Sair Asgur
Sair Asgur (belarussisch Заір Азгур; * 2. Januar 1908 in Mautschany im Gouvernement Mogiljow, Russisches Kaiserreich; † 18. Februar 1995 in Minsk, Belarus) war ein sowjetischer Bildhauer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Asgur besuchte Kunsthochschulen in Wizebsk, die Wchutein in Leningrad sowie die Nationale Akademie der Bildenden Künste und Architektur in Kiew.[1] In seiner Zeit als Student lebte er zeitweise bei den Nationaldichtern Janka Kupala und Jakub Kolas. Zudem erhielt er eine finanzielle Unterstützung von Kolas.[2] Er wurde Professor und Akademiker. Von 1947 bis 1967 sowie von 1971 bis 1990 war Asgur Abgeordneter des Obersten Sowjets der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Er erhielt diverse Ehrentitel und Auszeichnungen. Ab 1980 war Asgur Vorsitzender der Kunstabteilung der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Minsk. Zwischen 1977 und 1983 schrieb er zwei Bände, die seine Memoiren beinhalten. Zudem schrieb Asgur mehrere Kunstartikel.[1]
In Minsk befindet sich im Haus Asgurstraße 8 ein Gedenkmuseum für den Künstler.[3]
Asgurs Nichte Mascha Bruskina (1924–1941) arbeitete zur Zeit der deutschen Eroberung von Minsk als Sanitäterin in einem Krankenhaus. Sie wurde von Deutschen als Partisanin öffentlich gehenkt. In der Sowjetunion wurde sie später als Heldin gefeiert, aber aus antisemitischen Gründen wurde ihre Identität vertuscht, und auch Asgur musste dazu schweigen.[4][5]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Asgurs Werken handelt es sich zumeist um realistische Büsten und monumentale Skulpturen von historischen, kulturellen und revolutionären Persönlichkeiten.[1]
- Reliefs am Siegesdenkmal am Siegesplatz (1954)[6]
- Denkmal für Wassil Talasch in Petrykau (1958)[7]
- Figuren auf dem Jakub-Kolas-Platz (1972)[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Vitali Silitski, Jan Zaprudnik: The A to Z of Belarus. Scarecrow Press, 2010, ISBN 978-0810872004. S. 26
- ↑ 20 нечаканых фактаў пра Заіра Азгура auf svaboda.org
- ↑ Offizielle Website des Asgur-Museums
- ↑ Die Wahrheit über eine tote Heldin. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1987 (online).
- ↑ Arno Lustiger: Zum Kampf auf Leben und Tod! Das Buch vom Widerstand der Juden 1933–1945. Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1994, ISBN 3-462-02292-X, S. 371
- ↑ Minsk’s monuments, statue’s and memorials auf comtourist.com
- ↑ Александр Локотко, Ольга Князева, Евгений Морозов, Ольга Изотова: Tourist Mosaic of Belarus. Litres, 2014. S. 274.
- ↑ Minsk: Sightseeing Bokk. S. 26. (PDF)
Personendaten | |
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NAME | Asgur, Sair |
ALTERNATIVNAMEN | Азгур, Заір (belarussisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1908 |
GEBURTSORT | Mautschany im Gouvernement Mogiljow |
STERBEDATUM | 18. Februar 1995 |
STERBEORT | Minsk |
- Bildhauer (Sowjetunion)
- Künstler (Belarus)
- Politiker (Belarus)
- Träger des Stalinpreises
- Held der sozialistischen Arbeit
- Träger des Leninordens
- Träger des Ordens der Oktoberrevolution
- Träger des Ordens des Roten Banners der Arbeit
- Träger des Ordens des Roten Sterns
- Träger des Ordens der Völkerfreundschaft
- Volkskünstler der UdSSR (Bildende Kunst)
- Träger der Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Träger der Medaille „Sieg über Deutschland“
- Sowjetbürger
- Belarusse
- Geboren 1908
- Gestorben 1995
- Mann