Sendeleistung
Die Sendeleistung ist die elektrische Leistung eines Senders, die in eine Antenne abgegeben werden kann, oder die abgegebene Elektromagnetische Strahlungsleistung in Watt bzw. dBm. Die beiden Definitionen unterscheiden sich durch den systembedingten Wirkungsgrad der Antenne.
Definition
BearbeitenFür die Sendeleistung gibt es keine einheitliche Definition. Sie wird definiert als die
- Leistung, die die Sendeeinrichtung aufnimmt (Sendereingangsleistung),
- Ausgangsleistung der Endstufe (Senderausgangsleistung), in der Regel als Hüllkurvenspitzenleistung (PEP),[1] oder Trägerleistung.
- abgestrahlte Leistung (Strahlungsleistung) gemessen in einer bestimmten Richtung (meist in Richtung des größten Antennengewinns) relativ zu einer Bezugsantenne[1] in Form von ERP, EIRP oder EMRP.
Zudem gilt im Zusammenhang mit der Zulassung einer Funkstelle bzw. Zuteilung einer Funkfrequenz oder eines Frequenzkanals durch die Frequenzverwaltung die gemäß Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO Funk) der Internationalen Fernmeldeunion verfügte Definitionen für Leistung.
Messtechnisch ergibt sich die Sendeleistung eines bandbegrenzten Signals als Integral der spektralen Leistungsdichte oder aus dem RMS-Wert.
Typische Sendeausgangsleistungen
BearbeitenStandard | max. Leistung |
---|---|
Short Range Devices 433 MHz | 10 mW[2] |
WLAN 2,4 GHz/Bluetooth | 100 mW[3] |
LTE Handy[4] | 200 mW |
UMTS TDD | 125–250 mW |
DECT | 250 mW |
WLAN 5 GHz[5] | 200 mW Kanäle 36-64
1 W ab Kanal 100[6] |
GSM 1800 Mobiltelefon | 1 W |
GSM 900 Mobiltelefon | 2 W |
CB-Funk in Deutschland | 4 W ERP (bei AM und FM) sowie 12 W PEP (bei Einseitenbandmodulation)[1] |
GSM 1800 Basisstation | bis 600 W ERP je Kanal (Sendeeingangsleistung 10–20 W je Kanal, beim Mobilfunk liegen die Sende-Leistungen einen Faktor 20–30 höher als die Eingangsleistungen. Pro Antennen sind bis 4 Kanäle möglich)[7] |
GSM 900 Basisstation | bis 600 W ERP je Kanal (Sendeeingangsleistung 10–20 W je Kanal, beim Mobilfunk liegen die Sende-Leistungen einen Faktor 20–30 höher als die Eingangsleistungen. Pro Antennen sind bis 4 Kanäle möglich)[7] |
UMTS- und LTE-Basisstationen | bis 7.300 W (7,3 kW) ERP pro Antennensektor (Senderausgangsleistung bis 160 W pro Sektor) |
Amateurfunkdienst |
|
UKW-, VHF und UHF-Rundfunksender | 100 kW |
Langwellensender | 1 MW = 106 W |
Impulsradar | 100 MW |
EMP-Waffen | 1 TW = 1012 W |
Für die Sendeleistung von Mobiltelefonen siehe auch: SAR-Wert.
Literatur
Bearbeiten- Bernhard Walke: Mobilfunknetze und ihre Protokolle 1. 3. Auflage, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2001, ISBN 978-3-663-05909-7.
- Martin Werner: Nachrichten-Übertragungstechnik. Analoge und digitale Verfahren mit modernen Anwendungen, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-528-04126-9.
- Martin Bossert: Einführung in die Nachrichtentechnik. Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70880-6.
- Volker Jung, Hans-Jürgen Warnecke (Hrsg.): Handbuch für die Telekommunikation. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1998, ISBN 978-3-642-97703-9.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Bundesnetzagentur: Allgemeinzuteilung von Frequenzen für den CB-Funk, Vfg. Nr. 21/2021
- ↑ Bundesnetzagentur: Vfg 133 / 2019, geändert durch Vfg 12 / 2020
- ↑ Allgemeinzuteilung von Frequenzen für die Nutzung in lokalen Netzwerken; Wireless Local Area Networks (WLAN-Funkanwendungen). In: Vfg 10/2013, geändert mit Vfg 64/2018. Auf Bundesnetzagentur.de, abgerufen am 8. Januar 2020 (PDF; 25 kB).
- ↑ Mobilfunktarife Vergleich: Welcher Handyvertrag passt zu mir? In: DSL Tarife Vergleich. (schulprojekt-mobilfunk.de [PDF; abgerufen am 27. Juni 2018]).
- ↑ IEEE 802.11a / IEEE 802.11h / IEEE 802.11j (WLAN / 54 MBit / 5 GHz). Abgerufen am 27. Juni 2018 (deutsch).
- ↑ Allgemeinzuteilung von Frequenzen in den Bereichen 5150 MHz - 5350 MHz und 5470 MHz - 5725 MHz für Funkanwendungen zur breitbandigen Datenübertragung, WAS/WLAN („Wireless Access Systems including Wireless Local Area Networks“). In: Vfg. 151/2018. Auf Bundesnetzagentur.de, abgerufen am 29. Mai 2024 (https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Telekommunikation/Frequenzen/Allgemeinzuteilungen/start.html)
- ↑ a b Basisstationsantennen: Sendestärke von BasisstationenEMF. Abgerufen am 7. September 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
- ↑ Bundesgesetzblatt Jahrgang 2023 Teil I Nr. 2023, Nr. 160, ausgegeben zu Bonn am 23. Juni 2023: Zweite Verordnung zur Änderung der Amateurfunkverordnung, Anlage 1, tabellarische Übersicht.
Weblinks
Bearbeiten- Bluetooth – die Funkalternative zur Verkabelung (abgerufen am 1. Dezember 2017)
- Technik mobiler Kommunikationssysteme (abgerufen am 1. Dezember 2017)
- Minimierungskonzepte auf Seiten von Basisstation und Mobiltelefon (abgerufen am 1. Dezember 2017)
- WLAN und andere Funktechnologien im privaten Umfeld (abgerufen am 1. Dezember 2017)
- Mobilfunk-Strahlung (abgerufen am 1. Dezember 2017)
- Sendestärken von Mobilfunk-Basisstationen (abgerufen am 7. September 2021)