Pavane

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Am Hof des französischen Königs Heinrich III.: Anne de Joyeuse und seine Frau Marguerite de Vaudémont-Lorraine tanzen eine Pavane.[1] Links unter dem Baldachin der König und seine Mutter Caterina de’ Medici, rechts von dieser Königin Louise. Rechts die Musiker.

Die Pavane (italienisch Pavana; englisch: Pavana, Pavan, paven, pavin, pavian, pavine, pavyn), auch italienisch Paduana (älter Padoana), ist ein (meist) geradtaktiger, feierlich-langsamer Schreittanz[2] bzw. Reigentanz angeblich spanisch-italienischer Herkunft, der über ganz Europa verbreitet war und im 16. und 17. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte.[3]

Geschichte und Begriff

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Der Schreit- und Schleiftanz kann als Vorläufer der Pavane angesehen werden. Walter Sorell, 1985[4]

Der französische Tanztheoretiker Thoinot Arbeau schrieb bereits 1589 in seiner Orchésographie, dass die Pavane „nicht mehr so häufig wie früher“ getanzt wurde.[5] In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde sie in die deutsche Tanzsuite aufgenommen und kam als Gesellschaftstanz nach und nach aus der Mode. In der Instrumentalmusik findet man sie jedoch bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Eine Nachblüte erlebte sie bis ins 18. Jahrhundert in der instrumentalen Kunstform des Tombeau.

Vierstimmige Pavane Belle qui tiens ma vie von Thoinot Arbeau in mitteltöniger Stimmung auf einem Konzertflügel

Laut Arbeau (1589) wurde dieser würdevolle Tanz an Königs- und Fürstenhöfen bei großen Feierlichkeiten und Bällen mehr oder weniger vom gesamten Hof getanzt und diente dabei auch der prunkenden Zurschaustellung kostbarer Roben und Gewänder (siehe unten Zitat); man spielte sie auch bei Hochzeiten zum Einzug der Braut in die Kirche.[6] Auch die englische Königin Elisabeth I. hatte anscheinend eine Vorliebe für die Pavane.

Im Begriff „Pavane“ (italienisch pavana, von padovana) findet sich der Name der italienischen Stadt Padua, im Dialekt „Pava“ genannt, wo nach einigen Quellen der Ursprung des Tanzes zu suchen ist. Dem widerspricht allerdings die Tatsache, dass die Paduanen venezianischer Tanzmeister wie Facoli (1588),[7] Radino (1592),[8] und auch Jacob Paix’ Padoana venetiana (1583)[9] grundsätzlich in einem Dreiertakt (Tripeltakt wie der 3/4-Takt) stehen und einen eher poetisch-wiegenden „Gondel“-Charakter haben. (Bereits bei Attaignant ist ein einsätziger, im Dreiertakt – hier 3/4-Takt – gehaltener Pavanentyp als Pavane „La Rote de Rode“ nachweisbar, der später Rotta genannt und auf den italienischen Lautenisten Antonio Rotta[10] als Erfinder zurückgeführt wurde.[11]) Auch das seit dem 14. Jahrhundert bekannte Instrumentalstück Lamento di Tristano besteht aus einem langsamen Schreittanz, dem ein schneller Springtanz, genannt „(La) Rotta“, folgt.[12] Andere Quellen sehen den Ursprung der Pavane in Bezug auf die gravitätischen Bewegungen des Tanzes[13] im spanischen Wort pava bzw. pavón, das übersetzt Pfau bedeutet.

Die Pavane wird oft mit einem Nachtanz (genannt „Proportio“, meist in Form der Galliarde, bei Attaignant auch als Saulterelle) im ungeraden Takt kombiniert.[14]

Arbeau unterschied außerdem zwischen der normalen Pavane und der Pavane d’Espagne (Spanische Pavane), die ein etwas anderer, weniger gravitätischer Tanz war, den er sogar mit der Canarie verglich und der zu seiner Zeit (1589) noch relativ neu war.[15]

Schrittfolge und Melodie der „Pavane d'Espagne“, Thoinot Arbeau, Orchésographie 1589.

Das Schrittmaterial der Pavane wird mit den französischen Schrittbezeichnungen «simple» und «double» beschrieben und war nach Arbeau sehr einfach: simple links, simple rechts (erster Takt), double links (zweiter Takt). Anschließend wird die Schrittkombination nach rechts wiederholt, anschließend wieder eine Schrittkombination nach links und immer so fort. Jede Schrittkombination führt dabei zu einer Übertragung des Gewichts, so dass abwechselnd der rechte und der linke Fuß frei ist. Der simple besteht dabei aus einem einfachen, flachen Schritt vorwärts. Der freie Fuß wird locker an den belasteten herangezogen, dabei heben sich leicht die Fersen beider Füße. Anschließend schwingt der unbelastete Fuß weiter zum nächsten Schritt. Der Schritt erfolgt dabei auf den ersten Schlag, das Senken und Heben der Fersen auf Schlag 2. Der double besteht aus einer Folge von drei flachen Schritten mit anschließendem Heben und Senken der Fersen. Dabei fällt jeweils ein Schritt auf einen Schlag, das Heben und Senken der Fersen wiederum auf den vierten Schlag. Die Schrittkombination simple-simple-double füllt somit eine musikalische Einheit. Die Arme hängen locker herunter, der Herr fasst die Dame mit seiner rechten Hand und führt sie. Mehrere Paare tanzen prozessionsartig hintereinander fort. Aber auch ein einzelnes Paar kann zum Klang einer Pavane tanzen. Möchte – oder muss – der Herr die Tanzrichtung ändern, vollzieht er eine convience oder conversion, d. h., er tanzt seine Schrittkombination kreisförmig rückwärts, während er die Dame kreisförmig vorwärts führt, bis sie nach einer Schrittkombination eine 180°-Wendung vollzogen haben. Zu Beginn und am Ende vollziehen beide Tanzpartner eine Reverence zueinander: Der Herr bringt sein rechtes Bein gestreckt nach vorne und verbeugt sich vor der Dame, ohne dabei den Kopf sinken zu lassen. Die Dame beugt beide Knie gleichzeitig wie zu einem Knicks. Der Herr kann anschließend noch seine eigene Hand küssen, bevor er sie der Dame reicht (der Handkuss, wie wir ihn heute kennen, kam erst im 19. Jh. auf). Haben beide eine Pavane zusammen getanzt, bringt der Herr die Dame an ihren Platz zurück oder tanzt noch eine Galliarde mit ihr.

„Der Edelmann kann sie tanzen in Mantel und Degen: Und Ihr anderen in langen Roben, ehrbar einherschreitend mit gesetztem Ernst. Und die Demoisellen in bescheidener Haltung, die Augen niedergeschlagen, ab und zu die Anwesenden mit jungfräulicher Sittsamkeit anblickend. Und was die Pavane angeht, sie dient den Königen, Fürsten und Großen Herren dazu, sich an bestimmten feierlichen Festtagen zu zeigen, mit ihren großen Mänteln und Parade-Kleidern. Und dabei begleiten sie die Königinnen, Prinzessinnen und Damen, die langen Schleppen ihrer Roben herabgelassen und hinterherschleifend, manchmal von Demoisellen getragen. […] Man bedient sich der besagten Pavanen auch bei einem Maskenball zum Entrée von Triumphwagen mit Göttern und Göttinnen, Kaisern und Königen voller Majestät.“

Thoinot Arbeau: Orchésographie, 1589, f. 29v[16]

Die Pavane steht in einem langsamen geraden Takt (C, 2/2 oder 4/4). Die früheste bekannte Pavane ist in Joan Ambrosio Dalzas Intabolatura de lauto libro quarto (1508, Venedig: Ottaviano Petrucci). Beispiele aus der ersten Hälfte oder der Mitte des 16. Jahrhunderts sind in einem mäßig langsamen Tempo von feierlichem Charakter, das sich deutlich an den Tanzschritten und Bewegungen orientiert. Wie bei Tänzen normalerweise üblich, bestehen die Abschnitte aus einer regelmäßigen Anzahl von Takten, z. B. 8, 12, oder 16 Takte.

Eine einfache und vermutlich sehr alte Pavanen-Melodie über einem einfachen Bassmodell bzw. Akkordmuster (Pavaniglia[17]), die in ganz Europa bekannt war und seit etwa 1546 bis ins 18. Jahrhundert[18] als Vorlage für Variationen (etwa bei Giovanni Paolo Foscarini[19]) diente, war die 1578 veröffentlichte Pavana italiana (mit insgesamt sechs Variationen) von Antonio de Cabezón (1510–1566);[20] die gleiche Melodie heißt bei John Bull und anderen Engländern bezeichnenderweise Spanish Pavan (insg. 8 Variationen).[21] Möglicherweise war diese „spanische“ Melodie ein Grund dafür, warum man den Ursprung der Pavane in Spanien (dort, zum Beispiel von Gaspar Sanz 1675, als pavanas bezeichnet[22]) suchte (oder in Italien). Es handelt sich übrigens nicht um die Melodie, die Thoinot Arbeau für die sogenannte Pavane d’Espagne überlieferte[23], trotzdem könnte es sich bei Cabezóns und Bulls Originalmelodie um eine musikalische Version dieses speziellen Tanzes handeln.

Nach Arbeau wurde die normale Pavane[24] beim Tanzen oft von Trommelschlägen begleitet, in dem oben beschriebenen Rhythmus der Tanzschritte: lang-kurz-kurz (1/21/4–1/4).[25] Nach Belieben konnte der Trommelrhythmus aber auch wegfallen. Arbeau gibt als typisches Instrumentarium der Pavane bei großen Festen „Oboen“ («hautbois», vermutl.: Pommern) und Posaunen an, andererseits aber auch Violinen, Spinette, Traversflöten, Blockflöten, „(…) und alle Arten von Instrumenten“.[26]

Die meisten Pavanen sind dreiteilig, wobei jeder Teil wiederholt wird: A–A′–B–B′–C–C′.

Kompositionen für Instrumentalensemble haben normalerweise keine ausgeschriebenen Verzierungen; es ist aber möglich, dass Verzierungen improvisiert wurden, besonders Triller, Doppelschläge u. ä., und vielleicht auch passaggi, solange sie den eigentlichen Tanz nicht störten – durch derartigen Zierrat konnte der noble, feierliche Charakter der Pavane noch gesteigert werden. Schon Attaingnants (1531) Intabulierungen von Pavanen für Tasteninstrumente (Cembalo, Spinett, Virginal) enthalten solche ausgeschriebenen Verzierungen. In den Reprisen (A', B', C') konnte entsprechend mehr gemacht werden.

William Byrd, Pavana Sir William Petre, aus: Parthenia, London 1613

Beispielhaft dafür sind die Pavanen englischer Komponisten wie Dowland, Byrd, Bull, Peter Philips u. a. Zugleich erreichte die Pavane gegen Ende des 16. Jahrhunderts in England eine immer größere Stilisierung und als Kunstform ihre allerhöchste Vollendung. Das ist bereits bei Byrds kontrapunktisch gestalteten Pavanen, mit Imitationen in den verschiedenen Stimmen, deutlich zu spüren. Trotz dieser großen Verfeinerung scheinen die meisten von Byrds Pavanen noch tanzbar, auch die Taktverhältnisse sind relativ einfach[27] (siehe oben). In der Folge und bei späteren Virginalisten wird das Tempo jedoch immer langsamer, die Verzierungen immer virtuoser, bin hin zu Zweiunddreißigstelnoten am Rande des Spielbaren. Beispiele dafür sind: John Bulls Pavana of my Lord Lumley, Thomas Warrocks Pavana in B (d. h. in einer ungewöhnlichen Transposition des 6. Tons nach B; Fitzwilliam Virginal Book, XCVII), Thomas Tomkins Pavana in a (Fitzwilliam Virginal Book, CXXIII). Solche Stücke sind mit ziemlicher Sicherheit keine Tänze mehr, sie sind als reine Kunstmusik anzusehen. Manche Pavanen haben auch einen ganz unregelmäßigen Aufbau, z. B. haben die ersten beiden Abschnitte von Bulls Pavana of my Lord Lumley elf Takte und auch bei Morley kommen Abschnitte mit 20 oder 15 Takten vor.[28]

Gleichzeitig entwickelt sich die Pavane immer mehr zu einem Trauerstück, im Sinne einer allgemeinen zeittypischen Mode der Melancholie, aber auch als Lamento oder Tombeau. Bekannte Beispiele dafür sind: Peter Philips Pavana dolorosa mit Galiarda (1593; Fitzwilliam Virginal Book, Nr. LXXX und LXXXI), Anthony Holbornes Countess of Pembrokes Funeralle (1599), John Bulls Chromatic Pavan (mit Galliard), die auch als Queen Elisabeth’s Pavan überliefert ist und zum Tode der Königin geschrieben wurde (1603). Ein echtes Tombeau ist auch Thomas Tomkins Sad Pavan: for these distracted times, die er nach der Hinrichtung von Charles I. 1649 komponierte.

Einen beispiellosen Erfolg hatte Dowlands Pavana Lachrimae aus seiner Sammlung Lachrimae, or Seaven Teares, Figured in Seaven Passionate Pavans (London, 1604), sieben Pavanen für fünf Violen und Laute über das Lautenlied „Flow my tears“ („Fließet, meine Tränen“).[29] Die ausgeschriebenen fließenden Verzierungen der Lautenstimme sind in diesem Fall nicht nur als blumiger Zierrat zu verstehen, sondern wirken geradezu wie ein auskomponierter Fluss von Tränen. Dowlands Pavana Lachrimae kann als die berühmteste aller Pavanen gelten, es existieren auch mehrere reichverzierte Versionen von William Byrd, Giles Farnaby, Sweelinck u. a. Auch Pavanen anonymer Komponisten sind erhalten wie etwa bei Pierre Phalèse (Hortulus Cytharae, 1570)[30] die Pavane des bouffons.

In der gleichen Epoche veröffentlichten Komponisten wie William Brade („Newe ausserlesene Paduanen …“, 1609 u. 1614), Johann Hermann Schein (Banchetto musicale, 1617) oder Samuel Scheidt (Ludi Musici, 1621) in Norddeutschland Paduanen für Instrumentalensemble, die durchaus noch tanzbar wirken und vermutlich auch getanzt wurden. Auch Johann Rosenmüller schrieb noch Suiten mit Paduanen („Paduanen, …“, Leipzig 1645, und „Studenten-Music“, Leipzig 1654). Kunstvolle Pavanen hielten sich auch in der Violenmusik Englands (Alfonso Ferrabosco der Jüngere, William Lawes).

Einige wenige sehr schöne Pavanen schrieben noch die ersten Clavecinisten in Frankreich: Jacques Champion de Chambonnières (1601/2–1672), Henri Dumont und Louis Couperin (ca. 1626–1661). Diese Pavanen sind wieder viel einfacher als die der englischen Virginalisten, sie entsprechen der traditionellen Dreiteiligkeit, ohne ausufernde Verzierungen, aber innerlich belebt, und tendieren in Richtung Tombeau. Chambonnières bringt gerne einen auskomponierten Wechsel zu einem etwas lebhafteren Tempo (z. B. Pavane „L’entretien des Dieux“ in: Pièces de Clavessin I). Ein harmonisch und melodisch besonders vollendetes Beispiel für eine Tombeau-Pavane ist Louis Couperins einzige Pavane in der zu seiner Zeit sehr außergewöhnlichen und ätherischen Tonart fis-moll (im Manuscrit Bauyn).[31] Sie steht am Ausklang der Epoche und könnte als letzter Schwanengesang auf die gesamte Gattung aufgefasst werden.

Komponisten, die Pavanen komponierten

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Joan Ambrosio Dalza (als erster, erwähnt Venedig 1508[32]), Pierre Attaingnant (um 1494–1552), Luis Milán (um 1500–1561), Enríquez de Valderrábano (um 1500 – nach 1557), Diego Pisador (um 1508 – 1557), Claude Gervaise (um 1510 – nach 1558), Tielman Susato (um 1510/15 – nach 1570), Antonio de Cabezón (1510–1566), Innocentio Alberti (um 1535-1615), Anthony Holborne (um 1545–1602), William Byrd (1543–1623), Thomas Morley (um 1557–1602), Peter Philips (um 1561–1628), John Bull (um 1562–1628), Giles Farnaby (um 1560–1640), John Dowland (um 1563–1626), Thomas Tomkins (um 1572–1656), Orlando Gibbons (1583–1625), Jan Pieterszoon Sweelinck (1562–1621), William Brade (1560–1630), Johann Hermann Schein (1586–1630), Samuel Scheidt (1587–1654), Jacob van Eyck (um 1590–1657), Johann Rosenmüller (um 1619–1684), Jacques Champion de Chambonnières (1601 oder 1611–1672), Henri Dumont (1610–1684), Louis Couperin (1626–1661), Gaspar Sanz (1640–1710).

Auszug aus einer Pavane von Pierre Attaignant, um 1530
Pavane von Pierre Attaignant, um 1530

Siehe auch: Historischer Tanz

Nachempfindende Kompositionen

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Seit dem späten 19. Jahrhundert finden sich nachempfindende Kompositionen oder Anspielungen auf die Pavane im Werk einiger Komponisten sowohl in der Kunst- als auch in der Unterhaltungsmusik. Bekannte Beispiele sind:

Im Bereich des Balletts schuf der Choreograf Kurt Jooss 1929 für seine Compagnie ballets Jooss ein tänzerisches Juwel. Vergeblich versucht eine Infantin, sich vom Zwang der Hofetikette zu befreien. Für ihre Hoffnungen, Wünsche und Träume ist am starr reglementierten Hof kein Platz. Sie wird von der Hofgesellschaft in einem kalten Ritualtanz erdrückt und stirbt einen der anrührendsten Bühnentode des Modern-Dance-Repertoires.

Man kann diese Choreografie auch als Anklage gegen lebensvernichtende Machtstrukturen verstehen. Sie zählt, neben dem Anti-Kriegsballett Der Grüne Tisch, zu den vier Meisterwerken von Kurt Jooss,[33] die internationale Compagnien bis heute immer wieder in ihre Spielpläne aufnehmen.[34]

2004 entstand für Arte eine komplette TV-Bühnenaufzeichnung, getanzt vom Ballet de l’Opéra National du Rhin, einstudiert von der Jooss-Tochter Anna Markard, TV-Regie: Annette von Wangenheim.[35]

Pavane ist auch der Titel eines klassischen Science-Fiction-Romans von Keith Roberts aus dem Jahr 1968, der eine alternative Entwicklung der Geschichte zur Zeit Elisabeths I. zur Handlung hat.[36]

Quellen und Literatur

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  • Willi Apel: Die Tanzsammlung von Attaingnant, Byrds Pavanen und Galiarden, Morley und Mundy, Bull, in: Geschichte der Orgel- und Klaviermusik bis 1700. Hrsg. von Siegbert Rampe. Bärenreiter, Kassel 2004 (urspr. 1967), S. 232–235 (Attaingnant), S. 247–253 (Byrds Pavanen...), S. 288–289 (Morley), S. 298–306, davon S. 304–305 (Bull, Pavanen).
  • Thoinot Arbeau: Orchésographie et Traicté en forme de dialogue, par lequel toutes personnes peuvent facilement apprendre & practiquer l'honneste exercice des dances. Jehan des Preyz, Langres 1589; Neuausgabe 1596, (Privileg vom 22. November 1588) = Orchésographie. Reprint der Ausgabe 1588. Olms, Hildesheim 1989, ISBN 3-487-06697-1.
  • Pierre Attaingnant: Quatorze Gaillardes neuf Pavennes, sept Branles et deux Basses Dances le tout reduict de musique en la tabulature du jeu d'Orgues Espinettes Manicordions et telz semblables instrumentz musicaulx […]. (Frühjahr 1531), in: Keyboard Dances from the earlier sixteenth century (= Corpus of Early Keyboard Music. Band 8), hrsg. von Daniel Heartz, American Institute of Musicology, 1965.
  • Hans Dagobert Bruger (Hrsg.): Pierre Attaignant, Zwei- und dreistimmige Solostücke für die Laute. Möseler Verlag, Wolfenbüttel/Zürich 1926, S. 2–5, 9, 15, 22 f., 25–27, 29, 32 f. und 35.
  • John Bull, Keyboard Music I (Musica Britannica 14) und Keyboard Music II (Musica Britannica 19), hrsg. von J. Steele und Francis Cameron, rev. von Alan Brown. Stainer & Bell, Londin 1960, 2001 und 2016.
  • William Byrd: My Ladye Nevells Booke of Virginal Music. Hrsg. von Hilda Andrews. Dover Publications, New York 1969, ISBN 0-486-22246-2.
  • Antonio de Cabezón, Claviermusik - Obras de Musica para tecla, arpa y vihuela, hrsg. von M. S. Kastner. Schott, Mainz 1951, rev. 1979.
  • Jacques Champion de Chambonnières, Les Pièces de Clavessin, Vol. I & II, Facsimile of the 1670 Paris Edition. Broude Brothers, New York 1967.
  • Rainer Gstrein: Pavane. In: Handwörterbuch der musikalischen Terminologie. Band 5, hrsg. von Hans Heinrich Eggebrecht und Albrecht Riethmüller, Schriftleitung Markus Bandur. Steiner, Stuttgart 2001 (Digitalisat).
  • The Fitzwilliam Virginal Book (Revised Dover edition), J. A. Fuller Maitland and W. Barclay Squire, corr., ed. and Preface by Blanche Winogron, New York: Dover Publications 1979–1980, ISBN 0-486-21068-5.
  • Manuscrit Bauyn (3 Bände), première partie: Pièces de Clavecin de Jacques Champion de Chambonnières, deuxième partie: Pièces de Clavecin de Louis Couperin, Facsimile, prés. par Bertrand Porot, Courlay: Édition J. M. Fuzeau, 2006.
  • Thomas Tomkins: Keyboard Music. (Musica Britannica 5), hrsg. von Stephen D. Tuttle. Stainer & Bell, London 1955 (rev. 2010).

Einzelnachweise

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  1. Pavane à la cour d'Henri III, collections.louvre.fr
  2. Duden.
  3. pavane. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 29. September 2024 (englisch).
  4. Walter Sorell: Der Tanz als Spiegel der Zeit. Wilhelmshaven : Heinrichshofen, 1985, S. 10
  5. „La dicte pavane n’a pas esté abolie & mise hors d'usage du tout, & crois qu'elle ne le sera iamais, vray est qu’elle n’est pas si fréquentee que par le passé....“ („Die besagte Pavane ist gar nicht abgeschafft worden und außer Gebrauch, und ich glaube, dass sie es nie sein wird; wahr ist, dass sie nicht mehr so häufig getanzt wird wie früher...“) . Siehe: Thoinot Arbeau, Orchésographie ..., Langres: Jehan des Preyz, 1589 / 1596, f. 28v.
  6. Thoinot Arbeau, Orchésographie ..., Langres: Jehan des Preyz, 1589 / 1596, f. 28v. Die Verwendung bei Hochzeiten könnte ein typisch französischer Brauch sein.
  7. Marco Facoli, Collected Works, ed. by Willi Apel, CEKM 2, American Institute of Musicology, 1963, S. 12–22 (Padoana prima - quarta).
  8. Il Primo Libro d'Intavolatura di Balli d'Arpicordo di Gio. Maria Radino Organista in S. Gio. di Verdara in Padova, nuovamente composti, & con ogni diligenza stampati. In Venetia, Appresso Giacomo Vincenti, M.D.XCII. Neuausgabe als Nr. 33 von Corpus of early keyboard music, American Institute of Musicology, 1968, S. 12–19.
  9. The Jacob Paix Tablature: „Ein Schön Nutz und Gebreuchlich Orgel Tabulaturbuch“. Übersetzt und transkribiert von Sherry Rudolph Seckler. Dissertation The University of Iowa, Dezember 1990, S. 559 ff.
  10. Antonio Rotta: Intabolatura de Lauto. Venedig 1546.
  11. Hans Dagobert Bruger (Hrsg.): Pierre Attaignant, Zwei- und dreistimmige Solostücke für die Laute. 1926, S. 26 f., 32 (Pavane) und 35.
  12. Vgl. etwa imslp.org.
  13. Diccionario […] por la Real Academia Española. Band 5. 1737, S. 169.
  14. Hans Dagobert Bruger (Hrsg.): Pierre Attaignant, Zwei- und dreistimmige Solostücke für die Laute. Möseler Verlag, Wolfenbüttel/Zürich 1926, S. 32.
  15. "Depuis peu de temps ils ont apporté une qu'ils appellent la Pavane d'Espagne, laquelle se dance decoupee avec diversité de gestes , & parce qu' elle à (sic!) quelque conformité avec la dance des Canaries ,..., & tels decoupements & mouvemens de pieds legierement faicts, moderent la gravité de la pavane,...". Thoinot Arbeau, Orchésographie ..., Langres: Jehan des Preyz, 1589/1596, f. 33 r. (genauere Beschreibung der Pavane d'Espagne auf: f. 96v-97).
  16. Original: «Le Gentil-homme la peult dancer ayant la cappe & lespee: Et vous aultres vestuz de vos longues robes, marchants honnestement avec une gravité posee. Et les damoiselles avec une contenance humble, les yeulx baissez, regardans quelquesfois les assistans avec une pudeur virginale. Et quant à la pavane, elle sert aux Roys, Princes & Seigneurs graves, pour se monstrer en quelque jour de festin solemnel, avec leurs grands manteaux & robes de parade. Et lors les Roynes, Princesses, & Dames les accompaignent les grands queües de leurs robes abaissees & traisnans, quelquesfois portees par damoiselles. (Et sont lesdites pavanes jouees par haulbois & saquebouttes qui l'appellent le grand bal, & la font durer jusques à ce que ceux qui dancent ayent circuit deux ou trois tours la salle si mieulx ils n'ayment la dancer par marches & desmarches.) On se sert aussi desdictes pavanes quant on veult faire entrer en une mascarade chariotz triumphantz de dieux & deesses, Empereurs ou Roys plains de majesté.» Thoinot Arbeau, Orchésographie, 1589, f.29v.
  17. James Tyler: A guide to playing the baroque guitar. Indiana University Press, Bloomington und Indianapolis 2011, ISBN 978-0-253-22289-3, S. 33 und 96–100 (Pavaniglia con parti variate von Giovanni Foscarini).
  18. James Tyler (2011), S. 33.
  19. Vgl. etwa Adalbert Quadt: Gitarrenmusik des 16.–18. Jahrhunderts. Nach Tabulaturen hrsg. von Adalbert Quadt. Band 1–4. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1970 ff.; 2. Auflage ebenda 1975–1984, Band 1, S. 14 (Pavaniglia mit Variationen aus Terzo libro della Chitarra Spagnola von 1629).
  20. Nur die Intabulierung und Variationen sind von Cabezón, nicht die Vorlage. Das Stück wurde posthum veröffentlicht 1578 in Obras de Musica para tecla, arpa y vihuela; Neuausgabe in: Antonio de Cabezón, Claviermusik - Obras de Musica para tecla, arpa y vihuela, hrsg. v. M.S. Kastner, Mainz et al.: Schott, 1951, rev. 1979, S. 12–14.
  21. Nr. CXXXIX., in: The Fitzwilliam Virginal Book (Revised Dover edition), 2 Bde., J. A. Fuller Maitland and W. Barclay Squire, corr., ed. and Preface by Blanche Winogron, New York: Dover Publications 1979-1980, Bd. 2, S. 131ff.
  22. James Tyler (2011), S. 33–36.
  23. Thoinot Arbeau, Orchésographie, 1589, f.96v - 97r.
  24. Im Gegensatz zur Pavane d'Espagne (siehe oben).
  25. Thoinot Arbeau, Orchèsographie, 1589, f.28v - f.33v. Siehe auch die folgende Website mit dem Faksimile von Arbeaus Orchésographie, 1589: http://imslp.org/wiki/Orchésographie_(Arbeau,_Thoinot)
  26. Thoinot Arbeau, Orchèsographie, 1589, f.29v und f.33v.
  27. Willi Apel, "Byrds Pavanen und Galiarden", in: Geschichte der Orgel- und Klaviermusik bis 1700, hrsg. und Nachwort von Siegbert Rampe, Kassel: Bärenreiter, 2004 (urspr. 1967), S. 247–253 (Byrd).
  28. Willi Apel, "Morley und Mundy", und "Bull", in: Geschichte der Orgel- und Klaviermusik bis 1700, hrsg. und Nachwort von Siegbert Rampe, Kassel: Bärenreiter, 2004 (urspr. 1967), S. 288–289 (Morley), S. 304–305 (Bull, Pavanen).
  29. Die eigentliche Pavana Lachrimae heißt in der Sammlung: "Lachrymae antiquae". Es muss gesagt werden, dass die sieben Pavanen dieser Sammlung nicht Variationen im eigentlichen Sinne des Wortes sind, sondern durchaus eigenständige Stücke, mit einem jeweils anderen harmonischen Verlauf usw. Ihre Namen sind: Lachrimæ Antiquae (Alte Tränen), Lachrimæ Antiquae Novæ (Neue alte Tränen), Lachrimæ Gementes (Seufzende Tränen), Lachrimæ Tristes (Traurige Tränen), Lachrimæ Coactae (Gemeinsame Tränen), Lachrimæ Amantis (Tränen der Liebenden), Lachrimæ Veræ (Echte Tränen).
  30. Vgl. etwa Adalbert Quadt: Gitarrenmusik des 16.–18. Jahrhunderts. Nach Tabulaturen hrsg. von Adalbert Quadt. Band 1–4. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1970 ff.; 2. Auflage ebenda 1975–1984, Band 1, S. 5 (Pavane des bouffons mit nachfolgender Gagliarde).
  31. Manuscrit Bauyn (3 Bde.), deuxième partie: Pièces de Clavecin de Louis Couperin, Facsimile, prés. par Bertrand Porot, Courlay: Édition J. M. Fuzeau, 2006, S. 145f.
  32. Vgl. etwa Johann Ambrosio Dalza: Pavana alla Ferrarese, Saltarello, Piva. (Petrucci – Venezia 1508). In: Ruggero Chiesa (Hrsg.): Antologia di Musica Antica per liuto, vihuela e chitarra. Band 1. Edizioni Suvini Zerboni, Mailand 1969, S. 6–13.
  33. http://www.annettevonwangenheim.de/film10.htm, Kurt Jooss. Tanz als Bekenntnis
  34. Ballett am Rhein: Kurt Jooss: Pavane auf den Tod einer Infantin auf YouTube, 7. September 2012, abgerufen am 25. Februar 2024 (Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg PREMIERE 30. April 2010, Opernhaus Düsseldorf im Rahmen des Ballettabends b.04; Laufzeit: 1:38 min).
  35. http://www.annettevonwangenheim.de/film06.htm, Drei Ballette von Kurt Jooss
  36. Keith Roberts: Pavane oder die folgenschwere Ermordung von Elisabeth I. Heyne, München 1977, ISBN 3-453-06224-8.