Die Bahnstrecke Dole–Belfort ist eine normalspurige Eisenbahnstrecke in den französischen Départements Jura, Doubs, Haute-Saône und Territoire de Belfort in der Region Bourgogne-Franche-Comté und gehört dem staatlichen Schieneninfrastrukturunternehmen Réseau ferré de France (RFF).

Dole–Belfort
Strecke der Bahnstrecke Dole–Belfort
Streckennummer (SNCF):852 000
Streckenlänge:141,26 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Strecke
Bahnstrecke Dijon–Vallorbe von Dijon
Abzweig geradeaus und von rechts
Bahnstrecke Chagny–Dole-Ville von Chagny
Bahnhof
360,54 Dole-Ville 231 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
361,17 Bahnstrecke Dijon–Vallorbe nach Vallorbe
ehemaliger Bahnhof
368,24 Rochefort-sur-Nenon 225 m
ehemaliger Bahnhof
371,36 Moulin-Rouge 230 m
Bahnhof
375,69 Orchamps 243 m
Bahnhof
378,33 La Barre 235 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Gray–Fraisans nach Gray
Bahnhof
380,70 Ranchot 241 m
Bahnhof
387,99 Saint-Vit 251 m
Bahnhof
393,40 Dannemarie-Velesmes 266 m
Abzweig geradeaus und von rechts
398,42 Bahnstrecke Franois–Arc-et-Senans von Arc-et-Senans
Bahnhof
398,89 Franois 276 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
402,32 Besançon-Saint-Fergeux 276 m
Bahnhof
405,76 Besançon-Viotte 281 m
Abzweig geradeaus und nach links
406,11 Bahnstrecke Besançon-Viotte–Vesoul nach Vesoul
Abzweig geradeaus und nach rechts
407,32 Bahnstrecke Besançon–Le Locle nach Le Locle
Tunnel
Châlezeule (1104 m)
Bahnhof
414,59 Roche-lez-Beaupré 259 m
Bahnhof
416,47 Novillars 253 m
Bahnhof
421,73 Deluz 263 m
Bahnhof
425,33 Laissey 273 m
Tunnel
Laissey (40 m)
ehemaliger Bahnhof
428,06 Douvot 276 m
ehemaliger Bahnhof
430,02 Ougney-Douvot 279 m
Tunnel
Fourbanne (309 m)
Tunnel
Champvans (571 m)
Bahnhof
437,92 Baume-les-Dames 291 m
Tunnel
Baume-les-Dames (558 m)
Tunnel
Grange-Ravey n°1 (48 m)
Tunnel
Grange-Ravey n°2 (42 m)
Tunnel
Bois-la-Ville (252 m)
Tunnel
Hyèvre-Paroisse (264 m)
ehemaliger Bahnhof
444,89 Hyèvre-Paroisse 288 m
Tunnel
Passerelle d'Hyèvre (36 m)
Tunnel
Branne (362 m)
Tunnel
Clerval (102 m)
Bahnhof
453,51 Clerval 285 m
Strecke mit Straßenbrücke
A 36
ehemaliger Bahnhof
456,96 Pompierre 284 m
Brücke über Wasserlauf
Canal du Rhône au Rhin (20 m)
Brücke über Wasserlauf
Doubs (38 m)
ehemaliger Bahnhof
460,66 Rang 291 m
Tunnel
Rang 1162 m
Bahnhof
463,35 L’Isle-sur-le-Doubs 292 m
Brücke über Wasserlauf
Canal du Rhône au Rhin (19 m)
Brücke über Wasserlauf
Doubs (Viaduc de Médière)
Tunnel
La Prétière (300 m)
Brücke über Wasserlauf
Doubs (Viaduc de La Prétière)
Brücke über Wasserlauf
Canal du Rhône au Rhin (15 m)
ehemaliger Bahnhof
468,95 Saint-Maurice 301 m
Bahnhof
472,20 Colombier-Fontaine 305 m
Brücke über Wasserlauf
Doubs (32 m)
Abzweig geradeaus und von rechts
478,51 Bahnstrecke Voujeaucourt–Saint-Hippolyte v. St-Hippolyte
Bahnhof
479,23 Voujeaucourt 314 m
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
482,15 Bahnstrecke Montbéliard–Morvillars von Audincourt
Tunnel
Montbéliard (535 m)
Brücke über Wasserlauf
Canal du Rhône au Rhin (16 m)
Brücke über Wasserlauf
Allan (56 m)
Bahnhof
483,95 Montbéliard 320 m
Kreuzung geradeaus unten
LGV Rhin-Rhône
Bahnhof
491,68 Héricourt 343 m
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
499,82 Bahnstrecke Belfort–Delle von Delle und
Bahnstrecke Paris–Mulhouse von Mulhouse
Bahnhof
501,65 Belfort 358 m
Strecke
501,79
442,55
Bahnstrecke Paris–Mulhouse nach Paris

Überblick

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Bedeutend ist die Bahnstrecke insbesondere als Hauptverbindung der Region Franche-Comté, die durch Teile aller vier Départements verläuft und diese mit Besançon verbindet, dem Verwaltungssitz der Region. Einen ähnlichen Verlauf weisen auch die Autobahn A36 und die LGV Rhin-Rhône auf.

Die Züge des Personenverkehrs werden von der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF betrieben. Auf der Strecke verkehren im Regionalverkehr Züge des Transport express régional (TER), im Fernverkehr TGV.

Geschichte

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Die Bahnstrecke setzt ab Dole, die ab 1855 eröffnete Strecke von (Paris–) Dijon her fort und wurde in zwei Etappen eröffnet. Der Abschnitt Dole–Besançon wurde am 7. April 1856 eröffnet, der Abschnitt Besançon–Montbéliard–Belfort folgte am 1. Juni 1858. Die Gesellschaft, die den Bau der Strecke Dijon–Besançon–Belfort projektierte, arbeitete mit den Vorgängergesellschaften der am 19. Juli 1857 neu formierten Compagnie Paris-Lyon-Méditerranée (PLM) zusammen und war seit Gründung Teil letzterer. Mit Verstaatlichung der PLM wechselte die Strecke per 1. Januar 1938 ins Eigentum der SNCF. Seit der Ausgliederung der Schieneninfrastruktur aus der SNCF im Februar 1997 ist sie Eigentum der RFF.

Streckenverlauf

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Von Dole im Tal des Doubs aus, wo von der Bahnstrecke Dijon–Vallorbe abgezweigt wird, ist die Trasse geradlinig Richtung Nordosten auf der nördlichen Flussterrasse gebaut worden. Westlich von Besançon allerdings rückt sie weiter ins Hinterland ab, da Flussschleifen abgekürzt werden. Noch in Besancon, wo im Bahnhof Besançon-Viotte Verknüpfungen mit der Bahnstrecke nach Vesoul und Le Locle bestehen, steigt die Bahnstrecke ab ins Doubstal und folgt, weiter an seiner Nordseite, teils dem Talhangfuss, angelegt, seinem windungsreichen Lauf bis kurz vor Montbéliard. Dabei werden bei Baume-les-Dames und L’Isle-sur-le-Doubs Flussschleifen teils durch Tunnel abgekürzt und ab Voujeaucourt das Tal der Allaine, anschließend im Stadtgebiet von Montbéliard jenes der Lisaine nordwärts genutzt. Südlich von Héricourt überbrückt dabei die LGV Rhin-Rhône die Gewässerfurche und nach Überfahren der Wasserscheide zur Savoureuse bei Banvillars wird Belfort von Süden aus kommend erreicht – und damit die Bahnstrecke Paris–Mulhouse sowie jene nach Delle.

Zweigstrecken

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Früh entstanden zwei grenzüberschreitende Zweigstrecken in die Schweiz; die 1884 eröffnete Bahnstrecke Besançon–Le Locle findet Anschluss an die Strecke nach La Chaux-de-Fonds der ehemaligen Jura neuchâtelois (JN).

Die Bahnstrecke Montbéliard–Morvillars der PLM führte ab Eröffnung 1868 nach Delle, die Fortsetzung Delle–BoncourtPorrentruy wurde 1872 von der Chemin de fer Porrentruy–Delle (PD) eröffnet und fand 1877 Anschluss ans übrige Schweizer Eisenbahnnetz. Die Compagnie de l’Est (EST) eröffnete 1877 die Strecke Belfort–Morvillars (–Delle). Durch die SNCF wurde aufgrund des Parallelverkehrs nach Delle der Personenverkehr auf der Strecke Montbéliard–Morvillars 1938 eingestellt, die Einstellung des Güterverkehrs erfolgte zwischen 1969 und 1993 schrittweise; die Strecke ist nicht mehr befahrbar und teilweise zurückgebaut.

LGV Rhin-Rhône

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Mit der Inbetriebnahme der LGV Rhin-Rhône Ende 2011 benutzt der mit TGV abgewickelte Fernverkehr nunmehr die neue Strecke. Die beiden Unterwegsbahnhöfe Besançon TGV und Belfort-Montbéliard TGV an der LGV liegen deutlich abseits der Ortszentren, in zweiterem Fall wird der TGV-Bahnhof vom Zentrum von Belfort aus über die reaktivierte Bahnstrecke Belfort–Delle erschlossen.

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Commons: Bahnstrecke Dole–Belfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien