Kreisoberliga Südbrandenburg gehört. Die TSG Lübbenau spielte 1977/78 und 1980/81 in der zweitklassigen DDR-Liga.
Die TSG Lübbenau verfügt auch über eine Handballabteilung, deren erste Herrenmannschaft zu DDR-Zeiten fünf Bezirksmeistertitel gewann. Nach der Wende gehörte die Mannschaft sechs Jahre lang zur Handball-Regionalliga. Seit 2010 spielt die Mannschaft in der Handball-Oberliga Ostsee-Spree.
Die Badminton-Abteilung der TSG spielte jahrelang in der DDR-Liga, der Betrieb dieser Abteilung kam nach der Wende beinahe zum Erliegen. Des Weiteren hat der Verein auch eine Tischtennisabteilung. Ein weiterer Tischtennisverein Lübbenaus ist der TTC Kleeden/Beuchow.
Das 2008 eröffnete Spreewelten-Bad bietet Schwimmen mit Pinguinen an, eine europaweit einzigartige Attraktion. Darüber hinaus gibt es eine Saunawelt mit 14 Themensaunen.[24] Neben dem Spreewelten-Bad verfügt Lübbenau auch über ein Sportbad.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Wolfgang Seeliger (* 1935), langjähriger Bürgermeister, seit 2010[25]
- Christoph Eigenwillig (* 1934), Politiker, seit 2014[26]
- Martin Habermann (* 1943), Politiker, seit 2016[27]
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Casimir zu Lynar (1673–1716), Herr von Lübbenau
- Moritz Karl zu Lynar (1702–1768), sächsischer Diplomat
- Rochus Friedrich zu Lynar (1708–1781), Diplomat im Dienste der dänischen Krone
- Max Carl Krüger (1834–1880), Maler
- Julius Zimmermann (1834–1902), Gemeindevorsteher von Steglitz 1875–1901, geboren in Leipe
- Hermann Gullasch (1900–1969), Politiker (SPD), Oberbürgermeister von Bremerhaven 1948–1957
- Erich Rinka (1902–1983), Fotograf und Kommunist
- Hans Hoffmann (1915–2005), Politiker (SPD), Oberbürgermeister von Heilbronn 1967–1983
- Rudolf Knöner (1929–1990), Physiker, Rektor der Technischen Universität Dresden 1980–1986, geboren in Leipe[28]
- Dietrich Lusici (* 1942), Maler und Grafiker
- Lothar Hause (* 1955), DDR-Fußballnationalspieler
- Romy Müller (* 1958), Leichtathletin und Olympiasiegerin
- Roswitha Schier (* 1962), Politikerin (CDU), seit 2004 Abgeordnete des brandenburgischen Landtags
- Jens Riewa (* 1963), Moderator und Nachrichtensprecher
Mit Lübbenau verbundene Persönlichkeiten
- Christoph Stymmel (1525–1588), lutherischer Theologe, Hofprediger in Lübbenau
- Adam Bagge (1607–1663), Bürgermeister der Stadt von 1648 bis 1663[29][30]
- Johannes Choinan (1616–1664), sorbischer Sprachforscher und Theologe, Pfarrer in Zerkwitz (heute zu Lübbenau)
- Johann Siegmund zu Lynar (1616–1665), Geheimrat, Obrist der Infanterie, Kommandant der Stadt Frankfurt an der Oder, Landrichter in der Niederlausitz, Landesältester des Kreises Kalau, Herr der Herrschaft Lübbenau und Glinicke
- Johann Gottlieb Hauptmann (1703–1768), Sprachforscher und Theologe, Oberpfarrer in Lübbenau
- Johann Christian Karl von Klinguth (1759–1829), Jurist und Schriftsteller, Justiziar der Herrschaft Lübbenau[31]
- Christian Friedrich Stempel (1787–1867), niedersorbischer Pfarrer und Dichter, Oberpfarrer in Lübbenau
- Traugott Hirschberger (1811–1897), Müller, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und des Reichstages, Ehrenbürger der Stadt Lübbenau[32]
- Hermann Maximilian zu Lynar (1825–1914), Standesherr der Standesherrschaft Lübbenau und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Paul Fahlisch (1844–1930), Lehrer, Regionalhistoriker und Schriftsteller in Lübbenau
- Martin Pfannschmidt (1861–1947), Theologe und Heimatforscher, Pfarrer in Lübbenau
- Ehm Welk (1884–1966), Schriftsteller, lebte von 1935 bis 1940 in Lübbenau
- Wilhelm Graf zu Lynar (1899–1944), Offizier der Wehrmacht, Beteiligter am Attentat auf Adolf Hitler, Schlossherr in Lübbenau
- Erich Köhler (1928–2003), Schriftsteller, 1968 bis 1970 angestellter Autor eines Kraftwerks in Lübbenau
- Uwe Kant (* 1936), Schriftsteller, 1961 bis 1964 Lehrer in Lübbenau
- Nico (1938–1988), bürgerlich Christa Päffgen, Fotomodell und Sängerin, lebte als Kind in Lübbenau
- Michael Hirte (* 1964), Mundharmonikaspieler, wuchs in Lübbenau auf
- Marc Huster (* 1970), Gewichtheber, wuchs in Lübbenau auf
Literatur
- Paul Fahlisch: Geschichte der Spreewaldstadt Lübbenau. Lübbenau 1877, 2. Auflage (Stadtverwaltung), Lübbenau 1928.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Änderung des Namens der Stadt Lübbenau. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 27. November 1997. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 8. Jahrgang, Nummer 51, 22. Dezember 1997, S. 1006.
- ↑ Amtlicher Name laut Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg: Stadt Lübbenau/Spreewald. In: service.brandenburg.de. Abgerufen am 19. März 2017.
- ↑ a b Heinz-Dieter Krausch: Burger und Lübbenauer Spreewald: Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Burg und Lübbenau. Akademie-Verlag, Berlin 1981, S. 72–79.
- ↑ Paul Fahlisch: Geschichte der Spreewaldstadt Lübbenau. Lübbenau 1928, S. 240.
- ↑ Paul Fahlisch: Geschichte der Spreewaldstadt Lübbenau. Lübbenau 1928, S. 236 f.
- ↑ Richard Andree: Wendische Wanderstudien. Stuttgart 1874, S. 97
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 28
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 16. März 2008 ( vom 3. Oktober 2008 im Internet Archive)
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 20. März 2016. Abgerufen am 25. März 2016.
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Niveaufreies Verkehrskonzept (NVK) - Neuordnung Bahnübergänge. auf www.luebbenau-spreewald.de
- ↑ Deutsche Bahn AG: EC-/IC-Netz. (PDF; 612 kB) 13. Dezember 2015, abgerufen am 17. Februar 2016.
- ↑ Spreewelten Bahnhof Internetseite abgerufen am 17. Februar 2016
- ↑ Kinderbetreuung in der Stadt Lübbenau/Spreewald. Stadt Lübbenau/Spreewald, abgerufen am 27. August 2017.
- ↑ Schulen in Trägerschaft der Stadt Lübbenau/Spreewald. Stadt Lübbenau/Spreewald, abgerufen am 27. August 2017.
- ↑ spreeweltenbad.de
- ↑ Wolfgang Seeliger wird 80 Jahre alt. In: Lausitzer Rundschau, 13. April 2015
- ↑ Ehrenbürgerschaft der Stadt Lübbenau für Christoph Eigenwillig. In: Lausitzer Rundschau, 23. Dezember 2014
- ↑ Martin Habermann ist neuer Ehrenbürger der Stadt. auf www.luebbenau-spreewald.de
- ↑ Andreas Herbst: Knoener, Rudolf. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- ↑ Verzierte Grabmale und schöne Figuren. In: Lausitzer Rundschau. 19. November 2007.
- ↑ Chronik von Lübbenau: Zeittafel von 1500 - 1900
- ↑ Eintrag auf literaturport.de
- ↑ Wer war Traugott Hirschberger? In: Lausitzer Rundschau. 15. Februar 2007
Anmerkung
- ↑ Im Amtsblatt für Brandenburg fand sich merkwürdigerweise eine zweite Bekanntmachung über die Änderung des Namens der Stadt Lübbenau vom 23. Januar 1998 (9. Jahrgang, Nr. 6, 17. Februar, S. 163). Hier wurde die Wirkung der Umbenennung auf den 1. Februar 1998 festgelegt.