Acanthomorpha
Acanthomorpha | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gotteslachs (Lampris guttatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acanthomorpha | ||||||||||||
Rosen, 1973 |
Die Acanthomorpha (oder Acanthomorphata bei E. O. Wiley & G. David Johnson (2010) u. R. Betancur-R. et al. (2017)) sind eine Gruppe der Echten Knochenfische (Teleostei), zu der etwa 18.100 Fischarten,[1] das sind über 60 % der rezenten Knochenfischarten, etwa ein Drittel aller Wirbeltierarten und über 300 Fischfamilien, gehören.
Die Acanthomorpha zeigen eine erstaunliche Vielfalt an Körperformen, an Skelett- und Weichteilanatomie, Größe, Lebensraum, Physiologie und Verhalten. Sie sind in den meisten aquatischen Lebensräumen zu Hause, in der Tiefsee ebenso wie in Bergbächen, in Quellen inmitten von Wüsten und in Höhlengewässern. Zu ihnen gehören die längsten (Regalecus glesne mit bis zu 8 Metern), die schwersten (Mondfisch mit 2,3 Tonnen) und einige der kleinsten (Schindleria mit 7,9 mm) Knochenfische.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Synapomorphien der Acanthomorpha zählen echte, unsegmentierte Rücken- und Afterflossenstacheln (fehlen bei vielen Dorschartigen, den meisten Glanzfischen und vielen „Barschartigen (Perciformes)“) und ein Rostralknorpel, der für die Vorstreckbarkeit des Prämaxillare sorgt. Außerdem unterscheiden sie sich durch die Anatomie der Bänder in ihrem Kieferskelett und der Wirbel sowie durch Merkmale ihres Beckens und des Schwanzflossenskeletts von ursprünglicheren Fischgruppen. Sehr charakteristisch ist das dreiteilige Hinterhauptsgelenk: neben der Pfanne für den ersten Chorda-Kern (im Basioccipitale) sind zwei kleinere Köpfe im paarigen Exoccipitale vorhanden.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Acanthomorpha(ta) umfassen die Ordnung der Glanzfischartigen (Lampriformes), deren Schwestergruppe Paracanthopterygii (inkl. Dorschartige (Gadiformes)) und alle weiter entwickelten Knochenfische, die die Mehrzahl der Arten stellen.
Das folgende Kladogramm zeigt die systematische Stellung der Acanthomorpha(ta):
Neoteleostei |
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fossilüberlieferung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Acanthomorpha lassen sich fossil seit der frühen Oberkreide (Cenomanium) nachweisen. Fossilien aus dieser Zeit wurden unter anderem in Nordamerika, Israel und Marokko gefunden. Fossile Gattungen sind unter anderem Ctenothrissa, Aipichthys, Aipichthyoides, Asineops, Aulolepis, Spinocaudichthys und Xenyllion.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- R. Betancur-R., E. Wiley, N. Bailly, A. Acero, M. Miya, G. Lecointre, G. Ortí: Phylogenetic Classification of Bony Fishes – Version 4 (2016)
- E. O. Wiley & G. David Johnson: A teleost classification based on monophyletic groups. Seite 123–182 in Joseph S. Nelson, Hans-Peter Schultze & Mark V. H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts. 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9.
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere. Thieme, Stuttgart (1993), ISBN 3-13774-401-6
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael E. Alfaro, Brant C. Faircloth, Richard C. Harrington, Laurie Sorenson, Matt Friedman, Christine E. Thacker, Carl H. Oliveros, David Černý, Thomas J. Near. Explosive diversification of marine fishes at the Cretaceous–Palaeogene boundary. Nature Ecology & Evolution, 2018; 2 (4): 688 DOI: 10.1038/s41559-018-0494-6
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johnson, G. David and E. 0. Wiley. 2007. Acanthomorpha. in The Tree of Life Web Project