Sonnenhaus (Lichtenfels)

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Heutige Ansicht der denkmalgeschützten Villa Sonnenhaus
Villa Sonnenhaus um 1915, damalige Adresse Kronacher Straße 19
Henriette „Jetta“ Bamberger, rechts, mit ihrer jüngeren Schwester Lina Wolff am Froschkönig-Brunnen der Villa Sonnenhaus, um 1915
Die Villa Sonnenhaus, vermutlich in den 1940er oder 1950er Jahren

Das Sonnenhaus in Lichtenfels (Oberfranken) ist eine 1914 in der Charakteristik des späten Jugendstils errichtete Villa in der heutigen Kronacher Straße 21,[1] die seit 1994 unter Denkmalschutz steht.[2]

Die Villa wurde von dem Architekten August Berger errichtet, der zu den wichtigsten Vertretern des späten Jugendstils in Oberfranken gehört, und zählt zu den Villenbauten, die insbesondere durch ortsansässige Unternehmer bzw. Industrielle errichtet worden sind.[3][4][5] Bauherr der Villa Sonnenhaus war der von Lichtenfels aus international wirkende Kaufmann, Unternehmer, Kunstsammler und -mäzen Otto Bamberger,[6] der das Gebäude zusammen mit seiner Familie ab 1914 bis 1933 (seine Angehörigen bis 1938) bewohnte.

Die Villa mit ihren mehrfarbig künstlerisch bemalten Sprossenfenstern im Eingangsbereich und Treppenhaus[7] und einem ursprünglich großzügigen Garten wurde seinerzeit als ein kultureller Mittelpunkt der Stadt betrachtet, weil darin regelmäßige Literaturabende stattfanden, Bildhauer, Grafiker, Kunstmaler, Zeichner, Literaten, Kunsthistoriker und Industrielle aus- und eingingen.[8] Die Villa wurde regelmäßig von Gästen besucht[9], deren Zahl während der NS-Zeit infolge der antisemitisch motivierten Diskriminierung ihrer Bewohner und einer Reihe der vorherigen Hausgäste zunehmend geringer wurde.

Als große Besonderheit ihres Interieurs gilt die seinerzeit wohl einzigartige Komplettausstattung mit Bauhaus-Mobiliar im Stil der Neuen Sachlichkeit.[10][11][12][13] Die Villa war daher das wohl einzige private Gebäude reichsweit, das vollständig mit Mobiliar, Leuchten und Accessoires des Bauhauses ausgestattet wurde.[14]

Bis zu ihrer Beschlagnahme und Raub (siehe Raubkunst) am 10. November 1938 beherbergte die Villa die regional umfangreichste Sammlung expressionistischer Kunst von mittlerweile international bekannten Künstlern.[15]

Errichtung der Villa

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Den Bau der Villa gab der Kaufmann Otto Bamberger bei dem zu dieser Zeit von Hildburghausen aus wirkenden Architekten August Berger in Auftrag, als seine Heirat mit Henriette „Jetta“ (1891–1978),[16][17] geborene Wolff, bevorstand, mit der er am 24. Dezember 1913 getraut wurde. Sie war eine Tochter des Kaufmanns Beni Wolff (1857–1923) aus Hall.[18]

Beide erwarteten im Jahr 1914 ihr erstes Kind, Ruth (1914–1983). Im Jahr 1920 wurde das zweite Kind des Ehepaares geboren, Klaus Philipp (1920–2008).

Vor Fertigstellung der Villa hatte Otto Bamberger bei seinen Eltern, Philipp Bamberger (1858–1919) und dessen Ehefrau Sarah „Serry“ (1863–1925), geborene Ullmann, in der Bamberger Straße 45 in Lichtenfels gewohnt. Deren Haus lag direkt neben dem familieneigenen Unternehmen D. Bamberger, als dessen Geschäftsführer Otto Bamberger seit 1910 neben seinem Vater Philipp und dessen Bruder Fritz (1862–1942) fungierte.[19]

Gedruckter Briefkopf des Otto Bamberger mit dem Absender Lichtenfels Sonnenhaus, 1926

Die Bezeichnung der Villa als „Sonnenhaus“ ist durch eine Vielzahl zeitgenössischer Quellen unterschiedlicher Autoren dokumentiert.[20][21][22][23][24][25]

Ihre Anschrift, bis zur Umbenennung während der NS-Zeit offiziell Kronacher Straße 19, wurde bevorzugt mit „Lichtenfels, Sonnenhaus“ angegeben.[24] Es ist jedoch auch eine Vielzahl von Schreiben erhalten, die belegen, dass es für eine ordnungsgemäße postalische Zustellung seinerzeit genügte, an „Otto Bamberger, Lichtenfels“ zu adressieren, damit die Sendungen ihren Empfänger erreichten.

Die als „Sonnenhaus“ bezeichnete Villa wird als eingeschossiger giebelständiger Bau mit Frackdach beschrieben, mit einem polygonalen Standerker und einem traufseitigen Zwerchhaus.[2] Als eingeschossig wird die Villa charakterisiert, weil das Gebäude unter dem weit heruntergezogenen Dach auf der Westseite eingeschossig ausgebildet ist.[26]

Das Gebäude wurde jedoch auf vier Ebenen geplant und ausgeführt, einem etwa zur Hälfte unterirdisch gelegenen Souterrain als Kellergeschoss, einem als Hochparterre ausgeführten Erdgeschoss, einem Obergeschoss und einem ausgebauten Dachgeschoss.

Die beiden Zugänge an der Süd- und Ostseite wurden über achtstufige Treppen erreicht, ebenso die in der wärmeren Jahreshälfte für Mahlzeiten genutzte Veranda an der Nordseite, die über ein Fenster der angrenzenden Küche bedient werden konnte. Die Villa verfügte über Räumlichkeiten für Hausangestellte sowie über eine Glocke zwischen der Küche im Erdgeschoss und dem Dachgeschoss, weiterhin über Räumlichkeiten für Gäste des Hauses, als Fremdenzimmer bezeichnet.

Sowohl Otto Bamberger als auch dessen Ehefrau Henriette interessierten sich für moderne Kunst, Literatur, Philosophie, Politik, Architektur und Innenarchitektur sowie Auslandsreisen.[27]

Eingangsbereich und Treppenhaus

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Der Eingangsbereich und das Treppenhaus der Villa sind teils holzgetäfelt, der wuchtige Holzpfeiler des Treppengeländers im Erdgeschoss gedrechselt, der Treppensockel repräsentativ gerundet. Die Brüstungsgeländer der Treppenpodeste weisen geradlinige horizontale und vertikale Streben auf, die sich beim Treppengeländer in ansteigender bzw. absteigender Linie fortsetzen. Die Handläufe des Brüstungsgeländers und des Treppengeländers aus Hartholz sind unterschiedlich gestaltet, für letzteres grifffreundlich gerundet und zum Pfeiler hin gekehlt und abschließend gebogt, während das Brüstungsgeländer breiter und kantiger ausgeführt worden ist. Die hölzernen Treppenstufen wurden mittels eines mit Treppenläuferstangen aus Messing fixierten Teppichläufers schalldämmend ausgestattet.[25]

In der Zeit des späten Jugendstils (Art nouveau) wurden die farbig bemalten Bleiglasfenster der Villa Sonnenhaus durch die Coburger Kunstglaserei Bringmann und Schmidt ausgeführt.[7] Zwei Fenster zeigen florale Ornamente, teils mit Früchten, teils mit Blüten. Ein Fenster zeigt eine auf einer Weltkugel stehende bartlose Hermes-Figur mit geflügeltem Helm, geflügelten Schuhen und Hermesstab (griechisch Kerykeion, lateinisch Caduceus). Zwei weitere Fenster bilden naturbezogene Motive mit Frauenfiguren ab, Flora und Fauna symbolisierend. Die eine hält einen kleinen Zweig mit Blättern und Knospen (oder Früchten) empor, den sie betrachtet. Auf dem ausgestreckten Zeigefinger der erhobenen Hand der anderen Frauenfigur sitzt ein kleiner Singvogel mit weit geöffnetem Schnabel, der vermutlich zwitschernd gemeint ist. Von Bringmann und Schmidt sind weitere Arbeiten in mehreren Kirchen der Region erhalten, beispielsweise in St. Bonifaz in Oberlauter. Weitere mehrfarbig bemalte Bleiglasfenster mit unregelmäßig gebogt ausgeführten Segmenten, die Menschen darstellen, befanden sich im Wintergarten neben der Außentür.

Bauhaus-Mobiliar und -Accessoires

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Otto Bamberger beauftragte den Bauhaus-Designer Erich Dieckmann im Jahr 1926,[28] das Interieur des gesamten Sonnenhauses komplett neu zu gestalten und auszustatten.[29][30][31][32][25] In der Folge wurde daher ein Raum der Villa im Erdgeschoss (Hochparterre) gegenüber den ursprünglichen Bauplan-Bezeichnungen teils umgewidmet. So erhielt der vorherige Salon zukünftig eine Kombinutzung als Bibliothek, Depotraum für Kunstwerke und Salon. Zu diesem Zweck wurde eine Rabitzwand eingezogen, die ein zum Hauseingang gerichtetes Fenster verschließen sollte, um die teilverglasten Bücherregalstollen davorsetzen zu können. Der Empfang und die Bewirtung von Hausgästen während literarischer Abende fand großteils in diesem Raum und dem durch eine nur in den oberen Segmenten verglaste Schiebetür angrenzenden Speisezimmer mit Erker-Sitzgruppe statt, in der wärmeren Jahreszeit natürlich auch im einst relativ weitläufigen Garten, der über den an das Speisezimmer angrenzenden Wintergarten zugänglich war.

Die Komplettausstattung der Villa mit Bauhaus-Mobiliar wurde ausweislich der dazu erhaltenen Korrespondenz im September 1927 mit der Bibliothek im Erdgeschoss begonnen und wohl zu Weihnachten des Jahres 1932 mit dem Tochterzimmer für die zu dieser Zeit 18-jährige Ruth Bamberger abgeschlossen.[33] Mögliche weitere Arbeiten verhinderten die zeitbedingten Umstände nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten, die unter anderem zur Schließung des Bauhauses 1933, zur ideologisch bedingten Entlassung Dieckmanns und zum frühen Tod Otto Bambergers führten.

Der Dokumentation des Hauptstaatsarchives Weimar zufolge war Otto Bamberger wohl der erste und einzige Auftraggeber des Bauhauses, der die völlige Umgestaltung und Ausstattung eines ganzen Gebäudes in Auftrag gab. Er gilt daher als größter Förderer und Auftraggeber des Bauhauses.[34][14][35][36]

Eine Reihe von Dieckmanns Entwürfen für Otto Bamberger finden sich im Februar 1929 in der Designzeitschrift Die Form,[37] in mindestens einem Möbelkatalog der Staatlichen Bauhochschule Weimar, 1930 in Walter Müller-Wulckows Buch Die deutsche Wohnung der Gegenwart und in Dieckmanns 1931 erschienenem Buch Möbelbau in Holz, Rohr und Stahl, das antiquarisch oder als Reprint erhältlich ist.[38][39][40]

Die bis heute erhaltenen wertvollen und qualitativ sehr hochwertigen Einbauschränke sind noch immer voll funktionsfähig und inklusive ihrer Einlegearbeiten (Intarsien) in sehr gutem Zustand. Der Fußboden ist selbst im Kellergeschoss (Souterrain) mit hochwertigem Parkett ausgestattet, das bis heute in einwandfreiem trockenen Zustand ist.[25]

Bereits um 1925 erhielt das Sonnenhaus einen Telefonanschluss mit der örtlichen Rufnummer 139, zur damaligen Zeit in Privathaushalten noch rar.

Im Dachgeschoss befanden sich die beiden Kinderzimmer für Tochter Ruth (mit Blick zum Garten) und Sohn Klaus (mit Blick zur Straße), außerdem das so bezeichnete „Bauernzimmer“, das u. a. mit einem Doppelbett für Gäste im ländlichen fränkischen Stil des 19. Jahrhunderts ausgestattet war. Darüber hinaus gab es einen Raum, in dem Klaus um die Mitte der 1930er Jahre mit seinem Hannoveraner Cousin Gerhard (1920–2013) während der Sommerferien eine große elektrifizierte Eisenbahnanlage mit Märklin-Lokomotiven und -Waggons aufbaute und betrieb.[41]

Expressionistische Kunstsammlung

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Otto Bamberger unterstützte überwiegend unbekannte und mittellose Künstler seiner Zeit, indem er von ihnen Werke erwarb, die damals noch keinen nennenswerten Marktwert hatten.[42] Mit den gefälligsten dieser Werke dekorierte er die zahlreichen Räume des Sonnenhauses. Der weitaus größte Teil der Kunstwerke wurde ab September 1927 in seiner Bibliothek hinter zu diesem Zweck eigens gefertigten breiten Schiebetüren aufbewahrt, hinter denen sich Auszüge/Schübe für planliegende Kunstwerke befanden.[43] Heute sind die Kunstwerke der Sammlung des Otto Bamberger sehr begehrt, die Künstler zumeist international bekannt.

Er war ein Sammler und Mäzen zeitgenössischer expressionistischer Kunst am Blauen Reiter beteiligter Künstler und erwarb während der 1910er und 1920er Jahre eine umfangreiche Sammlung hunderter Grafiken, Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Lithografien, Holzschnitte, Skulpturen und anderer Kunstgegenstände, beispielsweise von Ernst Barlach, Max Beckmann, Marc Chagall, Lovis Corinth, Otto Dix, Max Feldbauer, George Grosz, Otto Herbig, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz, Alfred Kubin, Wilhelm Lehmbruck, Max Liebermann, Franz Marc, Paula Modersohn-Becker, Emil Nolde, Pablo Picasso und Leo Putz.[44][15][13][45][32] Von Max Obermayer (1866–1948) ließ er 1918 ein Ölgemälde anfertigen, das seine vierjährige Tochter Ruth porträtiert.[46][47] Außerdem erwarb er Skulpturen von Maria Lerch, darunter auch christliche wie Maria mit dem Jesuskind.

Otto Bamberger mit Tochter Ruth (1914–1983) im Garten seiner Villa Sonnenhaus vor einem Brunnen mit Froschkönig-Skulptur, um 1919

Der weitläufige Garten der Villa Bamberger, durch einen leuchtend weiß gestrichenen Lattenzaun aus Holz auf gemauertem Sockel begrenzt,[48] verfügte über diverse Obstbäume.[49] Halbrunde weiß lackierte Sitzbänke aus Holz mit Armlehnen boten Sitzgelegenheiten für größere Personengruppen.[50]

Auf der östlichen Seite der Villa wurde ein Brunnen mit einer hohen Säule errichtet, auf welcher der Froschkönig auf einer Kugel thront.[25] Aus dessen Maul sprudelt das Wasser in einem Bogen in ein darunter liegendes Becken.

Zu einem späteren Zeitpunkt, vermutlich in den 1920er Jahren, wurde eine Siemens-Gegensprechanlage inklusive Tür-Freisprecheinrichtung und Klingelknopf am Gartentor installiert. Diese sind mit Frontplatten aus Kupfer ausgeführt und erhalten.[25] Die Anlagen der damaligen Zeit werden jedoch aus heutiger Sicht eher als Rufanlagen charakterisiert; sie verfügten noch nicht über die heutige Funktionalität.

Zeitgenössische Nutzung

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Primär diente die große Villa der zunächst dreiköpfigen und ab 1920 vierköpfigen Familie als Wohnsitz. Es gab Hausangestellte, eine Köchin und ein Dienstmädchen für die Hausreinigung. Bei Bedarf arbeiteten auch ein Gärtner und Angestellte des Familienunternehmens D. Bamberger zu.[51] Regelmäßige überregionale Treffen der näheren und weiteren Verwandtschaft, durch die ein recht guter familiärer Zusammenhalt bestand, fanden ausschließlich in der Villa Sonnenhaus und deren großem Garten statt, Cousins und Cousinen der Kinder des Otto und der Henriette Bamberger, darunter Susanne Bamberger, verbrachten dort alljährlich einen Teil ihrer Schulferien.[52]

Überliefert ist, dass in der Villa häufig Gäste beherbergt wurden, auch solche, die nicht zur Verwandtschaft zählten. Es sei sehr ungewöhnlich gewesen und der Familie aufgefallen, wenn sie ihre Villa mal eine Woche für sich allein gehabt habe.[42][53]

In der Villa verkehrten anlässlich regelmäßig stattfindender literarischer Abende Schriftsteller und Grafiker wie Alfred Kubin und Kunstmaler wie Reinhold Nägele.[15][13][54] Zu den häufigen Gästen im Sonnenhaus zählten auch die Bildhauerin Maria Lerch und die beiden Kunsthistoriker Justus und Senta Bier (1900–1978), geborene Dietzel, ab etwa Mitte der 1920er Jahre der Bauhaus-Designer Erich Dieckmann,[55][56][57][58] sowie der in Seubelsdorf unterrichtende Kunstlehrer Andreas Dück (1891–1968), spätestens ab etwa 1932 Thekla Hess, geborene Pauson,[59] die Ehefrau bzw. Witwe des Erfurter Industriellen, Kunstsammlers und -mäzens Alfred Hess sowie Tochter des Lichtenfelser Korbwarenfabrikanten Pankraz Pauson (1852–1910).[60][61]

Auswirkungen der NS-Zeit

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1933 starb Otto Bamberger 48-jährig, kurze Zeit, nachdem er durch Angehörige der SA während eines geschäftlichen Aufenthalts in Frankfurt am Main als Jude und SPD-Mitglied in sogenannte „Schutzhaft“ genommen und verhört worden war.[62][25]

Einbruch während der „Reichskristallnacht“

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Lichtenfelser „Braunhemden“ drangen in der sogenannten Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in die Villa Bamberger in der Adolf-Hitler-Straße 21 (heute: Kronacher Straße 21) ein, zerstörten im Salon einen historischen niederländischen Kachelofen und warfen hunderte Bücher aus Otto Bambergers Bibliothek auf die Straße. Schlimmeres konnte die anwesende Haushälterin Kunigunda „Kuni“ Rübensaal (1890–1978) verhindern, welche die ihr persönlich bekannten SA-Angehörigen resolut vertrieb.[63][64][6] Zu diesem Zeitpunkt waren Otto Bambergers Witwe Henriette „Jetta“ und ihr Sohn Klaus bereits in die Vereinigten Staaten emigriert, ihre Tochter Ruth folgte wenig später von Frankreich aus nach.[65][66]

Zur damaligen Zeit wirkte es sich für Deutsche jüdischer Abstammung negativ aus, in einer Straße zu wohnen, deren Bezeichnung in „Adolf-Hitler-Straße“ umbenannt worden war. In einer dem „Führer“ zu Ehren gewidmeten Straße sollten keine Juden leben dürfen.

Am 10. November 1938 rückten mehrere Uniformierte des Lichtenfelser Bürgermeisteramts an, erfassten und klassifizierten die Kunstsammlung von Otto Bamberger als „entartet“ und beschlagnahmten sie.[67][15]

Erwiesen ist, dass nicht alle der konfiszierten Kunstwerke tatsächlich als „entartet“ galten. Dies belegt z. B. ein erhaltener Schriftwechsel mit Otto Modersohn, dem Witwer der verstorbenen Paula Modersohn-Becker. Deren Werke wurden im Sonnenhaus widerrechtlich beschlagnahmt, durften aber während des Dritten Reiches in Kunsthallen und Museen weiterhin ausgestellt werden.[68]

Die von Otto Bamberger zahlreich erworbenen Zeichnungen und Grafiken aus dem Werk des Alfred Kubin wurden in der Zeit des Nationalsozialismus zwar teils als „entartet“ klassifiziert, Kubin erhielt jedoch kein Ausstellungsverbot, so dass seine Werke öffentlich gezeigt werden durften.[69]

Keine Restitution der „Raubkunst“

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Der größte und wertvollste Teil der Kunstsammlung des Otto Bamberger ist bis heute nicht zurückerstattet worden.[70][47]

Ein kleiner, weitaus weniger wertvoller Teil der Sammlung, Bleistift- und Kohlezeichnungen, Holzschnitte und Lithografien, wurde nach Kriegsende durch US-amerikanische Ermittler, darunter ein Hannoveraner Neffe Otto Bambergers, Gerald (Gerhard) F. Bamberger (1920–2013),[71][72][70][73][32] im Keller des Lichtenfelser Rathauses aufgefunden. Offenbar hatten sich Lichtenfelser NS-Funktionsträger und von diesen privilegierte ortsansässige Unternehmer aus der Sammlung bedient. Die Fundstücke wurden Henriette Bamberger in die USA gesandt, wo sie nach Monaten in fünf Kisten verpackt in einem desolaten Zustand eintrafen.[70] Die restlichen Teile des familiären Besitzes, die bis zur Begleichung der festgesetzten „Reichsfluchtsteuer“ in einer Nürnberger Lagerhalle verwahrt worden waren, sollen hingegen bei Luftangriffen zerstört worden sein.[67]

Im Jahr 1939 wurde die zwischenzeitlich beschlagnahmte Villa Sonnenhaus nebst Garten „arisiert“, zwangsweise enteignet und weit unter Wert weitergereicht. Davon profitierte die Familie Conrad (1900–1959), Grete (1892–1986), Siegfried (1929–2013) und Helga Wagner (1932–1992), Mitinhaber der örtlichen Textilfabrik Striwa-Werke Striegel & Wagner,[74] welche die Villa künftig bewohnte.

Eine Stahltür im Kellergeschoss[25] wurde vermutlich während des Zweiten Weltkrieges eingebaut, um einen der Räume als Luftschutzraum zu nutzen. Die Pläne aus dem Jahr 1913 sahen keine derartige Raumnutzung vor, zumal das Kellergeschoss einem Souterrain entspricht, über Fenster verfügt und die tatsächlich erzielbare Schutzwirkung aus heutiger Sicht zweifelhaft erscheint.

Bei Kriegsende flüchtete die Familie Wagner vorübergehend in das Kloster Vierzehnheiligen,[75] wegen der zwangsweisen Beschäftigung von rund 2000 jüdischen Ghetto-Insassen im Generalgouvernement und etwa 80 russischen Zwangsarbeitern im Striwa-Zweigwerk Baunach sowie der Tätigkeit ihres Unternehmens als langjähriger Hersteller von Uniformteilen für den rechtsnationalen Bund der Frontsoldaten Der Stahlhelm und von NS-Uniformteilen für das NSKK, die SA, die SS und die Luftwaffe der Wehrmacht, die bis auf die Luftwaffenmonturen in die Zeit der Weimarer Republik zurückreicht.[76][77][6] Die Villa Sonnenhaus wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit ab 1945 durch den Generalstab der US-Armee requiriert und von diesem bewohnt.[70][78] Nach deren Abzug wurde das Anwesen erneut durch die Familie Conrad, Grete und deren Kinder Siegfried und Helga Wagner genutzt. Diese verfügte offensichtlich auch über diverse Teile der NS-Raubkunst aus der Sammlung des Otto Bamberger in der Villa, belegt durch zwei Schreiben einer Familienangehörigen aus dem Jahr 1994, und stellte diese Kunstwerke bis Ende der 1980er Jahre dort aus,[79][80] ohne dass dies Rechtsfolgen gehabt hätte. Stattdessen wurde eine Straße in Lichtenfels nach Conrad Wagner benannt, während seine Ehefrau Grete 1961 zur Ehrenbürgerin ernannt wurde, deren Grab bis heute Ziel von Führungen seitens des Stadtarchivs ist.[81][82]

Direkt vor Verabschiedung des Restitutionsgesetzes (Wiedergutmachung) auf der Basis des Militärregierungsgesetzes Nr. 59 habe der zu dieser Zeit im Auftrag der Familie Wagner tätige Rechtsanwalt Thomas Dehler (später Ehrenbürger der Stadt Lichtenfels) der Witwe des Otto Bamberger,[83] der in den USA in prekären Verhältnissen lebenden Henriette „Jetta“ Bamberger, eine Zahlung in Höhe von lediglich 5.000 US-Dollar für das Sonnenhaus angeboten. Ziel sei demzufolge gewesen, in den Besitz eines legalen Kaufvertrages zu kommen, um die bevorstehende reguläre Restitution zu verhindern. Da Dehler „Jetta“ Bamberger nicht auf die unmittelbar bevorstehende Restitution hinwies, über die er aufgrund seiner vielfältigen Funktionen im Parlamentarischen Rat, im Länderrat des US-amerikanischen Besatzungsgebietes und im Bayerischen Landtag definitiv informiert gewesen sei, habe er diese arglistig getäuscht.[84] Kurz danach wurde Dehler erster Bundesminister der Justiz der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland.

Ab 1989 wurde das Sonnenhaus durch die Anwaltskanzlei Goller & Schmauser genutzt,[13] welche die Villa im Frühjahr 2019 für einen mittleren sechsstelligen Betrag an die Stadt Lichtenfels verkaufte.[25]

Inzwischen wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude behutsam restauriert, für den Bedarf eines Kinderhorts umgebaut und demzufolge barrierefrei ausgestattet. Zu diesem Zweck soll es an seiner Rückseite einen zusätzlichen Eingang bzw. Fluchtweg mit angebautem Aufzug erhalten. Alle Arbeiten müssen in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfolgen.[13]

Denkmalpflegerische Bewertung

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Dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zufolge spiegele die Villa mit ihrer nahezu unverändert und vollständig erhaltenen wandfesten Ausstattung eine gehobene und auf Repräsentation ausgelegte Wohnhausarchitektur des industriellen Mittelstands wider. Vor dem Hintergrund des Bauherrn, der zu den führenden Unternehmern des Korbwarenhandels in Oberfranken zähle, komme dem Sonnenhaus neben seiner historischen zugleich eine besondere architektonisch-künstlerische Bedeutung zu, weil es sich um einen bauzeitlich nach wie vor authentisch ausgestatteten Villenbau des späten Jugendstils handle.[26]

Buchvorstellung

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Im Jahr 2005 wurden die 1989 und 1993 in den USA veröffentlichten Erinnerungen des Sohnes Klaus Philipp (Vorname in den USA umbenannt zu „Claude P.“) an seine Familie, Kindheit und Jugend in Lichtenfels durch den Geschichtsverein Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) im Sonnenhaus der Familie Bamberger in teils gekürzter und teils ergänzter deutscher Fassung vorgestellt.[13] Die 1996 erschienene Autobiographie Klaus Bambergers blieb dabei jedoch unberücksichtigt.

Künstlerische Darstellung des Sonnenhauses

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Willibert Lankes: Aquarell mit der Darstellung des Sonnenhauses

Von Willibert Lankes aus Marktgraitz wurde im Jahr 2011 ein Aquarell geschaffen, welches das Sonnenhaus seinem heutigen Erscheinungsbild entsprechend darstellt. Das Bild zeigt die Jugendstil-Villa aus südwestlicher Richtung mit Fokus auf den Bereich um den Hauseingang und die das Gebäude charakterisierende Dachausformung. Dadurch sind die Fenster des Treppenhauses und der Eingangshalle auf der westlichen Seite ebenso zu erkennen wie die Fenster des Salons, Arbeitszimmers und Esszimmers im Hochparterre der südlich gelegenen Hausseite, darüber das Elternschlafzimmer mit Erker. Im Zusammenwirken mit dem in Lichtenfels praktizierenden Rechtsanwalt Peter Schmauser übergab der Künstler dieses Werk den Nachkommen der Familie des Otto Bamberger als Schenkung. Das Werk wurde 2019 auf dem Deckblatt eines Flyers der Stadt Lichtenfels publiziert.

Vom 10. bis 24. November 2019 erinnerte die Stadt Lichtenfels im Sonnenhaus anlässlich des Jahrestages der „Reichskristallnacht“ mit einer Ausstellung an die Familie Bamberger.[25][85][86] Bezirksheimatpfleger Günter Dippold von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg trug aufgrund des unerwartet zahlreichen Besucherandrangs im Verlauf der initialen Vernissage zweimal vor; der Erste Bürgermeister der Stadt, Andreas Hügerich, eröffnete im Anschluss die zweiwöchige Ausstellung, in deren Verlauf die Räumlichkeiten besichtigt werden konnten.[87][88]

  • Klaus Bamberger: Meine Ferien [Tagebuch], handschriftliche Eintragungen, teils gereimt, mit 3 eingeklebten Fotos, undatiert [eindeutig Sommer 1935], unveröffentlicht, 43 Seiten plus Titelblatt, ohne Seitennummerierung
  • ders.: Erinnerungen, gewidmet Meiner Mutter zum 46. Geburtstag [14. Juli 1937], unveröffentlichtes Schreibmaschinen-Manuskript, 18 Seiten, Lichtenfels, undatiert [Juni/Juli 1937]
  • Claude Bamberger: The Life of Claudius. In: Skyline, Quarterly of Cleveland College of Western Reserve University, Vol. XVI, No. 1, November 1942, S. 10–13
  • Heinrich Meyer: Die Lichtenfelser Juden – Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. In: Geschichte am Obermain, Bd. 5, Colloquium Historicum Wirsbergense, 1968/69, S. 135–166. OCLC 633845164
  • Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg 1989. OCLC 634913800
  • Herbert Loebl: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121 Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz [unveröffentlicht]
  • Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993. OCLC 174282770
  • ders.: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2
  • Martin Messingschlager: Die Entwicklung der Kronacher Straße in Lichtenfels 1900–1914. Von der Verkehrs- zur Ämter- und Repräsentationsstraße (= Fränkische Heimat am Obermain, Heft 39), Beilage zum Jahresbericht 2001/02 des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels, im Juli 2002. Obermain-Tagblatt, Lichtenfels 2002
  • Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2, Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8
  • Gerald Bamberger: The Story of My Life – A Memoir. Juli 2010
  • Siegfried Rudolph: Otto Bamberger – ein Mitwitzer Kunstsammler. In: 750 Seiten Mitwitz – Ein Sammelband, hrsg. v. Friedrich Bürger, Selbstverlag 2012, S. 425–452. OCLC 814521359
  • Suzanne Loebl: Flucht nach Belgien – Jugend am Rande des Holocaust. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-0002-9
  • 13 Führerscheine – dreizehn jüdische Schicksale, Scrapbook zur gleichnamigen Ausstellung. Projekt des P-Seminars Geschichte des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels unter Leitung von Studiendirektor Manfred Brösamle-Lambrecht auf Initiative des Landrats Christian Meißner, Schuljahr 2017/18, 2., korr. und erw. Auflage (PDF-Datei; 11,8 MB), Lichtenfels 2019
Commons: Kronacher Straße 21 (Lichtenfels, Upper Franconia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Otto and Henrietta Bamberger. In: New York State, Department of Financial Services, Holocaust Claims, auf: ny.gov
  • Ramona Popp: Geschichtsträchtiges Haus wird Hort, 29. März 2019, auf: infranken.de [Der Artikel erwähnt die Profiteure und Nachnutzer des Anwesens ab 1939 nicht (Striwa-Mitinhaber Conrad Wagner mit Ehefrau Grete und Sohn Siegfried), enthält trotz zugrunde liegender Zuarbeit des Stadtarchivs Lichtenfels sachliche Ungenauigkeiten und Unschärfen sowie hinsichtlich des Verbleibs der Kunstsammlung Otto Bambergers eine gravierende Falschaussage.]
  • Steffen Huber: Geplanter Hort in der Kronacher Straße in Lichtenfels. In: Obermain Tagblatt, 5. Juli 2019, auf: obermain.de

Einzelnachweise und Fußnoten

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  1. Bauherr Otto Bamberger, Architekt August Berger: Baupläne, 1913, Staatsarchiv Bamberg, Signatur Rep. K 14 Bpl. 5/1914
  2. a b D-4-78-139-322 Kronacher Straße 21 (PDF; 387 kB). In: Bayerische Denkmalliste, Regierungsbezirk Oberfranken, Baudenkmäler Lichtenfels, hrsg. v. Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Stand 11. Juli 2019, S. 16
  3. Dr. Siegfried Rudolph: Ein Mitwitzer Kunstsammler. In: Mitteilungsblatt – Amtsblatt für die Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz, Nr. 25 (1992), 19. Juni 1992
  4. Martin Messingschlager: Die Entwicklung der Kronacher Straße in Lichtenfels 1900–1914. Von der Verkehrs- zur Ämter- und Repräsentationsstraße (= Fränkische Heimat am Obermain, Heft 39), Beilage zum Jahresbericht 2001/02 des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels, im Juli 2002. Obermain-Tagblatt, Lichtenfels 2002. S. 34–37
  5. Prof. Dr. Günter Dippold: Bauliche Zeugnisse der Korbindustrie in der Deutschen Korbstadt Lichtenfels. In: Streifzüge durch Franken, Bd. 1, Colloquium Historicum Wirsbergense, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2010, ISBN 978-3-87735-201-4, S. 111–122
  6. a b c Steffen Huber: Ein Stück deutschlandweiter Baugschichte (Interview mit Prof. Dr. Günter Dippold). In: Obermain-Tagblatt, 6. Oktober 2022, auf: obermain.de
  7. a b Schriftliche Auskunft durch den Stadtbaumeister der Stadt Lichtenfels, Dipl.-Ing. (Univ.) Gerhard Pülz, vom 3. Juli 2019
  8. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 6–7. Zitat: „Our home was constantly filled with all kinds of interesting people, mostly impoverished artists whom my father partially supported by buying their "crazy" pictures which the art world had not as yet recognized.“
  9. Klaus Philipp Bamberger: Meine Ferien [Tagebuch], handschriftliche Eintragungen, teils gereimt, mit 3 eingeklebten Fotos, undatiert [eindeutig Sommer 1935], unveröffentlicht, 43 Seiten plus Titelblatt, ohne Seitenzahlangabe [S. 10]. Zitat: „Nun ist das Sonnenhaus schon 1 Woche ohne jeglichen Besucher.“
  10. Bamberger, Otto, Korrespondenz mit Erich Dieckmann und Otto Bartning. In: Hauptstaatsarchiv Weimar, Bestandssignatur: 6-33-9010
  11. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 17
  12. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 18–24
  13. a b c d e f Ramona Popp: Geschichtsträchtiges Haus wird Hort, 29. März 2019, auf: infranken.de [Der Artikel erwähnt die Profiteure und Nachnutzer des Anwesens ab 1939 nicht (Striwa-Mitinhaber Conrad Wagner mit Ehefrau Grete und Sohn Siegfried), enthält trotz zugrunde liegender Zuarbeit des Stadtarchivs Lichtenfels sachliche Ungenauigkeiten und Unschärfen sowie hinsichtlich des Verbleibs der Kunstsammlung Otto Bambergers eine gravierende Falschaussage.]
  14. a b Dr. Katja Schneider: Erich Dieckmann. Bemerkungen zu Leben und Werk. In: Prof. Dr. Anita Bach, Alexander von Vegesack: Erich Dieckmann – Praktiker der Avantgarde: Möbelbau 1921–1933. Bauhaus Weimar, Bauhochschule Weimar, Burg Giebichenstein, Katalog zur Ausstellung 13. Juni – 30. September 1990, Vitra Design Museum, 1990, ISBN 3-9802539-1-0, S. 9–28, 109
  15. a b c d Otto and Henrietta Bamberger (Memento des Originals vom 24. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dfs.ny.gov. In: New York State, Department of Financial Services, Holocaust Claims, auf: ny.gov
  16. Heiratsurkunde des Otto Bamberger und der Henriette Wolff vom 24. Dezember 1913. In: Familienbuch Beni Wolff, Eintrag B. Nr. 58; Standesamt Schwäbisch Hall, übermittelt durch das Stadtarchiv Schwäbisch Hall, Dr. Andreas Maisch, am 5. Juli 2019
  17. Der Vorname von Otto Bambergers Ehefrau wird in den englischsprachigen Quellen als Henrietta bzw. „Jetta“, in den deutschsprachigen teils als Henriette bzw. „Jette“ angegeben. Die standesamtlichen Eintragungen im Familienbuch der Familie des Beni Wolff (1. April 1857 in Braunsbach; † 2. Januar 1923 in Stuttgart) aus Hall, das wegen deren Übersiedlung am 13. September 1921 an das Standesamt Stuttgart übergeben wurde, weisen in der Heiratsurkunde des Otto Bamberger und der Henriette, geborene Wolff, die auf „e“ endende Schreibweise aus, ebenso zwei 1938 erstellte Listen des Bezirksamts Lichtenfels. In den während der frühen 1930er Jahre publizierten Periodika der Schule am Meer auf Juist ist die Schreibweise „Jetta Bamberger“ verzeichnet. Otto und Henriette Bambergers Sohn Klaus (1920–2008) hat in seinen Aufzeichnungen und Publikationen von 1934 bis 2005 durchgängig die auf „a“ endende Schreibweise benutzt
  18. Trauzeugen der Hochzeit des Otto Bamberger und der Henriette Wolff waren Henriettes Vater, der Kaufmann Beni Wolff, und der Kaufmann Adolf Wolff, beide wohnhaft in Hall. Zitiert nach: Heiratsurkunde des Otto Bamberger und der Henriette Wolff vom 24. Dezember 1913. In: Familienbuch Beni Wolff, Eintrag B. Nr. 58; Standesamt Schwäbisch Hall und Standesamt Stuttgart. Für Beni Wolff existieren mehrere Schreibweisen seines selbst gewählten Vornamens, doch seine Unterschrift weist ihn eindeutig als „Beni“ aus.
  19. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 14
  20. Brief des Reinhold Nägele (1884–1972) vom 15. Dezember 1919, adressiert an „Otto Bamberger, Lichtenfels in Bayern, Sonnenhaus“, handschriftlich, unveröffentlicht
  21. Korrespondenzkarte [Postkarte] des Leo Putz (1869–1940) vom 17. April 1920, abgesandt in Meran, Tirol, Poststempel datiert „17.IV.20“, adressiert an „Herrn Otto Bamberger, Lichtenfels, Deutschland, Sonnenhaus“, handschriftlich, unveröffentlicht
  22. Brief des Alfred Kubin (1877–1959) vom 5. Mai 1931 an Frau Otto Bamberger [Henriette „Jetta“ Bamberger]. Zitat: „Wie still mag es jetzt bei Ihnen im Sonnenhaus sein nachdem die beiden Kinder fort mussten und Ihr Gatte auch verreist ist – da begreife ich schon der »Einsamkeit Gefühl«“, handschriftlich, unveröffentlicht
  23. Klaus Philipp Bamberger: Meine Ferien, Tagebuch, handschriftliche Eintragungen, teils gereimt, mit 3 eingeklebten Fotos, undatiert [eindeutig Sommer 1935], unveröffentlicht, 43 Seiten plus Titelblatt, ohne Seitenzahlangabe [S. 2, 6, 10]
  24. a b Blätter der Außengemeinde der Schule am Meer, Juist (Nordsee), o. Jg., o. Nr., November 1934, ohne Seitennummerierung [S. 5]
  25. a b c d e f g h i j Steffen Huber: Geplanter Hort in der Kronacher Straße in Lichtenfels. In: Obermain-Tagblatt, 5. Juli 2019, auf: obermain.de [Ausweislich der erhaltenen Baupläne stammt der in diesem Artikel bzw. der Fotostrecke erwähnte Luftschutzraum im Kellergeschoss des Sonnenhauses nicht aus der Entstehungszeit der Villa, sondern wurde wohl während des Zweiten Weltkrieges auf Veranlassung der Nachnutzer-Familie Wagner dort eingebaut.]
  26. a b Dr. Christian Dümler, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Dienststelle Bamberg, Schloss Seehof, schriftliche Auskunft vom 29. Juli 2019
  27. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, Prologue, S. i.
  28. Manuell verfasstes Schreiben des Otto Bamberger vom 5. November 1926 an Erich Dieckmann
  29. Erich Dieckmann 1896–1944, siehe dort: 1930/31, auf: design-museum.de
  30. Justus Bier: Ein neues Möbelbuch. In: Die Form – Zeitschrift für gestaltende Arbeit, 7. Jahr, Heft 6, 15. Juni 1932, S. 200, auf: uni-heidelberg.de
  31. Tim Benton: Rezension des deutschsprachigen Ausstellungskataloges von Alexander von Vegesack: Erich Dieckmann – Praktiker der Avantgarde. Möbelbau 1921–1933. Vitra Design Museum, Weil am Rhein 1990, ISBN 3-9802539-1-0. In: Journal of Design History, Vol. 4, No. 1 (1991), Design History Society (Hrsg.), Oxford University Press, Oxford, UK, S. 54–57
  32. a b c Siegfried Rudolph: Ein Mitwitzer Kunstsammler. In: Mitteilungsblatt – Amtsblatt für die Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz, Nr. 25 (1992), 19. Juni 1992
  33. Faksimile eines Schreibens des Otto Bartning vom 20. April 1928 an Frau Otto Bamberger, Lichtenfels/Bayern, Kronacherstrasse [Staatsarchiv Weimar]. In: Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 45
  34. Bamberger, Otto, Korrespondenz mit Erich Dieckmann und Otto Bartning. In: Hauptstaatsarchiv Weimar, Bestandssignatur: 6-33-9010
  35. Dr. Angelika Emmrich, Bauhaus-Schule, Weimar 1990. In: Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 20
  36. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 17
  37. Bücherzimmer im Haus Otto Bamberger. In: Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit, für den Deutschen Werkbund hrsg. v. Dr. Walter Riezler, 4. Jahr, Heft 4, 15. Februar 1929, S. 119
  38. Möbel der Staatlichen Bauhochschule Weimar, Katalog ausgeführter Arbeiten, undatiert [um 1930], 15 × 22 cm, 32 Seiten, auf: archive.org
  39. Walter Müller-Wulckow: Die deutsche Wohnung der Gegenwart. Langewiesche, Königstein im Taunus, 1930, S. 76. OCLC 258443596
  40. Erich Dieckmann, Katharina Dieckmann: Möbelbau in Holz, Rohr und Stahl (= Baubücher, Band 11), Hoffmann, Stuttgart 1931. Neuauflage: Vitra Design Museum, Weil am Rhein 1990. ISBN 3-9802539-2-9
  41. Überlieferung aus eigener Erinnerung an die Zeit ca. 1935–1937 durch Klaus’ Cousine Suzanne Loebl, geb. Bamberger (* 1925), schriftlich übermittelt am 22. November 2020
  42. a b Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 6–7. Zitat: „Our home was constantly filled with all kinds of interesting people, mostly impoverished artists whom my father partially supported by buying their "crazy" pictures which the art world had not as yet recognized.“
  43. Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg 1989, S. 6
  44. Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg 1989, S. 12.
  45. Meinhard Meisenbach: Reminiscences with Claude. In: Claude Bamberger, George McCauley: Celebrating Friends – A Memoir (PDF-Datei; 4,4 MB), 2000/2012, S. 48.
  46. Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg 1989, S. 26.
  47. a b Steffen Huber: Bedeutung Bambergers hervorheben. In: Obermain-Tagblatt, Online: 18. Oktober 2022, Print: 19. Oktober 2022, S. 678.
  48. Klaus Bamberger: Meine Ferien [Tagebuch], handschriftliche Eintragungen, teils gereimt, mit 3 eingeklebten Fotos, undatiert [eindeutig Sommer 1935], unveröffentlicht, 43 Seiten plus Titelblatt, ohne Seitennummerierung [S. 2].
  49. Klaus Bamberger: Erinnerungen, gewidmet Meiner Mutter zum 46. Geburtstag [14. Juli 1937], unveröffentlichtes Schreibmaschinen-Manuskript, 18 Seiten, Lichtenfels, undatiert [Juni/Juli 1937], S. 3.
  50. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, Chapter Ten, II.
  51. Claude Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 6–15
  52. Suzanne Loebl: Flucht nach Belgien: Jugend am Rande des Holocaust, epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-0002-9, S. 20–21.
  53. Klaus Bamberger: Meine Ferien [Tagebuch], handschriftliche Eintragungen, teils gereimt, mit 3 eingeklebten Fotos, undatiert [definitiv Sommer 1935], unveröffentlicht, 43 Seiten plus Titelblatt, ohne Seitennummerierung [S. 10]. Zitat: „Nun ist das Sonnenhaus schon 1 Woche ohne jeglichen Besucher.“
  54. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Schulze Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 18
  55. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 64
  56. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 16
  57. Faksimile eines Schreibens von Senta, Justus und „Bobby“ Bier an Klaus Philipp Bamberger, signiert „Ihre drei Biers“, undatiert [Ende der 1930er Jahre]
  58. Justus Bier, auf: helga-pape-stiftung.de
  59. Brief der Henriette „Jetta“ Bamberger an ihren Sohn Klaus nach Neuchâtel vom 17. Juni 1936, maschinenschriftlich, unveröffentlicht, enthält u. a. einen Hinweis auf Thekla Hess, geborene Pauson, und Charlotte „Lottie“ Thurnauer (* 1890), geborene Neuberger. Beide hielten sich wiederholt besuchsweise im „Sonnenhaus“ Lichtenfels der Familie Bamberger auf.
  60. Dr. Siegfried Rudolph: Ein Mitwitzer Kunstsammler. In: Mitteilungsblatt – Amtsblatt für die Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz, Nr. 25 (1992), 19. Juni 1992.
  61. Alfred Thieret: Plötzlich Opfer blindwütigen Hasses. In: Obermain-Tagblatt, 3. November 2013, auf: obermain.de
  62. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 23–24
  63. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 44
  64. Alfred Thieret: „Der Anfang des furchtbaren Endes“. In: Obermain-Tagblatt, 10. November 2013, auf: obermain.de
  65. Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121 Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 56.
  66. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 22.
  67. a b Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 48–50
  68. Schreiben des Otto Modersohn an die Geschwister Ilse und Lena Wolff vom 11. Februar 1939. Zitat: „Fischerhude 11.II.39. Sehr geehrtes Fräul. Wolff! Auf Ihre Anfrage teile ich Ihnen folgendes mit: die Bilder m. verstorbenen Frau Paula Modersohn-Becker wurden offiziell nicht als entartete Kunst bewertet. Es befand sich nur kurze Zeit ein Bild von ihr in der Entartetenausstellung in München u. wurde dann bald zurückgezogen. In den Ausstellungen in Berlin u. Hamburg der „Entarteten“ befand sich kein Bild von ihr. In der Kunsthalle in Bremen hängen ihre Bilder, ebenso eine große Anzahl in der Sammlung Roselius i. Bremen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Es befindet sich das Bürgermeisteramt in Lichtenfels also im Irrtum, wenn es das fragl. Bild von Paula M.-B. der entarteten Kunst zuordnet, das können Sie resp. Ihre Frau Schwester dem Bürgermeisteramt mitteilen. Hochachtungsvoll Otto Modersohn.“
  69. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 342.
  70. a b c d Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg 1989, S. 12
  71. Suzanne Loebl: Flucht nach Belgien – Jugend am Rande des Holocaust. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-0002-9, S. 244
  72. Gerhard Bamberger (* 20. September 1920 in Hannover; † 2. Dezember 2013 in Sarasota, Florida), war ein Sohn von Otto Bambergers Bruder Anton (* 4. April 1886 in Mitwitz; † 28. Dezember 1950 in New York City) und dessen Ehefrau Else (* 11. April 1894 in Bocholt; † 24. August 1986 in New York City), geborene Magnus, und ein Cousin von Ruth und Klaus (Claude) Bamberger. Gerhard (Gerald) und Klaus waren von klein auf eng befreundet und trafen sich regelmäßig in Hannover und Lichtenfels. Auf den Wunsch von Klaus besuchte Gerhard ab 1935 ebenfalls das Institut auf dem Rosenberg in St. Gallen. Henriette Bamberger hatte dies mit Gerhards Eltern ausgehandelt. In den USA trafen sie sich nach ihrer Emigration in New York City wieder, wo es dann aber auch zu Meinungsverschiedenheiten über ihre berufliche Orientierung kam. Beide änderten ihre Vornamen zu Gerald bzw. Claude. Gerald arbeitete zunächst im Unternehmen seines Vaters in New York City. Nach dem Kriegseintritt der USA 1941 meldeten Claude und Gerald sich zum Dienst in der US-Armee und wurden 1942 eingezogen. Während Claude aufgrund einer zuvor beim privaten Skifahren zugezogenen schweren Knieverletzung nach einem Dreivierteljahr nach Patellafraktur-OP aus dem Dienst entlassen werden musste, wurde Gerald aufgrund seiner guten Sprachkenntnisse (Deutsch-Muttersprachler, Französisch) einer Einheit zur psychologischen Kriegsführung zugeteilt. Als ermittelnder Offizier des Military Intelligence Staff (siehe: Ritchie Boys) war er bei Kriegsende im Deutschen Reich eingesetzt und verhörte dort Opportunisten, Karrieristen und Täter bzw. Bürger, Militärs und sonstige Funktionsträger. Mit der 8th Infantry Division gelangte er dabei nach Bamberg und nahm von dort aus die Gelegenheit wahr, einen Abstecher nach Lichtenfels zu machen, das er aus seiner Kindheit sehr gut kannte. Er besuchte das vom US-Generalstab requirierte Sonnenhaus und wurde im Rathaus Lichtenfels auf im Keller aufgefundene Kisten aufmerksam gemacht, die den Schriftzug „Bamberger – Jüdischer Besitz“ trugen. Diese konfiszierte er, wozu er aufgrund seiner Befehlsgewalt berechtigt war, und ließ sie an die Anschrift seiner Tante Henriette in die USA verschiffen. Im Lichtenfelser Rathaus fand er auch Teile der Kunst- und Bücherkollektion seines anderen Onkels Ludwig (1893–1964), des jüngsten Bruders von Otto Bamberger, ebenfalls Mitinhaber des Lichtenfelser Unternehmens "D. Bamberger". Bis 1954 arbeitete Gerald dann erneut im Kunststoffverwertungsunternehmen seines Vaters, bis dieses verkauft wurde. Anschließend bei diversen Unternehmen dieser Branche tätig, gründete er 1967 sein eigenes Unternehmen Bamberger Polymers, Inc., aus dem er sich 1984 zurückzog. Zitiert nach: Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 55. Zitiert nach: Obituary Gerald F. Bamberger. In: The New York Times, 5. Dezember 2013
  73. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 123
  74. Ramona Popp: Striwa-"S" steht für Industriegeschichte am Obermain, 17. Juni 2019, auf: infranken.de [Der Artikel lässt sämtliche NS-Bezüge des Unternehmens und der Familie Conrad und Grete Wagner unerwähnt und beschränkt sich stattdessen auf die unverfänglicher erscheinende Produktion von Fliegermonturen (für die im Artikel unerwähnte Luftwaffe der Wehrmacht).]
  75. 14 Nothelfer fanden einen Retter in der Not, auf: moriah.de
  76. Tim Brikner: Lichtenfels: Günter Dippold stellt Otto Bamberger-Villa vor. In: Obermain-Tagblatt, 21. November 2019, auf: obermain.de
  77. Striegel & Wagner GmbH, Lichtenfels Bay., Striwa Ges. gesch.: Preisliste Nr. 34 – Bekleidung für vaterländische Verbände nach Vorschrift, SA – SS – NSKK – Stahlhelm, undatiert [vor 1933].
  78. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, S. 118–119
  79. Schreiben der Corinna Wagner [später verheiratete Wagner-Sorg], auch im Namen ihrer Schwester Yvonne, vom 30. Mai 1994 an Claude P. Bamberger, maschinenschriftlich, 1 Seite, unveröffentlicht
  80. Schreiben der Corinna Wagner [später verheiratete Wagner-Sorg] vom Oktober 1994 an Claude P. Bamberger. In: Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 271
  81. Conrad-Wagner-Straße in Lichtenfels, auf: neue-strassen.de
  82. tm: Erinnerung an verdiente Mitmenschen. In: Obermain-Tagblatt, 6. Juli 2015, auf: obermain.de
  83. Ehrenbürger Dehler – Von Thomas und Caesar. In: Der Spiegel, 12 (1956), 21. März 1956, auf: spiegel.de
  84. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 118–119
  85. Ausstellung Die Bambergers in Lichtenfels, In: Obermain-Tagblatt, 6. November 2019, auf: obermain.de
  86. jhw: Die Geschichte der weit verzweigten Familie Bamberger, 4. November 2019, auf: infranken.de
  87. Bamberger-Villa in Lichtenfels wird Kinderhort, 12. November 2019, auf: infranken.de
  88. Die Bambergers - Familienzweige aus Kronach und Lichtenfels. In: Stadt Lichtenfels, auf: lichtenfels.de

Koordinaten: 50° 8′ 53,3″ N, 11° 4′ 14,7″ O