Francia (Zeitschrift)
Die historische Fachzeitschrift Francia – Forschungen zur westeuropäischen Geschichte beschäftigt sich mit der Geschichte Westeuropas vom 4. Jahrhundert bis zur Gegenwart, der Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Franzosen bzw. deren Wechselwirkungen. Sie hat drei Abteilungen: Das Mittelalter, die Frühe Neuzeit und das 19./20. Jahrhundert. Neben fachwissenschaftlichen Artikeln werden vor allem Rezensionen veröffentlicht. Das zeitliche Spektrum reicht von der Archäologie des 4. Jahrhunderts bis zu den deutsch-französischen Beziehungen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die Themenbereiche von der Wirtschafts-, Verfassungs- und Sozialgeschichte bis zur Geschichte der internationalen Beziehungen und der Kulturgeschichte. Auch die geschichtswissenschaftliche Methodendiskussion wird in Francia geführt.
Francia erscheint seit 1973. Mit Band 16 wurde die Francia in drei schmalere Teilbände aufgeteilt. Die Form wurde vom damaligen Direktor Horst Möller angeregt und hatte bis zum Band 34 im Jahr 2007 Bestand. Die Direktorin Gudrun Gersmann reagierte auf den medialen Wandel und ließ die Zeitschrift wieder in einem Band drucken.[1] Seit Band 35 (2008) erscheint die Zeitschrift wieder einbändig. Die Rezensionen werden als „Francia-Recensio“ online über perspectivia.net und mittlerweile auch über die Universitätsbibliothek Heidelberg kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Artikel in der Francia werden nach einem Jahr auch über perspectivia.net und auch über die Universitätsbibliothek Heidelberg online kostenfrei zugänglich gemacht. Die Zeitschrift wird vom Deutschen Historischen Institut Paris herausgegeben. Die Artikel sind häufig in französischer Sprache, etwa ein Drittel ist auf Deutsch; einige sind auch auf Englisch. Zusammenfassungen in der jeweils anderen Sprache am Ende vieler Artikel erleichtern die Arbeit.
Literatur
Bearbeiten- Rolf Große, Francia. Ein Forum westeuropäischer historischer Forschung. In: ders. (Hrsg.), Wissenschaftliche Zeitschriften. Aktuelle Situation und Perspektiven (= Discussions. Colloquien und Tagungen des Deutschen Historischen Instituts Paris und seiner Partner. Bd. 3). Paris 2010, Online.
- FRANCIA 1973–2023. Ein halbes Jahrhundert Forschungen zur westeuropäischen Geschichte. In: Francia 50, 2023, S. 5–102.
- Rolf Große: Die Redaktion der „Francia“ 1973–2023. S. 5–12
- Mareike König, Eike Löhden: Die „Francia“ anders lesen. Was Topic Modeling über Schwerpunkte und Trends der Zeitschrift verrät. S. 13–54
- Georg Jostkleigrewe: 50 Jahre „Francia“. Eine mediävistische Perspektive. S. 55–72
- Claire Gantet: „L’Europe françoise“? Remarques sur l’historiographie franco-allemande en histoire moderne depuis la fondation de „Francia“ (1973). S. 73–88
- Reiner Marcowitz: L’intermédiaire entre les historiographies française et allemande. Un demi-siècle d’histoire contemporaine dans „Francia“. S. 89–102
- Martin Heinzelmann: Die Zeitschrift Francia / La revue Francia. In: Rainer Babel, Rolf Große (Hrsg.): Das Deutsche Historische Institut Paris. L'Institut historique allemand, 1958–2008. Thorbecke, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-7296-5, S. 171–195.
Weblinks
Bearbeiten- Ausgaben online als Scan (im Abstand von 1 Jahr zur Neuerscheinung, sog. Moving wall); viele, aber nicht alle Jahrgänge bei Perspectivia.net oder seit 2018 bei der UB Heidelberg zugänglich. Etliche Ausgaben (1973 bis zur aktuellen Vorjahresausgabe), als Volltext, bzw. die Rezensionen unter „francia-recensio“. Ältere Ausgaben sind arbeitsbedingt zum Teil noch nicht eingestellt. Das technische Verfahren der Scans variiert, sodass teilweise deutsche Umlaute ä, ö, ü verloren gegangen sind; oder dass Textstellen aus dem Scan teils herauskopiert werden können, teils nicht.
- Beihefte der Francia als Volltexte online.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Rolf Große: Die Redaktion der „Francia“ 1973–2023. In: Francia 50, 2023, S. 5–12, hier: S. 7