Herwig Blankertz
Herwig Blankertz (* 22. September 1927 in Lüdenscheid; † 26. August 1983 in Münster) war ein deutscher Pädagoge. Er war Professor für Wirtschaftspädagogik an der Freien Universität Berlin und Professor für Pädagogik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach seiner Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg war Herwig Blankertz zunächst als Bauhilfsarbeiter und später in der Textilindustrie tätig. 1949 schloss er die Textilingenieurschule ab, 1955 bestand er die Staatsprüfung zum Gewerbelehrer in der Fachrichtung Textil und Leder an der Pädagogischen Hochschule für Gewerbelehrer in Wilhelmshaven.
Nachdem er auf dem Zweiten Bildungsweg das Abitur erlangt hatte, studierte Blankertz Philosophie, Pädagogik und Geschichte an der Universität Göttingen, wo er 1958 bei Erich Weniger zum Dr. phil. promoviert wurde; in Göttingen lernte er bereits, damals als Kommilitonen, Wolfgang Klafki, Theodor Schulze, Wolfgang Kramp und Klaus Mollenhauer kennen. Danach war er von 1959 bis 1963 als Dozent für Berufspädagogik am Pädagogischen Institut der Universität Hamburg tätig. Nach der Habilitation in Allgemeiner Pädagogik 1962 an der Wirtschaftshochschule Mannheim wurde Blankertz Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule in Oldenburg, danach ordentlicher Professor für Wirtschaftspädagogik an der Freien Universität Berlin (1964–1969). Ab 1969 hatte er einen Lehrstuhl für Pädagogik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster inne. Seit 1972 leitete er die Wissenschaftliche Begleitung der Kollegstufe Nordrhein-Westfalen. Zu seinen bekanntesten Schülern gehören Hilbert Meyer, Andreas Gruschka, Dieter Lenzen, Frank Achtenhagen, Adolf Kell und Günter Kutscha.
Blankertz starb 1983 an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herwig Blankertz ist Vater des Gestalttherapeuten und Publizisten Stefan Blankertz.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berufsbildung und Utilitarismus. Problemgeschichtliche Untersuchungen. Schwann, Düsseldorf, 1963.
- Arbeitslehre in der Hauptschule. Neue deutsche Schule Verlagsgesellschaft, Essen 1967.
- Theorien und Modelle der Didaktik. Juventa, München 1969.
- Bildung im Zeitalter der großen Industrie. Pädagogik, Schule und Berufsbildung im 19. Jahrhundert. Schroedel, Hannover, 1969.
- Die Geschichte der Pädagogik. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Büchse der Pandora, Wetzlar 1982, ISBN 3-88178-055-6.
- Berufsausbildung im 19. Jahrhundert und die Anfänge der Berufsschule Eine Vorlesung zur Genese des Berufsschulwesens. Budrich, Opladen 2024, ISBN 978-3-8474-3047-6. (Digitalisat, PDF)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Kutscha (Hrsg.): Bildung unter dem Anspruch von Aufklärung. Zur Pädagogik von Herwig Blankertz. Beltz, Weinheim und Basel, ISBN 3 407 34028 1.
- Tim Zumhof / Andreas Oberdorf (Hrsg.): Herwig Blankertz und die pädagogische Historiografie. Waxmann, Münster 2022, ISBN 978-3-8309-9627-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Herwig Blankertz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Herwig Blankertz in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Werke von Herwig Blankertz in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung in Berlin – DIPF
- Werke von Herwig Blankertz in der Staatsbibliothek zu Berlin
- Unabhängig und engagiert, Nachruf in Die Zeit vom 9. September 1983
- Gestorben, Nachruf in Der Spiegel vom 5. September 1983
Personendaten | |
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NAME | Blankertz, Herwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge |
GEBURTSDATUM | 22. September 1927 |
GEBURTSORT | Lüdenscheid, Nordrhein-Westfalen |
STERBEDATUM | 26. August 1983 |
STERBEORT | Münster |
- Pädagoge (20. Jahrhundert)
- Sachbuchautor (Pädagogik und Psychologie)
- Hochschullehrer (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
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