Georg von Preußen

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Georg Prinz von Preußen, Moritz Röbbecke (1902) im Stadtmuseum Düsseldorf
Prinz Georg von Preußen, links Altersbild und rechts um 1850
Prinz Georg von Preußen, links Altersbild und rechts um 1850
Prinz Georg von Preußen, links Altersbild und rechts um 1850

Friedrich Wilhelm Georg Ernst Prinz von Preußen (* 12. Februar 1826 auf Schloss Jägerhof bei Düsseldorf; † 2. Mai 1902 in Berlin) war preußischer General der Kavallerie und Schriftsteller.

Georg war der jüngste Sohn von Friedrich Prinz von Preußen (1794–1863) und Wilhelmine Luise Prinzessin von Anhalt-Bernburg (1799–1882). Sein Bruder war Alexander von Preußen.

Seine Jugend verlebte Prinz Georg am Rhein auf Schloss Jägerhof, da sein Vater dort stationiert war. Reisen nach Großbritannien, Frankreich und Italien ließen ihn Kunst und Literatur entdecken. Obwohl er, „abweichend von seiner Familientradition, keine Neigung zur militärischen Laufbahn zeigte und schon sehr früh seine musischen Talente zu entfalten begann,“[1][2] trat er am 12. Februar 1836 als Sekondeleutnant in das 1. Garde-Regiment zu Fuß der Preußischen Armee ein. 1861 wurde er Chef des 1. Pommerschen Ulanenregiments Nr. 4 und 1866 General der Kavallerie.[3] Sein Regiment kämpfte 1866 im Preußisch-Österreichischen Krieg und 1870/71 im Deutsch-Französischen Krieg, ohne dass Georg jedoch aktiv an den Gefechten beteiligt war.[4]

Burg Rheinstein mit Schlosskapelle nach einer Vorlage von Theodor Blätterbauer, 1880

Trotzdem konnte er 1843 Studien in Bonn beginnen und kam dann in den 1850ern nach Berlin, wo er im Salon der Minna von Tresckow (1799–1875)[5] verkehrte. Sie war es auch, die ihn bestärkte, die von ihm verfassten Stücke zu veröffentlichen.[6] 1872 veröffentlichte er anonym seine Autobiographie Vergilbte Blätter, die jedoch keinen näheren Einblick in seine Privatsphäre gab.[1]

Beim heraldischen Verein Herold zu Berlin[7] seit 1871 und beim Allgemeinen Verein für Deutsche Literatur übernahm Prinz Georg bei der Gründung 1873 das Protektorat und ab 1874 wurde er ebenfalls Protektor des Historischen Museums der Stadt Düsseldorf.[8] Im selben Jahr wurde er Präsident der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Seine umfangreiche Bibliothek mit ca. 6000 Titeln vermachte Georg von Preußen der Universitätsbibliothek Bonn. Sie findet sich dort als Sonderbestand Prinz-Georg-Bibliothek.[9] Sein letzter Wohnsitz war Berlin.[10]

Nach seinem Tode wurde Georg von Preußen auf die Burg Rheinstein, die er 1863 zusammen mit seinem Bruder Alexander[11] geerbt[12] und für die er schon immer eine Vorliebe gehegt hatte, überführt,[1] wo er am 9. Mai 1902 in der Schloßkapelle zu Rheinstein beigesetzt wurde.[13] 1906 wurde ihm zu Ehren das neugegründete staatliche Düsseldorfer Gymnasium als Königliches Prinz-Georg-Gymnasium benannt.[14] Auch die Düsseldorfer Prinz-Georg-Straße führt seinen Namen.

Werke (Auswahl)

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Unter den Pseudonymen Georg Conrad und Günther von Freiberg veröffentlichte Prinz Georg von Preußen Dichtungen und Theaterstücke.[15] Meyers Konversations-Lexikon von 1888 bezeichnet ihn vorsichtig als „vorwiegend eklektisches Talent, dem die Nachempfindung und Nachahmung der verschiedensten dramatischen Stile glückt“.[16]

  • Elfrida von Monte Salerno (Drama) 1874
  • Cleopatra (Tragödie) 1877
  • Phädra (Tragödie) 1877
  • Elektra (Schauspiele) 1877
  • Revenue de tout 1877
  • Rudél et Mélisande (Tragödie) 1877
  • Don Sylvio (Tragödie) 1877
  • Der Alexanderzug (phantastische Tragödie) 1877
  • Der Talisman (Tragödie) 1877
  • Alexandros (Tragödie) 1877
  • Umsonst oder Christine, König von Schweden (Tragödie) 1877
  • Arion (Tragödie) 1877
  • Wo liegt das Glück? (Lustspiel) 1877
  • Bianca Capello 1877
  • Yolanthe (Tragödie) 1877
  • Lurley (Tragödie) 1877
  • Adonia 1877
  • Medea (Tragödie) 1877
  • Suleiman (Nachspiel) 1877
  • Ferrara (Tragödie) 1878
  • Mademoiselle Esther (Drama) 1883
  • Catharina von Medici (historisches Drama) 1884
  • Sappho (Drama) 1887
  • Conradin (Tragödie) 1887
  • Praxedis (Drama) 1896
  • Raphael Sanzio (Drama) 1896
Commons: Prinz Georg von Preußen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Erwin In het Panhuis: Anders als die andern. Schwule und Lesben in Köln und Umgebung 1895–1918. Emons Verlag, Köln 2006, ISBN 3-89705-481-7, S. 35; erwin-in-het-panhuis.de (PDF) S. 87.
  2. Autobiographie, In: Vergilbte Blätter. Berlin 1872.
  3. Amtspresse Preußens. In: Zeitungsabteilung (ZEFYS). Staatsbibliothek zu Berlin, 15. Mai 2013, abgerufen am 31. Dezember 2014.
  4. Nachruf auf Prinz Georg. In: Vossische Zeitung, Berlin, 3. Mai 1902 (mittlere Spalte).
  5. Ehefrau d. Adolf Eduard von Tresckow (1805–1865); deren Tochter Ada von Tresckow. Vgl. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1904. 5. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha, 2. November 1903, S. 825.
  6. Petra Wilhelmy-Dollinger: Die Berliner Salons. Walter de Gruyter, Berlin, New York 2000, ISBN 978-3-11-016414-5, S. 213. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. Gustav A. Seyler: Bericht über die Thätigkeit des Vereins Herold in den ersten fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens (1869–1894). Julius Sittenfeld, Berlin 1894, S. 10.
  8. Geschichte des Museums. Abgerufen am 31. Dezember 2014. duesseldorf.de
  9. Prinz-Georg-Bibliothek Sonderbestand, In: Univ. Bibl. Bonn.
  10. Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistischem Jahrbuche. 1902. 139. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha, 15. November 1901, S. 66.
  11. Rheinstein. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 12. Duncker, Berlin 1871, Blatt 708 (zlb.de Text.).
  12. Die Burg Rheinstein in Trechtingshausen. In: regionalgeschichte.net. Abgerufen am 31. Dezember 2014.
  13. Von Frederick: German Emperor Frederick. Georg Schuster, 1907, S. 7.
  14. Geschichte des Max-Planck-Gymnasiums Düsseldorf.
  15. Liste der Stücke: Georg von Preußen, Biografie und Nachlass im Portal rheinische-literaturnachlaesse.de
  16. Georg (Hannover, Mecklenburg, Preußen, Sachsen). In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 143.