Das Rennfähnlein ist in der Heraldik eine gemeine Figur und kommt vorwiegend in Wappen im Einzugsbereich des Hochstifts Würzburg vor. Die Figur ist wie auch der Fränkische Rechen eng mit Franken und mit den Würzburger Fürstbischöfen verbunden. Verschiedene Bezeichnungen für diese Fahne sind bekannt. So wird die Wappenfigur auch als Rennfahne oder Sturmfahne bezeichnet. Bei der Figur handelt es sich womöglich um eine Lehnsfahne, wie sie typischerweise der Kaiser anlässlich der Belehnung mit einem Reichsterritorium an den Belehnten übergab.[1]

Die im Wappen in der Regel im blauen Feld dargestellte Figur ist eine Fahne an einem goldenen Fahnenstock mit einem quadratischen in Rot und Silber gevierten Fahnentuch (eine andere Vierung ist möglich). Dieses hat auf der Flugteil-Seite zwei (auch vier möglich) kleine rechteckige Ausschnitte. Das Rennfähnlein wird allgemein nach einer Seite schräggelegt, rechtsschräg ist die Grundstellung. Der Flaggenstock, oft in Form einer Lanze, kann in anderer Ausführung nur glatt und mit einfacher Spitze am oberen Ende sein. Eine Spitze mit einer Lilie oder einem Kreuz beispielsweise ist in der Wappenbeschreibung zu erwähnen. Diese Wappenfigur wird in umfangreicheren Wappen vom Fränkischen Rechen, einer Schildteilung durch drei rot-weiße Spitzen, begleitet. Bei der Beschreibung der Rennfahne, wie auch bei anderen Fahnen im Wappen, wird grundsätzlich immer am Fahnenstock begonnen. Es ergäbe sich sonst ein falsches Bild, wenn die Lage im Wappen schräglinks ist, und die Vierung beschrieben wird. Es bleibt bei Rot-Weiß und nicht wie vermutet, Weiß-Rot. Auch blicken Wappentiere auf der Fahne in der Regel immer zum Fahnenstock, unabhängig von der Lage im Schild.

Einzelnachweise

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  1. Bernhard Peter: Besondere Motive: Das Rennfähnlein, Heraldik - die Welt der Wappen, abgerufen am 21. Juli 2014

Literatur

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  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 124.
  • Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage. Georg D. W. Callwey, München 1978, ISBN 3-7667-0345-5.