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Elisabeth Treskow

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Elisabeth Treskow (* 20. August 1898 in Bochum; † 6. Oktober 1992 in Brühl (Rheinland)) war eine deutsche Goldschmiedin und Kunstprofessorin. Sie übte als eine der ersten Frauen professionell die Goldschmiedekunst aus und war an der Wiederentdeckung der etruskischen Technik der Granulation beteiligt.[1]

Ausbildung und Studium

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Ab 1914 besuchte Treskow dreimal wöchentlich die Hagener Silberschmiede, eine Einrichtung des Kunstsammlers und Mäzens Karl Ernst Osthaus; hier fanden erste Versuche im Aufziehen von Bechern und Tellern in Kupfer statt. Unter Anleitung des holländischen Silberschmieds Frans Zwollo (1872–1945) kam es zur Anfertigung erster Schmuckarbeiten.

1915 besuchte Elisabeth Treskow die Metallklasse der Folkwangschule in Essen und studierte Malerei bei Johan Thorn Prikker.

Von 1916 bis 1917 studierte sie weiter an der Königlichen Höheren Fachschule für Edelmetall in Schwäbisch Gmünd bei Walter Klein und begann eine Goldschmiedelehre bei Karl Rothmüller in München. 1918 schloss sie diese mit der Gesellenprüfung ab und kehrte 1919 nach Bochum zurück, wo sie sich im elterlichen Haus eine eigene Werkstatt einrichtete.

Essener Margarethenhöhe

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1923 zog Elisabeth Treskow auf die Margarethenhöhe in Essen und richtete sich dort ein Mansarden-Atelier ein. Ein Jahr später legte sie vor der Handwerkskammer Düsseldorf ihre Meisterprüfung ab. Die 3. Ausstellung der Städtischen Gemäldegalerie Bochum (gegründet 1921) wurde von Bochumer Künstlern veranstaltet (wahrscheinlich Anfang 1925). Dort gab es eine kleine eigene Ausstellung zu dem Wirken der „Bochumer Goldschmiedemeisterin“.[2]

Nach einem Umzug der Werkstatt innerhalb der Margarethenhöhe im Jahr 1927 widmete sie sich experimentell der Wiederentdeckung der Granulation.[1] Neben der Duisburger Industrie- und Portraitfotografin Gertrud Hesse dokumentierte Albert Renger-Patzsch ihre Arbeiten fotografisch.

Ab 1932 verbesserte sich die Auftragslage der Werkstatt zunehmend. Neben Schmuckaufträgen des Essener Großbürgertums kamen erste kirchliche Aufträge. 1938 fertigte sie die Oberbürgermeisterkette für die Stadt Essen an.

1939 verminderte sich die Auftragslage ihrer Werkstatt infolge des Kriegsausbruchs. Sie nutzte diesen Freiraum und widmete sich wieder verstärkt der Granulation.

Nachdem 1943 ihr Atelier durch Bomben zerstört worden war, ging sie nach Detmold, wo ihre Eltern lebten. Sie konnte dort wieder eine Werkstatt einrichten, aber infolge des Krieges und der nachfolgenden wirtschaftlichen Depression verfertigte sie in dieser Zeit nur wenig Schmuck. Sie übernahm Restaurierungen von Silberarbeiten für den Fürsten von Lippe-Detmold.

Nach 1945: Kölner Werkschulen

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1948 erhielt sie eine Berufung an die zwei Jahre zuvor wiedereröffneten Kölner Werkschulen als Leiterin der Gold- und Silberschmiedeklasse. Ihre bis dahin erworbene Reputation führte dazu, dass sie im gleichen Jahr mit der vorläufigen Restaurierung des Kölner Dreikönigenschreins betraut wurde. Unter ihrer Leitung wurde der Schrein nach seiner kriegsbedingten Auslagerung notdürftig wieder zusammengesetzt und zugleich die Forderung nach einer durchgreifenden Restaurierung erhoben.

Eine der populärsten Arbeiten von Elisabeth Treskow ist sicherlich die „Meisterschale“ des Deutschen Fußball-Bundes, die so genannte „Salatschüssel“, die sie mit ihren Studenten an den Kölner Werkschulen 1949 anfertigte.

1953 unternahm Elisabeth Treskow einen kurzen, aber erfolgreichen Ausflug in das Gebiet des Produktdesigns. Sie entwarf ein 36-teiliges Besteck für die Firma POTT in Solingen und gewann damit mehrere Designpreise.

1954 begann sie mit der Arbeit an der Amtskette des Kölner Oberbürgermeisters, die sie im folgenden Jahr fertigstellte.

1956 erfolgte die Ernennung zur Professorin an den Kölner Werkschulen.

1961 konvertierte Elisabeth Treskow zum römisch-katholischen Glauben. Sie begann mit den eigentlichen Restaurierungsarbeiten am Kölner Dreikönigenschrein. Der von ihr vorgeschlagene Silberschmied Fritz Zehgruber wurde unter anderem mit der Treibarbeit mehrerer neuer Prophetenfiguren betraut.

Am 1. April 1964 schied sie aus dem Lehramt aus.

Lebensabend in Brühl

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1977 erfolgte die Verleihung der Jabach-Medaille der Stadt Köln als Dank für ihre Schmuckstiftung an das Museum für Angewandte Kunst[1]. Sie übergab in den folgenden Jahren einen Teil ihrer Bibliothek, ihr Fotoarchiv, Entwurfzeichnungen aus sechs Jahrzehnten und ihre ca. 135 Stücke umfassende Sammlung antiker Gemmen. Das Kölner Museum veranstaltete 1990 eine Retrospektive ihres Gesamtwerkes.

Elisabeth Treskow starb 1992 im Seniorenheim Wetterstein in Brühl bei Köln, in das sie 1971 gezogen war.

Die Bibliothek der Kölner Domschatzkammer widmete sich 2024 in der Sonderausstellung Elisabeth Treskow 1898–1992 – Goldschmiedin in Köln ihrem Schaffen von den Anfängen bis in die 1960er-Jahre.[3]

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)

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  • „Es scheint mir wichtiger, Gold zu schmieden, als darüber zu reden, warum und wozu es geschieht...“[6]
  • „Meine Versuche, zu warten bis die Musen mich küßten, sind immer fehlgeschlagen. Ich glaube, sie küssen lieber die, denen der Schweiß heißen Bemühens die Stirn feuchtet, als jene, die ihre Ankunft untätig schwärmend erwarten.“[6]
  • Rüdiger Joppien: Elisabeth Treskow, Goldschmiedekunst des 20. Jahrhunderts. Museum für angewandte Kunst, Köln 1990.
  • Rüdiger Joppien: Elisabeth Treskow. In: FrauenSilber. Paula Straus, Emmy Roth & Co. Silberschmiedinnen der Bauhauszeit, Karlsruhe: Badisches Landesmuseum 2011, ISBN 978-3-937345-47-5, S. 156–165.
  • Delia Elisa Pätzold: Elisabeth Treskow – Handwerkerin, Künstlerin, Pionierin. In: Bochumer Zeitpunkte, Nr. 35, Februar 2016, S. 25–31 (online).
  • Elisabeth Treskow. In: Junge Bochumerinnen auf eigenen Wegen. Wochenbeilage des Bochumer Anzeiger vom 20. November 1932.

Einzelnachweise

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  1. a b c Rüdiger Joppien: Elisabeth Treskow (1898-1992), Goldschmiedin. In: Portal Rheinische Geschichte. Landschaftsverband Rheinland, 30. September 2010, abgerufen am 6. Januar 2013.
  2. Es ist aus dem Verwaltungsbericht nicht zu ersehen, ob es die dritte Ausstellung nach der Eröffnung der Galerie 1921 war, oder ob es die dritte Ausstellung in den neuen Räumen nach Dezember 1924 war. Aufgrund der Bezeichnung als Meisterin spricht es für eine Ausstellung im Jahr 1925. Diese würde aber nicht zu der langen Liste der Ausstellungen passen (VB 1913-24), sondern eher für 1921 sprechen. Quelle: Verwaltungsbericht der Stadt Bochum 1913 bis 1924, S. 258
  3. Kölner Dom vom 19. April 2024: Schatzkammerausstellung: Elisabeth Treskow 1898–1992 – Goldschmiedin in Köln, abgerufen am 13. Juli 2024
  4. Stefan Palm: Stadt Köln verleiht Jabach-Medaille an Corboud und von Rautenstrauch. Die beiden Persönlichkeiten haben sich um die Kölner Museen verdient gemacht. Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 10. Dezember 2012, abgerufen am 11. Dezember 2012.
  5. FrauenOrte NRW. In: frauenorte-nrw.de. Abgerufen am 7. Dezember 2024.
  6. a b Elisabeth Treskow: Über meine Arbeit und mich. In: Zeitschrift für Goldschmiede, Juweliere und Graveure. 1943, Nr. 3, S. 30–31.