Pöcking

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Pöcking
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pöcking hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 58′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 47° 58′ N, 11° 18′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Starnberg
Höhe: 672 m ü. NHN
Fläche: 20,96 km2
Einwohner: 5617 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 268 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 82343, 82319Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 08157, 08151
Kfz-Kennzeichen: STA, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 88 137
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Feldafinger Straße 4
82343 Pöcking
Website: www.poecking.de
Erster Bürgermeister: Rainer Schnitzler (Parteilose Wählergruppe Pöcking)
Lage der Gemeinde Pöcking im Landkreis Starnberg
KarteAmmerseeStarnberger SeeLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis Landsberg am LechLandkreis MünchenLandkreis Weilheim-SchongauMünchenAndechsBerg (Starnberger See)FeldafingGautingGilchingHerrsching am AmmerseeInning am AmmerseeKraillingPöckingSeefeld (Oberbayern)StarnbergTutzingWeßlingWörthsee (Gemeinde)
Karte

Pöcking ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg in Deutschland.

Pöcking liegt in der Region München, etwa 25 km südwestlich vom Münchner Zentrum entfernt. Die Teilorte Possenhofen und Niederpöcking grenzen an den Starnberger See, so dass auch ein Anschluss an den überwiegend touristisch geprägten Seefahrtslinienverkehr im Starnberger See besteht. Nach Starnberg im Norden sind es etwa vier Kilometer.

Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Aschering, Maising und Pöcking.[4]

Bis zur Gemeindegründung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname ist im 14. Jh. als Peking ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Becco/Pecco zugrunde.

Pöcking gehörte den Grafen La Rosée und war ein Teil der geschlossenen Hofmark Garatshausen-Possenhofen; sie war wiederum Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Aschering eingegliedert.[5] Maising kam am 1. Januar 1978 hinzu.[6]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsentwicklung[7]
Jahr 1840 1900 1939 1950 1961 1970 1987 1988 1991 1995 2005 2010 2015 2018 2020
Einwohner 549 838 1184 2786 3213 3195 5272 5382 5585 5543 5690 5618 5755 5647 5587
Rathaus der Gemeinde Pöcking

Erster Bürgermeister ist Rainer Schnitzler (Parteilose Wählergruppe Pöcking). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Konrad Krabler (Parteilose Wählergruppe Pöcking). Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 79,91 % der Stimmen wiedergewählt.[8]

Gemeinderatswahl Pöcking 2020[9]
Wahlbeteiligung: 66,0 %
 %
50
40
30
20
10
0
45,1
24,6
19,5
7,5
3,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
+2,6
−2,6
+5,2
−4,8
−0,3
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Parteilose Wählergruppe
Sitzverteilung im Gemeinderat Pöcking 2020
     
Insgesamt 20 Sitze
Sitzverteilung im Gemeinderat
Jahr CSU SPD Grüne FDP PWG UWG ges. Wahlbeteiligung
2020 5 1 4 1 9 0 20 65,95 %
2014 5 2 3 1 9 0 20 64,08 %
2008 5 2 2 0 10 1 20 68,8 %
2002 6 2 1 1 8 2 20 67,4 %

PWG = Parteilose Wählergruppe Pöcking     UWG = Unabhängige Wählergemeinschaft

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 4449 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Pöcking, 2934 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 65,95 Prozent lag.[9]

Wappen von Pöcking
Wappen von Pöcking
Blasonierung: „Über blauem Wellenschildfuß in Silber eine auffliegende, golden bewehrte rote Eule.“[10]
Wappenbegründung: Das Wappen leitet sich vom Adelsgeschlecht der Herwarths ab.

Wappenführung seit 1980

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Statue vor dem Kaiserin-Elisabeth-Museum
Schloss Possenhofen
  • Feuerwehr Pöcking e. V.[11]
  • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Ortsverband Pöcking-Starnberg e. V.
  • SCPP Sportclub Pöcking-Possenhofen
  • SG „Die Wildschützen e. V.“ Pöcking
  • PFC „Pöckinger Faschingsclub e. V.“
  • Sportschützen Stamm Pöcking e. V.
  • Blaskapelle Pöcking e. V.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptsächlich lebten die Einwohner vor dem zwanzigsten Jahrhundert vom Fischfang im nahe gelegenen See. Einzelne Fischer begannen mit dem Bau von Fischerbooten. Die Bootswerft der Familie Glas in Possenhofen produziert heute Boote der Drachenklasse. Nach 1945 kamen Maschinenbau-, Motorrad- und ein Pharmaunternehmen sowie Bauhaupt- und Baunebengewerbe hinzu. Dort waren zeitweise über 200 Leute beschäftigt. Heute (2012) findet man in Pöcking Unternehmen der Dienstleistungsbranche und Leasingunternehmen.

Durch das Gebiet der Gemeinde Pöcking führt die Bundesstraße 2, die Starnberg mit Weilheim verbindet und quer durch das sogenannte Fünfseenland verläuft.

Ein heute unter Denkmalschutz stehender Bahnhof befindet sich im Ortsteil Possenhofen an der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen. Der Bahnhof wurde 1865 unter König Maximilian II. für den hohen Adel errichtet; Architekt war Georg von Dollmann. Er ist unter dem Namen Kaiserin-Sisi-Bahnhof bekannt; der Pavillonbau (Fürstenbahnhof) mit Flachwalmdach und seitlichen Flügeln ist ein Zeugnis für die privilegierte Benutzung der Eisenbahn durch Hof und Hochadel.[13] 2008 wurde der Bahnhof renoviert, er wird heute von der Linie S6 der S-Bahn München bedient. Eine Buslinie sorgt für den öffentlichen Verkehrsanschluss der Ortsmitte.

Linie Linienverlauf
S6 Tutzing – Feldafing – Possenhofen – Starnberg – Starnberg Nord – Gauting – Stockdorf – Planegg – Gräfelfing – Lochham – Westkreuz – Pasing – Laim – HirschgartenDonnersbergerbrückeHackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – Leuchtenbergring – Berg am Laim – Trudering – Gronsdorf – Haar – Vaterstetten – Baldham – Zorneding – Eglharting – Kirchseeon – Grafing Bahnhof – Grafing Stadt – Ebersberg


Pöcking wird durch mehrere Regionalbuslinien des MVV erschlossen.

Linie Linienverlauf Verkehrsunternehmen
909 Maising – Starnberg S R – Starnberg Nord S Geldhauser
956 Aschering – Wieling – Pöcking – Possenhofen S – Starnberg S R Geldhauser
976 Traubing – Feldafing S – Possenhofen S – Maising Geldhauser

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen mit Bezug zur Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Otto von Habsburg (1912–2011), letzter österreichischer Kronprinz, Publizist, Mitglied des Europäischen Parlaments für die CSU, Journalist und Schriftsteller, lebte seit 1954 in Pöcking in der Villa Habsburg
  • Konrad Krabler (1930–2022), ehemaliger Erster Bürgermeister (1984–2002)[14]
  • 2018: Ralf Kirberg (* 1939), ehemaliger Geschäftsführer des größten Gewerbetreibenden in Pöcking[15]
  • 2021: Amelie Erhard, langjährige Kommunalpolitikerin[16]
  • 2022: Leonhart Poelt (* 1929–2023), Betreiber des Posthotel und Heimathistoriker[17][18]
Commons: Pöcking – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Pöcking – Reiseführer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Pöcking in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. September 2019.
  3. Gemeinde Pöcking, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 2. Januar 2022.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 576.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 16. Juli 2014.
  8. Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Pöcking - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Januar 2021.
  9. a b Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Pöcking - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Januar 2021.
  10. Eintrag zum Wappen von Pöcking in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. Startseite. Abgerufen am 6. November 2023 (deutsch).
  12. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 184
  13. Bahnhof Possenhofen - Starnberger See Sehenswürdigkeit. Abgerufen am 20. Juli 2021.
  14. Peter Haacke: Abschied vom Altbürgermeister. In: sueddeutsche.de. SZ, 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  15. Sylvia Böhm-Haimerl: Umstrittener Ehrenbürger. In: sueddeutsche.de. SZ, 24. Juni 2018, abgerufen am 11. Februar 2022.
  16. Marathonläuferin der Politik. In: www.sueddeutsche.de. 7. Oktober 2021, abgerufen am 11. Februar 2022.
  17. Stephan Müller-Wendlandt: Wirt und Archivar wird Pöckinger Ehrenbürger: „Wer Poelt sucht, wird viele Poelts finden“. In: merkur.de. 7. Oktober 2022, abgerufen am 8. Oktober 2022.
  18. Sylvia Böhm-Haimerl: Pöcking: Leonhard Poelt gestorben. 31. Mai 2023, abgerufen am 20. August 2024.