Nationaler Geotop
„Nationaler Geotop“ ist eine Auszeichnung, die als Ergebnis eines Wettbewerbs im Jahr 2006 an 77 bedeutende Geotope in Deutschland verliehen wurde. In einem neuen Ausweisungsverfahren wurden 2019 weitere Nationale Geotope ernannt, darunter acht in Bayern[1]. Eine zusammenfassende Veröffentlichung dazu ist noch nicht erfolgt (Stand: 29. Mai 2024).
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 2004 rief die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien in Hannover (früher: Akademie der Geowissenschaften zu Hannover) zu einem Wettbewerb auf, mit dem die bedeutendsten Geotope Deutschlands erfasst werden sollten. Weiterer Zweck des Wettbewerbs war es, mögliche Kandidaten zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe zu identifizieren. Vorgeschlagene Geotope sollten von „außergewöhnlicher natürlicher Ausprägung“, langfristig erhaltbar und „öffentlichen Informationsmöglichkeiten zugeordnet“ sein. Neben Einzelobjekten konnten auch Ensembles bzw. geeignete Landschaften vorgeschlagen werden.
Die daraufhin eingereichten 180 Vorschläge wurden von einer Kommission aus Fachleuten begutachtet und 77 von ihnen zur Auszeichnung vorgeschlagen. Die Auszeichnung fand am 12. Mai 2006 im Landtag von Hannover statt; bei dieser Gelegenheit wurde den Objekten das Prädikat „Nationaler Geotop“ sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung das Logo planeterde verliehen. Außerdem wurde ein Begleitbuch herausgegeben.
Vier ausgewählte Geotope (Grube Messel, Rammelsberg 2010 erweitert auf die Grube Samson, Mittelrheintal und die Wattenmeerküste) sind bereits im UNESCO-Welterbe aufgeführt. Dabei sind die Grube Messel und die Wattenmeerküste Naturerbestätten, während die beiden anderen als Kulturerbe gelten. Als weitere Kandidaten für das Welterbe machte die Kommission sechs Vorschläge, und zwar die Jasmunder Kreideküste, die Bastei mit dem Elbsandsteingebirge, die Fossilienfundstätte Holzmaden, das Nördlinger Ries sowie das Altmühltal samt Solnhofener Plattenkalken.
Liste der ausgezeichneten Geotope
BearbeitenIm Folgenden sind die ausgezeichneten Geotope bzw. Geotoplandschaften nach Bundesländern von Nord nach Süd sortiert aufgeführt.[2] Mit der hier vorsortierten Reihenfolge ist ebenso wie in der Auflistung der AGH ausdrücklich keine Rangfolge verbunden.
Literatur
Bearbeiten- Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e. V.; Ernst-Rüdiger Look, Horst Quade (Hrsg.): Faszination Geologie. Die bedeutendsten Geotope Deutschlands. 2. überarbeitete Auflage. Schweizerbart, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-510-65221-1.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ https://www.lfu.bayern.de/geologie/nationale_geotope/index.htm Nationale Geotope, abgerufen am 16. September 2020
- ↑ Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e. V. Abgerufen am 14. Januar 2023.
- ↑ Auszeichnung: Kirchbruch Beucha wird dritter Nationaler Geotop im Geopark Porphyrland. geopark-porphyrland.de, Online-Portal, 10. September 2019. Abgerufen am 11. September 2019.
- ↑ Nationaler Geotop Donnersberg | Donnersberg-Touristik-Verband e. V. Abgerufen am 14. Januar 2023.